Unrichtige Vergrößerungsangabe am (antiken) Objektiv?

Begonnen von Jakob_Wittmann, April 14, 2023, 23:09:08 NACHMITTAGS

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Jakob_Wittmann

Hallo liebe Runde!

Vor kurzem habe ich ein über 100 Jahre altes Reichert Mikroskop um einen banalen Betrag erworben. Grundsätzlich ist der Zustand des Instruments ganz passabel. Es fehlt zwar der Originalspiegel, vom Kondensor ist nur mehr ein Gehäuse übrig und einer der beiden Zahntriebe der Objektführung will nicht so recht ...

Die Objektive sind in einem sehr guten Zustand. Zwei sind Originale von Reichert, sehr schön und auch präzise ausgeführt.

Aber das dritte Objektiv ...

Es ist nicht signiert und scheint anders als die Messing-Schönheiten von Reichert ein Aluminium-Gehäuse zu haben. Ganz sicher bin ich mir nicht, da ist noch ein Test mit einem Magnet geplant. Das Objektiv ist relativ schwer und ich schließe nicht ganz aus, dass es sich eventuell um ein apochromatisches handeln könnte. Allerdings ist die Beschriftung nicht gerade sorgfältig erfolgt, UND

die Vergrößerungsangabe (5 ×) kann meiner Meinung nach nie und nimmer richtig sein!
Kurios ...

Unklar ist mir auch die Bedeutung der zusätzlichen Angaben.

Die Abbildungsqualität ist hervorragend. Vielleicht wisst Ihr ja, was das für eine Optik sein könnte.

Ich freue mich über jede Reaktion!

Liebe Grüße

Jakob
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Jakob_Wittmann

Nachtrag: Das sind doch nicht etwa abschraubbare Teile, oder? :)

Objektiv auseinanderschrauben ist tabu ... ;)
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

smashIt

MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

reblaus

Das kannst du beruhigt stufenweise durch Abschrauben verkürzen. Ist doch ein Satzobjektiv 5/8/12 und entsprechend steigender Apertur.

Gruß

Rolf

Jakob_Wittmann

Dankeschön, Chris und Rolf!

Wieder etwas dazugelernt. Abgesehen von der kleinsten Vergrößerung (die Abgleichlänge) geht das einwandfrei an einem Zeiss Standard 14.
Verblüffend: Ich dachte tatsächlich, dass man vom Auseinanderschrauben von Teilen eines Objektivs unbedingt absehen sollte.
Gilt wohl nicht für alle solche ... ;)

Liebe Grüße

Jakob
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

jochen53

Hallo Jakob,
solche Satzobjektive wurden weniger für den regelmäßigen Gebrauch an größeren Stativen als vielmehr an kleinen einfachen Amateur- und Schülermikroskopen und kleinen, transportablen Reisemikroskopen ohne Wechselrevolver verwendet. Sie deckten meist nur den unteren Vergrößerungsbereich ab.
Auch bei Großformat-Plattenkameras gab es solche Satzobjektive.
Viele Grüße, Jochen.

Jakob_Wittmann

Zitat von: jochen53 in April 16, 2023, 12:05:13 NACHMITTAGS
Hallo Jakob,
solche Satzobjektive wurden weniger für den regelmäßigen Gebrauch an größeren Stativen als vielmehr an kleinen einfachen Amateur- und Schülermikroskopen und kleinen, transportablen Reisemikroskopen ohne Wechselrevolver verwendet. Sie deckten meist nur den unteren Vergrößerungsbereich ab.
Auch bei Großformat-Plattenkameras gab es solche Satzobjektive.
Viele Grüße, Jochen.

Servus Jochen!

Danke Dir für diese Informationen. Ich werde mal stöbern, wie bei Satzobjektiven der optische Aufbau gestaltet war. Grundsätzlich ist dieses Konzept sehr praktisch. Ich habe mir sogar überlegt, so etwas für ein sehr kompaktes Mikroskop zum Mitnehmen zu nutzen.

Unschlagbar leicht und optisch schon sinnvoll zu verwenden wäre es beispielsweise mit dem Kosmos-Mikroskop aus Kunststoff aus den Sechzigerjahren (oder sogar früher?). Eine Beleuchtung mit Batterie war auch dabei. Und: Es hatte keinen Revolver. So etwas wäre sehr handlich beim Tümpeln. Im Kosmos Baukasten ,,Mikromann" war es dabei.

Liebe Grüße

Jakob
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Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow