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Eretrozyten bei 1000x

Begonnen von mm4882, Januar 28, 2010, 21:49:26 NACHMITTAGS

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mm4882

Hallo,

habe folgendes Problem. Habe mir Blut abgezapft und dieses auf Objektträger dünn ausgestrichen. Habe es mit 40x, 100x, 400x angesehen. Leider kann ich die Eretrozyten nicht scharf stellen. Bei 400x müsste es noch gehen, da ich damals das Syphacia Ei auch scharf bekommen habe (hier gepostet!). Zumindest eine Ebene davon!



Bei 1000x und Ölimmersion geht nichts. Ich habe mir das Syphacia Ei auch mit 1000x Ölimmersion angesehen. Habe dort auch Ebenen scharf bekommen, am Mikroskop denke ich liegt es nicht!? Ist zwar das billige vom Inder, aber wie gesagt für mich war es "scharf".

Hier ein Bild - weiß schlechte QUalität - aber liegt hauptsächlich daran, dass ich es nicht scharf bekomme.



Oder liege ich falsch und es sind keine Eretrozyten?

LG

Martin

Harald

Hallo Martin!

Also Erythrozyten sind es schon mal... Scharfstellen müsste man sie unter Ölimmersion eigentlich auch können ;)

Liegt das Problem am Foto (ist nur das unscharf) oder bekommst du auch so kein scharfes Bild?

Liebe Grüße
Harald

mm4882

Hallo,

ist ein ungefärbtes Präperat. Ich bekomme es am Mikroskop nicht scharf! Wie gesagt, das Wurmei habe ich in Ölimmersion scharf bekommen (einzelne Ebenen). Beim Blutaustrich habe ich dann am Boden so weiße "Stiche" anfixiert, die bekomme ich scharf, sieht man aber leider am Bild nicht, da sie sehr fein sind.

Was noch stöhrend ist, wenn ich ein sehr helles Bild habe, sehe ich im Auge Punkte und Striche umherschwimmen - dürften runde und stäbchenförmige Bakterien sein. Passiert mir auch, wenn ich direkt in eine sehr helle Lichtquelle sehe. Sieht aus, wie unterm Mikroskop  :). Bei so kleinen Objekten am Objektträger verwirrt/stöhrt das immens!

LG

Martin

Harald

#3
Hallo Martin!

Liegt der Objektträger richtig herum? Also der Ausstrich zum Objektiv gedreht? Klingt für mich grad ein bisschen so als würdest du vielleicht Kratzer auf dem Objektträger scharfstellen.

Ach ja, ich bezweifle dass da in deinem Blut Bakterien rumschwimmen ;) Das würdest du (körperlich) merken... Dein Blut ist (normalerweise) steril.

Liebe Grüße,
Harald

mm4882

#4
Hallo,

nein, diese "Dinger" sind irgendwelche "Zellen" - habe sowas auch schon in Kotproben gefunden. also die Zellmembran (Außenhaut). Sorry für schlechten Ausdruck.

Eretrozyten sind für mich nur die Probe aufs Exemple - denn ich habe eine Probe inaktivierter Cryptosporidium parvuum Oozysten erhalten, die ich ansehen will, Färben etc. Da kann ich mir Fehler nicht leisten, da die Probe sehr klein ist, die ich freundlicherweise von einem Institut bekommen habe. Die Größe ist ja die selbe!

Objektträger liegt richtig auf. Nur kein Deckglas verwendet - habe ich beim S. Ei aber auch nicht!

Habe ja gesagt, dass ich die vermeindlichen Bakterien im Auge schwimmen sehe, nicht im Blut, das hätte mir dann doch Sorgen gemacht!!!!

LG

Martin

Harald

#5
Also wie gesagt, Bakterien schließe ich bei einem Blutausstrich aus.
Edit: Ok, das hatte ich dann falsch verstanden... Sieht das so aus?

http://de.wikipedia.org/wiki/Mouches_volantes

Wie sieht es denn aus wenn du einen leeren Objektträger auflegst? Sind da die gleichen Striche zu sehen?

Liebe Grüße,
Harald

mm4882

Hallo,

am leeren Träger ist natürlich nichts zu sehen. Wie gesagt, vielleicht auch Blutplättchen diese anderen Dinger? Aber egal, das Problem liegt ja woanders. Ich schaffe es nicht, die E. scharf zu stellen (natürlich verwende ich den Feintrieb).

Ich habe schon von ein paar Leuten gehört, die sagen, dass sie, wenn sie direkt in eine helle Lichtquelle (zB Luster, Lampen,...) sehen, dann das Auge quasi wie mit ein Lupe sehen, d.h. auf der Hornhaut eben Kugeln/Stäbchen rumschwimmen sehen, die wie Bakterien aussehen. Da ich selber schon Bilder von Aufnahmen von Bakterien gesehen habe, würde ich sagen könnte passen (wohlgemerkt OHNE Mikroskop - nur beim Mikroskopieren, wo auch eine helle Quelle ist, stöhrt es eben sehr wenn man selber kleine Dinger ansehen will).

LG

Martin

Harald

Hallo!

Naja, um zu sagen was diese weißen Striche dann sein könnten, die Du scharfstellen kannst, müsste man ein Foto davon haben - oder wissen wie groß sie sind. Ein gefärbter Blutausstrich würde auch schon mal helfen...

Was das scharfstellen angeht... Ist vielleicht verharztes Öl auf dem Objektiv? Oder Öl im Objektiv?

Liebe Grüße
Harald

mm4882

Hallo,

Du bist super, das auf dem LInk ist es!!!! Ein Problem weniger jetzt muss ich nur noch wissen, was es mit dem scharfstellen auf sich hat  :), bzw. was diese "Zellenähnlichen" Dinger zwischen den E. sind. Blutplättchen? Oder einfach nur "Risse" im getrockneten Blutserum? Keine Ahnung, ist aber nicht so wichtig. Wichtig wäre nur, warum ich die E. nicht scharf bekomme!

LG

Martin

mm4882

#9
Hallo,

Öl kann es nicht sein, da ich heute zum 1.x mit Ölimmersion gearbeitet habe. Habe es nachher, wie in einem Skriptum beschrieben zur Parasitologie mit einem mit Alkohol befeuchteten Tuch abgewischt. Fand es nur etwas komisch, da sie ja gefedert sind, und mir vorgekommen ist, dass man an die Linse selber nicht ran kommt.

ABER: Kann nicht sein, da ich ja auch mit dem 40er Objetiv (ohne ÖL) nicht scharf bekomme!

LG

Martin

Harald

Mh... OK. Der Blutausstrich ist getrocknet und fixiert, oder?

Verwendest Du genug Öl? Hast Du irgendein anderes Präparat an dem du alternativ die Ölimmersion mal testen kannst?

Liebe Grüße
Harald

mm4882

#11
Hallo,

ist Luftgetrocknet - habe aber nicht fixiert, habe das mit noch keiner (Kot)probe gemacht, da ich immer was gesehen habe (scharf)!

Das andere Objekt (Syphacia Eier in Kotprobe) konnte ich ja mit 1000x und Ölimmersion schön scharfstellen. Ohne Öl ist es nur "milchig", aber selbst dann noch scharfstellbar (hatte es vorab versucht).

Genug Öl muss es auch gewesen sein, war ein guter Tropfen, wie beim S. Ei! Kann es aber nicht sein, da ich ja auch bei 400x nicht scharfstellen konnte!

Auf Bildern mit 400x Auflösung (Bücher) sehen die E. immer wie schöne "Werter's Echte" aus, daher dachte ich, sie müssen auch so hinzubekommen sein - d.h. in der Mitte eine "Vertiefung".

LG

Martin




Klaus Henkel

Zitat von: mm4882 in Januar 28, 2010, 22:59:33 NACHMITTAGS

Objektträger liegt richtig auf. Nur kein Deckglas verwendet - habe ich beim S. Ei aber auch nicht!

Aha! Unbedingt Deckglas auflegen. Die Objektive mit einer n. A. etwa über 0,4, also das 40er und das 100er können nur dann scharf abbilden, wenn auf  dem Objekt ein Deckglas von 0,17 mm Dicke liegt. Ohne wird es nicht scharf.
Und dann bitte mal eine Pause einlegen und in einem Mikroskopie-Lehrbuch lesen, aber richtig, nicht nur Bilder angucken! Z. B. Kremer, Gerlach, auch Mikrofibel. Die Sache mit dem Deckglas ist doch in jedem Buch erklärt, sogar in schlechten!

KH

reblaus

Hallo -
Wenn du mit einem 40er Objektiv arbeitetst brauchst du ein Deckglas: Tu ein Tröpfchen Immersionsöl auf deinen "Ausstrich" und drück ein Deckglas drauf, dann wird das Bild schärfer. Aber viel schärfer wird es nicht, dazu ist der Ausstrich zu schlecht: Deine Eryyyythrozyten sind ja zum Teil noch gestapelt. Beschreibe mal wie du den Ausstrich gemacht hast - fixieren muss man da übrigens nix.
Dass dir das Syphacia-Ei mit dem 100er Öl scharf vorkommt ist kein Wunder - hier ist zwar im Prinzip auch ein Deckglas (also Öl+Deckglas) vonnöten, wenn es aber fehlt macht das nicht so viel aus, weil ja Öl dazwischen ist, welches das fehlende Glas teilweise kompensiert.
Gruß
RB

mm4882

#14
Hallo,

Ausstrich habe ich nach dieser Anleitung gemacht:

http://www.univie.ac.at/mikroskopie/1_grundlagen/praeparation/4_ausstrich.htm

Kann aber durchaus sein, dass ich es nicht richtig hinbekommen habe da ich das 1.x einen Blutausstrich gemacht habe!

Habe bei meinen ersten Versuchen immer das Problem gehabt (sowohl Kot, als auch Wassertropfen), dass die Schicht zwischen Träger und Deckglas zu "dick" war, sodass es auch "unscharf" war.

Ich muss sagen, immer der Standardvorwurf man habe nichts gelesen ist schon etwas eigenes - sagen wir es mal so. Ich habe bereits in anderen Threads geschrieben, dass ich die Mikrofibel (mehrmals) gelesen habe. Ich habe sogar eine für mich "bessere" Literatur hier im Forum gepostet, da ich die Mikrofibel in einigen Bereichen sehr mangelhaft finde (Fixierung von Dauerpräteraten; Parasitennachweis allegemein, keine Bilderanleitungen, die das Verstehen oft erleichtern...). Das Große Buch der Mikorskopie ist ja leider derzeit nicht verfügbar, wollte ich mir schon bestellen. Ich gebe natürlich zu, und deshalb Asche auf mein Haupt, dass es offensichtlich nicht "genug" war, bzw. ich geistig Sa chen wieder ad acta gelegt habe die ich für mich nicht benötigt habe. Andersrum spielt hier aber auch sicherlich die mangelnde Erfahrung mit (Ausstrich nicht gut gemacht!?). Bestes Beispiel diese Mouches volantes - wäre auf sowas nie gekommen - dachte immer, ich sehe Bakterien im Auge auf der Hornhaut.

Ich habe mich bis dato nicht so sehr mit dem Deckglas beschäftigt, da ich kein "klassischer" Fall von Mikroskopieren bin, sondern ich es nur als Mittel zum Zweck (Reptilienhaltung - Parasitenkontrolle) benötige. Dennoch habe ich mich etwas eingelesen.

Fakt ist aber, dass die einfache Karbolfuchsinfärbung (und das war ja der Vorversuch) auf Krpytosporidien sogar sagt, ein Tropfen Immersionöl auf den gefärbten Ausstrich und KEIN Deckglas verwenden sondern mit 400x direkt ansehen.

Abgesehen davon, mit 400x einen Nativkotausstrich ansehen war bisher immer "scharf" sodass ich mögliche Parasiten erkennen konnte. Daher habe ich diesen "Part" bis dato hinten angestellt - und vielleicht, wenn es hier  nicht ohne geht, zu schnell "vergessen"/nicht beachtet. Selbiges gilt auch für Spermien ansehen (haben auch annähernd die selbe Größe wie Kryptosporidien!). Es hat also immer "sehr gut" (für mich) ohne funktioniert.

Abgesehen davon, nachdem ich das Foto gemacht habe, habe ich es dann mit Öltropfen auf Ausstrich und Deckglas probiert. Auch da wurde es nicht besser - eher schlechter, da das Deckglas ziemlich hin und her geschwommen ist.

Aber gleich mal eine Frage dazu: Wenn ich mit 1000x arbeite - Öltropfen auf Ausstrich, dann Deckglas und dann nochmals Öltrofen. Weil bei mir hat dass dann irgendwie "verwackelt" ausgesehen, also Sicht wie ein "angetrunkener".

Mein Ziel ist es auch nicht, so schöne Fotos bzw. Ansichten hinzubekommen wie es hier teilweise gepostet ist, dafür habe ich auch nicht die Ausstattung. Ich möchte nur (einwandfrei) Parasiten nachweisen können. Bei Kryptosporidienoozysten ist das etwas "heikler" wie ich bemerkt habe, da sie ja sehr klein sind, und wenn man da nicht etwas "Schärfe" hinbekommt, kann man sich nicht einwandfrei identifizieren. Daher auch mein "Versucht" mit den Eretrozyten und Spermien (bei denen es ja einwandfrei ohne funktioniert hat).


LG

Martin