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Speedax beobachten

Begonnen von martin_hu, Dezember 02, 2022, 10:40:56 VORMITTAG

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martin_hu

Hallo

ein kurzer Hinweis zu Speedax, meine Präparate die ich
als Test vor ca. 8 Monaten angefertigt habe sind völlig auskristalliesiert,
das Speedax war aus der ersten Testcharge und ich habe mit ca.
70 Grad erwärmt, ich verwende das Einschlussmittel daher nicht für gelegte
Präparate sondern nur noch für hohe Auflösungen mit nicht sehr
seltenen Species.


MiR

Hallo Martin,

mal abgesehen von der interessanten Struktur, welche durchaus für einen Kalender gut wäre, würde mich interessieren welche Vergrößerung das beobachtete Feld hat.
Ist das Bild zwischen gekreuzten oder parallel ausgerichteten Polarisatoren aufgenommen?  Ist die Probe schon von Anfang an anisotrop (gelbe Bereiche?) oder erst im Verlauf der Zeit?
Da ja aller guten Dinge angeblich "3" sein sollen  ;), kannst du ungefähr abschätzen wie dick die Probe ist?

Viele Grüße aus Berlin
Michael

martin_hu

Hallo Michael

die Aufnahme ist mit dem Iphone durch das Okular
mit 10x Objektiv gemacht.
Gekreuzte Polarisatoren, aber auch ohne pol sind die
Diatomeen nicht mehr sichtbar. Dicke kleiner als 0.1mm
Die Entwicklung der Kristallisation habe ich nicht dokumentiert
und kenne mich mit dem Thema auch nur am Rande aus.

Gruss Martin

Bob

Hallo Martin,
danke für den Hinweis!
Ich hoffe, dass Dir nicht zu viele wertvolle Präparate beschädigt worden sind. Du könntest mal probieren, ob erneutes Erwärmen die Kristallisation rückgängig macht.
Ein paar Tests hatte ich mit Speedax gemacht, ich muss nur gucken, wo die Präparate sind.

Wenn man so auf die Bandbreite heutiger und vergangener Eindeckmittel guckt dann verblüfft es doch, wie schwierig es ist, eines zu entwickeln, das keine nennenswerten Schwächen zeigt.

Viele Grüße,

Bob

anne

Hallo zusammen,
Martin hatte von mir von der allerersten Testbatch etwas bekommen.
Auch bei mir hatten sich in einem Teil der Präparate Kristalle gebildet.
Ich kann nicht sagen, ob diese Charge jemals noch an andere Personen ging.
Mir ist nur bekannt, dass Rohstoffe noch verändert wurden, dazu müsste aber Georg Abele sich äußern, dazu fehlt mir das Detailwissen. Die weiteren Chargen kann ich noch nicht langfristig beurteilen, da ich nur einzelne Streupräparate damit gemacht habe.
Jedoch würde ich generell bei einem neuen bzw. unbekannten Einbettmittel empfehlen, keine wertvollen Legepräparate damit zu machen und erst anhand von Streupräparaten die Handhabung zu testen. Und vor allem mal nach 6,12,18 usw. Monaten das Präparat zu prüfen.
Ich werde es nie vergessen, mit welchem Entsetzen mir Klaus Kemp Präparate zeigte, die er 6 Monate zuvor in ZRAX eingedeckt hatte und die übersät waren mit kleinen Punkten. Es ist oft ein Mysterium.
lg
Anne

Peter V.

#5
Hallo,

das ist ein generelles Problem der organischen"Chemie" (wozu ich auch die Pharmakologie zähle): Langzeit"schäden" in vitro und in vivo treten - wie der Name sagt - eben erst nach langer Zeit auf, ebenso kann man ggf. bestimmte Interaktionen mit anderen Substanzen oder physikalischen Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchte, Schwankungen derselben, UV-Strahlung und und und..) erst dann erkennen, wenn sie eben auftreten.

Ich habe zahlreiche Diatomeenpräparate diverser Ersteller, die die unterschiedlichsten Schädigungsmuster aufweisen (nadelige Kristalle, Pünktchen, kubische Kristalle, Verfärungen aufweisen).

Man kennt ja die schmierige Verflüssigung von Schaumstoffen über die Jahre, Braunfärbung von Kunststoffen, Sprödigekeit durch UV-Exposition etc.
Bei vielen industriell gefertigen Dingen kann man die Alterung in Klimaschränken etc. und durch UV-Exposiiton etc. simulieren. Bei Einschlussmitteln fehlt mir die Idee, wie man das bewerkstelligen könnte. Zudem sollen aufwändige Präparate ja nicht nur ein paar Monate, sondern im Idealfall Jahrzehnte bis zu einem Jahrhundert halten. Ein echtes Problem...

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

martin_hu

Hallo

danke für die Rückmeldungen,
noch als Ergänzung, es kann gut sein dass die
neuen Chargen dieses Problem behoben haben und
Speedax in Zukunft gut funktioniert.
Das würde mich auch freuen, ich kann das
aber im moment nicht beurteilen.

Gruss Martin



jako_66

#7
Hallo zusammen,

das Schöne am Speedax-Verfahren wäre es ja, je nach Anwendungsbereich Einschlussmittel mit passendem Brechungsindices bereitzustellen. Die Kopplung von Oligo- oder Polymercaptanen mit (elektronenreichen) Isothiocyanaten zu den Dithiourethanharzen lässt sich kontrolliert und auch recht einfach bewerkstelligen. Selbst wenn ggfs. eine Charge nicht funktioniert, sollte man die Entwicklung dieser Harze schon im Blick behalten - finde ich. Eine breitere Verfügbarkeit wäre auch wünschenswert.

Viele Grüße

Sven

anne

Hallo Sven,
ja genau! Das ist das faszinierende an der Grundlage auf der Speedax basiert. Ich würde sagen ,,Gut Ding will Weile haben".
lg
Anne