Hauptmenü

Xylol

Begonnen von HAPEZI, November 28, 2022, 23:12:03 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

ManK

Bei Aurelio gibt es immerhin analysenreines Iso und Aceton.
Diese (zumindest aus der Charge die ich bezogen habe) zeigen den oben von mir beschriebenen Grauschleier vom Wundbenzin nicht.

Peter V.

Hallo,

ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil  ;) :-\ Unten ein Bild meines Wundbenzins aus dem Originalgebinde, DIK 20x-Objektiv. Allerdings spielt das sicher keine Rolle, da man das Wundbenzin nicht auf der Optik einfach so wegtrocknen lässt, sondern mit aufsaugenden Medien (Watte etc.) abwischt. Asonsten würde man ja auch die Verschmutzung, die man von der Optik entfernen will, eben nicht entfernen.

Dieser Shop beliefert wohl auch Privatpersonen und dort ist auch n-Hexan p.a. erhältlich.


https://www.restauro-online.com/n-Hexan-99-zur-Analyse


Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Tilman

Hallo,
wenn es auch ein bisschen kleinlich klingt, aber n-Hexan ist toxikologisch nicht ganz so harmlos, wie anfangs gedacht. Wir haben im Labor schon vor Jahrzehnten n-Hexan durch iso-Oktan ersetzt. N-Hexan soll einen neurotoxischen Metaboliten  bilden, der im Verdacht steht Polyneuropathien zu verursachen.
Liebe Grüße
Tilman

lsolbach

Hallo zusammen,

diese beiden Aufkleber finden sich zusammen auf der Flasche Wundbenzin, die ich am Freitag aus der Apotheke abgeholt habe. Kling für mich ein bisschen inkonsistent. Wenn ich mir die Gefahrenhinweise durchlese, dann habe ich keine Lust mehr, damit Pflasterreste von der Haut zu entfernen. Besser wäre wahrscheinlich, die Optik unter Vollschutz zu reinigen. ;)

Gruß
Ludger

Aljoscha

Hallo,

Alles halb so schlimm. Solange man das Zeug nicht säuft, sich in die Augen reibt oder darin badet, passiert absolut nichts.

Sicherheitsdatenblätter sind oftmals absurd. So steht bei NaCl zum Beispiel "Darf nicht ins Abwasser gelangen." Das macht bei großtechnischen Anlagen ja auch Sinn, aber wer bitte entsorgt denn das Kochwasser für die Spaghetti als Sondermüll? Darf ich noch auf die Toilette? Da gelangt ja NaCl ins Abwasser. Den Salzpäckchen im Supermarkt liegt kein Sicherheitsdatenblatt bei. Warum ist das eigentlich nicht gesetzlich vorgeschrieben?

In Benzin ist nicht wenig Benzol enthalten. Trotzdem habe ich noch nie jemanden in Vollschutz mit Gasmaske an der Tankstelle gesehen. Nur im Labor ist schon der Anblick eines Fläschchens Benzol angeblich lebensgefährlich.

Ähnlich geht es mit dem Xylol. Das gibt es im Baumarkt in Kanistern zu kaufen. Reinigt man ein Objektiv damit, bekommt man aber sofort einen Tumor. Entfernt man alte Anstriche damit, passiert seltsamerweise nichts. Auch die Schuhmacher, in deren Werkstätten es immer so lecker nach Xylol riecht, scheinen das recht lange zu überleben.

Viele Grüße

Alexander

Lupus

Hallo,

Diskussionen über die vermeintliche und tatsächliche Gefährlichkeit von Mikrochemikalien hatten wir ja schon früher mehrmals. Die daraus ableitbaren, etwas grotesken Beispiele sind dann aber doch wenig sinnvoll denn die Datenblätter sind sicher nicht falsch. Es muss schon jeder Anwender mit einem Minimum an Instinkt für Probleme selbst beurteilen können, ob bei der Art der eigenen Anwendung und der verwendeten Menge eine individuelle Gefahr von der Chemikalie ausgeht.

Zitat... Allerdings spielt das sicher keine Rolle, da man das Wundbenzin nicht auf der Optik einfach so wegtrocknen lässt, sondern mit aufsaugenden Medien (Watte etc.) abwischt.
Das ist grundsätzlich vollkommen richtig. Überhaupt verstehe ich die Diskussion über Xylol u.ä. starken Lösungsmitteln bei der Frage der Entfernung von Immersionsöl auf dem Objektiv nicht so recht. Wenn ich in der Küche etwas Salatöl verschütte greife ich doch auch nicht zur Lösungsmittelflasche sondern wische es mit z.B. einen Papiertuch weg und arbeite eventuell etwas mit Spülmittel und Wasser nach um den verbleibenden Ölfilm zu entfernen. Nichts anderes muss man mit dem Immersionsobjektiv machen.

Allerdings sollte man eintrocknende Reste durch nicht ganz reine Lösungsmittel nicht unterschätzen, weil die dann eventuell einen schwerlöslichen Film hinterlassen. Gerade bei schnelltrocknenden Lösungsmitteln wie Wundbenzin mit niedrigem Siedepunkt kann man die Lösung gar nicht so schnell wegwischen wie das Mittel wegtrocknet. Für die Entfernung solcher Rückstände benötigt man dann eventuell doch wieder unnötigerweise "aggressivere" Chemie.  ;)

Hubert

Werner

Abhilfe bei hochflüchtigen Lösungsmitteln gegen angereicherte Restflecken:
Objektiv waagerecht auf saugfähiges Papier legen und das Lsm mit einer sauberen Pipette von oben nach unten spülen. Eventuelle restliche Tropfen mit einem Klistier (Gummigebläse) wegblasen. Das funktioniert sogar bei Ethylether.
Nie aus der Flasche pipettieren, immer in ein Zwischengefäß gießen, ausgießen und dann erst für die Pipette wieder auffüllen.

Gruß - Werner

anne

Hallo zusammen,
ich habe mir genau einmal eine Flasche Wundbenzin gekauft und habe mich aufgrund der Rückstände gewundert, warum das alle so toll finden. Dachte dann es liegt wohl an mir. Nun bin ich froh, dass es nicht so ist.
lg
Anne

rhamvossen

#53
Hallo Anne,

Zitatich habe mir genau einmal eine Flasche Wundbenzin gekauft und habe mich aufgrund der Rückstände gewundert, warum das alle so toll finden

Vielleicht weil es Vielen gibt die blindlings die Mikrofibel folgen ;). Wundbenzin, ich mag es auch nicht. Vor allem, weil es etwas einfacheres gibt wie Wasser mit ein Paar Tropfen Spülmittel. Das ist nicht schädlich für sowohl die Optik als die Gesundheid. Beste Grüsse,

Rolf

Aljoscha

Zitat von: rhamvossen in Dezember 05, 2022, 11:52:38 VORMITTAG
... ein Paar Tropfen Spülmittel. Das ist nicht schädlich für sowohl die Optik als die Gesundheid.

Hallo,

Wirf mal einen Blick in die Sicherheitsdatenblätter der Tenside, die man in Spülmitteln findet. Von wegen nicht gesundheitsschädlich.

Aber das ist ja nur Spülmittel und kein kriminell gefährliches Lösungsmittel.  8)

Viele Grüße

Alexander

ammererlutz

#55
also ich bin vom Wundbenzin bei Trockenobjektiven auch wenig begeistert gewesen, es hinterläßt immer, auch nach säuberlicher Reinigung mit Wattetupfer oder den sündteuren, von Zeiss empfohlenen, Whatman tüchern, nicht beseitigbare Tropfenränder. Wenn also ein Unglück passiert und ein Trockenobjektiv planscht ins Immersionsöl oder einen Wassertropfen am OT, reinige ich es mit dest.Wasser, dann Linsenreinigerspray ( gibts ja von Zeiss) oder 70 % Isopropanol und wische mit Whatman oder Wattestäbchen vorsichtig nach, bis im Auflichtmikro keine Schlieren mehr zu sehen sind.
Bei Immersionsobjektiven dürften die Wundbenzin-Rückstönde ja durch das Öl wieder gelöst werden, laut Zeiss reicht aber fast immer verdünntes Spülmittel.
Nur meine persönliche Erfahrung
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

3nzo

Grüße,
Ich bin überrascht, dass mit den beschriebenen Problemen kein wasserlösliches Tauchprodukt auf den Markt gebracht wurde. Ich glaube nicht, dass es unmöglich ist.
Mit freundlichen Grüßen.

Enzo

jako_66

#57
Hallo zusammen,

auch mein Wundbenzin zeigt Rückstände auf einem Objektträger. Dieser war tipp topp mit Hexan gereingt - ich bleibe daher lieber beim Hexan!

Vielleicht löst sich ja der Kunststoff-Stopfen des Deckels etwas an?

Dank`Euch für den Hinweis & die interessante Diskussion!

Viele Grüße

Sven

jako_66

#58
Hallo zusammen,

habe vorhandenes Wundbenzin durch eine Kolonne destilliert: die erste Fraktion bis ca. 45°C verdunstet auf einem Objektträger mit einem Rückstand, der sich wegfönen lässt - also Wasser. Die letzte Fraktion bis ca. 58°C  verdunstet mit fast keinem Rückstand. Allerdings bleibt bei beiden ein sehr dünner Rand übrig, den ich so mit reinem Hexan nicht habe.

mein Fazit: destilliertes Wundbenzin ist vielleicht noch für die Objektiv-Vorreinigung zu gebrauchen...

Viele Grüße

Sven

jochen53

Hallo Sven,

damit stellt sich mir jetzt die Frage, welcher Stoff oder welche Substanzen das sein könnten, die bei ca. 50 - 58° C einen so hohen Dampfdruck besitzen, daß sie mit überdestillieren (Azeotop?), jedoch bei der Habeck-Raumtemperatur von 19° C nicht flüchtig sind.
Jochen