Was für ein Mikroskop habe ich gekauft?

Begonnen von Microscoopje, Januar 13, 2023, 14:28:39 NACHMITTAGS

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Microscoopje


Gerd Schmahl

Hallo Ruben,
ich gehe mal davon aus, dass die originale Kamera einigermaßen zur Optik des Mikroskopes optimiert wurde, zumindest was den Bildausschnitt betrifft (nicht die Kompensation). Die neue Kamera sollte also in etwa einen Chip ähnlicher Größe aber höherer Auflösung haben. Du kannst aber mit einem Stück Pergamentpapier oder einem Mattglas prüfen, wie groß der Durchmesser des projizierten Bildes ist, wenn Du es in etwa in dem Abstand über den Austritt des Trinos hältst, in dem bei der Originalkamera der Chip sitzt. Optimal ist dann ein Chip, der gerade so in den Leuchtkreis passt, ohne dass die Ecken beschattet werden. Wenn der Chip sehr viel kleiner ist (auch das kommt bei Billigkameras leider nicht selten vor), dann wird nur ein zentraler Teil des Bildes fotografiert, den Du im Okular sehen kannst, wobei das auch von den verwendeten Okularen abhängt. Das ist dann wie eine zusätzliche Vergrößerung, wobei je nach Pixelgröße die Förderliche Vergrößerung schnell mal überschritten wird.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Microscoopje

Ja Gerd, der Abstand Sensor zur Linse wird wohl genau optimiert sein.
Ico wollte bei der Kamerasuche in derTat eine nehmen die einen gleich großen Sensor hat aber dann halt mit 5 Mp oder mehr.

Gruß Ruben

Peter Reil

Hallo Ruben,

ich sage jetzt mal ganz frech: Mehr als 3 Megapixel braucht es gar nicht. Die Qualität der Kamera wäre damit vollkommen ausreichend.

Man möge mir widersprechen, wenn ich Unrecht habe.  ;)

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

mhaardt

Ja, an so ein Modul dachte ich. Wenn die Chinesen einfach so ein viereckiges Board eingebaut haben, wie man sie auch einzeln kaufen kann, dann steht die Chance ganz gut, das mit minimalem Bastelaufwand gegen ein anderes Board gleicher Größe tauschen zu können, was einen besseren Sensor hat. Der Sensor muss allerdings an der gleichen Stelle sitzen. Bei den meisten Boards wird er mittig platziert, aber nicht bei allen. Und Du solltest wie beschrieben erstmal rausfinden, welche Abmessungen das fokussierte Bild hat.

Die allermeisten Boards werden als UVC-Device erkannt und laufen damit als Kamera unter Windows, aber es gibt welche, wo die Firmware nichts taugt und das kann sehr nachteilig für die Bildqualität sein. Das muss man leider ausprobieren. Ziemlich sicher musst Du auch das Kabel zur USB-Buchse am Mikroskop anpassen. Mir ist rätselhaft, warum das Mikroskop überhaupt eine A-Buchse statt einer B-Buchse hat. Was war für ein USB-Kabel dabei, etwa eins mit zwei A-Steckern? Alternativ lässt Du einfach das mitgelieferte USB-Kabel vom Board aus dem Gehäuse kommen.

Peter: Falls die Kamera auch YUYV macht, mag das für die visuelle Betrachtung so sein. Falls sie nur MJPG anbietet, dann sind mehr Pixel evtl. vorteilhaft, weil die Kompressionsartefakte nach der Runterskalierung weniger auffallen. Es ist aus der Ferne nicht zu sagen, wieviel die Objektive und die evtl. Kameraadaption taugen. Natürlich liegt es bei dem Preis nahe, dass es eher eine Durchschnittsoptik sein wird, aber wir wissen nicht, was sie wirklich taugt. Wenn es nicht nur um das Anschauen geht, wird oft unterschätzt, welche Kameraauflösung gebraucht wird, um ein Bild gut zu samplen, aber das sollten wir in einem anderen Thread diskutieren. Preislich nehmen die Boards sich alle nicht viel, das hängt eher vom Anbieter als vom Chip ab.

Michael

beamish

Hallo Peter,
da hast du meiner Meinung nach völlig recht. Wer muß schon Plakate drucken? ;-)

Bei der Arducam wäre ich vorsichtig. Die kommt wahrscheinlich ohne Software, weil die wohl für Arduino bzw. Raspberry Systeme ist, wo man die selbst schreiben muß.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Gerd Schmahl

Lieber Peter,
Zitat von: Peter Reilich sage jetzt mal ganz frech: Mehr als 3 Megapixel braucht es gar nicht. Die Qualität der Kamera wäre damit vollkommen ausreichend.

Zitat von: MicroscoopjeDie Kamera hat leider nur 0.3 Mp  :'(

Das ist aber leider nur ein Zehntel davon.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Peter Reil

Hallo,

seien wir doch mal ehrlich: Nicht wenige unserer Foristen haben mit 3 Megapixel Kameras sehr lange hier hervorragende Fotos eingestellt. Da wäre nie jemand auf die Idee gekommen, dass diese nicht ausreichen würden.

Niemand von uns weiß, ob das Mikroskop überhaupt anständige Bilder durch die Okulare liefert. Wäre das nicht das erste, was man prüfen sollte?

Und wenn ich hier so manche Kamera-Vorschläge lese, dann dürfte es doch ein Leichtes sein, dass sich hier jemand findet, der so einen Vorschlag für den Themenstarter umsetzt. Lasst Taten folgen - Freiwillige voran!  :)

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Microscoopje

#38
Noch mal die CMOS Platine ausgebaut..Sensor ist genau mittig.
Ich finde die Qualität der Optik prima. Also bei 40, 100, 400x.
1000x habe ich noch nicht ausprobiert.

Microscoopje

Eigentlich blöd, dass so eine komplizierte Platine dann nur 0.3 MP schafft.

Gruß Ruben

liftboy

Hallo Ruben,

die Platine wird schon etwas mehr können..... aber da wurde wieder gespart! Der Chip ist eindeutig ein Billigchip, der früher in den einfachen Webcams verbaut wurde (da war dann meistens noch eine billige Plastikopik davorgeklebt; ich hab so ein Teil noch da, da nehm ich mal die Linse raus >Foto). Übrigends hat die Platine auch 3 Anschlußdrähte!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

Microscoopje

Im Prinzip müsste dann eine einfache Webcam mit USB Kabel reichen...

Gruß Ruben

mhaardt

#42
Das schlug ich ja zu Anfang vor, aber da wusste ich noch nicht, dass so ein quadratisches Kameramodul im Gehäuse sitzt, was die Sache sehr vereinfacht, weil man vermutlich nur das Board tauschen muss, ohne irgendwas mechanisch machen zu müssen.

Falls die zwei Schraubenlöcher vom schwarzen Halter 20 mm Abstand haben, dann wird hier vermutlich normalerweise eine M12-Objektivhalterung befestigt. Genau das findet man bei sehr vielen Kameramodulen. Es sieht mir so aus, als ob der Halter einen türkisen Filter enthält. Wenn das so ist, dann ist das ein farbkorrigierender IR/UV-Blockfilter, den man abschrauben und auf dem neuen Board befestigen könnte, wobei man dann vermutlich die Farbbalance manuell einstellen muss. Bei Webcams enthält das Objektiv normalerweise einem IR/UV-Blockfilter, je nach Preis dann aber nicht farbkorrigierend. Man kann diese Filter ohne Farbkorrektur auch sehr günstig auf Ebay kaufen, wobei sie in Artikelbeschreibungen oft unter einem Winkel fotografiert werden und dann alle möglichen Farben zeigen, aber in Durchsicht transparent wirken.

Der Sensor der verlinkten Arducam sitzt übrigens nicht in der Mitte, aber es gibt sehr, sehr viele solcher Boards. Einfach mal nach "USB Kameramodul" auf Ebay schauen.

Was Software angeht: Jede Software, die mit UVC-Kameras umgehen kann, sollte funktionieren. Die freie Software Sharpcap ist im Astronomiebereich recht beliebt.

Michael

Microscoopje

Hallo Michael, es gibt kein Filter,  nur eine rechteckige Öffnung mit "Luftfilter".
Ich meine damit dass da nichts zwischen Cmos Sensor und die Linse am Gehäuse des Mikroskops erkennbar ist. Oder wie meinst du das mit "Filter"?
Der Sensor selbst sieht grünlich schimmernd aus. Andere Cmos Module, die ich sah, sind schimmernd "Lila"... Ist die Farbe des Cmos Bildsensors wichtig?

Gruß Ruben

mhaardt

Ja, genau die rechteckige Öffnung meinte ich. Vielleicht täuscht das Bild auch und das ist nur ein Schutz vor Streulicht, aber eigentlich vermute ich darunter ein kleines Glasplättchen. Falls Du es ausbaust: Nicht mit den bloßen Fingern berühren, manche Beschichtungen möchten nicht gereinigt werden.

Irgendwo wird jedenfalls ein Blockfilter sitzen.

Michael