Homale bzw. Negativokulare, Anpaßstück u. Okular-Zwischenstück f. Zeiss Standard

Begonnen von PiusX, Dezember 30, 2022, 21:02:19 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo,

ZitatAus diesem Grunde habe ich in meinem Eingangsbeitrag nach Projektiven für die Photographie an Mikroskopen Zeiss Standard gefragt, durch welche sowohl die CVD beseitigt als auch das gekrümmte Bildfeld geebnet wird. Gibt es dafür eine Lösung für Mikroskope Zeiss Standard?

Wenn du ein geebnetes Bildfeld willst dann kannst du besser in Planobjektive investieren. Was Projektive für Zeiss Endlich angeht, es gibt kaum eine bessere Lösung als die hier beschrieben:

https://mikroskopiedernatur.de/mikrofotografie-mit-hybrid-okulare

https://mikroskopiedernatur.de/verlaengerte-okulare-als-projektiv-fuer-die-mikrofotografie

Beste Grüsse,

Rolf

Apochromat

Hallo PiusX,

ich hatte mich bei der Angabe der Brennweite f=63 mm des Achromaten im Grundkörper II geirrt (das kam erst später bei der MC 63). Die beträgt f= 125mm. Und ja, das ist ein achromatisches Objektiv mit f= 125 mm, das in der Unterseite des Grundkörpers II (47 60 11) eingeschraubt ist. Das ist richtig. Entsprechend war das beim Grundkörper I auch der Fall.


Achromat f=125 mm in Grundkörperbasis eingeschraubt




Du fragtest, was in dem Tubus steckt. Das was in der Tubusanpassung 47 30 24 steckt, ist das nicht angehobene Okular S Kpl 10x/20 Br.

Rolf hat das Anheben des Okulars (dadurch wird es zum Projektiv) um den exakten fehlerfreien Betrag ja sehr schön beschrieben. Mit Hellfeldbildern die perfekt sind, wie ich finde. So geht man ohne ZEISS Grundkörper vor. Ich finde den Grundkörper II in Verbindung mit dem AC- Stativ besser, da dessen Prisma das Bild nicht verschlechtert und die Kontrolle der Bildschärfe sehr einfach ist.

Meine Anordnung ist also: Nicht angehobenes Okular (hier S Kpl 10x/20 Br) achromatisches Objektiv f= 125 mm in Grundkörper II, mechanische Kameraanpassung (ohne Optik).
Rolf (Rhamvossen) macht: Angehobenes Okular als Projektiv, mechanische Kameraanpassung (ohne Optik). Das gleiche kann man auch mit dem Projektiv f= 63 mm (dann ohne Anhebung) machen. Beide Vorgehensweisen liefern exzellente Ergebnisse, solange man die richtigen Okulare hat.

Und um Deine eigentliche Frage zu beantworten (die hatte ich nicht gleich verstanden): Ein Projektiv mit der richtigen Kompensationswirkung für die CVD der 160 mm- Optik MIT BILDFELDEBNENDER WIRKUNG für die NEOFLUAR- Objektive gab es nicht.
Bei WINKEL- ZEISS (nach 1945) gab es zwar Projektive mit stellbarer Augenlinse, denen auch eine leichte Bildfeldebnung zugeschrieben wurde, das konnte ich aber nie sehen .....

Statt dessen gab es für die NEOFLUAR- Objektive das High- End- Okular S- Kpl 16x/12,5 Br, das einen kleineren Durchmesser des reellen Zwischenbildes abbildet. Dieses Okular ist etwas kürzer bauend, als das S- Kpl 10x/20 Br.

Das Pl heißt hier nicht bildfeldebnend (also mit Kompensationswirkung für die im Objektiv fehlende Ebnung), sondern meint, dass das Okular selbst frei von geometrischen Abbildungsfehlern ist (z.B. Verzeichnung und Astigmatismus). K steht für Kompensationswirkung der im Objektiv vorhandenen Rest- CVD durch das Okular.



Mich stört die geringe Randunschärfe der Objektive NEOFLUAR im Fotofeld nicht. Daher benutze ich nur das S- Kpl 10x/20 Br und nicht das S- Kpl 16x/12,5 Br auch weil mir da die Bildhelligkeit im DIK manchmal nicht ausreichte. Für die rein visuelle Mikroskopie sind beide Okular zu schade.

Bis vor einiger Zeit gab es bei ZEISS zwei Projektive P 2,5x und PK 2,5x für höchste Ansprüche. Für die ICS- Optik kann man auch das sehr gute S- PL 10x/25 verwenden (gibt es schon lange nicht mehr).

LG
Michael

Apochromat

Und weil den lesenden Kunden in der Mikroskopie früher auch ein bisschen fachlich sehr gut gemachte Belehrung in den Werbematerialien geboten wurde, hier noch die Auszüge zum Begriff "Schärfe" aus dem obigen Prospekt zur MC 63:





LG
Michael

PiusX

Lieber Apochromat,

danke für Deine vielen Informationen. Eine Frage habe ich dann doch noch:

ZitatMeine Anpassung kombiniert das ganze noch mit einem Grundkörper mit Einstellfernrohr und dem darin von unten eingeschraubten Achromat- Objektiv f=63 mm, bei dem dann das Anheben des Okulars entfällt. Trotzdem muss man bei diesen Anpassungen immer ein möglichst niedrig- aperturiges Objektiv (am besten ein NEOFLUAR 16/0,4 Ph2) mit Phasenkontrast nehmen und die Bildgüte an einem Objektmikrometer überprüfen.
Weshalb empfiehlst Du, ein möglichst niedrigaperturiges Objektiv mit Phasenkontrast zur Überprüfung der Bildgüte einzusetzen?
Sollte das Objektiv möglichst niederaperturig wegen der hierdurch erzielten möglichst großen Schärfentiefe sein? Warum aber ein Objektiv Neofluar und nicht Plan-Neofluar? Welche Rolle soll hierbei dem Phasenring zukommen bzw. wolltest Du mit Deiner Empfehlung des Einsatzes eines Objektives mit Phasenkontrast zur Überprüfung der Bildgüte eigentlich mitteilen, daß diese Überprüfung unter Verwendung der Phasenkontrastmethode erfolgen möge?


Netten Gruß

PiusX

Apochromat

Hallo PiusX (wie heißt Du denn eigentlich mit richtigem Namen, wenn ich einmal höflich nebenbei fragen darf?),

im Phasenkontrast sieht man den Farbquerfehler (CVD), der auftritt, wenn die Abstände Okular (als Projektiv angehoben) zu Sensorebene noch nicht stimmen, an den Teilstrichen des Objektmikrometers (oder einem Präparat, wie es Jürgen Boschert weiter oben gezeigt hat) sehr deutlich. Bei einer möglichst niedrigen Objektivvergrößerung, wie 16x ist die bildseitige Abbildungstiefe noch gering und wenn man zuvor den visuellen Dioptrienausgleich exakt eingestellt hat (oder eben heute das Livebild begutachtet), kann man die Übereinstimmung zwischen visuellem und Kamerabild als einen weiteren Justierschritt heranziehen. Man schaut aber natürlich auch besonders auf die Abbildungsleistung in den achsfernen Bildzonen.

LG
Michael


PiusX

Lieber Apochromat,

wieder einmal ein "Danke schön" für Deine Ausführungen.

ZitatHallo PiusX (wie heißt Du denn eigentlich mit richtigem Namen, wenn ich einmal höflich nebenbei fragen darf?)
Bitte sei mir nicht böse, aber meinen richtigen Namen werde ich in diesem Forum nicht offen nennen. Vielleicht ergibt es sich ja einmal, daß wir uns irgendwo über den Weg laufen oder auch miteinander privat bzw. geschäftlich zu tun haben werden. Dann werde ich mich Dir gegenüber natürlich auch mit meinem richtigen Namen vorstellen.


Lieben Gruß

PiusX

Apochromat

Lieber PiusX,

das ist völlig in Ordnung. Ich schreibe erst jetzt, weil ich Deine Antwort irgendwie übersehen hatte.

LG
Michael