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Xylol

Begonnen von HAPEZI, November 28, 2022, 23:12:03 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo zusammen,
bei solchen Stoffen gibt es in den internationalen Bezeichnungen auch eine schöne Vielfalt. Besonders auffallen tut das bei Brennstoffen für Campingkocher, da geht alles drunter und drüber. Ich bekam im Sommer von meinem Sohn Fotos aus einem Laden in Schweden, weil er die Tabelle nicht mitgenommen hatte....
Ich habe ihm natürlich Wundbenzin empfohlen!

https://internationalfuelnames.org/

Viele Grüße,

Bob

Peter V.

#16
Hallo,

Zitat von: Herbert Dietrich in November 29, 2022, 11:47:10 VORMITTAG
Hallo Peter,

meine Immersionsobjektive tupfe ich nach Gebrauch nur mit Toilettenpapier ab.
Es muss doch nicht das letzte Restchen Öl entfernt werden, es sei denn Du verwendest noch Zedern-Öl.
Die neuen Immersionsöle verharzen doch nicht.

Oder liege ich da falsch?

Herzliche Grüße
Herbert

Immersionsöl hat bei mir schon für eine ordentliche Überraschung gesorgt. Ich bekam ein Leica Objektiv, dessen Frontlinse im Prinzip unauffällig, allenfalls diskret verunreinigt wirkte. Also Reinigung mit Benzin. In Gedanken tunkte ich allerdings das Wattestäbchen in ein ebenfalls offen stehendes Fläschchen mit Aceton;  noch bevor mich der Geruch warnte, wischte ich mit dem Stäbchen über die Fronstlinse, welche sich in Sekundenbruchteilen trübte. Erschrocken betrachtete ich mit großem Fragezeichen über dem Kopf dieses Phänomen. Sollte Leica jetzt tatsächlich schon Kunststofflinsen verwenden?  War es vielleicht ein seltsames Spezialobjektiv mit einer Kunststoffscheibe vor der eigentlichen Frontlinse? Nun, da das Ganze eh hoffnungslos zerstört aussah, dachte ich, ich mache mal mit Aceton weiter. Der vermeintliche Kunststoff brach rissig auf und und wurde schmierig und ließ sich letztlich mit einem Stäbchen aus Kunststoff abkratzen/abschieben. Darunter kam eine tadellose Frontlinse zum Vorschein. Wie ich später von einem erfahrenen Mikroskop-Servicetechniker erfuhr, war es schlicht angetrocknetes Immersionsöl, das tatsächlich absolut kristallklar aushärten kann, sodass man es zunächst gar nicht mehr erkennt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Herbert Dietrich

Hallo Peter,

da habe ich wieder etwas dazu gelernt. Das mit dem Abtupfen habe ich, wenn ich recht erinnere, schon öfters im Forum gelesen.

Herzliche Grüße

Herbert

3nzo

Hallo Peter,
War es synthetisches Öl wie Cargille? Reinigen Sie in diesem Fall immer die Linse.
Herzliche Grüße

Enzo

Peter V.

#19
Hallo,

dazu kann ich wenig sagen. Es handelte sich um einen Gebrauchtkauf. Meist stehen solche Mikroskope ja viele Jahre unbenutzt herum, bevor sie verkauft werden und das Öl hat reichlich Zeit, um auszuhärten. Überraschend für mich war nur, dass es in diesem Fall glasklar und mit absolut glatter Oberfläche ausgehörtet war, was aber wohl durchaus so vorkommt. Welches Öl von irgendeinem.Vorbesitzer verwendet wurde, weiß ich natürlich nicht.

Herzliche Grüße
Peter
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Flagellate

Ich verstehe die Diskussion hier auch nicht so ganz, da es eigentlich doch ganz einfach ist.

Wenn möglich nur dest. Wasser nutzen.
Wenn ölig/"schmierig", dann erstmal dest. Wasser mit Spülmittel.
Wenn das nichts bringt, Wundbenzin.

Das Phänomen von Peter mit der verkrusteten Linse hatte ich auch schon bei einer Kondensorlinse. Auch hier reicht Wundbezin und gedultiges/behutsames putzen. Dauert möglicherweise nur etwas länger als mit Aceton ;D

Immersionsöl lässt sich in der Tat aber auch einfach mit (Klo-)Papier quasi rückstandslos entfernen, wenn es nicht schon zu lange auf dem Objektiv ist. Ich beseitige Immersionsöl in der Regel auch immer nur mit Papier. Allerdings gehe ich auch in unregelmäßigen Abständen hin und wieder auch mit Wundbenzin drüber, aber eben nicht immer.
Die Bedenken von Alexander, dass "Dauerkontakt" mit Immersionsöl eine schädigende Wirkung haben könnte, teile ich nicht. Das darf nicht sein, wenn ich mir überlege wie viele Stunde ich schon am Stück mit Immersionsöl gearbeitet habe. Ein Hersteller wäre in der Pflicht ich maximale "Nutzungsdauer" anzugeben. Das macht überhaupt kein Sinn, denn Objektive sind ja keine Verbrauchsmittel. Allerdings kann das natürlich von den Objektiven abhängen. Bei sehr alten Objektiven wäre ich vielleicht auch etwas vorsichtiger, da sowohl Kitt als auch Immersionsöl von heute nicht exakt das gleiche ist wie "damals".

Grüße,
Tobias

Herbert Dietrich

Hallo Tobias,

Du hast mein seelisches Gleichgewicht wieder hergestellt :)
Ganz so richtig habe ich die Xylol, Wundbenzin und sonstige Reinigung nicht geglaubt.
Gelegentlich reinige ich mit Optical Wonder.

Herzliche Grüße
Herbert

Lupus

Hallo,

die Diskussion über das Entfernen von Immersionsöl gab es hier schon regelmäßig. Hier eine Beschreibung von jemand der vom Fach ist ;):
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31198.msg331273#msg331273

Hubert

Fahrenheit

#23
Liebe Putzteufel,

zu meiner Überraschung empfiehlt Leica aktuell tatsächlich Ethanol (PA) und Aceton (PA) zum Reinigen nicht wasserlöslicher Verschmutzungen:
https://downloads.leica-microsystems.com/DM1000/Brochure%20or%20Flyer/Cleaning_of_Microscope_Optics-Flyer_en_11914709.pdf

Ich meine mich dumpf zu erinnern, dass es früher Wundbenzin war. Aber die erste Stufe ist auch bei mir immer noch anhauchen und vorsichtig mit einem Kosmetiktuch abwischen.

Der Vollständigkeit halber: Das saubere Mikroskop von Zeiss:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiA-t_R-9f7AhXGzqQKHUq6CpsQFnoECAcQAQ&url=https%3A%2F%2Fasset-downloads.zeiss.com%2Fcatalogs%2Fdownload%2Fmic%2F4bba9a7d-5807-426e-8b54-8f206df967d5%2FDE_clean-microscope.pdf&usg=AOvVaw3bcBI2qE0mTMMzzlV048_2

Hier ist es Aqua dest. mit wenig Spülmittel und nHexan (PA) - also Wundbenzin (Seite 10):

Herzliche Grüße
Jörg 
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter V.

#24
Hallo Jörg,

das Problem ist, dass wir Hobbyisten es ja mit verschiedenen Herstellern und Optiken über einem Produktionszeitraum von teilweise 100 Jahren zu tun haben. Was für die eine Optik gut ist, kann für die andere schädlich sein. Ethanol ist zum Beispiel definitiv nicht mit Zeiss Jena-Optiken kompatibel.
Wundbenzin hingegen ist quasi das Universalmittel, das (soweit bekannt) keiner Optik schadet. Deshalb stets der allgemeine Hinweis auf Wundbenzin. Wer weiß, dass er es nur mit bestimmten Optiken zu tun hat und defintiv weiß, dass diese Ethanol oder Xylol oder Aceton vertragen, kann selbige natürlich auch damit reinigen.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Hallo zusammen,
bei den Herstellerempfehlungen sollte man im Blick behalten, dass deren Kundschaft ganz andere Anforderungen hat als der Amateur: Zeit ist Geld und Instrumente werden gekauft weil sie gerade wirklich gebraucht werden. Wenn eine schnelle Methode zur intensiven Linsenreinigung jedes Mal etwas Linsenkitt abträgt dann ist das kein Problem in der vorgesehenen Nutzungszeit. Ich wäre daher auf der Seite der Vorsichtigen und würde vor allem um Aceton einen weiten Bogen machen.
Ein Bisschen aufpassen muss man mit Immersionsöl wenn man Wechselkondensoren nutzt. Legt man so einen über Kopf hin, können Ölreste schon mal in Richtung der Federung laufen und dort eindringen.

Viele Grüße,

Bob

Fahrenheit

Lieber Peter,

da bin ich völlig bei Dir. Es hat mich nur gewundert, dass Leica nun so etwas aggresives wie Aceton empfiehlt.
Vielleicht hat Bob da mit seiner Kosten - Nutzen - Betrachtung recht und dem Lehrstuhl tut es ja auch nicht wirklich weh, wenn der Herr Professor nach 5 Jahren ein neues HCX Plan Apo braucht.
Bei den Kursmikroskopen - so sie denn überhaupt ein Immersionsobjektiv tragen - ist das Problem wohl eher, dass sie im Zweifel garnicht gereinigt werden. ;D

Privat nutze ich für meine Objektive auch Wundbenzin, wenn es denn mal notwendig ist.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter V.

Lieber Jörg,

das ist ein weites Feld: In der mittelständischen Industrie zum Beispiel wird doch extrem aufs Geld geschaut und dort findet man auch noch viele "Methusalixe" im Einsatz, die bis ultimo am Leben erhalten werden. Sogar auf ein im Ensatz befindliches und bis vor 5 Jahren regelmäßig durch Leica gewartetes Panphot bin ich einmal gestoßen.
Bei öffentlichen Instituten ist oft die Ersatzbeschaffung mit erxterm nervigen bürokratischen Hürden versehen (vorherige Einholen von Angeboten, Vergleichsangeboten, Lieferant muss zertifiziert sein...). Andererseits wird auch nicht selten das Geld selbst im 100.000 -EUR-Bereich für nie benutzte Geräte "rausgehauen", weil der Herr Professor einfach die Möglichkeit hat, es zu bekommen.

Putzen ist - außer bei Inversmikroskopen - eigentlich nur beim Neuwerwerb eines gebrauchten Objektivs bzw. (versehentlicher) Ölverschmutzung erforderlich. Nicht besudelte Trockenobjektive an aufrechten Mikroskopen müssen im Prinzip NIE geputzt werden, wenn man nicht regelmäßig in der Küche mikroskopiert und Mutti nebenbei Reibekuchen backt  ;)

Hezrliche Grüße
Peter


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rhamvossen

Hallo,

ZitatWenn möglich nur dest. Wasser nutzen.
Wenn ölig/"schmierig", dann erstmal dest. Wasser mit Spülmittel.
Wenn das nichts bringt, Wundbenzin.

Volle Zustimmung. Spülmittel hat jeder. Und es wirkt sehr gut. Beste Güsse,

Rolf

lsolbach

Hallo Jörg,

wird von Leica evtl. auch Nagellack zur Immersion empfohlen? ;)

Gruß,
Ludger