Verständnisfrage zu Mikroskopkameras ("Okularkameras")

Begonnen von Orkim, Januar 09, 2024, 12:46:55 NACHMITTAGS

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Orkim

Hallo werte Kollegen und Koleginnen,
ich liebäugele auf Grund des vertrackten Weißabgleichs sowie der komfortablen Steuerung der Kamera bei meinem halogenbeleuchteten Ortholux II damit, einmal eine sog. Okularkamera zu auszuprobieren (Touptek, ca. 5 MP). Ort des Geschehens wäre der Trinotubus des Ortholux II, und der Adapter <Kamera> --> <Okular 23,2 mm> würde anstelle des 10x Periplans im Tubus verwendet werden (momentane Adaption: EOS D650 / CANON EF 40/2.8 ). Nun sind diese Adapter ja mit einer Verkleinerungsoptik ausgestattet, die meines Wissens keinerlei Korrektur aufweist (womit ich vermutlich leben könnte) aber auch - und das bewegt mich - vermutlich auf ein Zwischenbild im Standardabstand von 10 mm unterhalb Tubusrand konstruiert. Das Ortholux II jedoch entstammt der 170 mm Ära, und das Zwischenbild findet sich in 18 mm, und darauf sind diese (meine) Leitz GF-Periplane dieser Zeit ja auch abgestimmt. Heißt das nun, dass derartige Mikroskop-Kameras grundsätzlich nicht für die 170 mm Leitz Mikroskope geeignet sind? Und, wenn ich das noch anhängen darf: könnte man das Weißabgleich - Problem auch mit einer guten Umrüstung auf LED eliminieren?
Danke für eure Einschätzungen,
Gruß Peter
"It is a good thing to own a microscope; it is a far better thing to use the microscope"
(H.Scherren - Ponds and Rock Pools)

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

Zitat...  könnte man das Weißabgleich - Problem auch mit einer guten Umrüstung auf LED eliminieren? ...

Definitiv ja, da die LEDs ihre Farbcharakteristika mit Änderung der Helligkeit nicht relevant ändern. DU hast optisch doch eine optimale Lösung, da würde ich tatsächlich eher in eine LED-Umrüstung investieren; wenn Selbstbau nicht in Frage kommt, kann ich die Produkte unseres Forumskollegen Stephan Hiller nur wärmstens empfehlen.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Hallo,

mir ist auch nicht ansatzweise klar, welche Verbesserung eine Okularkamera hier bringen soll! Es wird mit Sicherheit k e i n e Verbesserung sein!
Wenn man die Canon vom PC steuert, ist der Weißabgleich doch mit einem(!) Klick gemacht. Was ist denn da vertrackt?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Lupus

#3
Hallo Peter,

wenn Du eine Touptek Okularkamera z.B. wegen der zugehörigen Software verwenden willst, kommt bei Deinem Mikroskop eigentlich nur eine Okularprojektion mittels Periplan-Okular in Frage um die optische Korrektur des Systems Objektiv-Okular zu erhalten.

Das kann mit einem umgebauten (d.h. verlängerten) Okular funktionieren, um das Bild des Objektivs auf den ziemlich kleinen Sensor der Okularkamera von etwa 5.2x3.9 mm vernünftig projizieren zu können ohne die Fokuslage des Objektivs zu verändern. Hier gibt es eine Beschreibung dazu, im Abschnitt "Leitz Periplan GF10x" ist das 4. Bildbeispiel mit einer Touptek-Kamera gemacht:
https://mikroskopiedernatur.de/verlaengerte-okulare-als-projektiv-fuer-die-mikrofotografie
Die schlechte Abbildungsqualität bei Verwendung eines Adapters für diese Okularkameras zur Verkleinerung der Bildgröße kann man hier sehen:
https://mikroskopiedernatur.de/hybrid-okulare-kombination-mit-mikroskopkameras

Ob das sinnvoll ist wenn bereits eine Kameraadaption besteht bezweifle ich allerdings. Der Umbau auf LED hat natürlich Vorteile, auch wegen der schon im vorigen Beitrag erwähnten Stabilität der Farbtemperatur. Die Qualität der Farbwiedergabe von Halogen-Licht ist aber besser. Worin das Problem mit dem Weißabgleich bestehen soll verstehe ich nicht.

Hubert

Peter Reil

Hallo ORKIM-Peter,

um es auf den Punkt zu bringen: Eine andere Kamera (egal welche) löst nicht das Problem des Weißabgleichs.

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Jan-F.

Hallo,
was spricht dagegen den Weißabgleich später zu machen?
Gruß Jan.

Orkim

@Peter: ich habe die EOS D650 ja noch nicht vom PC aus gesteuert, diese Erfahrung fehlt mir noch, da ich die EOS Utilities nicht mehr als Installer für WIN10 als Download finden kann, sondern nur noch als Update. Mich faszinieren halt die vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten von Touptecs ToupView, ich denke das ist nachvollziehbar? Sollten die Canon Utilities Ähnliches bieten (und ich eine Bezugsquelle finden), dann würde ich das auch so sehen wie du.

@Jürgen: ja, wenn würde ich tätsächlich in eine Hiller-Beleuchtung investieren wollen.

@Hubert: vielen Dank - da mache ich mich mal kundig. Allerdings mehr aus tech. Interesse, alle Hinweise gehen ja in Richtung Hiller-LED, und das hatte ich auch schon in Betracht gezogen.Das Problem mit dem Weißabgleich ist folgender: varroa_destrJPG.JPG
Unbearbeitet, Leitz 4/0.12/170 Übersichtsobjektiv. Es ist enorm aufwendig, darauf was anschaubares zu machen. Ich habe keine Lust mehr, für den Weiß- und Belichtungsabgleich da alle möglichen Register von Affinity Photo/Photoshop und/oder Lightroom zu ziehen. Hier erhoffe ich mir nervenschonenderes Arbeiten mit einer Tethering-Software. Und da die Touptecs etc. genau das mitbringen, gingen meine Gedanken in diese Richtung.

Zusammengefasst scheinen alle Hinweise in Richtung LED und CANON Utilities zu gehen - prima, das hilft mir doch schon weiter. Weiß jemand, wo es den Installer dafür noch gibt?

P.S.: ich bitte etwas um Nachsicht bei meinen Fragestellungen, ich oute mich hier mal als Neuling, der sich gerade die Anfänge erarbeitet.

"It is a good thing to own a microscope; it is a far better thing to use the microscope"
(H.Scherren - Ponds and Rock Pools)

Aljoscha

Zitat von: Orkim in Januar 09, 2024, 19:41:39 NACHMITTAGSWeiß jemand, wo es den Installer dafür noch gibt?


Hallo Peter,

Lade doch einfach von der Canon-Website die Vollversion 3.x für eine neuere Kamera herunter. Die sollte dann auch mit der 650D funktionieren.

Viele Grüße

Alexander

Peter V.

#8
Hallo Peter,

ZitatMich faszinieren halt die vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten von Touptecs ToupView

ok - wenns um technische "Spielerei" geht, dann kauf Dir halt eine TuopTek (Ich habe bestimmt drei oder vier verschiedene Toup Teks). Da hast Du gaaaanz viele Regler, an denen man gaaaaanz viel spielen kann - um dann erst recht n i c h t zu einem gescheiten Ergebnis zu kommen!!!
Glaub  mir, ich habe zig c-mounts aller möglichen Hersteller und Klassen von 100 bis Neupreis fast 5000 EUR! Und mit keiner kommt man so schnell zu vernünftigen Ergebnissen wie mit einer DSLR oder DSLM. Die Einstellung von c-mounts ist wesentlich schwieriger als die z.B. der 650D.

Und natürlich kann man die 650D problemlos unter Win10 installieren. Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie ich das gemacht habe, aber an große Probleme kann ich mich nicht erinnern. Du brauchst doch nur das EOS Utility 2. Und sicher hat irgendjemand auch noch eine Installations CD (ich fürchte, ich nicht). Aber ich habe auch mehrere 650D unter Win 10 im Einsatz. Lässt sich die Software tatsächlich nicht komplett downloaden?

Wenn ich Dein Bild sehe, ist aber nicht die Kamera das Problem. Die Adaption ist sicher nicht optimal, Du hast ja eine massive Vignettierung. Und wo ist der ganze Schmutz lokalisiert? Im Präparat oder in Deiner Adaption? Ich sehe Verschmutzungen in mindestens 2 verschiedenen Ebenen, evtl. auch auf der Kondensorfrontlinse.

Ich kenne jetzt nicht Affinity Foto, aber in Photoshop Elements ist der Weißabgleich mit einem Klick gemacht und der gröbste Dreck in zwei Minuten mit dem Reparaturstempel entfernt. Die inhomogene Beleuchtung würde ja auch nicht durch eine Toup Tek besser!


Mein Tipp: Vergiss Toup Tek und Co und arbeite lieber daran, die Canon gut zu adaptieren.

Herzliche Grüße
Peter

PS: Evtl. liegt die inhomogene Ausleuchtung auch nur an dem niedrig vergrößernden Objektiv und die Adaption ist doch ok. Wie genau ist denn die Kamera adaptiert? Zeig und doch mal bitte ein Bild mit einem Objektiv größer als 10fach.




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Nochnmikroskop

Hallo  Peter,

Du kannst die CD einfach herunterladen.
Bei EOS650D nach Downloads suchen. Ich habe mal Betriebssystem Win7 ausgewählt und dann war der erste Treffer gleich das Gesuchte. Die EOS Utility wäre die Fernsteuersoftware.
S. ANLAGE

LG Frank
Screenshot_20240109-200738_Chrome.jpg
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

Orkim

Bin gerade noch mal ans Gerät, anbei eine Aufnahme mit dem NPL 10/0.25/170 Phaco (im Hellfeld natürlich). Unbearbeitet, lediglich nach dem verkleinern leicht nachgeschärft. Die Adaption stammt (wie das gesamte Mikroskop) von Diana, von daher schließe ich mal Fehler von dieser Seite explizit aus, räume aber gerne Fehler im Umgang mit dem System durch den Benutzer ein  ;)
Das Präparat stammt ebenfalls nicht von mir; das habe ich bei einem Besuch bei Liftboy dankbar "abgegriffen". Und was mich stört, ist hauptsächlich dieser gelbe Hintergrund  :-[  Farbe anpassen, Schärfe, Kontrast... kein Ding, aber ich habe keine Lust das Objekt in Photoshop zu maskieren und den Hintergrund auszutauschen, das kann´s ja irgendwie auch nicht sein.

varr_destr_2.JPG

@Frank: Danke! Das teste ich mal - vielleicht bestehen Chancen, dass die Software auch unter WIN 10 läuft. Wobei das System des Herzens eigentlich MacOS ist, dabei befürchte ich allerdings Funktionseinbußen, wie das öfter der mal der Fall ist. Aber das probiere ich am WE noch aus.

Peter
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Aljoscha

Zitat von: Orkim in Januar 09, 2024, 21:19:16 NACHMITTAGSaber ich habe keine Lust das Objekt in Photoshop zu maskieren und den Hintergrund auszutauschen, das kann´s ja irgendwie auch nicht sein.


Hallo Peter,

Dafür brauchst Du keine Masken. Einfach mit der Pipette "Weißpunkt" in den Hintergrund klicken und fertig. Wenn die Farben dann nicht gefallen, kann man da nacharbeiten.

Viele Grüße

Alexander

Peter V.

#12
Hallo Peter,

ahhh...alles klar! So siehts doch fein aus!!  :)  Die Adaption ist also prima, die Vignettierung lag einfach daran, dass Du ein nur sehr niedrig vergrößerndes Objektiv hattest; da ist kein wesentlich besseres Bild zu erwarten. Jetzt sieht man, dass alles in Ordnung ist! Niedrig vergrößernde Objetkive wie das 4er eignen sich tatsächlich grundsätzlich nicht für die Mikrofotografie, ambitionierte Mikrofotografen wählen dann den Weg, mehrere Aufnahmen mit einem höher vergrößernden Objektiv anzufertigen und diese zu stichten.

Ich habe mir jetzt noch einmal Details zu Deiner Ausrüstung und Adaption angeschaut und die ist doch optimal. Auch das aktuelle Bild von Dir zeigt, dass Mikroskop, Kamera und Adaption ok sind. Dein Varroa-Bildmit den 10fach-Objektiv ist an sich prima - bis eben auf den Weißabgleich!

Aber umso weniger verstehe ich nun Dein Problem: Klar, der Weißabgleich ist ganz offenbar kameraseitig nicht ideal durchgeführt, aber nochmal: Das zu "heilen" kostet mich in Photoshop Elements ziemlich genau 5 Sekunden! Das kann doch in Affinity auch nicht so viel schwieriger sein?

Und ich garantiere Dir: Mit einer c-mount würdest Du kein besseres Bild hinbekommen!!! Ich denke, dass Du eine optimale Ausrüstung und Kameraadaption  besitzt und sie einfach nur besser ausnutzen müsstest. Indem Du z.B. eben den Weißabgleich am PC im Utility machst.

Bis auf den Weißabgleich ist das aktuelle Bild von Dir doch so gut, dass ich nicht wüsste, wieso Dich die Nachbearbeitung soviel Nerven kosten sollte; sie übersteigt nicht das Maß an Nachbearbeitung, das bei praktisch jedem Mikrofoto(grafen) erforderlich ist.

Herzliche Grüße
Peter


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Peter V.

Hallo nochmal..

In PS Elements wähle ich im Menü  Überarbeiten > Farbe anpassen > Farbstich entfernen. Dann erscheint eine Pipette, mit der ich 1 x in den gelben Hintergrund klicke. FERTIG!!!! Ähnlich simple Möglichkeiten des nachträglichen Wrißabgleichs wird doch jede Bildverarbeitungssoftware bieten.

Das muss man nix maskieren und alle möglichen Register ziehen und den ganzen Hintergrund austauschen...  ;)

Herzliche Grüße
Peter
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Nochnmikroskop

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