Dunkirk Maryland Diatomit - der Sammelthread

Begonnen von anne, Februar 22, 2023, 13:46:14 NACHMITTAGS

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Michael K.

Hallo,

Bei dieser dürfte es sich um eine "Euodia Brightwelli ralfs" handeln wenn ich von der gezeigten Tafel vom Anfang ausgehe.
Wieder mit dem 40X Objektiv, schräg gestellte trockene Diatomee.


Gruss
Michael

anne

Hallo zusammen,
durch fachkundige Hilfe aus dem Hintergrund konnte ich das Rätsel um die Diatomee von Siegfried mit den Querlinien teilweise lösen.
Es könnte sich Trossulus elegantulus (Grove & Sturt) Ross & Sims 2002 handeln, oder eine sehr ähnliche Form.
In dem dazugehörigen Paper sieht man auch, dass es keine Querlinien gibt anhand von REM Aufnahmen. Ich schicke morgen noch eine Probe an unseren Bernd, evtl. findet er ein Exemplar und kann uns noch REM-Bilder liefern.

http://symbiont.ansp.org/dntf/details.php?id=063339

lg
anne

martin_hu

#107
Lieber Siegfried, Anne

da nähern wir uns sicher an, ich habe folgende Vermutung:
Actinoptychus Millsii Cheneviwere 1934, oder ähnlich...
http://symbiont.ansp.org/dntf/gallery.php?g=Actinoptychus
dieser fund ist aber von Kamichev...
ich finde dass ist ein toller faden! danke Anne/Bob fürs Initiieren.

Gruss Martin

we are certainly getting closer, I have the following guess:
Actinoptychus millsii Cheneviwere 1934, or similar....
http://symbiont.ansp.org/dntf/gallery.php?g=Actinoptychus
but this find is from Kamichev...
I think this is a great thread! Thanks Anne/Bob for initiating it.

Greetings Martin

anne

Hallo Martin,
ich danke Dir!
ich wusste doch ich habe sie schon gesehen!
das passt natürlich viel besser, vor allem auch zum Randbereich, der sonst immer und bei allen Exemplaren gleich ausgebrochen wäre..., das wäre schon seltsam. Und, vor allem, es sind auch die Querlinien abgebildet!
Super, ich versuche das noch zu "verifizieren" ;)
lg
anne

anne

Hallo Martín,
ich habe schon Informationen bekommen. Das Problem sind die 30Millionen Jahre die dazwischen liegen. Es wäre unwahrscheinlich, dass eine Form sich über einen so langen Zeitraum nicht verändert. Evtl. eine sehr ähnliche aber noch nicht beschriebene Form. Ich bleibe dran.
lg
Anne

cesarius

Hallo zusammen,

das Auffinden der richtigen Bezeichung der Diatomee finde ich, als Anfänger, wirklich spannend.
Macht es eigentlich einen Unterschied ob die Anzahl der Achsen verschieden ist? Die Diatomee die Siegfried gezeigt hat, besitzt ja acht Hauptradien (bzw. 4 durchgehende Achsen). Actinoptychus Millsii hingegen besitzt drei (bzw. 6 durchgehende Achsen). Kann man davon ausgehen, dass es sich hier bei beiden um Actinoptychus handelt jedoch nicht um Millsii?
Danke für jegliche Aufklärung.

Beste Grüße,
Marcel
 

Siegfried

#111
Liebe Anne,lieber Martin
Zuerst meinen herzlichen Dank an Anne, die hartnäckig am Thema drangeblieben ist und bleibt. Hier zeigt sich die wahre Leidenschaft, welche ich bewundere.
Und Martin, du trägst mit deinem Fachwissen zu weiterm Erkenntnisgewinn bei. Danke.
Ich recherchiere auch weiter.
Ganz so nebenbei habe ich festgestellt, daß auf Martin's Bild und auf dem meinigen, diese Diatomee mit 5 gekennzeichnet ist.
(ist natürlich nur Zufall)  ;)
   Gruß von Siegfried

martin_hu

Hallo Marcel

ja die Bestimmung ist auch ein sehr spanneder Teil
die Wahrnehmung kann geschärft werden und die Einbettung in weitere Fakten sind möglich.
Das mit den Achsen ist eine gute Frage, als Tendenz würde ich sagen, dass eine formale
Verwandschaft immer ein Indiz für eine verwandte Gruppe ist, auch mit mehr Achsen.
Vielleicht ist es aber auch 'nur' ein Weg zur definitiven Bestimmung.
Die Species entwickelt sich auch weiter und es gibt auch immer Varianten die als 'Fehler'
mehr Achsen produzieren.
Die wissenschaftliche Nomenklatur ist schluss-endlich ein Gerüst, dass über die Realität
gestülpt wird und mehr oder weniger gut passt und sich historisch bei neuen Erkenntnissen auch verändert/optimiert.
Über den Passfaktor könnte man sich unendlich streiten...
Gruss Martin

Rene1965

Hallo in die Runde,
auch ich möchte mich herzlich bei Anne für die Probe bedanken.
Da das Diatomit sehr rein ist, habe ich auch die Methode mit Wasserstoffperoxid zum reinigen verwendet.
30 Minuten ohne Vorbehandlung in 20 ml 30% H2O2 mit 3 Tropfen konz. Sodalösung gekocht.
Nach dem Abkühlen die feine Fraktion mit einem 45µm Sieb entfernt.
Anbei ein Bild einer Mastogonia crux die eher selten in der Probe zu finden ist.

LG Rene

Jakob_Wittmann

Zitat von: anne in März 05, 2023, 08:56:11 VORMITTAG
Lieber Jakob,
das hört sich gut an.
Generell würde ich eine Menge von ca. 1/2 Teelöffel bearbeiten. Ich habe allen soviel geschickt, dass einige Fehlversuche kein Problem sind.
Die Gefrierzyklen im Vorfeld sind hilfreich.
Dafür würde ich den 1/2 Teelöffel auf ca. 50ml auffüllen.
Auch weiterhin würde ich im Bereich von ca. 50-100ml für diese Menge arbeiten. Dein Peroxid hast Du stark verdünnt. Bezüglich Sicherheit ist das ok, bezüglich Wirkung wäre ich bei 20-30% geblieben.
Alle Chemikalien die man einbringt, muss man auch wieder komplett auswaschen! Das ist wichtig!
Bei dieser Probe ist es vor allem wichtig, die durch die Reinigung gelösten Feinteilchen loszuwerden. Das kann durch Sedimentieren geschehen, gleichzeitig wird die Probe gut gewaschen, oder durch Sieben.
Viel Erfolg!
Anne

Hallo Anne!

Danke Dir sehr für Deine Hinweise.

Leider ist es momentan so, dass ich etwas ratlos bin.

Beim Dekantieren verwirft man den Bodensatz im Glas, oder?

Nach einmaligen solchen sind in der Flüssigkeit fast nur mehr Fragmente zu sehen.

Was meinst Du bitte, Anne? Hab ich zu lang gewartet und auch die ,,interessanten" ganzen Exemplare  sind im Sediment gelandet?

Liebe Grüße

Jakob
jakob.wittmann@hotmail.com


,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."

Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow zugeschrieben

anne

Hallo Jakob,
beim Dekantieren verwirft man, zur Sicherheit erst in ein Gefäß, die Flüssigkeit mit dem Feinanteil, der langsamer absinkt als die Diatomeen und der Sand. Später kannst Du noch versuchen die Diatomeen von dem sehr geringen Sandanteil zu trennen in dem Du es umgekehrt machst.
lg
Anne

bill2penn

I would suggest that you do not throw any liquid away at first. Instead pour it into a large container to let it settle overnight. Many small forms are sometimes found in this sediment.
Bill

anne

#117
Lieber Jakob,
Bill hat natürlich recht, besonders als "Anfänger" solltest du immer alles aufbewahren und vor allem unter dem Mikroskop prüfen, bevor Du es verwirfst.
Mein Freund Nigel Charles saget immer so schön, "be careful, do not throw out the baby with the bath water".
lg
anne

cesarius

Hallo Martin,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung.
Ich stimme Dir vollkommen zu, die Wahrnehmung wird ungemein geschärft und auch die Beobachtungsweise durch das Mikroskop ändert sich mit der Zeit grundlegend.
Leider ertappe ich mich öfters, dass ich Diatomeen im Streupräparat übersehe obwohl ich an der Stelle schon mehrfach durchgeschaut habe.
Die Klassifizierung ist dann ein weiteres Thema welches ebenfalls Übung benötigt.
Viele Grüße,
Marcel

Beatsy

#119
Hi Marcel,

I regularly missed "obvious" diatoms when I first started searching strews to pick out forms for arranging - often only noticing them on the 3rd or 4th complete search of a small strew. The eye is very easily distracted by large, high-contrast, sharply-focussed forms which catch your attention and make your eye skip over nearby forms that may be slightly out of focus, or more transparent, or tiny etc. Even when it's the first time you've had that kind of diatom in the field of view. It helps to use a good x-y stage, search slowly in overlapping rows or columns, stop moving to examine each field of view, and use fairly sparse strews - but your eyes can still be distracted as described.

One way I found to reduce these distractions is to search with the condenser diaphragm closed down much more than you would use for normal viewing. It's not as pretty to see with small diffraction fringes around everything, but it tends to make everything have more consistent contrast, brightness and sharpness, so you're less likely to be distracted by "stand-out" shapes and accidentally skip over the subtle ones.

Once you've searched a few strews and have a "feel" for what's in the material, you start to naturally ignore (or not notice) the common species anyway - so it gets a bit easier to spot new things as the search session progresses. But then you start to miss new species that look "like" the common ones instead...! Time to open the condenser a little more and rack focus through each field of view, paying attention to details over shape.

It is said that it takes 10,000 hours of practice to truly master anything. In this case - I believe that's absolutely true :)
Knowledge is cheap. Experience is not.