Botanik: Wilder Wein - Parthenocissus quinquefolia - Spross quer *

Begonnen von Muschelbluemchen, Januar 02, 2023, 23:26:38 NACHMITTAGS

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Muschelbluemchen

Liebes Mikroforum,

im Herbst habe ich am Gebrauchtmarkt zwei Mikrotome erworben.

Eines davon ist ein Tischmikrotom von Swift:




Das andere Mikrotom ist ein sehr altes Schlittenmikrotom von Reichert, in Schwarz.
Ich musste es erst mühsam reinigen und habe es dazu fast vollständig zerlegt.
Zahnbürste und Petroleum waren da meine Freunde.

Das schwarze Reichert-Mikrotom ist kleiner und auch wesentlich leichter als mein anderes Schlittenmikrotom.

So kann ich das schwarze Schlitten-Mikrotom mit einer Hand tragen, was mir beim Anderen nicht mehr gelingt.

Wenn nun Stunden an Arbeitszeit in die Reinigung & Restaurierung geflossen sind, dann will das Gerät auch getestet werden:
Ich habe dazu Parthenocissus quinquefolia  geschnitten und mit Rhodamin B/Alcianblau und Astrablau gefärbt.
Falls sich nun jemand fragt, warum noch mit Astrablau, nun ja weil offensichtlich mein Alcianblau schwächelt und deshalb noch
eine Färbestufe mit Astrablau nachgeschoben wurde.

Schnittdicke so um die 30µm:

Der Schnitt ist doch regelmäßig und gleichmäßig dick.

Bei Tischmikrotom von Swift sind die Schwächen gleich erkennbar:

Der Schnitt ist nicht gleichmäßig dick, wenn auch am Mikroskop bei Direktbeobachtung nicht so stark zu erkennen, am Foto
jedoch deutlich zu sehen.
Der Schnitt ist ~40µm dick, den das Tischmikrotom lässt nur Schnittdickeneinstellungen in 20µm Dicken
zu.
Der Schnitt ist mit Rhodamin B/Alcianblau-Acriflavin gefärbt. Da das Blau nicht so recht aufziehen wollte und das Gelb dann sehr dominant war, habe ich noch mit Anilinblau nachgefärbt.
Es handelt sich dabei vom Rezept her um die W-Asim III Lösung (hervorragende Infos dazu hier: http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/303.html#a9815)

Danke fürs Betrachten!

LG
Leo



Fahrenheit

Lieber Leo,

da hast Du Dir zwei schöne Schätzchen an Land gezogen!

Der leicht auskeilende Schnitt auf dem Tischmikrotom könnte mit einem unregelmäßigen Andruck des Klingenhalters zusammen hängen: ich hab so ein Teil schon mal durchgebogen ... :)
Wenn ich länger nicht geschnitten habe, sehen meine Schnitt auch so aus.

Und natürlich gelistet.

Herzliche Güße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Rawfoto

Hallo Leo

Ja, das Zeug wird immer mehr und wir älter ;)

Alles Gute im neuen Jahr 😃

Aber auf jeden Fall eine durchaus beachtliche Erweiterung ...

Das Problem mit dem Tempelchen kenne ich auch, vor Jahren gab es eine längere Ausführung des SKH Klingenhalters. In Verbindung mit einem größeren Auflagetellers ist das Problem gut in den Griff zu bekommen.

Liebe Grüße

Gerhard

Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Muschelbluemchen

Danke für den Hinweis mit dem Durchbiegen der Klinge. Werde beim nächsten Schneidversuch darauf achten.

Mein Verdacht liegt aber mehr bei der Möglichkeit, dass die ganze Präparathalterung beim Schneidvorgang etwas nach oben gezogen wird. Eine Sache die auch am Handmikrotom schon beobachtet habe.
Leider ist die Präparataufnahme nicht fix mit der Schraube zum Höherstellen verbunden, sondern wird immer nur nach oben
geschoben.

LG
Leo

Fahrenheit

Lieber Leo,

ja, diese Möglichkeit besteht, wenn dass Fett im Zylinder bei hartem Probenmaterial eine zu geringe Gleitreibung erzeugt.

Ich nutze seit Jahren ein Fett von Wolfgang (Liftboy), was in dieser Hinsicht ohne Tadel ist, im Zusammenspiel mit Ethanol allerdings das Gewinde der Schraube angreift. Das Mikrotom muss also häufig zerlegt und gereinigt werden.
Irgendwas ist ja immer ... ;)

Herzliche Grüße
Jörg
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Muschelbluemchen

Lieber Jörg,

danke für den Hinweis bezüglich Fett.
Da werde ich nächstes mal gleich was mit höherer Viskosität ausprobieren!

LG
Leo