Beim Zeiss LG Stativ Kondensortrieb fest

Begonnen von Lobster, Mai 20, 2023, 17:39:27 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Lobster

Moin,

vor kurzem habe ich in der Bucht noch ein super erhaltenes Zeiss LG Mikroskop mit Binokulartubus erworben. Der Grob- und Feintrieb funtionieren perfekt. Nur der Kondensortrieb macht Probleme. Er ist fest.

Da ich hier im Forum eine super Anleitung von Gerd Schmahl : Lg-Stative pflegen fand, habe ich mich da jetzt mal selber ran getraut. Nachdem ich alle Optiken, den Fuß und den runden Objekttisch abmontiert hatte, konnte ich die dicke Schraube (mit den beiden Löchern für die Seegeringzange) der Spiegelaufnahme noch los drehen. Aber weiter komme ich nicht. In der Anleitung steht nun, dass der Kondensorttrieb nach unten herausgefahren werden soll. Das funktioniert bei mir aber nicht. Vermutlich müssen da noch ein paar Schrauben gelöst werden. Aber welche ? Ein paar habe ich gelöst. An die anderen komme ich aber nicht heran.

Ich habe mal ein paar Bilder gemacht und hier eingestellt.
Heiner

#GERNPERDU

Walter Kaiser

Hallo,
ich würde es mal mit einem Heißluftfön auf etwas Temperatur bringen.
Das hat bei mir schon oft geholfen, das alte Fett zumindest weich zu machen.


Lobster

Danke für die Antwort.

Ok, das werde ich am Montag mal machen. Vielleicht klappt das ja.

Aber wenn nicht. Wie geht es dann weiter mit der Demontage ?
Heiner

#GERNPERDU

Walter Kaiser

Immer eines nach dem anderen vom Einfachen zum Schwierigen.
Wenn das mit der Wärme nicht klappt, dann würde ich mal ein bisschen Benzin einsickern lassen.
Aber bitte nicht beides gleichzeitig.
Mechanisch kann man dann immer noch rangehen, aber nix kaputt machen.
;D

Lobster

Ok. Ich werde nach dem Föneinsatz mal berichten, ob ich weiter gekommen bin.

Danke.
Heiner

#GERNPERDU

plaenerdd

Hallo Lobster,
schön, dass meine Anleitung Dir genützt hat. Wärme wird es sicher bringen. Du brauchst keine weiteren Schrauben lösen und vor allem bitte die Zahnstange und die Schwalbenschwanzführung dran lassen! Die sind mit hauchdünnen Metallfolien genau justiert. Das wieder so wie im Werk hin zu bekommen ist fast unmöglich. Wenn die Zahnstange dejustiert ist, läuft sie eventuell nicht mehr ganz parallel zum Strahlengang. Zum Erwärmen bitte keinen Heißluftföhn nutzen. Das könnte schnell zu viel es Guten sein. Ein ganz normaler Haarföhn reicht vollkommen. So weit erwärmen, dass man die Messingteile gerade noch so anfassen kann. Dann nach unten herausfahren. Wenn die Zahnstange nicht hinüber ist, sollte das problemlos gehen, wenn das verharzte Fett erwärmt ist.
Das muss dann allerdings vollständig entfernt werde: Kleine Teile, wie der herausgefahrene Kondensortieb können komplett in Waschbenzin gebadet werden. Bei größeren hilft abpinseln mit Waschbenzin.

Lieber Hummerfreund, wir reden uns hier übrigens gerne mit Namen an und ich finde unter jedem Deiner Beiträge auch "#GERNPERDU", aber leider keinen Namen.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Lobster

Moin Gerd,

Ich bin der Heiner, wohne in Schleswig-Holstein und bin 70 Jahre alt.

Hier habe ich meinen Namen unter dem Beitrag leider vergessen. Sorry.

Heiner
Heiner

#GERNPERDU

Lobster

Moin und Frohe Pfingsten,

wollte nur mal kurz berichten, dass ich heute die Zeit gefunden habe, mich weitergehend um mein Zeiss LG zu kümmern.

Ich habe vorsichtig wie vorgeschlagen den Kondensortrieb mit einem Haushalts-Fön heiss gemacht und versucht, das Ganze gängig zu machen.

Erst dachte ich, dass die Massnahme keinen Erfolg bringt. Aber dann, mit ein bisschen Schraubunterstützung wurde der Trieb dann plötzlich gängig und blieb  es auch. Danach liess er sich nach unten drehen, dann schieben und heraus nehmen.

Jetzt muss ich mir die Tage mal etwas Waschbenzin besorgen (aus der Apotheke ?) und den Trieb reinigen. Welches Fett ist dann geeignet, den Trieb neu zu fetten ? Könnte ich das Fett dann auch für den Grob- und Feintrieb (ist aber im Moment noch nicht notwendig) verwenden ?

Viele Grüße Heiner
Heiner

#GERNPERDU

jochen53

Hallo Heiner,
das Benzin aus der Apotheke ist für diese Anwendung viel zu teuer und hat auch einen sehr niedrigen Siedebereich (ca. 40 - 60° C), deshalb verdunstet es auch sehr schnell. Zum Reinigen würde ich Waschbenzin aus dem DM-Drogeriemarkt mit einem Siedebereich von ca. 80 -110° C nehmen. 1 Liter kostet etwa 5 €. Man kann auch Grillanzünderfluid oder Lampenöl für Petroleumlampen nehmen, das verdunstet aber extrem langsam und man muß die Teile danach erst trocken reiben. Aber bitte darauf achten, daß es auch eines auf Kohlenwasserstoffbasis ist, ich habe nämlich neulich ein Grillanzünderfluid gesehen, das bestand aus Diglykol (Diethylenglykol), das löst keine Fette und greift u.U. Lacke an.
Viele Grüße, Jochen

Walter Kaiser

Hallo,
ich hab das hier gefunden und benutze es für meine Reparaturen.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15312.0
Funktioniert sehr gut.
Gruß
Walter

plaenerdd

Hallo Heiner,
bitte niemals den Feintieb fetten! Zumindest nicht das Uhrwerks, sondern nur die Gleitbahnen. Das Uhrwerk muss fettfrei bleiben.

Für den Kondensortrieb (Zahnstange+Zahnrad) empfehle ich ein zähes, Fett wie das ML-MFK2 von OSIM, damit der Kondensor nicht von alleine herunter rollt. Der Kondensor darf gerne etwas straff gehen, zumal man ja auch nicht ständig daran herumdreht, aber wenn dann sollte er dort stehen bleiben, wo man ihn haben will. Für die Gleitlager nehme ich jedoch ein weiches Fett (ML FTS5 ebenfalls von OSIM).
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Lobster

Heiner

#GERNPERDU