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Diatomeen und Thrombozyten

Begonnen von xammax, Februar 08, 2010, 00:52:52 VORMITTAG

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xammax

Liebe Teilnehmer des Mikrofoto-Forums,

zu meinem letzten Beitrag habe ich von Ihnen sehr viele und hilfreiche Anregungen zur weiteren Verbesserung meines Settings bekommen, die ich nach und nach versucht habe, umzusetzen. Wie schon prophezeit ist es ein Weg der vielen kleinen Schritte und ich erhalte einige merkliche Verbesserungen. Ich möchte mich hier bei allen Teilnehmern, die mich in dem von mir eröffneten Thread:https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3965.msg25200#msg25200 unterstützt haben, ganz ausdrücklich bedanken!!!

Ich möchte Sie jetzt um eine Bewertung des aktuellen Zwischenstandes bitten und poste deshalb hier einige Aufnahmen von Diatomeen und eine Serie von Thrombozytenbildern, die mit praktisch identischen Einstellungen aufgenommen ist.

Gibt es Hinweise auf irgendwelche grundsätzlich fehlerhaften Einstellungen? Haben Sie Ideen für eine weitere Verbesserung der Bildqualität?


Ich bin für jeden wie auch immer gearteten Hinweis dankbar!

Technischer Aufbau:
Mikroskop Leitz Laborlux
Objektiv: Leitz Wetzlar Germany *160/0,17 PL Fluotar 100/1,32-060 Oil
Dunkelfeld, Immersion
C-Mount: 0,5 fach
Kamera: Leica DFC 295
Software: Leica Apllication Suite / ImageJ / IrfanView
Grün-Filter (aus Astronomie)
Das Mikroskop steht jetzt auf einem extra wackelarmen Tisch
Aktuelle Einstellungen:
Exposure: 381 ms
Greyscale, 16 bit
3072 x 2304 Pixel, Tiff-Format
Für Web verkleinert auf Jpeg, 700 Px Breite







nach 120 Minute hat sich der Fokus verloren und ich habe erst nach ca 10 Stunden nachjustiert. Hat irgendeiner eine Vorstellung, warum das so sein kann? Zwischen 12 und 18 Stunden musste man gar nicht nachjustieren.

peter-h

Hallo Herr Kraus,

im ersten Bild sehe ich im dunklen Bereich ein "Störmuster". Kommt es durch die Bildreduktion oder ist es auch im Original? Links könnte es eine Amphipleura pellucida sein und in Bildmitte vermutlich eine Navicula.
Aber warum im Dunkelfeld? Ganz sicher wurde die Blende am Objektiv zugezogen, damit es Dunkelfeld gab. Damit verschenken Sie Auflösung. Für mich auch die Frage : warum Diatomeen im Dunkelfeld ?
Mit Hellfeldaufnahmen sollten weit mehr Details zu sehen sein.

Grüße
P. Höbel

xammax

Hallo Herr Höbel,

danke für Ihre Antwort.
Mir geht es bei der ganzen Sache vornehmlich um die Optimierung meiner Thrombozytendarstellung. Und die ist nur im Dunkelfeld möglich. Deshalb sind die Diatomeen auch im Dunkelfeld dargestellt, um hier vergleichbare Bedingungen zu haben.
Meinen Sie mit dem Störmuster das leichte Karo, daß man im dunklen Bereich erkennt? Das ist im Original auch da, ich weiß nicht woher es kommt. Bei den anderen Aufnahmen hat sich das nicht so dargestellt.

Viele Grüße
mjk

Jürgen H.

Guten Tag,

Vielleicht könnten Sie noch erwähnen, welchen Dunkelfeldkondensor Sie benutzen?

freundliche Grüße

Jürgen Harst

xammax

Hallo Herr Harst,

Dunkelfeldkondensor:
LEITZ WETZLAR GERMANY
513 547
D 1.19-1.44 OEL S11

Viele Grüße
mjk

peter-h

Hallo Herr Kraus,

wenn das Karomuster schon im Originalbild zu sehen ist, dann liegt es an der Kamera. D.h. ich behaupte dann, dass die Kamera überfordert ist, bzw. für die geringe Helligkeit nicht geeignet. Dann wäre also eine Astrokamera, welche für lange Bel.zeiten optimiert ist besser. Die DFC 295 hat einen CMOS Chip    :( und keinen CCD-Sensor.
Aber ich möchte keine Kameraberatung ankurbeln  ;)

Gruß
P. Höbel

xammax

Hallo Herr Höbel,

ja das kann sein. Ich habe gerade bei dem fragl Bild die Lichtstärke relativ stark reduziert, weil mir dadurch die Kontraste besser rauszukommen scheinen. Ich habe den Eindruck, daß die Kamera eher zu sensitiv ist, ich habe nämlich eine ganze Weile gebraucht, um zu merken, daß viele Unschärfen durch eine Überstrahlung der Präparat zu kommen scheinen.
Gerade bei den Thrombozyten ist es so: ich habe im Zellinneren relativ stark reflektierende Strukturen, die sehr hell aufleuchten, die eigentlich mich interessierenden Strukturen sind aber die kleinen Fortsätze am Zellrand, die nur sehr schwach aufleuchten. Bei der Kamera kann man das Histogramm justieren, ich habe da viel mit der Einschränkung der Schwarz- und/oder Weißwerte herumexperimentiert, die besten Ergebnisse scheint es aber durch eine Anhebung des Gamma-Wertes zu geben.

Danke für den Hinweis CMOS/CCD. Ich habe den Unterschied noch nicht verstanden. Erscheint Ihnen denn eine CMOS-Kamera für meine Fragestellung grundsätzlich nicht so gut geeignet?

Viele Grüße
mjk

peter-h

Hallo Herr Kraus,

natürlich gibt es hervorragende CMOS Kameras. Bisher habe ich aber im Niedrigpreissektor eher bei CMOS Probleme gesehen und gehört. Weiter liegt es nicht nur an der Kamera (Hardware), sondern die Software ist oft der Knackpunkt. D.h. wenn sich die Kamera nicht in allen Parametern manuell einstellen läßt kann es bei hohen Kontrasten zu Problemen führen.
Ich mache daher um eine Kamera mit Automatikbetrieb einen großen Bogen. Aber das ist nur meine rein persönliche Einstellung.

Gruß
P. Höbel

P.S. wo liegt etwa der Preis für diese Leica-Kamera ?

xammax

Hallo Herr Höbel,

ich würde die Kamera schon im Hochpreissegment ansiedeln. Ich habe Sie als Spende erhalten, Kaufpreis liegt bei rund 4000 Euro. Die Kamera-Software (LAS = Leica Application Suite) ist zwar leider sehr geschlossen und propietär und gibt keine Schnittstellen frei, sie läßt aber auch wenig Wünsche offen.

An Einstellungsmöglichkeiten benutze ich:
Blende/Beleuchtungszeit
Histogramm/Gamma
Graustufen/Farbe
Größe des aufgenommenen Bildes

Gibt es weitere relevante Parameter zur Einstellung des Kontrastes?

Vielen Dank für Ihr Interesse.
mjk

peter-h

Hallo Herr Kraus,

für 4000 Euro hätte ich ein anderes Bild erwartet, aber da ist nun sicher Herr Jülich aus Bonn der bessere Ansprechpartner. Mehr kann und will ich dazu nicht schreiben.

Gruß
P. Höbel