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Zeiss Mikroskopkameras

Begonnen von eremonotus1, Juni 12, 2023, 12:27:25 NACHMITTAGS

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eremonotus1

Liebe Mikrofreunde,

ich werde bald Besitzer eines Axiolab 5 oder eines Axioscopes 5 sein. Aktuell arbeite ich mit einem Nikon Eclipse Si für ein Buchprojekt, wo es um Moose geht. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Kamera, mit der ich bislang nicht wirklich zufrieden war. Morgen kann ich nun die Axiocam 208 ausprobieren. Ich habe über die Zeiss-Kameras bislang nicht viel Gutes gehört, außerdem sind sie ziemlich teuer. Hat jemand von Euch Erfahrung mit den Kameras? Es geht vor allem um das Ablichten von Moosen, dabei sind diese tlw. auch etwas dicker. Natürlich liegt es oft an der Präperationstechnik, dennoch war ich mit der Pixelink Kamera am Nikon nicht zufrieden.  Was mir ziemlich gefallen hat, war die Software, was Z-Stapel und Großbild betrifft. Die Frage ist, ob es auch geeignete Alternativen in Verbindung mit einer Software, die zumindest stacken und ein manuelles Großbild aufnehmen kann. Oder, anders gefragt, was für eine Kameratechnik bzw. Softwarepakert macht heute Sinn. Ich wäre über jeden Tipp sehr happy!

Liebe Grüße
Christian

A. Büschlen

#1
Hallo Christian,

wenn du magst , nimm mit mir per Email Kontakt auf, dann können wir zu deinem Anwendungsbereich fachsimpeln.

Viele Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Apochromat

#2
Lieber Christian,

normalerweise mische ich mich nicht in das Tagesgeschäft meiner Fa. ZEISS ein. Da du aber fragtest, kommt hier meine sehr subjektive Meinung:

Unsere AxioCam- Kameras sind ja sehr gut steuerbare und einfach zu bedienende wissenschaftliche Kameras für die Bildanalyse und wahrscheinlich mit die für die Fluoreszenzmikroskopie universellsten/ besten Hochleistungs-Kameras im normalen bis hohen Empfindlichkeitsbereich.

Für einfach nur "schöne Bilder" gibt es Besseres, dafür schlimmer zu Bedienendes. Ich selbst verwende im privaten Bereich LUMIX PANASONIC MFT- Kameras, da diese Mikroblitz- fähig sind, würde aber unbedingt auch die FUJIFILM MFT- Kameras berücksichtigen. Insbesondere habe ich schon gesehen und ein Leihmodell auch am PHOMI III ausprobieren können, dass die FUJIFILM XT- 30 II eine sehr schöne Farbalgorithmik  hat (neben einer Farb- Sensortechnologie, die ohne Bayer- Farbmaske auskommt). Leider gibt es bei diesen Kameras Lieferprobleme, wenn man ein silberfarbenes Gehäuse haben möchte. Das neue Modell X-H2 soll noch spektakulärer sein und wenn ich wüsste, dass diese Kamera mit meinem Blitz funktionieren würde, hätte ich die schon gekauft. Um diese Kameras zum Laufen zu bringen, braucht man schon etwas mehr Geduld und den eisernen Willen auch die Bedienungsanleitungen zu lesen. Leider sind die verschiedenen Modelle im Funktionsumfang (z.B. Interaktion mit Mikroblitz, Möglichkeiten des Weißabgleichs auch in Verbindung mit Blitz etc.) nicht gleich und das merkt man dann erst nach dem Kauf.

Die Axiocam 208 benötigt eine LED- Lichtquelle für die farbrichtige Bildaufnahme. Sie funktioniert am Besten mit unseren LED- Lichtquellen. Da diese Kamera eine eigene, in der Kamera verbaute "Intelligenz" hat, die nur im "Stand- Alone"- Betrieb also nur mit HDMI- Monitor betrieben, ihre eigenen, bildverbessernden Algorithmen benutzt, sollte man die Axiocam 208 für "schöne Bilder"  auch so verwenden.

Bilderstacken für schöne Bilder: Helicon Focus.

LG

Michael

Du kannst mir auch gerne eine PN senden, dann kann ich Dich auch beraten.

A. Büschlen

Hallo Michael,

ist es nicht so, dass mit Ausnahme des ,,Stand - alone" Betriebes die Benutzung der Axiocams ein Computer mit dem Windows Betriebssystem nötig ist?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

A. Büschlen

Hallo Christian,

ich verwende die Canon EOS 650/700d sowohl am endlich wie auch am unendlich System. Die Bildbearbeitung mache am CS 4 auf einem Mac mini. Hier kann man auch stapeln und zusammen setzen.

Bei der Dokumentation mikroskopischer Merkmale der Laub- und Lebermoose bevorzuge ich den Weg über optimale Präparation anstelle von Bilderstapeln. Das heisst, sehr feine Schnitte in einem optimalen Medium eingedeckt. Und feinabgestufte Objektive wie z.B. bei Carl Zeiss endlich: 6,3x; 10x; 16x; 25x; 40x; 100x diese alle Neofluar und ein guter Plan Apo 63x.

Eine der grossen Herausforderung bei der Dokumentation mikroskopischer Strukturen bei Laub- und Lebermoosen ist, dass man sie nicht schneiden kann um sie optimal zu präparieren. z. B. Blatthaare oder Blattspitzen, oder ganze Blätter .
Hier hilft aus meiner Erfahrung vorallen die Wahl des passenden Objektives.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

momotaro

#5
Dear All,

apropos "Schöne Bilder" und die Axiocam 208c.
Für mich ist eine sogenannte C-mount Mikroskopkamera nichts anderes als eine "mirrorless camera", ohne Ballast.
Ich benütze auch eine SONY ILCE-6600 am Mikroskop, deren Bilder sind jedoch keineswegs schöner als die Axiocam Bilder.

LG Helmut
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

Apochromat

#6
Lieber Arnold,

nur die Axiocam 208 verhält sich so, wie beschrieben. Benutzt man dieses Modell jedoch wie alle anderen Axiocams (mit Ausnahme der Axiocam 202) mit Rechner und ZEN- Software, verhält sich diese Kamera anders, als im Stand- Alone- Betrieb, also wenn diese nur mit HDMI- Monitor, Speichermedium (wird mitgeliefert), Maus und HDMI- Kabel verwendet wird. Die Stromversorgung der Kamera läuft dann entweder über das Axiolab 5/ Axioscope 5/7 oder das mitgelieferte, externe Netzteil. Die Bedienung erfolgt dann über die von der Kamera auf dem HDMI- Monitor übertragene Benutzeroberfläche (On- Screen- Display).

Die Axiocam 208 ist sehr einfach zu bedienen und liefert mit LED- Lichtquellen und direktem Anschluß an einen HDMI- Monitor sehr gute Bildergebnisse. Und die Moose laufen ja nicht weg.

LG

Michael

Peter V.

#7
Hallo Helmut,

ZitatFür mich ist eine sogenannte C-mount Mikroskopkamera nichts anderes als eine "mirrorless camera".

aber nur für Dich  ;)

Die Kameras haben doch eine völlig andere Firmware/Software und sind für gänzlich unterschiedliche Anwendungszwecke designt und optimiert. Es hat doch schon seinen Grund, dass praktisch kein Mikrofotograf solche Kameras, die eher auf den wissenschaftlichen Einsatz (Messfunktionen, Lichtstärke bei Fluoreszenz, standardisierter Workflow etc.) optimiert sind, einsetzt. Zudem sind sie unverhältnismäßig teuer, Cosnumer-Kameras bieten für weniger Geld erheblich mehr.
Michael Zölffel hat es doch schon sehr gut ausgeführt und dem ist kaum etwas hinzuzufügen.
Man kann auch mit Mikroskopkameras "schöne Bilder" machen, es ist aber erheblich schwieiriger und komplexer in der Einstellung. Und es sind auch schon einige Mikroskopkameras durch meine Hände gegangen, ich rede also nicht nur aus der Theorie!*  Die c-monuts / Mikroskopkameras sind eben eher für die Anforderungen im Labor gedacht.

@Christian: Kauf Dir keine "Mikroskopkamera" / c-mount-Kamera, sondern eine gute DSLR oder noch besser spiegellose Systemkamera (wie auch von Michael Zöffel und anderen) empfohlen.

Herzliche Grüße
Peter

*PS: @Michael: Ich lese gerade diesen Satz von Dir

ZitatFür einfach nur "schöne Bilder" gibt es Besseres, dafür schlimmer zu Bedienendes

Klar, die Einstellung einer Sony 6500 oder Olympus OM-D E-M5II in den Menüs kostet unter Umständen Nerven, aber wenn man es einmal "hat", kann man damit prima arbeiten. DSLRs (ich habe diverse Canons) sind übrigens deutlich einfacher einzustellen.

Aaaaber: Das "Gefriemel" an den Reglern in der Software diverser Mikroskopkameras von einfachen Toup Teks für 150 - 500 EUR, aber auch teurer Kameras wie der Progres Speed XT-Core5 (meiner teuersten Mikroskopkamera) hat mich nie glücklich gemacht. Ich hatte auch mal testweis eine aktuellere c-mount (Jenoptik Subra). Ich finde, dass es mit all diesen Kameras deutlich schwieirger ist, auf Anhieb das gleiche Ergebnis zu erzielen wie mit einem Klick bei einer DSLR oder DSLM.

Die spezielle 208 kenne ich allerdings nicht, aber da wird es vermutlich auch nicht anders sein.





Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

momotaro

#8
Hi Peter,

ein Bild sagt mehr als tausend Worte 8).

LG Helmut

,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

Apochromat

Die Axiocam 208 ist sehr einfach zu bedienen, kommt ohne komplizierte Menüs aus, das ist ihr Charme. Mit dem Axiolab 5/ Axioscope 5/7 kann man die Kamera sogar über das Stativ Bilder aufnehmen lassen. Es benutzt dann die letzte gewählte Einstellung des OSD- Menüs. Wenn man unbewegliche Objekte hat und die richtige LED- Leuchte benutzt, sind die mit der Axiocam 208 erzielbaren Bildgerbnisse ganz erstaunlich.

Mein privates Interesse gilt den farblosen Flagellaten und da brauche ich einen Blitz oder die Videofunktion der MFT- Kameras, die ganz Erstaunliches leisten und ohne Blitzlicht auskommen.

LG

Michael

Kay Hoerster

Zitat von: Apochromat in Juni 12, 2023, 21:06:43 NACHMITTAGS
Lieber Christian,

normalerweise mische ich mich nicht in das Tagesgeschäft meiner Fa. ZEISS ein. Da du aber fragtest, kommt hier meine sehr subjektive Meinung:

... würde aber unbedingt auch die FUJIFILM MFT- Kameras berücksichtigen. ...

LG

Michael
...

Guten Morgen zusammen. Nur um Mißverständnisse zu vermeiden. Bei den Fujifilm-Kameras handelt es sich um APS-C Kameras und nicht um MFT-Kameras. Das könnte bei der optischen Anpassung der Kamera ans Mikroskop (Formatgröße) ggf. relevant sein.

Just my 2 cent. Viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

A. Büschlen

@all: Ich kenne die Mikroskopkameras vom Typ Axiocam seit vielen Jahren. Ob diese Kameras aus dem Hause Nikon, Olympus, Motic, Zeiss, Leica kommen sind es alles hervorragende Kameras, die gebaut sind um in erster Linie standardisierte Objekte, damit meine ich Präparate, zu dokumentieren. Zusammen mir den spezifischen Software machen sie ihre Arbeit unschlagbar gut. -
Aber es gibt auch Anwendungsbereiche bei denen man nicht standardisierte Präparate verwendet. wie z.B. bei der Dokumentation mikroskopischer Merkmale von Laub-Lebermoosen . Hier verwendet man Frischpräparate die man nach dem dokumentieren verwirft.
In diesem Anwendungsbereich kommt dem Anwender die digitale Fotokamera mit ihren Eigenschaften sehr entgegen.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Peter V.

Lieber Michael,

ZitatMein privates Interesse gilt den farblosen Flagellaten und da brauche ich einen Blitz oder die Videofunktion der MFT- Kameras, die ganz Erstaunliches leisten und ohne Blitzlicht auskommen.

könntest Du etwas ausführlicher dazu schreiben? Vermutlich extrahierst Du aus den Videos einzelne Bilder - oder? Ich habe mich mit dieswer Technik nie beschäftigt. Ist sie in der Lage, einen Blitz tatsächlich zu ersetzen? Für nähere Infos (gerne auch in einem separaten Thread) wäre ich sehr dankbar.

Die Blitzadaption ist ja nach wie vor nicht gerade trivial.

Herzliche Grüße
Peter
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Apochromat

#13
Lieber Kay,

das stimmt und zeigt, dass ich mich nicht als Kamerafachmann, sondern eher als Nutzer solcher Consumer- Kameras mit Erfahrung bezeichnen würde. PANASONIC= MFT- Sensorformat; FUJIFILM X= APS-C- Sensorformat. Die beide sehr ähnlich sind, wie ich finde.

Zur Adaption einer FUJIFILM X- Kamera an z.B. ein JENAVAL braucht man nur wenig, allerdings etwas mehr als für das MFT- Format. Das findet man im ZEISS micro- shop hier:
https://www.micro-shop.zeiss.com/de/de/shop/cameraAssistant/step2?cType=dslr&pId=p104&cId=c1601&mcId=m1039&mcName=JENAVAL

Das Ansetzstück 107-60 gibt es leider nicht mehr. Es kann aber von jedem Feinmechaniker einfach nachgebaut werden. Im Bedarfsfall stelle ich gerne die technische Zeichnung zur Verfügung.

LG
Michael


jcs

Zitat von: momotaro in Juni 12, 2023, 23:21:30 NACHMITTAGS

ein Bild sagt mehr als tausend Worte 8).
Hallo Helmut,

sehr gelungene Bilder! Die Seerose und der Floh gefallen mir besonders gut.
LG
Jürgen