Mikroskop und Sehfähigkeit? Konkret: Mikrometerplatte

Begonnen von Aljoscha, Dezember 10, 2022, 21:56:25 NACHMITTAGS

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Aljoscha

Hallo,

Ich bin durch ein seltsames Phänomen irritiert, von dem ich annehme, dass es mit meiner Sehfähigkeit zu tun hat.

Wenn ich bei meinen Leitz-Mikroskopen die Okular-Messplatte im linken Okular habe, sehe ich sie klar und deutlich.
Wenn ich sie im rechten Okular habe, sehe ich sie nur, wenn ich das linke Auge schließe.

Seltsamerweise tritt das Phänomen bei den Mikroskopen (Zeiss Axioscope) an der Universität nicht auf. Die haben die Messplatte rechts und ich sehe sie trotzdem.

Bin total verwirrt. Schiele ich oder gibt es eine andere Erklärung dafür?

Viele Grüße

Alexander

Gerd Schmahl

Hallo Alexander,
könnte aber auch daran liegen, dass Du den Augenabstand an Deinem LEITZ-Bino nicht richtig eingestellt hast.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Aljoscha

Hallo Gerd,

Den Verdacht hatte ich auch. Der Effekt bleibt aber, auch wenn ich den Abstand variiere.

Viele Grüße

Alexander

Nochnmikroskop

Hallo Alexander,

ich hatte Probleme, nachdem ich von 10x/20 mm auf 10x/25 mm Sehfeld gewechselt hatte. Damit kam ich trotz Einstellerei nicht zurecht und ich habe wieder zurückgewechselt. Ich habe das auf die billigen China-Okulare geschoben und als Lehrgeld abgeschrieben.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

jochen53

Hallo Alexander,
Okulare mit eingebauter Strichplatte haben doch eine fokussierbare Augenlinse damit man auf die Strichplatte scharf einstellen kann und das zweite Okular muß dann in einem fokussierbaren Tubus stecken oder selbst fokussierbar sein damit man Fehlsichtigkeit kompensieren kann. So ist das jedenfalls bei mir.
Jochen

Lupus

Hallo Alexander,

eventuell könnte es etwas mit dem Effekt des sog. "dominanten Auges" zu tun haben, der bei jedem Menschen mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden ist. Wer schon mal bei einem guten Augenoptiker war könnte eventuell bei der Brillenanpassung damit konfrontiert worden sein. Und dieser Effekt könnte dann auch durch die Qualität und Größe des scharfen Bildfeldes je nach verwendetem Okular oder die genaue Fokusanpassung beider Okulare beeinflusst sein.

Hubert

Rawfoto

Hallo Jochen

Bei Olympus gibt es Okulare mit oder ohne Fokussiermöglichkeit am Okular, beide mit Strichplatten. Da ich am Mikroskop ohne  Brille arbeite komme ich ohne Fokussierung nicht mehr zurecht. Das ist vor ein paar Jahren noch problemlos gegangen ...

Die Frage könnte lauten: korrekter Einbau der Strichplatten, da gibt es zwei Seiten, und richtiger Fokuss am Okular ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Manfred Melcher

Hallo Alexander,

ich denke Jochens Antwort dürfte zielführend sein. Ich würde folgendermaßen vorgehen: schraube die Messplatte in das verstellbare Okular und stecke dieses in den rechten Tubus. Fokusiere dann mit dem linken Auge das Bild am Mikroskoptrieb. Dann mit dem rechten Auge an der Okularverstellung die Messplatte und hoffentlich gleichzeitig das Bild scharfstellen. So sollte es meiner Meinung nach funktionieren.

Liebe Grüße

Manfred

Aljoscha

Zitat von: Manfred Melcher in Dezember 11, 2022, 13:18:56 NACHMITTAGS
So sollte es meiner Meinung nach funktionieren.

Hallo,

Tut es nicht. Sobald ich das linke Auge öffne, verschwindet die Messplatte im Nirwana, wenn Sie rechts im Tubus steckt.

Selbstverständlich sind alle Messplatten-Okulare, die ich habe, fokussierbar. Alle zeigen das gleiche Verhalten.

Viele Grüße

Alexander

Jürgen Boschert

Hallo Alexander,

was passiert, wenn Du links gegen rechts vertauscht in den Bino schaust ?

Bei den älteren Binokulartuben gibt es manchmal die Eigenart, dass  das Bild in einem der beiden Tuben dtl heller erscheint; dann schlägt natürlich das dominante Auge zu, das andere wird abgeschaltet.
Beste Grüße !

JB

Manfred Melcher

Laß beim Einstellen des rechten Okulars beide Augen geöffnet und konzentriere dich auf das linke Auge. Drehe dann an der Okulareinstellung, bis die Strichplatte rechts erscheint. Dann müssten beide Augen parfokal seon.

Aljoscha

Zitat von: Manfred Melcher in Dezember 11, 2022, 14:59:32 NACHMITTAGS
Laß beim Einstellen des rechten Okulars beide Augen geöffnet und konzentriere dich auf das linke Auge. Drehe dann an der Okulareinstellung, bis die Strichplatte rechts erscheint. Dann müssten beide Augen parfokal seon.

Hilft auch nicht. Wenn die Strichplatte rechts ist und beide Augen offen, kann ich an der Okulareinstellung drehen solange ich will. Erst wenn ich das linke Auge schließe taucht sie auf.

Zitat von: Jürgen Boschert in Dezember 11, 2022, 14:46:39 NACHMITTAGS
Hallo Alexander,
was passiert, wenn Du links gegen rechts vertauscht in den Bino schaust ?

Auch nichts anderes.


Mir scheint die Theorie des starken und schwachen Auges die plausibelste zu sein. Die Strichplatte bleibt einfach links und alles ist gut.

Viele Grüße

Alexander



Peter V.

Hallo Alexander,

bist Du Dir sicher, dass Dein rechtes Auge überhaupt ein Bild, wenn Du normal mikroskopierst? Vielleicht schaust Du immer nur links-einäugig, wie ich! Ich kann zu Beispoiel die Bilder beider Tuben nie zu einem Bild fusionieren, weil mein linkes Auge ein extremes Führungsauge ist. Ursache ist wohl ein in der  Kindheit nicht hinreichend behandeltes Schielen. Im normalen Leben fällt es nicht auf, aber eben beim Mikroskopieren oder dem Blick durch ein Fernglas. Ich bekomme beide Bilder nie zur Deckung und sehe praktisch nur mit links. Für mich würden also im Prinzip Monokularmikroskope reichen. Auch habe ich beim Blick durch ein Stemi logischerweise keinen räumlichen Eindruck, weil ich nur durch einen Tubus schaue.

Ich kenne mehrere Foristen, bei denen das so ist (auch reblaus-Rolf hat sich schon oft diesbezüglich geäußert).
Erschrocken hat mich eher vor ca. 15 Jahren, als ich feststellte, dass mein "schlechtes" rechtes Auge (mit dem ich eben auch nur ein Bild im Mikroskop sehe, wenn ich das linke Führungsuage schließe) dafür deutlich gesättigtere ("schönere") Farben liefert! Ich sage manchmal spaßeshalber, dass mein "gutes" linkes Führungsauge eben mehr benutzt wurde und deshlab abgenutzter ist  :D

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Manfred Melcher

Das wäre alles naheliegend, widerspricht aber der Aussage, dass es an den Axioskopen im Betrib funktioniert. Wenn es dort funktioniert, muss es auch bei dem Letz einstellbar sein. Das Problem liegt wahrscheinlich an einer unterschiedlichen Einstellung durch die unterschiedliche Akkommodation der Augen. Deshalb mein Hinweis auf den Abgleich mit beiden geöffneten Augen.

Werner

Kann das eventuell an Ermüdung liegen?
Dienstlich - vormittags - wach, privat - abends - leicht müde?
Ich habe bei mir selbst festgestellt, daß ich abends nicht mehr so scharf sehe wie morgens.

Andererseits: Vielleicht kann ein guter Augenarzt da mit einer treffenden Diagnose weiterhelfen?

Gruß - Werner