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Tümpeln im Winter

Begonnen von Manfred Melcher, Februar 07, 2010, 13:51:55 NACHMITTAGS

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Manfred Melcher

Liebe Tümpelfreunde,

die Tümpelpostings lassen im Winter naturgemäß nach, da viele Fundorte nicht mehr zugänglich sind und auch die Individuenzahl stark zurückgeht. Leicht zugänglich und in großer Zahl anzutreffen sind nach dem Frost die Dauerstadien von Wasserflöhen, Moostierchen etc. Sie schwimmen jetzt auf und lassen sich an der Wasseroberfläche leicht abschöpfen. Selbst an der ufernahen Eisfläche bilden sie oft einen bräunlichen Saum.



Diese Ephippien und Flottoblasten kommen bei Zimmertemperatur bereits nach wenigen Tagen zum Schlüpfen und eine Unmenge an Daphnien, Moostierchen und anderer Organismen bevölkert nach kurzer Zeit das Wasser.





Was ich selbst noch nie beobachtet habe ist eine Daphnie in einer Eihülle. Ich habe auch weder im Wassertropfen noch im WWW Angaben dazu gefunden. Ich kann mir nur erklären, dass die Daphnien im Ephippium noch zusätzlich in einer Eihülle stecken und sich samt dieser aus der Schale befreien, bevor sie endgültig schlüpfen. Ich konnte auch lediglich zwei dieser Eier entdecken. Vielleicht kann hier einer der Mitleser weiterhelfen?



Eine ins Probengefäß zugesetzte grüne Hydra fühlte sich wie im Schlaraffenland. In kürzester Zeit waren zwei Daphnien verschlungen, wie die durch den Körper scheinenden Daphnienaugen verraten.



Trotz frostiger Temperaturen findet sich auch jetzt noch lebender Beifang, dem diese Lebensbedingungen anscheinend nichts anhaben können. Diese possierlichen Tierchen scheinen weltweit in allen Klimazonen verbreitet zu sein. Diese Kugelspringer erinnern mich immer an die Steinbeisser von Loriot, falls jemand diesen Zeichentrickfilm kennt.



Überrascht war ich über einige Bärtierchen in der Probe. Es waren nur winzige Vertreter (ca. 300 µm), aber immer wieder schön zu beobachten.

Viel Spaß beim Anschauen!

Liebe Grüße

Manfred

Joost van de Sande

#1
Hallo Manfred,

Ihrem Beitrag macht klar daß Tümpeln im Winter sich lohnt.
Das zweite Bild ist Scapholeberis mucronata (große Dorn am Kopf).
Daß Ei mit daß große Embryo kann durchaus frei gekommen sein als die Mutter in schwierigkeiten gelang. Deckglasdruck, Turbulenz im Planktonnetz, pipettieren oder Aktivitäte von Räuber.

Freundliche Grüße

Joost van de Sande

Bernhard Lebeda

Hallo Manfred

sehr interessanter Beitrag!!  Ich konnte mich ob der Wetterlage noch nicht zum tümpeln aufraffen.

Also grosser Loriot Fan habe ich aber was zu meckern: Steinbeisser ist ein äusserst schmackhafter Fisch, was DU meinst ist:

http://www.youtube.com/watch?v=DVKsbeayihI

;D ;D


Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Klaus Herrmann

Richtig:

ZitatSteinbeisser ist ein äusserst schmackhafter Fisch

da beisst die Katz kein´ Faden ab! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Manfred Melcher

Hallo Tümpelfreunde,

vielen Dank für das Interesse an meinem Beitrag.

@ Joost: Vielen Dank für die Bestimmung. Bei der Frage nach der Herkunft des Eis hilft mir Deine Antwort leider nicht weiter. Es handelt sich nicht um ein Ei das in einem Wasserfloh gereift ist. Dazu war die Probe noch nicht alt genug und die Eier viel zu groß. Die Größe war vergleichbar mit der der Dauereier und ich fand sie auch zwischen diesen (ich habe zwei Stück entdeckt). Bei genauerer Untersuchung gestern habe ich noch weitere leere Eihüllen zwischen den Ephippien entdeckt. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich die Jungtiere  bei der Entwicklung im Ephippium zusätzlich in dieser Eihülle befinden.

@ Bernhard: Dass Loriot von einer Steinlaus sprach hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Der "Steinbeisser" sollte mehr beschreibenden Charakter haben. Als Loriot-Fan wusstest Du auch sofort was ich meinte. Vielen Dank für den Link. War wieder köstlich anzuschauen. Ich hatte diesen Satz nur geschrieben, weil ich meine erste Beobachtung eines Kugelspringers vor vielen Jahren sofort mit der Steinlaus von Loriot assoziiert habe. Aber das kann sicher nicht jeder nachvollziehen.

Liebe Grüße

Manfred