Hauptmenü

Parmelia saxatilis

Begonnen von Ralf, Februar 12, 2010, 14:41:50 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Ralf

Liebe Flechtenfreunde,

diese Parmelia ist eine in Europa häufige Flechte. Sie heißt zwar saxatilis, kommt aber auch auf Rinde vor.

- Fundortfoto



- Nahansicht. Oberfläche grau, graugrün, strichartige Pseudocyphellen, mitunter netzartig zusammenfließend, korallinische Isidien, Apothecia bis 1 cm, Scheibe braun, rotbraun.



- Querschnitt Lobe. Oben liegt eine Rindenschicht aus dichtem Pilzmycel und darunter folgt eine Schicht mit den symbiontischen Grünalgen. Unter dieser Algenschicht folgt dann lockeres Pilzmycel und den Abschluss nach unten bildet eine braunschwarze Rindenschicht, gebildet aus dicht verfilzten Hyphen. An der Oberseite kann man die Bildung der für die Art charakteristischen Isidien sehen.



- Querschnitt Apothecium. Mit Lagerrand. Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Säurefuchsin. Paraphysen einfach, teilweise verzweigt.



- Querschnitt Apothecium. Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Säurefuchsin. Nahansicht Paraphysen und Asci mit Sporen.



- Ascus, 77 x 18 µm, amyloid, Sporen ellipsoid, 14 x 11 µm. Färbung mit Lugol.



- Parmelia saxatilis und Parmelia sulcata
TLC in 2 Laufmitteln:
8A in Toluol + Dioxan + Essigsäure (19,6 ml + 4,9 ml + 0,55 ml);
8C in Toluol + Essigsäure (20 ml + 3 ml)
auf einer HPTLC Fertigplatte Nano Adamant UV254, 5 x 5 cm;
UV-365nm, nach Behandlung mit 10 % Schwefelsäure.

1: Parmelia saxatilis; Wagner 83
2: Parmelia saxatilis; Wagner 84
3: Cladonia symphycarpa; Schumm 4698 + Platismatia glauca; Schumm 3030
4: Parmelia saxatilis; Wagner 90
5: Parmelia sulcata; Wagner 91

a = atranorin; lo = lobaric acid, no = norstictic acid; sa = salazinc acid

Lobaric acid fehlt bei P. sulcata (Nr.5)




A. Büschlen

#1
Hallo Ralf,

wiederum eine sehr schöne und eindrückliche Präsentation einer Flechten-Bestimmung. Hast du dafür Herbarmaterial  verarbeitet? Oder wird bei Flechten auch der Begriff Exikat verwendet?

Gruss

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Fahrenheit

Lieber Ralf,

vielen Dank für diese sehr schöne Dokumentation! Da freue ich mich um so mehr auf unseren nächsten Abend in Bonn, an dem wir eine Einführung in die Geheimnisse der Flechtenmikroskopie erhalten.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

beamish

Hallo Ralf,

wieder mal eine eindrucksvolle Dokumentation, die mich allerdings davor abschreckt, mich an Flechten ranzutrauen!  ;)

Herzliche Grüße,

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Ralf

Hallo

und Danke für die freundlichen Worte.

@ Arnold:Ich arbeite immer mit Herbarmaterial, das ich selbst gesammelt habe. Den Begriff Exikat habe ich im Zusammenhang mit Flechten noch nicht gehört.

@ Jörg: Kannst Du bitte noch Termin, Referent etc. zu der Veranstaltung in Bonn nennen. Wenn es passt, würde ich auch gerne kommen.

@ Martin: Trau Dich nur mal ran. Alles, was ich hier zeige kann mit ein wenig Übung jeder auch selbst. Einzige Ausnahme sind die TLC's, dafür braucht man ein wenig Vorkenntnisse, Geld (~500 €),ein Labor und eine tolerante Ehefrau.






Fahrenheit

Lieber Ralf,

Du hast eine Mail.  ;)

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Henkel

Zitat von: A. Büschlen in Februar 12, 2010, 19:09:57 NACHMITTAGS
Hast du dafür Herbarmaterial  verarbeitet? Oder wird bei Flechten auch der Begriff Exikat verwendet?
Arnold Büschlen

Kaum, lieber Herr Büschlen! Als Exsikkat bezeichnet man ja künstlich getrocknete Pflanzenteile, z. B. in einem Exsikkator. Aber die Flechten sind ja von Natur aus trocken, teilweise so sehr, daß sie bei nicht allzu zarter Berührung mit den Fingern schon zu Staub zerbröseln.
Dennoch will ich nicht ausschließen, daß manche Pflanzenfreunde den Begriff verwenden. Aber ein Exs. ist immer etwas "Gemachtes", etwas Getrocknetes, nicht etwas von Natur aus Trockenes.

Beste Grüße!
KH