Ersatz für Alciangelb - Reproduktion des Original-Rezepts von Sven

Begonnen von Fahrenheit, April 18, 2023, 06:58:31 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Fahrenheit

Lieber Jürgen,

interessant, dass hier nur das Phloem grün gefärbt ist. Die Zellen des Rindenparenchyms sollten ja eigentlich auch grün sein.

Dazu passt Hans-Jürgens artikel zur Kartoffelrose (Rosa rugosa) hier im Forum: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=47074.0. Die Sprosse dürften physiologisch ähnlich funktionieren und bei Hans-Jürgens Schnitten sind im Rindenparenchym rot gefärbte Zellen zu erkennen, was ich auf sekundäre Pflanzenstoffe zurück führe.

Eventuell spielt das hier auch eine Rolle?

Beste GRüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

jcs

Zitat von: Fahrenheit in August 22, 2023, 06:47:16 VORMITTAG
Die Sprosse dürften physiologisch ähnlich funktionieren und bei Hans-Jürgens Schnitten sind im Rindenparenchym rot gefärbte Zellen zu erkennen, was ich auf sekundäre Pflanzenstoffe zurück führe.

Eventuell spielt das hier auch eine Rolle?
Hallo Jörg,

dazu kann ich als Nicht-Botaniker leider nicht viel sagen.

Auffällig ist jedoch, dass das Erscheinungsbild der Färbung je nach Probenmaterial sehr unterschiedlich aussieht. Bei den "Wald- und Wiesenfärbungen", wie z.B. Etzold FCA, ist der Gesamteindruck probenunabhängiger.

Es wäre sicher interessant, sich das für Eure Färbung mit einer größeren Probenvielfalt etwas genauer anzuschauen. Untenstehend noch eine Aufnahme eines Schachtelhalm-Querschnittes (PEG-Einbettung), der identisch zu obigem Schnitt der Rose mit Hamburger-Grün gefärbt wurde.
LG
Jürgen

Fahrenheit

Lieber Jürgen,

ja, die neue Färbung ist ziemlich variabel. Im Färbeverlauf selbst ist die Zeit beim Differenzieren der größte Faktor und natürlich spielt die Dicke der Schnitet auch eine Rolle.

Die klassische Etzod FCA Färbung ist tatsächlich ziemlich unempfindlich gegenüber derm Probenmaterial und der Probenaufbereitung (Fixierung, Bleiche etc.), aber auch die Wackerfärbung und ihre Derivate zeigen entsprechende Abweichungen.

Da wären natürlich mehr unterschiedliche Proben interessant. Daher auf jedenfall schon mal vielen Dank für Deine zwei. :)

HErzliche Grüße
jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Fahrenheit

#18
Liebe Hamburger Grünfärber,

hier noch einmal Beispielbilder vom weiteren Pflanzen. Die Färbung erfolgte nach dem Originalrezept mit 60 Sekunden Differenzierung. Da es um die Farbwirkung geht, hier ohne nähere Beschreibung.

Goldtüpfelfarn (Phlebodium aureum)
Fiederblatt:




Fiederstiel:




Rhizom:





Und von der Weißen Seerose (Nymphaea alba)
Blatt:




Blattstiel:




Eingedeckt sind die Schnitte in Eukitt UV, die Aushärtung erfolgt unter UV Licht mit 365 nm Wellenlänge in 60 Sekunden, die Anwendung hat jedoch ihre ganz eigenen Tücken.
Der farn zeigt die zu erwartenden Grün- und Rottöne, bei der Seerose haben wir wie beim Efeu auch Dunkellila und Blau dabei.

Und wo wir gerade beim Efeu sind, noch einmal Efeu Blattstiel und Blatt, direkt nach dem Eindecken (diesmal Euparal) und nach 12 Tagen auf der Wärmeplatte. Wieder das Originalrezept mit 60 Sekunden Differenzierung:

Efeu (Hedera Helix)
Blatt frisch gefärbt und nach 12 Tagen



Blattstiel frisch gefärbt und nach 12 Tagen



Wie schon früher beobachtet, zieht das Blaulila langsam aus, es kommt wohl durch überschüssiges Dyamantfuchsin in den Zellen zustande und währe dann wohl eigentlich ein Artefakt.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM