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Konventionen bei Fotografien v. Diatomeen: Was bitte geht, was gar nicht?
Jakob_Wittmann:
Einen schönen Abend geschätzte Gemeinschaft,
wie bereits im Betreff formuliert, geht es um eine sinnvolle, akzeptable Bearbeitung der Bilder von Diatomeen.
Nicht selten sieht man gelungene Bilder dieser, die etwas an sehr gekonnte, zart ausgeführte Bleistiftzeichnungen erinnern.
Ebenso registriert man ab und zu auch kontraststarke Aufnahmen, insbesondere wenn es sich um ältere solche handelt.
Farbstarke Bilder von lebenden Diatomeen, die herausragend gut gelungen sind, können wir auch hier in diesem Forum bewundern.
Was mich bitte interessiert, ist eine ratsame Art und Weise der Bearbeitung, falls man die dominierenden Arten einer einschlägigen Probe zumindest vorläufig „nur dokumentierend“ erfassen möchte.
Für mich als Einsteiger in die Mikrofotografie gestaltet sich der Weg zu wenigstens halbwegs nicht peinlich „gelungenen“ Bildern zur Zeit als wirklich spannend.
Zwar habe ich fotografische Erfahrung von Jahrzehnten, aber ähnlich wie bei der Astrofotografie nützt einem dies bei der Mikrofotografie nur im marginalen Ausmaß. Ein neues Land, könnte man sagen. ;)
Hier habe ich einige Bilder (CZJ 90- und 40-fach mit CZJ Gl, QHY-183c-CMOS) von Diatomeen der Nordsee (Zrax-Einbettung) angefügt, die mit Helicon Focus 8 gestapelt und mit Photoshop bearbeitet wurden, wobei ich jeweils drei Bilder gleicher Fokuslage aufgenommen habe. Pro Ergebnis waren das insgesamt zwischen 400 und 900 einzelne.
Mich würde Eure Meinung dazu bitte interessieren und – wie schon oft hier geschehen – ebenso helfen.
Bitte keine Scheu bezüglich sehr kritischer Kommentare, ich habe ein dickes mitteldickes Fell … ;D 8)
Liebe Grüße
Jakob
anne:
Hallo Jakob,
die Bilder sind alle klasse!
Farblich ist es Geschmackssache, jedem das Seine.
Einzige Kritik - der Aufwand!
Ich habe selten ein Bild welches aus mehr als 40 Schichtaufnahmen besteht. Ich verwende wie Du Helicon Focus und Photoshop.
Sind da wirklich Unterschiede zu erkennen wenn Du anstatt drei Bilder pro Ebene nur ein Bild nimmst?
Könnten dadurch evtl. sogar mehr Details sichtbar werden?
Manche Details wurden wohl „wegbearbeitet“.
lg
Anne
Jakob_Wittmann:
Hallo Anne,
danke für Deine wirklich netten, anerkennenden Worte, die mich mehr als nur „sehr“ freuen, denn mir ist sehr wohl bewusst, liebe Anne, dass Du DIE Diatomeen-Expertin par excellence in diesem Forum darstellst, wobei hier das fachliche Niveau ganz sicher auch, was andere Forenmitglieder angeht, sehr hoch anzusetzen ist.
Ich wollte Dich schon von wegen Literaturhinweisen zu Diatomaceen kontaktieren, dachte mir aber: „sei nicht gleich aufdringlich, Jakob“, oder so ähnlich … ;D ;)
Bisschen was von Hustedt und Dreber habe ich bereits. Das Standardwerk von Schmidt ist auch bestellt. Geradezu abenteuerlich sind nebenbei bemerkt jedoch die (antiquarischen) Kaufpreise mancher Fachliteratur.
Aber zu der hohen Anzahl von Bilder eines Stacks: Ich probiere momentan nur und bin mir zur Zeit noch absolut nicht sicher, ob die große Menge an Fotos notwendig ist. Aber ich teste das noch aus und werde dann dazu hier etwas vermelden.
Schon jetzt ist mir unklar, was bei extrem vielen Einzelbildern eines Stapels Artefakt ist oder die tatsächliche räumliche Form darstellt.
Ich such mal ein Beispiel für so etwas raus und reiche es nach.
Ach ja, da Du verständlicherweise „wegbearbeitet“ erwähntest, Anne: Jein. 8) ;) Bei den Rändern ganz außen: Ja. Denn es war teils schwierig, Objekte des Hintergrunds weg zu bekommen. Dadurch leidet die Darstellung. Aber ich mach das ja erst seit wenigen Monaten und gelobe mich zu bessern! :) :) :)
Herzliche Grüße
Jakob
anne:
Hallo Jakob,
ich dachte mehr an Poren, die nicht mehr so sichtbar sind.
ich habe Dir mal ein altes DICbild von der Actinoptychus senarius beigefügt, als Vergleich.
Ich kann Dich mit Literatur als pdf zuwerfen. Sende mir doch einfach Deine Mailadresse per PN.
lg
Anne
P.S. Hast Du Dir den Schmidt Atlas bestellt? Bei Költz? Das wäre ein echter Invest.
reblaus:
Hallo Jakob -
das ist ein interessantes Thema!
Wenn ich die Mühen sehe, die in vielen dieser Fotos stecken, bewundere ich die Autor/inn/en/es/eurs, aber gleichzeitig erinnere ich mich an meine berufliche Mikroskopie, bei der es darum ging einen Sachverhalt möglichst schnell und ohne Artefakte schwarzweißfotografisch zu belegen und in einer wissenschaftlichen Zeitschrift unterzubringen. Z.B. das Putzen der Umgebung eines Objektes wäre mir nie eingefallen, auch wenn sie noch so chaotisch aussah - das wäre ja wohl auch eher verdächtig gewesen ;D
Viel Erfolg!
Rolf
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