Exkursionsmikroskop Swift Fieldmaster und seine Klone

Begonnen von Peter V., Februar 10, 2023, 23:50:53 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

Reise-/Exkursionsmikroskope gehören nicht gerade zu meinem besonderen Interessensgebiet, dennoch haben sich im Laufe der Jahre aus Konvolutkäufen zwei Exemplare des "Fieldmaster" bei mir angesammelt, denen ich bisher keine sonderliche Beachtung geschenkt habe. Ich habe sie nun einmal - initiiert duch "Snok"-Stefans Thread über das Bresser Exkursionsmikroskop - hervorgeholt und näher angeschaut.

Mich würde nun doch interssieren, welche "Geschichte" dieses Mikroskop hat, wer es zuerst hergestellt und wer es später vielleicht nachgebaut hat, welche veschiedenen Versionen und Zubehörteile es gab. Evtl. kennt der sich eine oder andere hier im Forum damit aus und zeigt sein Exemplar und berichtet über seine Erfahrungen mit diesem Gerät.

Eines der  Mikroskope aus meiner "Sammlung" stammt von der Firma Microthek, die es natürlich nur vertrieben hat. Es ist mit M-51 gelabelt und befidnet sich in einem Aluhoffer. Es ist ausgestattet mit den LD-Objektiven 4, 10 und 40. Es verfügt über eine LED-Beleuchtung für Batteriebetrieb und Betrieb mit einem Steckernetzteil. Ob das Okular mit der umfangreichen Bezeichung (siehe Bild) original ist, kann ich nicht beurteilen, es ist aber problemlos herausnehmbar. Im Koffer gibt es leider einen verwisten Platz für das Steckernetzteil und offenbar einen nicht mehr vorhandenen Objektführer.

Ist das nun ein Microthek umgelabeltes originales "Swift" oder ist das bereits ein Klon?

Ein zweites Gerät ist mit Swift FM-31 gelabelt, hat den älter erscheinenenden Objektivsatz 10 - 20 - 40. Im Gegensatz zu dem Gerät von Microthek liegt der Fokustriebknopf quer. Das Okular mit der Bezeichnung W 10x - 15.5 kann ich auf Anihieb nicht herausnehmen, es trägt die Bezeichung Die Beleuchtung mit einer LED-Taschenlampe ist offenbar eine Eigenkonstruktion des Vorbesitzers, dennoch gibt es hier eine Leuchtenaufnahme, die aber ursprünglich wohl für eine andere Leuchte vorgesehen war. Weiß jemand, welche Leuchte dort originär hingehört?

Das letzte Bild zeigt das Innenleben des FM-31 und damit den Strahlengang.

Häufiger sieht man diese Mikroskope auch in einer schwarzen festen Schatulle.

Bislang mus sich sagen, dass ich mich für diese Geräte bezüglich Bildqualität und Handling noch nicht wirklich begeistern konnte und kann, aber vielleicht kommt das ja noch  ;)

Ansonsten bin ich an jede Information und vielleicht auch Bildern zu diesem Geräteytp, seinen Klonen/Nachbauten, Ausstattungsvarianten, Vertriebsformen, Prospekten, Bedienungsanleitung etc. interssiert - also, FM-Besitzer, tut euch keinen Zwang an.  ;)

Herzliche Grüße
Peter

EDIT: Mittlerweile habe ich zahlreiche aufschlussreiche Beiträge hier im Forum und auch im Internet gefunden, das meine Fragen (z.B. nach den Okularen) beantworten. Offenbar ist das hintere Swift-Mikroskop das Original und das vordere Microthek-Mikroskop der Klon aus Japan, der von verschiedenen Firmen vertrieben wurde. Interessant ist ein Miscape-Beitrag von Yuval Goren, der diese beiden Mikroskope vergleicht und von Wilfried über ein von ihm gebautes Gleittischchen.

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

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junio

#2
Lieber Peter,
hier ein kleiner Beitrag zum meinem Swift-Exkursionsmikroskop.
Ich habe es Anfang der 90er Jahre von Göke gekauft und es kam wohl von Jungner. Gerhard Göke hat viele Geschäfte mit Frauenhoffer (Fa.Jungner) gemacht.
Es ist gelabelt mit Swift FM 31, hat aber schon den koaxialen Fokussiertrieb. Das scheint eine Swift-Entwicklung zu sein.
Die Jungner-Broschüre ist von 1982. Die Preisliste von 1994. Man beachte die Preisentwicklung.
Die Explosionszeichnung wird auch von Swift sein. Ich werde sie von Jungner haben. Swift hat den Kondensor mit einer Aufnahme für die MAG-LITE konstruiert.
Die Bilder zeigen mein Mikroskop mit Binokular und Labortisch und Fotoeinrichtung. Alles in einem Koffer 31x28x11cm.
Beste Grüße von Jürgen

liftboy

Na gut... dann will ich mal nicht so sein ;-)
Hier ist der alte Jungner Karalog und auf Seite 24 das Objekt der Begierde:
http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Jungner%20Katalog.PDF

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

junio

Hallo Wolfgang,
diese Seite 24 mit den Preisen ist aber auch in dem meinem Beitrag angehängten PDF zu finden.
Grüße von Jürgen

Peter V.

Lieber Jürgen,

das sieht ja ziemlich gut ausgestattet aus. Ich hatte Dich ja sogar mal bei Dir zu Hause an diesem "Forschungsmikroskop" fotografiert, leider finde ich das Bild nicht mehr; seinerzeit hatte ich mir aber die Ausstattung nicht so genau angeschaut.
Wie ist denn Dein Swift ausgestattet? Phasenkontrast mit separatem Kondensor? Und was sind das für diverse Filter/Schieberchen?

Das Junger J71 auf Seite 18 in Wolfgangs Link mit 20 Watt Halogen war übrigens mein erstes Mikroskop  :), als Oberstufenschüler über die Apotheke in unserem Ort bezogen, in der ich zu Beginn der 80er a l l e Chemikalien bis zu Kalimcyanat bekam (ich musste nur einen von meinem Vater unterschriebenen"Giftschein" mitbringen).

Hezrliche Grüße
Peter
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junio

Lieber Peter,
das Mikroskop erlaubt neben Hellfeld auch Dunkelfeld und Phasenkontrast.
Neben den Bildern ist auch ein PDF beigefügt mit einer Explosionszeichnung, aus der die Austattungsmöglichkeiten hervorgehen.
Die PDF Datei am Anfang der Bilderserie geht leider etwas unter. Ich weiß auch nicht, ob und wie man das verbessern kann.
Du wirst sie aber finden.
Beste Grüße von Jürgen

Bob

Zitat von: junio in Februar 17, 2023, 08:45:07 VORMITTAG
Die PDF Datei am Anfang der Bilderserie geht leider etwas unter.

Hallo Jürgen, ah, da, danke!
Das war ja durchaus ein umfangreichres System und damit für viele Aufgaben anpassbar. Ideal auch für den Sammler, der schon die ganz Bude vollgestopft hat und sich fortan auf kleine Lücken beschränken muss.

Viele Grüße,

Bob

A. Büschlen

Lieber Peter,

ZitatDie Beleuchtung mit einer LED-Taschenlampe ist offenbar eine Eigenkonstruktion des Vorbesitzers, dennoch gibt es hier eine Leuchtenaufnahme, die aber ursprünglich wohl für eine andere Leuchte vorgesehen war. Weiß jemand, welche Leuchte dort originär hingehört?

Auf diese Einrichtung gehört in der Original-Ausführung nicht eine LED-Taschenlampe. Ich kann die Original-Beleuchtung zeigen, benötige aber etwas Zeit.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

junio

Lieber Peter, lieber Arnold,
ich habe meine Eingangsbeitrag noch um drei JPEGs erweitert, da das PDF wohl nicht gelesen oder gefunden wurde.
Aus der Explosionszeichnung (mit ziemlicher Sicherheit von Swift) ist als Beleuchtung eine MAGLITE-Taschenlampe vorgesehen. Sie hat am Kopf einen Durchmesser von 25 mm und passt auf den Kondensor und ist fokussierbar. Es gibt diesen Taschenlampen-Klassiker aus Kalifornien immer noch in der Glühlampen-Ausführung und heute natürlich auch als LED. Die o.g.25mm sind aber wohl geblieben.
Später habe ich eine andere Leuchte mit entsprechendem Adapter eingesetzt. 

Beste Grüße von Jürgen

A. Büschlen

Hallo Jürgen,

danke für deine Kopien mit den Zeichnungen. Darauf ist die Beleuchtungseinrichtung gezeigt von der ich meine, dass sie früher war als die mit der Maglite. Oder gab es zur gleichen Zeit unterschiedliche Angebote?
Die Geräte die ich kenne wurden vor 1990 eingekauft und sind mit der Beleuchtungseinrichtung versehen die auf der Zeichnung gezeigt wird.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Peter V.

#11
Hallo,

die Beleuchtungseinrichtung von Jürgen ist eine Taschenlampe "Docter Aspherilux". Ich habe auf meinem Microthek-Klon eine sehr helle LED-Beleuchtungseinrichtung. Dann gab es offenbar die Variante mit der Maglite und noch eine weitere, die man auf diesem Bild sieht:

https://microscope-antiques.com/fm31.html

Die Beleuchtungseinrichtungen und offenbar auch die Objektführer wurden - wie es scheint - mehrfach modifiziert.

Herzliche Grüße
Peter


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