Nostoc cf commune mit Chroococcus?

Begonnen von Biothorns, Dezember 09, 2022, 11:08:53 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Biothorns

Liebe Leute,
am letzten Wochenende habe im im Garten des Klosters Metten (Niederbayern) aussen an einer Brunnenmauer eine handtellergrosse Gallerte eingesammelt. Die Zellketten innerhalb der Gallertschichten sprechen für Nostoc cf commune. Allerdings liegen zwischen den einzelnen Gallertschichten merkwürdige weissliche Gebilde, ca. 60 - 80 µ gross, die ich nicht zuordnen kann. Im Durchlicht erscheinen sie undurchsichtig, sind aber teilweise von kleineren 2er bis 4er Grüppchen von Algen umgeben, die m.E. nach Chroococcus aussehen. Können diese solche Dauerstadien bilden oder liegt da ganz was anderes zwischen den Glibberschichten?
LG Hans-Jürgen

A. Büschlen

Hallo Hans-Jürgen,

Zitatmerkwürdige weissliche Gebilde, ca. 60 - 80 µ gross ?
Können es Pollen sein?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Biothorns

Hallo Arnold,
an Pollen hatte ich auch schon gedacht. Allerdings ist mir nicht klar, wie die ins Innere der Gallerte zwischen die einzelnen Lagen gelangt sein könnten. Auch die häufige Nähe zu den "cf Chroococcus-Zellen" wäre damit nicht erklärt....
VG Hans-Jürgen

Biothorns

Hier noch ein paar etwas bessere Fotos. Sieht schon sehr nach (Nadelbaum)Pollen aus.....

plaenerdd

#4
Hallo Hans-Jürgen,
das sind definitiv Nadelholzpollen. Die sind natürlich schon seit ein paar Monaten unterwegs und so verwundert es nicht, wenn die von den Nostoc-Ketten eingesponnen wurden.

Oft sind es sehr unscheinbare, sehr kleine lokale Milieu-Unterschiede, die einzelne Arten begünstigen. Vielleicht sind es auch dieses Mal wieder Bakterien oder Pilze die hier ein paar wertvolle Ionen aus den Pollen freigesetzt haben und so das Wachstum der zweiten Algenart (?Croococcus) in ihrer unmittelbaren Umgebung begünstigt haben.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Jürgen Boschert

Hallo Hans-Jürgen,

aber Croococcus ist auch dabei  ;D, in Deinem 3. Bild, in dem große dunkle Brocken zu sehen sind; das sind Kieferpollen, die im Durchlicht eben intransparent, also dunkel erscheinen. In den Auflichtbildern kommen sie hell, weißlich zur Darstellung.
Beste Grüße !

JB

Biothorns

Mit Kiefernpollen im Dezember hätte ich so nicht gerechnet, ist aber plausibel und einleuchtend. Herzlichen Dank für Euere Hilfe.
VG Hans-Jürgen

plaenerdd

Hallo Hans-Jürgen,
Zitat von: BiothornsMit Kiefernpollen im Dezember hätte ich so nicht gerechnet
Die Hüllen der Pollen sind ausgesprochen widerstandsfähig und finden sich z.B. in über 100.000 Jahre alten Moorschichten, wo sie zur Pollenanalyse genutzt werden. So konnte man z.B. zeigen, wann nach den Vereisungen welche Pflanzen-Arten zurückkehrten. Ein halbes Jahr ist da gar nix...Sie sind eigentlich immer und überall im Wasser zu finden.

Aber mal noch eine andere Frage, eine persönliche: Hat Dein Benutzername was mit dem Biologiebadarf Thorns zu tun, bei dem ich immer meine Deckgläser und so kaufe? Der heißt ja schließlich auch Hans-Jürgen....
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph