Die nächste unbekannte Alge

Begonnen von Bernd Kaufmann, Februar 08, 2023, 01:31:45 VORMITTAG

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Bernd Kaufmann

Hallo Algenfreunde,

zurzeit erreichen mich wieder zahlreiche Algenproben und nun ist wieder eine dabei, die ich noch nie bewusst gesehen habe. Süßwasseraquarium, und leider ist die Probe auf dem Transport wie schon so oft, nicht gerade frischer geworden. Das Aquarium ist wirklich extrem zugewachsen mit Unmengen dieser Algen. Meist sind es einzelne Zellen, aber es sind auch oft zusammenhängende Doppelzellen. Die Verbindungen (mit Pfeilen gekennzeichnet) scheinen aber nicht sonderlich stabil zu sein.



Fällt jemandem spontan etwas dazu ein?
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

beamish

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Thomas Böder

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liftboy

Hallo Ihr Lieben,

genau DAS Problem hab ich, seit ich dem Tümpeln anheim gefallen bin!
z.B. Oedogonium > Kappenalge, in etlichen Präparaten nix mit Kappen! Also auch hier äußerst schwierig zu bestimmen. Literatur beschränkt sich zumeistauf charakteristische Merkmale, die aber nicht immer auftreten; und dann sieht eine Alge wie die andere aus. Oft verändern die Algen auch noch das Aussehen, wenn sie in Kultur gehalten werden. Richtig gute Literatur ist dann meist noch in englisch, da tut man sich schwer.

vielleicht hat ja Jemand eine Idee.

viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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KayZed

Hallo Bernd,

ich tippe wie Martin auch auf eine Mougeotia-Art.

Ich habe die Doppelzellen dieser Jochalge schon des öfteren gesehen. Die abgesetzten Zellenden und die im Durchlicht sich überschneidenden Zellwände der Mitte sprechen dafür.
Auch die Pyrenoide sind erkennbar. Allerdings scheinen die Chloroplasten schon etwas degeneriert zu sein.
Mougeotia kann natürlich auch längere mehrzellige Fäden bilden, aber die diese kürzeren Doppelzellen sehe ich immer wieder in eher sauren Biotopen.

Liebe grüße
KlausZ
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

Bernd Kaufmann

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für Eure Beiträge! Mit Mougeotia liegt Ihr sicher richtig, das wurde auch aus anderen Quellen bestätigt. Warum ich sie nicht sofort erkannt habe, liegt wohl mit daran, dass in der Probe, wie KlausZ richtig bemerkt hat, die Chloroplasten schon ziemlich degeneriert sind. Außerdem gibt es ja auch ca. 140 Arten in der Gattung.
Eine weitere Besonderheit in diesem Fall: Während es sich normalerweise in Aquarien häufig um tropische Vertreter der Algen handelt, gelangte in dieses Aquarium die vermutlich einheimische Art durch Beimischung von Regenwasser zum zu harten Leitungswasser; also aus dem Freiland.

Nochmals vielen Dank für die Hilfe!
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.