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Gold Analytik in Erzen

Begonnen von Holger Adelmann, Oktober 14, 2023, 10:03:24 VORMITTAG

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Reinhard

Hallo zusammen,

nochmal die Frage:
kann man mit all den aufgeführten physikalischen Methoden quantitativ den Goldgehalt in Holger's Handstück bestimmen, denn das ist doch das, wonach er m.E. fragt; oder stehe ich auf dem Schlauch?

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Florian D.

Hallo Reinhard,

die in der Masterarbeit genannten dokimastischen Methoden gehen von 25g Erz aus und werden anscheinend von gewerblichen Laboren routinemässig angeboten:
https://www.eurofins.fi/ymparisto-ja-teollisuus/malminetsintae-ja-kaivostoiminta/analyysimenetelmaet/
(Labtium Oy wurde von Eurofins übernommen)

Viele Grüsse
Florian

TPL

#17
Zitat von: Werner in Oktober 24, 2023, 09:45:49 VORMITTAG300 µg Au in 150 g Matrix ist etwa 2 ppm Gold, also sogar relativ viel.

Die Probe muß zu einer homogenen Lösung aufgeschlossen werden.
Spektroskopisch messbar ist Gold mit der Flammen-AAS von 0,2 - 15 mg/l, mit Grafitrohrtechnik ca. 500-mal empfindlicher, also im µg/l-Bereich (ppb).
Mit Plasma-Emissionstechnik kann man nochmal 3 Dekaden empfindlicher messen (ppt).

Eine schöne Übersicht gibt es in folgendem Link auf Seite 12:
https://www.agilent.com/cs/library/slidepresentation/Public/CEM_Retsch_Agilent_Seminar2011_Teil2_Vergleich_Analysenmethoden.pdf

Die Ergebnisse sind Querbeet über alle Elemente 3-stellig richtig, selten 4-stellig.

Das Problem ist die Probenvorbereitung/Aufschluß. Wenn man alles auflöst, hat man eine oft störende Salzlast von der Matrix. Abhilfe kann Aufteilung der Probe in z.B. 10 Teile sein, die dann einzeln aufgeschlossen und gemessen werden müssen. Das verringert den Matrixeffekt und man bekommt dazu eine grobe Aufteilung des Goldgehaltes.
Es kann auch nötig sein, die Probe mit Flußsäure abzurauchen, dann ist schonmal Silizium weg.
Viele Labors können das, also nachfragen. Wie machen das die Geologen/Mineralogen an der Uni?

Gruß - Werner


Leider sind es gar nicht so viele Labors, die das fachlich korrekt und unabhängig können und wollen. ICP-MS oder ICP-OES sind geeignet, wenn es auch bei 2 ppm (das ist eher so mittelmäßig) analytisch recht "dünne"wird. Problematisch ist immer die Art der Probe, wie auch hier: anscheinend ein anderes Reicherz in geradezu homöopathischer Menge. Ohne die eigentliche Fragestellung (Ausbeutung, Wissenschaft, Hobby) zu kennen, möchte ich gerne sagen, dass in der Branche typischerweise mehrere Kilogramm (!) eines potenziellen Erzes an (üblicherweise mindestens zwei) metallurgische Labors geschickt werden Ich empfehle ActLabs, Canada). Für Produktionstests sind es eher Tonnen.

Beste Grüße aus Egoli,
Thomas

TPL

Zitat von: Florian D. in Oktober 24, 2023, 12:17:34 NACHMITTAGS(...) die in der Masterarbeit genannten dokimastischen Methoden gehen von 25g Erz aus und werden anscheinend von gewerblichen Laboren routinemässig angeboten (...)
Hoi Florian,
Dokimasie ist idealerweise "technologieoffen". Flammenspektroskopie ist z.B. aus der Mode gekommen. Aber wie schon erwähnt ist die Representativität einer Probe ein großes Problem. Selbst in Massiv-Sulfiderzen ist die Verteilung von Gold keineswegs homogen. Handstücke sind daher - zumindest in der Industrie - eher eine Lachplatte, solange es nicht um den Freisetzungsgrad aus dem Wirtserz geht. Aber auch dafür wäre wesentlich mehr Material erforderlich.

Glückauf, Thomas