Was schwimmt da im Fleischsaft?

Begonnen von Aljoscha, Januar 12, 2023, 22:18:57 NACHMITTAGS

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Aljoscha

Hallo,

Heute habe ich wieder einmal den Inhalt der Vakuumverpackung einer Rinderhüfte untersucht. Die Probe ist mit Acridinorange gefärbt und mit blauem Licht angeregt. Normalerweise finde ich da Gewebefetzen (grün) und Bakterien (rot). Heute bin ich aber über ein UFO gestolpert. Was könnte das Objekt sein, das sich quer durch das Bild zieht. Die gelben Ovale messen zwischen 20 und 25 µm.

Für Vorschläge, was das für ein UFO ist, wäre ich echt dankbar.

Viele Grüße

Alexander


Florian Stellmacher

Hallo Alexander,

prinzipiell passt das zu Hefen, dafür sind die aber sehr groß. Aber vielleicht ist Candida coxabovis argentinensis so ein Gigant?  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

schmidt

Hallo,
könnten Hefen sein, um die Zellen scheinen aber Schleimabsonderungen zu sein ?
Nebenbei gut das die Bakterien rot sind lebende wären doch bei der Färbung grün ?

Viele Grüße
pschmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

Aljoscha

#3
Hallo,

Hefen oder Pilzsporen hatte ich wegen der Größe ausgeschlossen. Allerdings war mir diese bemerkenswerte Spezies

Zitat von: Florian Stellmacher in Januar 13, 2023, 04:28:19 VORMITTAG
Candida coxabovis argentinensis

Bisher nicht bekannt. Ist die schon in die Taxonomie aufgenommen?  ;D

Diese grünliche Hülle - in den Okularen sieht man sie deutlicher als auf dem Foto - könnte schon Schleim sein. Es bleibt rätselhaft. Auf jeden Fall ist es etwas, das da nicht hingehört.

Was die Bakterien betrifft: Die Probe habe ich vor der Färbung fixiert. Keimfrei ist einvakuumiertes Fleisch nie. Diese Stäbchen findet man da immer. Sie vermehren sich in der anaeroben Umgebung aber anscheinend nicht und sie sind nur oberflächlich. Im Fleisch drin findet man nichts. Die 300 Grad Celsius auf dem Grill überstehen Bakterien ohnehin nicht und wenn doch: Nährwert ist Mehrwert.  :P

Viele Grüße

Alexander

plaenerdd

#4
Hallo Alex,
wenn Dein Fleich im Innern auf 300Grad erhitzt wird, möchte ich das aber auch nicht mehr essen. Ich glaube das hat dann den gleichen Nährwert (und die gleiche chemische Zusammensetzung) wie die Grillkohle...

Kannst Dein Mikroskop eigentlich nur Fluoreszenz oder auch Hellfeld. Wäre ja vielleicht interessant wie das "normal" aussieht, besonders die grüne Hülle.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

reblaus

Hallo -

wie würden denn Fettzellen nach dieser Präparation aussehen?

Gruß

Rolf

Aljoscha

Hallo,

Die gleiche Stelle im Präparat habe ich auf die Schnelle leider nicht wiedergefunden aber eine ähnliche.

Im Hellfeld sieht man so gut wie nichts. Dafür ist die Färbung mit Acridinorange nicht geeignet. Ich habe zwei Aufnahmen beigefügt, einmal Phaco und einmal Fluoreszenz. Die Bilder sind beide mit einem 63/1.3 ÖL Phaco 3 aufgenommen und nicht gestackt.

Bindegewebe mit Fettzellen käme wohl in Frage, so wie es für mich aussieht. Fettzellen sollten nach der Literatur zwar schwach grün erscheinen aber auf solche Angaben ist wenig Verlass, weil sich die Fluoreszenzfarben von Acridinorange in Abhängigkeit von Lösungsmittel und PH-Wert verändern.

Viele Grüße

Alexander


PS: Ich konnte es mir nicht verkneifen bei der Benennung der Dateien Florians schönen Vorschlag aufzugreifen.  :)

schmidt

Nochmal zur Färbung mit Acridin-Orange für Fluoreszenz.
Ein Beispiel für lebende Bakterien unter der Färbung aus einem Gewässerschlamm, tote organische Substanz erscheint rot.
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10