Hallo liebe Foristen,
heute möchte ich die Ergebnisse der Schwermineraluntersuchungen von verschiedenen Fundorten miteinander vergleichen. Die Art der Beprobung, Aufbereitung und Herstellung der Streupräparate hatte ich unter Bestimmungshilfe / Strandseife Koserow beschrieben. Dort hatten ich auch die einzelnen Minerale unter Mithilfe insbesondere von Olaf Medenbach herausgearbeitet und beschrieben. Das habe ich jetzt für Bansin / Usedom, Göhren / Rügen und Trellestrand bei Skivarp wenige Kilometer westlich von Ystad wiederholt.
Zusätzlich zu Koserow waren nur wenige Körner von Apatit zu entdecken. Der ist als genarbtes Korn, einachsig negativ, gerundet recht gut zu erkennen. Er ist jedoch anders als bei uns im Buntsandstein nicht gelblich, sondern farblos, im polarisierten Licht blaugrau. Detaillierter kommt Apatit erst Ende des Jahres, wenn ich mich mir die Umgebung der kürzlich verkündeten Seltenerdlagerstätte bei Kiruna angesehen habe. Die Schweden sind helle Köpfe und gewinnen Apatit aus ihren Eisenerzaufbereitungsschlämmen. Dabei werden sie die erhöhten Vorkommen von Seltenerdelementen schon lange entdeckt, aber nicht gewonnen haben. Selten sind die Elemente nicht, aber nur mit viel Aufwand zu gewinnen. Nebenbei wurden viele der Seltenen Erden zuerst aus Schweden von einer Insel nahe Stockholm (Insel Resarö, Grube Ytterby) beschrieben.
In den der Tabelle 1 werden die Schwerminerale der Fraktion 0, 2 mm – 0,1 mm miteinander verglichen. Auf Usedom und Rügen überwiegen Granat. Mit + gekennzeichnet heißt, das das Mineral ist vorhanden, mit – gekennzeichnet bedeutet, ich habe kein Korn gesehen. Am Trellestrand gab es überwiegend Hornblenden, aber auch nennenswerte Anteile von Granat.
In Tabelle 2 werden die Schwermineralverteilungen der Fraktion < 0,1 mm gezeigt. Alle Proben wurden von Zirkon dominiert. Weitere nennenwerte Anteile hatte Granat. Von dieser Fraktion habe ich pro Präparat 165 Zirkone nach der unter Koserow beschriebenen Metode gemessen und deren Besonderheiten erfasst. Die Ergebnisse werden mit Abbildung 1 und Tabelle 3 gezeigt.
Zusammenhänge zwischen den Strandseifen anhand der Schwermineralanteile in den beiden Fraktionen und anhand der Zirkonverteilungen kann ich nicht erkennen. Somit haben diese Seifen vermutlich unterschiedliche Liefergebiete. Bei der geringen Entfernung von wenigen Kilometern zwischen Koserow und Bansin hat mich das erstaunt.
Abschließend zeige ich noch Bilder eines Granatkornes mit braunen Einschlüssen. Derartige Granate kamen nur in Bansin vor. Dann einen Zirkon mit seinen Einschlüssen. Nicht zu erkennen ist ein roter Kern dieses Zirkones in einem Einschluss. Beide mit Fluotar 50x/0.85 Pol gemacht. Dann noch ein braunes Korn, das ich als Rutil gedeutet habe, der jedoch im polarisierten Licht erstaunlich wie Gold aussieht. Auch die Form sieht Rutil nicht gerade ähnlich. Dieses Korn stammt vom Trellestrand bei Skivarp. Das Bild ist mit einem Fluorar 20x/0.45 Pol gemacht.
Viele Grüße
Michael