Autor Thema: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?  (Gelesen 888 mal)

Jakob_Wittmann

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Guten Morgen geschätzte Gemeinschaft,

Im Internetforum für (u.a.) den Verkauf von Waren aller Art „willhaben.at“ fand ich ein äußerst günstiges Angebot für ein Reichert-Mikroskop, das nach der Seriennummer (46 808) zu schließen, vermutlich 1910 gefertigt wurde. 

Der Zustand des Instruments ist gemessen an dessen Alter (nach den Fotografien des Verkäufers zu schließen) gar nicht so übel. Ausgenommen dabei ist beispielsweise der Kondensor, der ziemlich sicher ein Wrack ist.


Genaueres wird sich weisen.

Ich möchte bitte nur gerne wissen, wie man zuerst ein so altes Gerät reinigen und behandeln sollte. Eine eigentliche Restaurierung bzw. Hinweise zu einer solchen meine ich damit zumindest nicht vorwiegend, denn damit würde es wohl äußerst viel für einen Thread.

Falls Ihr aber dennoch möchtet: nur zu! :) 8) ;)

Grundsätzlich würden mich bitte Meinungen, Tipps aller Arten und vor allem eine Einschätzung der Qualitäten oder auch des typischen Einsatzes eines solchen Mikroskops (bzw. vergleichbarer Bauarten aus dieser Ära)  sehr interessieren.

Besten Dank im Voraus, liebe Grüße

Jakob
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Walter Kaiser

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #1 am: März 16, 2023, 07:22:26 Vormittag »
Ich versuche mal eine Antwort.
Es hängt davon ab, wozu du es einsetzen willst.
Man kann es als Deko einsetzen, dann muss es nur sauber sein.
Das kann aber auch als funktionierendes Mikroskop benutzt werden, dann muss man es wahrscheinlich Stück für Stück zerlegen, reinigen und neu fetten.
Ich bin ein großer Freund der zweiten Methode und mir macht es viel Spaß, alte Fotoapparate oder Optische Instrumente wieder gangbar zu machen.
Man kann dabei viel über Mechanik lernen.

So richtig verschmuddelte Sachen mache ich sauber mit einem Glasperlenstrahler.
Der pfeffert alles weg, Schmutz, Lack etc.
Man muss allerdings die Oberfläche danach schützen, entweder polieren oder lackieren.
Gruß
Walter

Thomas Böder

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #2 am: März 16, 2023, 07:43:11 Vormittag »
Bin bei Walter.
Habe auch schon zig Geräte restauriert.
Dein Mikroskop würde ich komplett zerlegen, reinigen und neu fetten.
Vom Messing polieren halte ich nichts.
Das ist oft genug zu viel des Guten.
Letztens wieder bei Ebay zwei hochglanzpolierte Messingmikroskope gesehen.
Die waren so extrem poliert, dass alle feinen Strukturen glattgebügelt waren. Furchtbar...
Ein Mikroskop darf definitiv Benutzungsspuren zeigen.

Den Kondensor würde ich gerne nochmal etwas größer sehen wollen.

- - -

Ansonsten besorge dir gute Schlitzschraubendreher.
Viele muss man sich selber zurecht schleifen, damit sie perfekt passen und nicht den Schraubenkopf unansehnlich machen.
Schwergängige und unlösbare Mechanik ruhig ein paar Tage in Feinmechaniköl(zur Not WD40) einweichen.
Oder Wärme benutzen, Heißluftgebläse oder Backofen.

Grüße, Thomas.
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Wutsdorff Peter

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #3 am: März 16, 2023, 09:08:05 Vormittag »
Grüß´ Dich Thomas,
""...extrem poliert, dass alle feinen Strukturen glattgebügelt...",
ja das tut weh!
Für eine bekanntes Uhrenauktionshaus war ich für den "Beifang" (=wiss. Instr.) zuständig.
Eine wohlmeinende Hausfrau hatte die Skala eines Sextanten vollkommen wegpoliert. Ein ansonsten altes und schönes  Instr.! Da es aber unbrauchbar war, habe ich es nicht zur Auktion angenommen.
Von WD40 rate ich dringend ab!! Nach längerer Einwirkzeit ist es als Schutz gut geeignet. Ich verwende zum Lösen von Schrauben u. Ä Caramba oder Bellisto
Gruß Peter

Thomas Böder

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #4 am: März 16, 2023, 09:13:15 Vormittag »
Von WD40 rate ich dringend ab!!

Moin Peter.

Ich schrieb ja: "zur Not".
Und es geht nur um das Lösen von Dingen, nicht um eine Dauerschmierung. :-)
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liftboy

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #5 am: März 16, 2023, 09:23:30 Vormittag »
Hallo Jakob,

im englischen Forum wird "white Spirit" (Terpentinersatz) mit Erfolg verwendet; wenn man flott arbeitet, löst es noch nicht einmal den Lack an. Altes Fett kenne ich von den Russen zur genüge! Das sog. "Panzerfett" ist schon im Neuzustand sehr fest; zudem noch säurehaltig. Das bekomme ich aber mit Wärme ( c. 80°C) und Ausdauer hin. Für festsitzende Schrauben gibt es einen alten Schlossertrick: Schraubendreher bündig in den Schlitz setzen und mit einem kleinen Hammer einen vorsichtigen Schlag auf den Schraubendreherkopf setzen. Das hilft in 90% der Fälle. Ansonsten viel Freude an dem schönen Stück.

Grüße
Wolfgang
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Hugo Halfmann

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #6 am: März 16, 2023, 11:58:32 Vormittag »
Moin zusammen,
vielleicht sollte zu allererst geklärt werden, ob das schöne Mikroskop überhaupt verharzt ist, oft ist das nämlich nicht der Fall.

Zur Reinigung würde ich zunächst nur Waschbenzin und ein feuchtes Tuch verwenden, danach bei Bedarf die schwarz lackierten Teile mit schwarzer Autopolitur (von Sonax) auffrischen. Mit allen anderen Lösungsmitteln wäre ich sehr vorsichtig, zumal es gutes Waschbenzin in jedem DM-Drogeriemarkt gibt.

Der Kondensor scheint vollständig zu sein, aber hier wird man wohl ums Zerlegen nicht herumkommen, wenn sich da nichts bewegt. Da würde ich dann auch sparsam Kriechöl einsetzen um den auseinander zu bekommen.

Fehlt das linke Grobtriebrad eigentlich oder ist das Instrument so ausgeliefert worden?
« Letzte Änderung: März 16, 2023, 12:02:10 Nachmittag von Hugo Halfmann »
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Jakob_Wittmann

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #7 am: März 17, 2023, 02:29:53 Vormittag »
Hallo zusammen,

ich danke Euch für die hilfreichen Hinweise! Heute soll das Gerät zugestellt werden, dann werde ich natürlich genauer einschätzen können, wie es mit dem Zustand des Mikroskops aussieht und ob man es noch (außer als Deko) verwenden kann.

Selbst falls es „nur“ mehr als Dekoration geeignet sein sollte, werde ich die Anschaffung sicher nicht bereuen.  Allein schon weil es banal wenig gekostet hat.
Ein schönes Stück Feinmechanik & Optik ist es jedenfalls.

Ich werde zuerst mal eine Serie von Fotos machen, um den Ist-Zustand zu dokumentieren und diese hier zeigen.

Sollte es noch gebrauchsfähig sein, wird wohl eine Reinigung der Objektive nötig sein. Für Tipps wie man dabei vorgehen sollte, wär ich Euch bitte dankbar.

Wirklich interessant waren unter anderem Eure Hinweise, das Messing nicht übertrieben zu polieren. Bilder von auf Hochglanz gebrachten Messing-Mikroskopen habe ich natürlich auch schon gesehen. Und: Ich habe dabei überlegt, ob diese Instrumente seinerzeit – als „brandneu“ für den Verkauf präsentiert – so ausgesehen haben …

Ich vermute, dass das eher nicht der Fall war. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, wurden feinmechanische Instrumente aus Messing mit einer Lackierung (Zaponlack) geschützt: fertig …

Zuerst werde ich mal eine schonende Reinigung durchführen.

Dann hier paar Fotos (auch des Kondensors) präsentieren.

Danke für Eure Tipps, beste Grüße

Jakob
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Hugo Halfmann

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #8 am: März 17, 2023, 08:25:28 Vormittag »
Moin Jakob,

nein kein Zapon-, sondern Messinglack auf Spiritusbasis. Nähere Informationen dazu hier:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=22552.0
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

beamish

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #9 am: März 17, 2023, 09:51:58 Vormittag »
Hallo Jakob,
ich schließe mich meinen Vorrednern an. Zum Reinigen erstmal nur ein weiches Tuch mit warmem Wasser und etwas Spüli angefeuchtet verwenden. Chemisches oder gar mechanisches Abtragen von (wenn auch beschädigten) Lackierungen etc. kommt einer Zerstörung des historischen Werts gleich. Ein Sammler würde das nicht mehr haben wollen.
Den Spiegel halte ich übrigens nicht für original. Da gehört ein runder hin.

Grüße
Martin
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liftboy

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #10 am: März 17, 2023, 10:00:59 Vormittag »
Hallo erstmal,

ich bin ja nicht so der "Originalheimer", Hauptsache es läuft :-)
Wenn der Tisch zu sehr verschrammt ist oder der Lack Blasen geworfen hat, würde ich mit feinstem Schmirgelleinen plan abschleifen und dann entweder mit Klavierlack nachlackieren oder bräunieren. Lack sieht natürlich edler aus :-)
Ehrlich: wäre ich Sammler, hätte ich mittlerweile ein Museum! Mir reichen meine Lomo´s, die ich aber alle im Betrieb habe.

Grüße
Wolfgang
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beamish

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #11 am: März 17, 2023, 11:08:40 Vormittag »
Hallo Wolfgang.
das ist ein historisches Mikroskop, damit willst du nicht arbeiten. Sein Zustand erzählt seine Geschichte. Da muß nur der "Dreck" der Zeit weg.

Grüße
Martin
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Jakob_Wittmann

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #12 am: März 17, 2023, 12:19:44 Nachmittag »
Hallo zusammen!

Danke für die zusätzlichen Hinweise. Ich lerne gewissermaßen Schritt für Schritt etwas über den Umgang mit historischen Instrumenten. Das ist ausgesprochen interessant.

Über die Vorgeschichte des Mikroskops konnte ich immerhin einige Details vom Verkäufer erfahren und er meinte auch, dass er mich noch genauer informieren werde.
Das Instrument stammt aus einem Wiener Kinderspital. Nach der Seriennummer zu schließen ist es vermutlich 1910 gefertigt worden. Wenn man annimmt, dass solche Geräte wahrscheinlich mindestens 10 Jahre (bis deutlich länger?) im Einsatz gewesen sein dürften, wird das Mikroskop in dieser Ära (vor, im und nach dem 1. Weltkrieg) so einiges „gesehen“ haben …

Man kann schon ein wenig ins Nachdenken kommen, was die Ärzte seinerzeit mit diesem Gerät denn beobachten konnten/mussten.

Ich hatte vor Jahrzehnten schon einmal (auch ein Reichert) ein solches historisches Mikroskop. Damals war ich sehr angenehm überrascht, wie gut ein (geschätzt) 10 × Objektiv abbilden konnte. In Kontrast bzw. Schärfe war es mit sehr deutlich jüngeren LOMO-Optiken gleichauf, ausgenommen die Wölbung des Bildfelds, die ausgeprägter sichtbar war.

Zum zweiten (fehlenden?) Rädchen des Grobtriebes: Man kann mit ein wenig Anpassung der Helligkeit eines der Fotos von oben (schwarz lackierte Geräte sind beim Fotografieren immer etwas heikel) erkennen, dass eine Öffnung auf der entsprechenden Seite vorhanden ist. Die könnte für ein Rädchen gedacht sein.

Ich habe schon öfters Fotografien von alten Mikroskopen gesehen, bei denen auch nur eine Seite des Grobtriebs vorhanden war.
Ob ein „einseitig“ funktionierender Grobtrieb bei manchen Typen üblich war, kann ich leider nicht sagen. Denn natürlich kann dieses Teil auch mal entfernt worden sein.

Wissenswert wäre auch, was man zu dieser Zeit für ein doch schon etwas professionelleres Gerät auslegen musste. Billig dürfte es nicht gewesen sein. Mir fallen dabei die Preise von in Deutschland gefertigten schlichtesten Instrumenten für Schüler ein.
In den Fünfzigerjahren war diesbezüglich unter DM 100,- wenig zu bekommen.

So oder so ist das Sammeln historischer Mikroskope sicher eine feine Sache. Man muss aber wirklich aufpassen, denn man kann hier relativ schnell gar nicht wenig Geld los werden. Einmal Ebay, dann irgendein Flohmarkt oder so ähnlich: es läppert sich sehr leicht und auch schnell … :) ;)

Lieben Dank nochmals, bis bald

Jakob






« Letzte Änderung: März 17, 2023, 12:28:22 Nachmittag von Jakob_Wittmann »
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Jakob_Wittmann

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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #13 am: März 17, 2023, 15:57:08 Nachmittag »
Moin Jakob,

nein kein Zapon-, sondern Messinglack auf Spiritusbasis. Nähere Informationen dazu hier:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=22552.0

Danke Dir, Hugo,

solche Details mögen vielleicht manche Besitzer eines historischen Geräts als nicht besonders wichtig einschätzen. Aber so etwas kann sich dann rächen, wenn man bestrebt ist, eine fachgerechte Restauration durchzuführen.

Lasuren, Lackierungen, Beschichtungen alter Gerätschaften sind nicht gerade ein triviales Gebiet, wie mir eine mit mir sehr gut befreundete professionelle Restaurateurin schon öfters erklärt hat. Bei deutlich kostbaren Antiquitäten ist eine sorgfältige Analyse solcher Beschaffenheit(en) Pflicht.

Lange Rede kurzer Sinn: Der von Dir verlinkte Thread ist jedenfalls lesenswert.

Hallo Jakob,
ich schließe mich meinen Vorrednern an. Zum Reinigen erstmal nur ein weiches Tuch mit warmem Wasser und etwas Spüli angefeuchtet verwenden. Chemisches oder gar mechanisches Abtragen von (wenn auch beschädigten) Lackierungen etc. kommt einer Zerstörung des historischen Werts gleich. Ein Sammler würde das nicht mehr haben wollen.
Den Spiegel halte ich übrigens nicht für original. Da gehört ein runder hin.

Grüße
Martin

Danke Dir, Martin,

mich hat die etwas winkelig anmutende Anordnung der Spiegelhalterung auch etwas verwundert, obwohl ich bereits noch komplexer gestaltete Vorrichtungen für die Halterung eines Spiegels (ich meine bitte hier Fotos) gesehen habe.

Soweit ich mich bisher umgesehen habe, sind verblüffender Weise auch für deutlich alte Instrumente bei Ebay durchaus Kleinteile zu bekommen (wegen Spiegel etc.). Dabei ist  allerdings Zeiss und Leitz weitaus stärker vertreten. Reichert ist in Europa sicher nicht eine exotische Marke, aber selbst bei neueren, absolut brauchbaren Mikroskopen (Österreich vielleicht ausgenommen) nicht extrem häufig angeboten.
Hallo erstmal,

ich bin ja nicht so der "Originalheimer", Hauptsache es läuft :-)
Wenn der Tisch zu sehr verschrammt ist oder der Lack Blasen geworfen hat, würde ich mit feinstem Schmirgelleinen plan abschleifen und dann entweder mit Klavierlack nachlackieren oder bräunieren. Lack sieht natürlich edler aus :-)
Ehrlich: wäre ich Sammler, hätte ich mittlerweile ein Museum! Mir reichen meine Lomo´s, die ich aber alle im Betrieb habe.

Grüße
Wolfgang

Hallo lieber Wolfgang!

Dankeschön für die Tipps zur Behandlung eines Objekttisches.

Sofern man ein altes Instrument (auch) nutzen will bzw. kann, sind solche „Eingriffe“ eh noch halbwegs im Rahmen …  :) ;)

Mich würde bitte interessieren, was für ein Material für Objekttische (inkl. Lackierung, Beschichtung) bei den nach wie vor vollkommen berechtigt beliebten Typen von Zeiss, Leitz und vielen anderen für die Hobby-Mikroskopie genutzten Instrumenten aus den 50ern, 60ern, 70ern usw. verwendet wurde.

Denn die Tische verzeihen tatsächlich den Kontakt mit gar nicht so wenigen, teils aggressiven Chemikalien:

Bakelit wird es wohl nicht sein, oder?  8) :) ;)

Liebe Grüße an alle

Jakob
« Letzte Änderung: März 17, 2023, 16:48:53 Nachmittag von Jakob_Wittmann »
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Re: 110 Jahre (ca.) altes Reichert. Was ist bitte an „Erstversorgung“ sinnvoll?
« Antwort #14 am: März 17, 2023, 19:36:35 Nachmittag »
Hallo Jakob

Oft ist es nötig aus 2 eines zu machen :)

Du solltest nächsten Dienstag zum Flohmarkt kommen, für mich schaut das so aus als ob wir da ein Schwesterchen abzugeben haben. Da könntest du auch Kenner /Autoren diverser Mikroskopischen Sammlungen publiziert haben …

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
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Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...