Fragen zum Leitz Laborlux S mit ICT DIK

Begonnen von Schroefl, Februar 23, 2023, 16:19:33 NACHMITTAGS

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Schroefl

Liebe Foristen!

Kürzlich hat sich mein Mikroskopbestand um ein Laborlux S mit DIK erweitert, wozu einige Fragen entstanden sind, zu denen ich weder in der im Netz auffindbaren engl. Anleitung noch im Dokument "Leitz_ICT_Manual_Newer", in dem das Laborlux nicht genannt ist, hinreichende Antworten finde. Ich hoffe daher sie hier im Forum zu finden:

Beleuchtung:
das Mikroskop ist mit dem Lampenhaus 12V/100W Nr.514725 mit separatem Netzgerät ausgestattet. Dieses ist aber nicht unmittelbar am Stativ befestigt, sondern mittels eines ca.12cm langen Lampenhausadapters der neben einer weiteren Optik auch 2 Einschubmöglichkeiten für Filter enthält. Frage: wozu dient dieser Lampenhausadapter bzw. warum ist das Lampenhaus nicht direkt am Stativ befestigt?

Phototubus:
Das Mikroskop hat einen Phototubus Nr. 404207 der oben mit dem Einsatz Nr. 162226 ausgestattet ist, in dem sich eine Linse 0,32x Nr. 370759 befindet. Unten ist die Halterung für Periplan Okulare 10x/18 bzw. 12,5x/18 montiert. Gehe ich richtig in der Annahme, daß das Okular als Projektiv zur Korrektur von Farbfehlern dient? Wird mit dieser Kombination Vollformat oder nur APS-C ausgeleuchtet?

DIK:
Gibt es eine genauere Anleitung zum ICT DIK am Laborlux?

Schon im Voraus danke für aufschlußreiche Antworten
und Grüße
Thomas

Peter V.

Hallo Thomas,

zunächst einmal: Hezrlichen Glückwunsch zu diesem schönen Mikroskop mit DIK!

ZitatDieses ist aber nicht unmittelbar am Stativ befestigt, sondern mittels eines ca.12cm langen Lampenhausadapters der neben einer weiteren Optik auch 2 Einschubmöglichkeiten für Filter enthält. Frage: wozu dient dieser Lampenhausadapter bzw. warum ist das Lampenhaus nicht direkt am Stativ befestigt?

Du hast uns gegenüber einen unschätzbaren Vorteil: Du weißt, wie das Teil aussieht  ;) Ein Bild würde uns auch enorm helfen. Könnte es sich ggf. um ein Variolum handeln? Aber - wie gesagt - ein Bild wäre hilfreich.

Der Phototubus ist die klassische analoge Einrichtung und ist für Vollformat gerechnet.

Herzliche Grüße
Peter
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Herbert Dietrich

Hallo Thomas,

hast Du die Anleitung für das Laborlux S?
Das Laborlux S ist bis auf den Analysator-Schieber identisch mit dem Laborlux 12
Beide sind original mit dem Lampenhaus 20 6V/20W ausgestattet. Vielleicht ist die Lampe an Deinem Mikroskop eine Sonderanfertigung.
Anleitung für Laborlux 12 und S kann ich Dir per E-mail als PDF senden (die für S in englisch)
In keiner ist DIK beschrieben.

Herzliche Grüße
Herbert


Peter V.

#4
Hallo,

ich denke, ohne Bild kommen wir hier nicht weiter...

Thomas, sieht das "Zwischendings" so aus?

https://i.ebayimg.com/thumbs/images/g/AVEAAOSwdB9jHPFn/s-l300.jpg


Falls ja, handelt es sich um ein Variolum

http://www.science-info.net/docs/leitz/The_VARIOLUM_new_Microscope_illumination_module_1985.pdf

Wenn Dein Zwischenstück anders aussieht, gönne uns doch bitte ein Bild davon.

Hezrliche Grüße
Peter
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Schroefl

Lieber Peter, Jürgen und Herbert!

Zunächst dake für Eure raschen Antworten. Die von Euch verlinkten Manuals habe ich bereits, nur leider enthält das Manual für das Laborlux nichts über den ICT DIK ind das ICT Manual paßt nur im Prinzip mit dem Aufbau meines DIKs zusammen. In diesem Zusammenhang: was ist ein Pre-polarizer? Ich lese das im ICT Manual erstmals (keine Ahnung was das ist) abgesehen davon, daß es soetwas am Laborlux nicht gibt.
Anbei ein Bild von der Lampenhausverlängerung (das Bild stammt von der HP von Optik-Online).
Der unter dem Kondensor einschwenkbare Polarisator Nr. 553489 ist offensichtlich drehbar (Skala 0° bis 360°) gebaut, ist aber bombenfest (verharzt?). Oberhalb des Polarisators ist eine einschwenkbare Scheibe ohne Beschriftung (lambda bzw. lambda/4?).

Beste Grüße
Thomas

Peter V.

#6
Lieber Thomas,

die wohl beste Kennerin sämtlicher DIC-Systeme von Leitz in Theorie und Praxis ist Diana, die ich gleich mal auf diesen Thread hinweise; sie ist im Moment recht beschäftigt und liest vermutlich nicht jeden Thread, wird aber sicher alle Fragen kompetent beantworten können. Sie hat auch schon sämtliche Systeme gewartet und überholt. Die vollständige Verharzung des Polarisators ist quasi d e r Klassiker  ;) Die Frage ist, ob an Deinem System sonst noch alles korrekt justiert ist, wovon ich aber ausgehe.

Da es verschiedene DIK-Systeme gibt (mit "normalen" Objektiven und Prismen-Zwischenringen oder mit speziellen ICT-Objektiven, in denen das Prisma fest verbaut ist), reichen Deine Angaben nicht. Sorry, dass ich so insistiere, aber schick doch bitte ein Foto dines Mikroskops! Wenn Du nicht weißt, wie Du es einstellen sollst, schick es mir als Mail, dan stelle ich es ein.

Der "Vorpolarisator" ist heutzutage ein überflüssiges Teil, er diente an früheren Systemen dazu, die Folie des eigentlichen Polarisators vor Verbrennung bei der Verwendungen sehr starker Lichtquellen (z.B. Xenonbrenner) zu schützen. Da man diese Lichtquellen im Regelfall nicht mehr für Durchlicht-DIK einsetzt, braucht man den auch an den Systemen, an denen er vorhanden ist, nicht. An den neueren Systemen der "weißen" Ära wurde so ein VP auch gar nicht mehr von Leitz verbaut.

Das Lambda-Plättchen dient dazu, nach Einschwenken desselben einen Farbkontrast zu erzeugen.

Der Polarisator sollte auf jeden Fall gerichtet werden, denn er muss für die Eiinstellung des DIK-Effektes drehbar sein.

Bekommst Du denn nun bereits ein gutes DIK-Bild so, wie das System eingerichtet ist?



Zu der ominösen Lampenhausverlängerung fällt mir der derzeit leider nichts ein, aber vielleicht kennt sie ja sonst jemand.


Herzliche Grüße
Peter
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Diana1982

#7
Hallo Thomas,

Die gezeigte Lampenhausverlängerung kenne ich auch nicht. Die Anschlüsse an der abgebildeten Verlängerung gehören aber zum Leica-System und nicht in die Leitz Laborlux S Generation.
Ich denke auch, dass nur Bilder (Mehrzahl  ;) ) von Deinem!!! Mikroskop weiterhelfen können. Vielleicht eine Verlängerung für spezielle Filter...

Was möchtest Du denn zum DIC wissen?

Eine ausführliche Anleitung speziell für den DIC am Laborlux (S, 12, K, usw.) gibt es (vermutlich) nicht, ich kenne sie zumindest nicht. Zum neueren DIC ab Leitz Laborlux S oder auch DIAPLAN und ARISTOPLAN findet man leider so gut wie nichts.
Dein DIC ist aber völlig analog zur der Anleitung  "Leitz_ICT_Manual_Newer" aufgebaut, die Du ja bereits gefunden hast. Die Objektive sind die selben und genauso einzustellen, wie dort beschrieben, so denn nun alles richtig zusammengestellt ist und kein buntes Bastelgemisch aus verschiedenen DIC-Systemen vorliegt.

Du brauchst einen Analysatorschieber und den Polarisator (der ja immerhin dabei ist).
- Stellst (wenn trotz Verharzung möglich) den Polaristor in Auslöschstellung (dunkelstes Bild) zum Analysator (mit Nicht-DIC-Objektiv oder ganz ohne Objektiv). Das sollte normalerweise in Polarisatorstellung 0 sein (wenn nicht, probier mal 90°). Falls das gar nicht passt, sind entweder Analysator oder Polarisator verstellt.
- Diese dunkelste Stellung kannst Du zur Justierung der DIC-Objektive verwenden. Du löst das eine Inbusschräubchen, so dass Du das Objektiv"innere" oder besser gesagt, das Objektiv in seiner Hülse (mit dem Prisma drin) drehen kannst. Und stellst es wiederum so ein, dass Du das dunkelstmöglichste Bild bekommst. (Nimm dafür eine möglichst "flüssiges" Präparat, eine Mundschleimhautzellenprobe oder eine rel. saubere Tümpelprobe oder einfach Wasser mit kleinen Luftbläschen, daran sieht man den DIC-Effekt auch schön.)
- Nun drehst Du den Polarisator von der 0-Stellung ausgehend leicht nach rechts und links. Die Hintergrundfarbe sollte etwa gleich bleiben. Ist sie zu einer Seite mehr lila und zur anderen mehr orange getönt, kannst Du das mit den beiden gegenüberliegenden Inbusschräubchen am Objektiv einstellen (man zieht dazu das eine leicht an, während man das andere leicht löst, damit verschiebt man das objektivinterne Wollastonprisma in der Horizontalen passend zum im Kondensor verbauten Prisma).
- Mag sein, dass man nach der Justage der Hintergrundfarbe, das Objektiv nochmal leicht drehen muss, damit man in Polarisator-Nullstellung auch wirklich das dunkelstmöglichste Bild hat.

Alles, wenn mans nicht gewohnt ist, etwas "Gefummel"  ;)
Gehen die Einstellungen am Objektiv nicht, ist etwas verharzt oder verklemmt. Bitte nicht mit Gewalt irgendwo drehen oder schieben!

So wie ichs beschrieben habe, dürfte die einfachste Variante sein. Es geht aber auch übers Phasenteleskop wie in der Anleitung  "Leitz_ICT_Manual_Newer" beschrieben.

Den DIC-Effekt steuert man, wenn alles eingestellt ist, übers Drehen des Polarisators nach rechts oder links. Der Effekt wird, je weiter man von der Nullstellung aus wegkommt, feiner bzw. geringer der Hintergrund heller.


Das Plättchen oberhalb des Polaristors ist ein Lambda-Plättchen. Damit kann man Farbeffekte machen. Für die normale DIC-Anwendung bleibt es weggeklappt, wenn man auf grellbunte Hintergründe steht, kann man es ja mal einklappen  ;)

LG Diana




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Leitz Diavert
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Peter V.

Liebe Diana,

das war auch mein erster Gedanke: Die Verlängerung sieht nicht "leitzig" aus! Ohne Bilder bleibt das alles ein Rätsel...

Hezrliche Grüße
Peter
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Schroefl

Liebe Diana!
Lieber Peter!

Zunächst herzlichen Dank für Eure tatkräftige Unterstützung. Anbei stelle ich die gewünschten Fotos ins Forum.
Mit erheblicher Mühe ist es mir gelungen den Polarisator zu zerlegen. Der war wirklich total verrharzt. Nun ist er gereinigt und frisch gefettet und dreht wieder geschmeidig.

Beste Grüße aus Wien
Thomas

Schroefl

Hier die fehlenden Bilder

Diana1982

#11
Sehr interessant!
Das DIC-System ist nicht das übliche für das Laborlux/Dialux 20, sondern entspricht dem für das DIAPLAN! Ich habe dieses System tatsächlich noch nicht an einem Laborlux gesehen gehabt.
Justieren kannst Du es analog zum ICR-(Auflicht)-DIC: https://www.microscopia.de/WebRoot/Store28/Shops/91351031/6098/5A1B/3D49/B498/0BF3/0A0C/6D10/6082/LEITZ_INCIDENT-LIGHT_INTERFERENCE_CONTRAST_R_MANUAL.pdf


Aber es gibt noch ein paar Feinheiten wie z.B. die Prismenjustage im Kondensor. An die Prismen kommt man mittels langem schmalen Inbusschlüssel durch entspr. Löcher in der Drehscheibe.

LG Diana
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Diana1982

Diese Röhre sieht irgendwie (professionell) selbst gemacht aus.
Ich kenne sie von Leitz so nicht, aber man kann ja nie alles kennen...
Vielleicht sollten die Analystatorschieberchen (oder ähnliche Schieber) für irgendwelche Versuche auch da reinpassen? Und es solte etwas Hitzeschutzabstand zur Lampe geschaffen werden...
Ich weiß es nicht...
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Diana1982

Sind an dem Mikroskop eingentlich PL FLUOTARE oder NPL FLUOTARE?
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Apochromat

Hallo,

die schwarze "Röhre" ist ein Blitz- Doppelkollektor (ohne Blitz).

LG
Michael