Hausschwamm oder nicht ganz so schlimm?

Begonnen von motho, Juni 21, 2023, 18:31:45 NACHMITTAGS

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motho

Liebe Freunde der Pilze und Schwämme,

nach einem Leck an der Heizung ist über einige Wochen Feuchtigkeit an einen Holz Deckenbalken gelangt.
Das angehängte Bild habe ich nun nach einigen Wochen der Trocknung gemacht.
Als ich den Schaden entdeckt hatte, war an der selben Stelle ein faustgroßer weißer weicher Knubbel. Leider habe ich das nicht fotografiert, sonder sofort entfernt und mit Wasserstoffperoxyd Lösung besprüht.
Kann man Aufgrund des angehängten Bildes ungefähr bestimmen, was das für ein Pilz sein könnte?
Zur näheren Bestimmung würde ich auch gerne eine Probe davon mikroskopieren, weiß aber nicht genau wie ich hier vorgehe.
Probe in Wassertropfen auflösen? Welche Vergrößerung?

Vielen Dank für eure Tips und Meinungen!

Beste Grüße
Thomas Moritz



liftboy

Hallo Moritz,

zu dem "weißen" kann ich nichts sagen, aber das hellbraune kenn ich; definitiv Schwamm! Hatte ich auch schon mal. Keine Angst der kommt wieder :-( da kannst Du dann Sporenproben nehmen (die sind aber echt klein, bei mir ca 5µ). Bei mir hat nur komplettes rausreißen geholfen (mit Ganzkörperkondom und Atemschutz), aber jetzt ist Ruhe.

Mitleid
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Peter Reil

Hallo Moritz,

einen typischen Hausschwamm vermag ich auf dem Bild nicht erkennen.
Klar ist, dass sich der Pilz am feuchten Holz gut entwickeln konnte. Wenn du die befallenen Hölzer entfernst (kommt darauf an, wie stark das Holz geschädigt ist) und die Feuchtigkeit abstellst, sollte der Pilz auch nicht mehr kommen.

Wenn du mikroskopieren willst, solltest du ein Quetschpräparat in Wasser fertigen und beim 100er Objektiv nach Sporen Ausschau halten. Die vom Hausschwamm sind länglich eiförmig und ca. 11-13x5-6 µm groß.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

reblaus

Hallo Moirtz -

da würde ich mal sagen: nicht ganz so schlimm. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Kellerschwamm - in meiner Jugend hieß der Coniophora cerebella, aber die fleißigen Taxonomen haben ihm scheints einen anderen Namen gegeben.
Im neben meiner Studentenbude nahe Tübingen gelegenen Keller mit fließend Moooscht ( = Äppelwoi, Fitz, Cidre, Cider usw. usw.) lebte auch der Kellerschwamm recht munter ...
Immerhin hilft hier Trockenlegen, er kann sich nämlich nicht (wie der Hausschwamm) von einem zu trockenen Ort aus Wasserleitungen zu einer benachbarten Feuchtigkeitsquelle legen.

Viel Erfolg

Rolf

motho

Herzlichen Dank für eure Einschätzungen!

Das klingt ja erstmal halbwegs beruhigend.
Leider ist der Befall an einem tragenden Balken. Mal sehen was davon übrig bleibt wenn das schlechte Holz entfernt wurde...
Immerhin, ein Schraubenzieher stößt gleich auf Widerstand wenn man reinsticht.

Viele Grüße
Thomas



motho

Habe mich mal an einem Quetschpräparat versucht. (Bild 1: 40x, Bild 2 und 3: 100x Öl)
Da ich sonst nur lebende Organismen in Wassertropfen ansehe die ich auch nicht platt drücken möchte, weiss ich nicht ob ich hier technisch halbwegs richtig vorgegangen bin.
Für mich sieht das alles nur wie abgestorbenes Gewebe aus...

Kann jemand etwas anderes erkennen?


Grüße
Thomas

reblaus

Hallo Thomas -

die Pilzhyphen bei diesen Holzpilzen sind im Vergleich zu den Holzfasern so dünn, dass man sie bei ungefärbten Quetschpräparaten kaum erkennen kann.

Gruß

Rolf

Peter Reil

Hallo Thomas,

wenn du etwas sehen willst, dann das Präparat ruhig kräftiger quetschen.
Die Blende weiter öffnen und beim 100er Objektiv nach Sporen suchen. Dies am Rand des Präparats, nicht in der Mitte.

Und färben hilft ungemein (Baumwollnblau, Tinte, Kongorot, Phloxin,...)

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30