Robert stellt sich vor - Fragen Primostar, Kameraadaption

Begonnen von Robinukleinsäure, September 25, 2023, 22:35:49 NACHMITTAGS

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Robinukleinsäure

Hallo in die Runde im Café,

ist an diesem Tisch noch ein Platz? Vielen Dank. Ja, für mich auch einen, danke. Einen Doppelten bitte und dazu ein Stück Sachertorte.

Freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen. Ich bin Robert und habe mir bei eBay mein erstes Mikroskop ,,geschossen". Für mich als Fotoenthusiasten (Nikon) ist das erklärte Ziel auch fotografisch oder filmisch festzuhalten, was man dort sieht.
Erwerben durfte ich ein Primostar 3 in der Version 31.2 (Artikelnummer 415501-0031-000-2), zzgl. eines Kamera-Adapters P95-C 1/2'' 0,5x. Ich werde mich noch eine Weile damit begnügen, mir alles anzuschauen und die sich mir neben dem gewohnten Hellfeld auftuenden Kontrastverfahren ausreichend gut anzueignen. Spätestens wenn ich das beherrsche, möchte ich fotografieren, filmen, zeitraffen und fokusstacken. Einzellige Tiere und Pflanzen und alles dazwischen und außerhalb. Besonders würde ich mich freuen, wenn ich mich in der Pollenbestimmung üben könnte, am liebsten aus Honig, am liebsten in ferner Zukunft oder einem anderen Leben einmal selbst geschleudert.

In dieses Forum bin ich gekommen, weil ich von der langjährigen Erfahrung der Mitglieder profitieren möchte und mich nicht dem normalen Markt mit seinem ,,kaufen kaufen kaufen Geschwätz" aussetzen möchte. Während die Axiocam 208 color rund 2000€ kostet, bietet sie technisch gesehen weniger als vergleichbare Astrocams für 350€ (QHY 5-III-715C CMOS Kamera). Oder fehlt mir das Wissen? Wenn ich meine Nikon Z6ii am Primostar 3 anbringen würde, kann ich zwar mit fortschreitender Kameratechnologie ohne neue Adapter auf bessere Sensoren hoffen, aber wenn ich an die begrenzte Akkulaufzeit, eine ggf. extra Kabellage für den Stromanschluss oder dass ich sie jedes Mal montieren, justieren und verkabeln muss denke; wenn ich an den heiß werdenden Sensor denke und daran, wie möglicherweise umständlich ich dann an die Bilder komme, könnte das dann der falsche Weg sein? Aber die Nikonk wäre eben schon da.

Eine permantn montierte und direkt per USB 3.2 an den PC angeschlossene Astrocam wäre da möglicherweise preiswerter, oder? Aber ... was ist denn eine gute Sensorgröße für ein Mikroskop? Bringt mir ein Kleinbildformatsensor etwas, wenn ich dafür einen Adapter mit 2,5x Vergrößerung brauche, der das Bild wieder dunkler macht? Brauche ich so große Pixel - immerhin wird der Lichtstrahl durch die 50/50-Verteilung zwischen Okular und Fototubus halbiert. Wie groß sollten die Pixel idealerweise sein und warum? Wo liegt eigentlich die Schärfeebene meines Mikroskops am fototubularen Ende? Was, wenn ich von iPlan-Achromat einmal auf eine ICS-Optik wie ein Neofluar umsteige? Brauche ich dann einen anderen Adapter? Axiolab hat hingegen nur M27 Anschlüsse, lohnt es sich überhaupt RMS-Objektive zu kaufen, falls einem das Hobby gefällt und man irgendwann etwas Größeres möchte? Aber... wie sieht ein Workflow beim Mikroskopieren vom Fotos-Machen zum endgültigen Bild aus? Genauso umständlich, wie beim Makrofotografieren? 100 Fotos, alle in Lightroom öffnen, alle korrigieren, alle stacken und dann nachbearbeiten?
Kurzum: ich möchte Fotos und Videos machen und ich habe es satt, runde Bildausschnitte zu haben und weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Vielleicht gibt es ja sogar jemanden in meiner Umgebung, mit dem man sich da live austauschen und mal über die Schulter schauen könnte. Leipzig und Umgebung wären für mich erreichbar, wenn die Familie es zulässt. Oder gibt es Webinare von Mikroskopierern für Mikroskopierer, YouTube-LiveStreams, bei denen man an einer Mikroskopiersitzung indirekt teilnehmen könnte? Wie digital ist die Community?

Ich freue mich auf Euere Antworten und Fragen und mein Latte Macchiato ist jetzt auch schon alle :)

Robert

Stevie

#1
Hallo Robert,

willkommen im Forum. Pass bloß auf, dass du dir bei Latte Macchiato und Sachertorte nicht die Mikroskopoptik verschmierst.  ;D

Bei der Kamera-Adaption gibt es natürlich generell viele Möglichkeiten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen, die hier im Forum auch schon diskutiert wurden. Schau dir auf jeden Fall mal "Grundlagen der Mikrofotografie" an.

Zitat von: Robinukleinsäure in September 25, 2023, 22:35:49 NACHMITTAGS
Wenn ich meine Nikon Z6ii am Primostar 3 anbringen würde, kann ich zwar mit fortschreitender Kameratechnologie ohne neue Adapter auf bessere Sensoren hoffen, aber wenn ich an die begrenzte Akkulaufzeit, eine ggf. extra Kabellage für den Stromanschluss oder dass ich sie jedes Mal montieren, justieren und verkabeln muss denke; wenn ich an den heiß werdenden Sensor denke und daran, wie möglicherweise umständlich ich dann an die Bilder komme, könnte das dann der falsche Weg sein?
Hmm, schwer zu sagen, ob lieber DSLM oder C-Mount-Kamera. Beides hat Vor- und Nachteil und hängt natürlich von deiner Präferenz ab. Wenn ich dich richtig verstanden habe dann hat dein Primostar einen separaten Kameraanschluss (Trinokular), und du musst mit der Kamera nicht in den Einstecktubus für die Okulare? Für den Kameraanschluss bietet Zeiss und einige Alternativanbieter, meines Wissens nach, C-Mount-Adapter mit verschiedenen Vergrößerungsfaktoren und auch entsprechende T2-Adapter für Nikon- und Canon-DSLR/DSLM-Kameras an. Ich weiß nicht, wo hier aktuell die Preise liegen. Aber kommerzielle Kameraadapter kosten alle Geld, egal ob für C-Mount oder DSLR/DSLM. Wer die Möglichkeiten, Zeit und Energie zum selber Basteln hat, Stichwort 3D-Druck oder Drehbank, ist hier klar im Vorteil.

Da ich selbst kein Primostar besitze, kann ich dir leider nicht sagen, ob es hier einen "Königsweg" gibt, sondern nur ein paar Gedanken einstreuen, die dir vielleicht bei deiner Entscheidung helfen.

Deine Nikon Z6ii mit Ihren 24 MP erscheint zwar ein bisschen wie "Overkill". Denn so detailliert wird die Primostar-Optik nicht auflösen können. Aber wenn man eine so gute Kamera da hat, warum nicht verwenden? Du musst selbst wissen, ob dir das zu umständlich ist und wie dein Workflow aussehen soll. An deine Nikon könntest du bestimmt per HDMI einen externen Monitor anschließen und dann dort das Bild im LiveView kontrollieren und dann wie gehabt auf die SD-Karte Fotos und Videos in hoher Qualität aufnehmen. Die Nikon-Kamera per USB an einen PC anzuschließen geht bestimmt auch, wenn Nikon eine entsprechende Software bereitstellt. Der Workflow sieht dann natürlich anders aus. 

Ich würde mir erstmal nicht so viel Gedanken um die Lichtausbeute machen, wenn du hauptsächlich im Hellfeld arbeiten willst. (Hat dein Primostar überhaupt Phasenkontrast oder LED-Fluoreszenz.) Bei Fotos kannst du ja einfach entsprechend lange belichten. Zugegeben, bei lebendigen sich schnell bewegenden Wasserorganismen, wird die Belichtungszeit durchaus eine Rolle spielen... Aber je nach Sensorgröße wirst du ohnehin eine entsprechende Zwischenoptik benötigen, wenn du die Sensorfläche möglichst effizient ausnutzen möchtest, wie du ja schreibst. Bedenke auch, dass beim Filmen wahrscheinlich ein kleinerer Teil der Sensorfläche genutzt (z.B. FullHD oder 4K), so dass die Zwischenoptik dann wohl nicht mehr optimal passt oder gewechselt werden müsste.

Zitat von: Robinukleinsäure in September 25, 2023, 22:35:49 NACHMITTAGS
Wo liegt eigentlich die Schärfeebene meines Mikroskops am fototubularen Ende?
Schwer zu sagen. Bei Endlich-Optik wäre es laut DIN 10mm im Inneren des Tubus vom oberen Tubusrand gemessen. Das Primostar hat aber Unendlich-Optik. Es erscheint naheliegend, dass die Tubuslinse bei Unendlich-Optik, das Zwischenbild auch dorthin projizieren würde. Aber bei Unendlich-Optik kann jeder Hersteller im Prinzip machen, was er will. Beim Fototubus (Trinokular) sieht die Sache natürlich nochmal anders aus. Hier ist es häufig so, dass das Zwischenbild deutlich außerhalb des Tubusstutzens liegt und erst ein entsprechendes Adapter(rohr) dran muss. Die kommerziellen Adapter sollten dies berücksichtigen. Wenn man selbst basteln will, muss man probieren (Stücken von leeren Küchenrollen) oder bei Zeiss nachfragen. Vielleicht weiß es ein anderer Forumskollege auch bereits...?

Außerdem sei angemerkt, dass das Zwischenbild nach der Tubuslinse bei Primostar wohl leider noch nicht auskorrigiert ist, zumindest laut Detlefs praktischem Test. Die Korrektur der chromatischen Vergrößerungsdifferenz übernimmt somit das Okular. Ich weiß nicht, ob Zeiss' Kameraadapter diese Korrektur ebenfalls durchführen. Bei Fremdanbietern hätte ich jedenfalls meine Zweifel. Wenn du also ein optimales Bild aufnehmen und auf Nummer Sicher gehen möchtest, müsstest du also durch ein Original-Primostar-Okular fotografieren, siehe "Grundlagen der Mikrofotografie". Dazu brauchst du also ein (weiteres) Primostar-Objektiv für den Kamera-Port und an deiner Kamera eine Nikon-Objektiv mit geeigneter Brennweite, so dass der Sensor optimal ausgenutzt wird. Also ein ganz normales Nikon-Fotoobjektiv. Am besten Festbrennweite, die beim Fokussieren nicht ausfährt, auf Unendlich fokussiert. Und dann natürlich und das ist das Schwerste: geeignete Adapter/Halterungen, die die Optik verbinden. Weiß nicht, ob es hier was Kommzielles für den Primostar gibt?

Zitat von: Robinukleinsäure in September 25, 2023, 22:35:49 NACHMITTAGS
Aber... wie sieht ein Workflow beim Mikroskopieren vom Fotos-Machen zum endgültigen Bild aus? Genauso umständlich, wie beim Makrofotografieren? 100 Fotos, alle in Lightroom öffnen, alle korrigieren, alle stacken und dann nachbearbeiten?
Ich würde mal sagen, das kommt darauf an, wie viel Wert du auf Qualität legst. Da du dich als Fotoenthusiast beschreibst, höre ich da einen gewissen künstlerischen Anspruch heraus. Dann wirst du wohl um eine Nachbearbeitung nicht herum kommen, um beispielsweise die chromatische Aberration, die deine Optik noch nicht korrigiert hat, dann halt software-technisch zu reduzieren. Lightroom und Photoshop sind nicht verkehrt. Es gibt auch speziell für Mikrofotografie einige Programme. Bei C-Mount Kameras ist häufig was dabei.

Zitat von: Robinukleinsäure in September 25, 2023, 22:35:49 NACHMITTAGS
Was, wenn ich von iPlan-Achromat einmal auf eine ICS-Optik wie ein Neofluar umsteige? Brauche ich dann einen anderen Adapter? Axiolab hat hingegen nur M27 Anschlüsse, lohnt es sich überhaupt RMS-Objektive zu kaufen, falls einem das Hobby gefällt und man irgendwann etwas Größeres möchte?
Ich fürchte, hier muss ich deinen Enthusiasmus etwas dämpfen, damit keine falschen Erwartungen aufkommen. Primostar und Primovert sind Zeiss' kleine Einsteigermikroskope. Die werden von/bei Motic in China gefertigt und sind mit den "richtigen" Zeiss-Mikroskopen und deren Optiken inkompatibel. Somit hat es schon seinen Grund, warum Primostar und Primovert RMS-Gewinde und eben nicht das Zeiss-Standardgewinde M27 verwenden.  :-[

Peter V.

#2
Hallo Robert,

zunächst einmal: Herzlich Willkommen hier im Forum. Dein Beitrag gehört nicht wirklich ins Cafe, denn das ist der Platz für Plaudereien außerhalb des Themas Mikroskopie. Ich habe den Beitrag daher ins passende Board verschoben.

Was ich ganz klar sagen kann: Da Dein Schwerpunkt auf im weistesten Sinne "künstlerischer" Mikrofotografie, ja, generell auf der Fotografie liegt, ist eine Axiocam defintiv der völlig falsche und überteuerte Weg. Wir hatten hierüber letztens noch eine lange Diskussion. Diese Kameras (nicht nur die Axiocams, sondern alle Mikroskopkameras der großen Mikroskophersteller) sind sehr teuer und gradezu grotesk überteuert im Vergleich mit der Leistungsfgähigkeit und den Möglichkeiten einer Consumer -Kamera. Kameras wie z.B. Axiocam (und ihr Preis) haben ihre Berechtigung allein durch die Intergration in eine Software für die spezielle Laborumgebung (im Falle Zeiss der ZEN-Plattform etc.).  Gerade weil immer wieder mal dieses Thema aufkommt, habe ich letztens eine Woche lang eine Axiocam 208 getestet und kann Dir bestätigen, dass auch diese Kamera für jemanden mit Deinem Anforderungsprofil ganz sicher der falsche Weg wäre.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46772.60

Nahezu alle (Ausnahmen gibts immer) ambitionierten Mikrofotografen, bei denen die Fotografie und nicht die reine Dokumentation und Auswertung im Labor im Vordergrund steht, arbeiten mit Consumer-Kameras (DSLR oder mittlerweile eher DSLM), wobei existenziell wichtig ist, dass die Kamera über einer verschlußschlagfreien Auslösemodus (EFSC) verfügt.

In der Tat hat das Primostar Motic-Optik und ist nicht mit originärer Zeiss-Optik kompatibel. Das Primostar 3 kenne ich nicht, wenn es aber die gleichen Anschlussmaße und Zwischenbildebene hat wie die Vorgänger, solltest Du z.B. eine APS-Kamera sogar ganz einfach über ein preiswertes optikloses "Ofenohr" anschließen können.
Das Zwischenbild des Primostar ist nicht vollständig auskorrigiert, aber das ist es meine Wissens auch nicht bei Zeiss und auch nicht bei Leica. Meines Wissens übernehmen  bei Zeiss und Leica neben der Tubuslinse auch noch die Okulare Komepnsationen von Restfehlern, bei Leica weiß ich sicher, dass auch die Okulare noch beteiligt sind. Vollständig auskorrigiert ist das Bild objektivseitig nur bei der CF250-Serie von Zeiss Jena aus den Achtzigern und aktuell bei den "langen" Nikon-Objektiven. Letztlich spielen aber die vom Okular zu korrigierenden Restfehler (die dann bei der Ofenrohr-Adaption unkorrigiert bleiben) nur eine theoretische Rolle und machen sich praktisch im Bild nicht bemerkbar.

Mein Rat: Folge den Erfahrungen der Mehrheit alles Mikrofotografen und nimm eine DSLM. Die Z6ii kenne ich nicht, aber sie ist ja eine Vollformatkamera. Ob es dafür einen  einen passenden Adapter von Zeiss für das Primostar geben, weiß ich nicht, aber ich befürchte, dass es den nicht gibt. Zumindest liefert der Kamera-Assietnt von Zeiss kein Ergebnis.

Meine klare Empfehlung wäre, sich eine zweite Kamera nur für das Mikroskop mit einem APS- oder mFT-Sensor zuzulegen. Sie muss ja nicht zwingend von Nikon sein,  bewährt haben sich auich diverse Canons, Lumixe und Sonys. Preiswerter als eine Axiocam ist es auf jeden Fall! Ich würde ohnehin immer dafür plädieren, eine separate Kamera anzuschaffen, die dauerhaft am Mikroskop verbleibt.

Was Deine ganzen anderen Überlegungen betrifft: Ich gehöre nicht zu den theroetischen Pixelrechnern  ;). Über Pixelzahl und -größe würde ich mir keine Gedanken mehr machen, weil aktuelle Kameras diesbezüglich alle Anforderungen in der Mikrofotografie erfüllen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

plaenerdd

Hallo Robert,
Zitat von: RobinukleinsäureLeipzig und Umgebung wären für mich erreichbar,
Die "Sächsischen Mikroskopiker" treffen sich das nächste Mal am Freitag den 20.Oktober in Freiberg/Sachsen. Da sind auch Mikrofreunde aus Leipzig und Halle dabei. Bei Interesse kannst Du mir eine PM (Sprechblase unter meinem Bild) oder e-mail (Briefumschlag) schreiben, dann schicke ich Dir die genauen Koordinaten. Die Leipziger Mikrofreundin hat auch Erfahrungen im Imkern und der Pollenanalyse und auch die entsprechenden Gerätschaften (Zentrifuge) dazu. Da ist sicher ein Erfahrungsaustausch möglich.
Beste Grüße
Gerd aus Dresden/Freiberg
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Christian Linkenheld

Hallo,

für das neue Primostar 3 gibt es von Zeiss selbst leider keine Adapter für Systemkameras (DSLR etc.).
Es passen aber die von mir angebotenen Adapter 1,6X für APS-C und 1X für FourThirds für Motic. Man braucht dann jeweils noch einen vermittelnden T2-Adapter.
Das Zwischenbild des Primostar 3 (nicht des alten Primo Star!) ist chromatisch auskorrigiert, weshalb rein von der optischen Abbildungsleistung der Adapter 1X, bei dem das Zwischenbild direkt auf den Sensor projiziert wird, schon optimal geeignet ist.
Zusammen mit einer MicroFourThirds-Kamera hat man damit eine günstige und bzgl. der Abbildungsleistung sehr gute Lösung.

viele Grüße

Christian

Robinukleinsäure

#5
Hallo liebe Mikroskopiker,

vielen Dank für die vielen Antworten, Tipps und die Hilfsbereitschaft!

Nachdem ich nun alles gelesen habe, was Ihr mir freundlicherweise aus Eurer Expertise mitgeteilt habt, sowie aller geteilten Links sowie allem, dessen ich online zusätzlich als Text, Video oder eBook habhaft werden konnte, hat sich mein Wissen schon einmal vervielfacht. Das war aber auch nicht schwer, bei so geringen Mengen :) Um nicht zu enthusiastisch in das Hobby einzusteigen und meine DSLM nicht immer an das Mikroskop fummeln zu müssen, wollte ich erst einmal abklären, was mir der Kameraadapter bietet, der dem Mikroskop beigelegt wurde, nämlich der P95-C 1/2" 0,5x. Eine Weile braucht ich dafür, den Namen zu knacken. P95 scheint der mikroskopseitige Anschluss am Fototubus zu sein. Das C steht für C-Mount, der allseitsbekannte Kameraanschluss, auf den der Adapter adaptiert. Für mich sehr interessant war dann das 1/2". Es steht wahrscheinlich für die Bilddiagonale, die der Kameraadapter erzeugt, woraus sich dann eine zu verwendende Sensordiagonale ergibt. Bin ich da auf dem Pfad der Erleuchtung oder falsch abgebogen?

Das Mikroskop hat mich mittlerweile postalisch erreicht. An sich scheint es entweder in keinem guten Zustand zu sein oder aber Zeiss' Einsteigerlinie ist wirklicher Schrott oder aber Primostar ist Schrott und das Mikroskop ist zusätzlich ziemlich heruntergewirtschaftet.
  • alles ist recht verstaubt, es stand offenbar nicht abgedeckt in einem Schrank; Staub und Hautschuppen auch auf nach innen zeigenden Linsen
  • die Leuchtfeldblende ist so locker, dass sie förmlich durch Wind bewegt werden kann und klappert bei der Bedienung, hat auch Spiel
  • die Kondensorblende ist so locker, dass man gar keinen Widerstand hat
  • der ganze Revolverkondensor sitzt trotz angezogener Fixierschraube so locker, dass er sich bewegt, wenn ich die Filter darin wechsele, ein Geklapper sondergleichen
  • der Feintrieb hängt zuweilen ... ein Klackern ... und dann greift er wieder

Na ja ... alles in allem 2910,-€. Aber wenn man es mit Samthandschuhen anfasst, bekommt man - wie ich finde - gute Bilder (siehe Anhang, alles Handyfotos durch das Okular, mit Photoshop super herunterskaliert und die jpg-Komprimierungsqualität auf Stufe 7 reduziert, um die Gesamtgröße für einen Beitrag einzuhalten). Alle Kontrastverfahren (HF, DF, Ph) funktionieren und haben mich schwer beeindruckt. Die große Austrittspupille macht Spaß, es braucht super wenig Platz und kann somit auf dem Schreibtisch stehen bleiben, sodass ich hoffe, dass ich damit mein Ziel erreiche, es häufiger zu nutzen. Das alte Zeiss West mit der fetten Lampenhalterung hinten dran und dem zusätzlichen Trafo im praktischen Schuhkartonformat zuzüglich aller Kabel, wo ja noch in Ermangelung eines Trinos auch keine Kamera dran ist, sondern ausschließlich durch das Okular mit der Hand fotografieren, haben einfach keinen Spaß gemacht. Nach 10 Jahren Schrankaufenthalt wird es einen neuen Besitzer finden dürfen (daher die gesuchte Ersatzlampe in einem anderen Beitrag).

Vielen Dank Gerd für die Einladung. Ich habe es bei meiner Familie schon als Wunsch angemeldet. Wenn alle gesund sind und man auf mich verzichten kann, komme ich! Werde noch auf Deine E-Mail adäquat antworten.

Gibt es eine Anleitung mit Beispielcode für das Schreiben von Beiträgen? Oder klappt das mit den extern eingebundenen Bildern aus der eigenen Cloud nicht in der Vorschau?
Wie funktioniert das genau mit dem Zitieren? Ich habe leider nicht die Zeit, das alles auszuprobieren, ich brauche ein "so funktioniert es".

Liebe Grüße und einen schönen Freitag wünscht Euch

Robert


########### NACHTRAG vom 27.01.24 ###########
Liebe Community,

vielen Dank für Eure rege Anteilnahme und den Hinweis mit der Garantie. Ich habe den Händler mikroskop-center.de kontaktiert und dieser hat sich ganz selbstverständlich meines Mikroskops angenommen! Bei der Untersuchung wurde herausgefunden, dass der Feintrieb defekt und die Kondensorhalterung GEBROCHEN war. Also kein Wunder, dass sich da alles bewegte und klapperte! mikroskop-center.de hat es geschafft, dass ich jetzt das Primo ohne Beschädigungen wieder habe und Leute ... es ist ein Traum! Ich kann es nicht anders sagen. Viele rümpften ja die Nase weil es made in China ist - aber jetzt habe ich es ohne Beschädigung wieder und da sieht man einfach, was es heißt, ein Zeiss zu haben. Mit den Mikroskopen an der Uni geschweigedenn in Schulen nicht zu vergleichen. Einfach ein mega Gerät, nichts klappert, alles präzise, alles perfekt, erstklassige Qualität. Ich war ja echt etwas enttäuscht, aber jetzt bin ich stolz. Aber eben auch sehr dankbar für Eure Unterstützung und den Service des Händlers!

################### Ende ##################

Christian Linkenheld

Zitat von: Robinukleinsäure in Oktober 06, 2023, 09:55:02 VORMITTAG


  • alles ist recht verstaubt, es stand offenbar nicht abgedeckt in einem Schrank; Staub und Hautschuppen auch auf nach innen zeigenden Linsen
  • die Leuchtfeldblende ist so locker, dass sie förmlich durch Wind bewegt werden kann und klappert bei der Bedienung, hat auch Spiel
  • die Kondensorblende ist so locker, dass man gar keinen Widerstand hat
  • der ganze Revolverkondensor sitzt trotz angezogener Fixierschraube so locker, dass er sich bewegt, wenn ich die Filter darin wechsele, ein Geklapper sondergleichen
  • der Feintrieb hängt zuweilen ... ein Klackern ... und dann greift er wieder


Hallo Robert,

die Leuchtfeldblende und die Aperturblende des Kondensors laufen tatsächlich nicht so "satt", wie bei den großen Zeiss-Mikroskopen ab Axiolab 5. Das wirkt sich auf die Funktion als solches aber nicht aus.
Die beiden anderen Punkte sollten aber nicht so sein, wie angegeben. Der Revolverkondensor muss fest in seiner Aufnahme sitzen. Möglicherweise ist er nicht richtig montiert. Also am besten einfach den Kondensor absenken, die Klemmschraube lösen und den Kondensor entfernen und wieder neu einsetzen. Dabei darauf achten, dass der Schraubenkopf an der Unterseite des Kondensors in der Nut des Kondensorträgers sitzt. Die Fixierschraube dann wieder anziehen. Der Kondensor muss dann ohne Spiel absolut fest sitzen. Wenn dies dann noch immer nicht der Fall ist: was bewegt sich genau?
Was fast noch beunruhigender ist: Der Feintrieb darf natürlich auch nicht hängen...

viele Grüße

Christian

Peter V.

#7
Hallo Robert,

Du hast dann doch sicher die Originalrechnung vom Ebay-Verkäufer bekommen.  Innerhalb von 2 Jahren müsste zumindest die Händler-Gewährleistung greifen, ob das Gerät von Zeiss selbst eine längere Garantie als gesetzlich vorgeschrieben (1/2 Jahr) hat, weiß ich nicht. Ich würde mich wegen des Triebdefektes auf jeden Fall an den Händler wenden.
Leider ist Dein Problem eben das typische Problem praktisch aller Ebay-Mikroskopkäufe... :-\
Deine Bilder gefallen mir aber gut!

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

smashIt

Zitat von: Peter V. in Oktober 06, 2023, 11:22:30 VORMITTAG
Zeiss selbst eine längere Garantie als gesetzlich vorgeschrieben (1/2 Jahr) hat

mit "1/2 Jahr" meinst du sicher die beweislastumkehr bei der gewährleistung.
die wurde vor ein paar jahren auf 12 monate angehoben.
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

plaenerdd

Hallo Robert,
die Bilder, die Du als Anhang an einen Beitrag hängst, werden in der Vorschau nicht angezeigt. Das ist also normal.
Zitat von: RobinukleinsäureWie funktioniert das genau mit dem Zitieren?
Du kopiert Dir das Zitat in die Zwischenablage, klickst auf die kleine Sprechblase in der unteren Symbolleiste und fügst das zwischen den beiden mittleren eckigen Klammern ein. (Der Kursor steht da automatisch, wenn Du die Sprechblase anklickst) Wenn Du noch anfügen willst, von wem das Zitat ist klickst Du hinter das "quote" in den ersten Klammern, setzt ein Gleichheitszeichen und schreibst von wem das Zitat ist. Dann sieht es so aus wie hier oben in meinem Beitrag.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Robinukleinsäure

Hola mi microscopistas,

auf der Rechnung steht es schwarz eingelasert auf chlorfrei gebleicht

ZitatGewährleistung Zeiss: 24 Monate auf alle Artikel, 5 Jahre Garantie auf Primostar 1 und 3

Und jetzt kommt noch das Kaufdatum, dann das Tusch: 03.03.2022.

Dann werde ich wohl mal Kontakt zum Händler aufnehmen. Vielleicht geht da noch was.

¡Buenas noches!

Robert

Robinukleinsäure

Liebe Community,

vielen Dank für Eure rege Anteilnahme und den Hinweis mit der Garantie. Ich habe den Händler mikroskop-center.de kontaktiert und dieser hat sich ganz selbstverständlich meines Mikroskops angenommen! Bei der Untersuchung wurde herausgefunden, dass der Feintrieb defekt und die Kondensorhalterung GEBROCHEN war. Also kein Wunder, dass sich da alles bewegte und klapperte! mikroskop-center.de hat es geschafft, dass ich jetzt das Primo ohne Beschädigungen wieder habe und Leute ... es ist ein Traum! Ich kann es nicht anders sagen. Viele rümpften ja die Nase weil es made in China ist - aber jetzt habe ich es ohne Beschädigung wieder und da sieht man einfach, was es heißt, ein Zeiss zu haben. Mit den Mikroskopen an der Uni geschweigedenn in Schulen nicht zu vergleichen. Einfach ein mega Gerät, nichts klappert, alles präzise, alles perfekt, erstklassige Qualität. Ich war ja echt etwas enttäuscht, aber jetzt bin ich stolz. Aber eben auch sehr dankbar für Eure Unterstützung und den Service des Händlers!

Und die Moral von der Geschicht'? Man kaufe Optiken bei eBay nicht.

Liebe Grüße

Robert

Happy End