JPG- und RAW-Bilder mit einfachsten Mitteln - ein Vergleich

Begonnen von Lupus, Januar 14, 2024, 16:07:07 NACHMITTAGS

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M59

Hallo Rolf,

schöne Aufnahme, an der würde ich nichts ändern. Ich hätte anders formulieren können: Eine Nachbearbeitung wird unabhängig davon ob man im JPG oder RAW format fotografiert häufig vorgenommen.
Aus meiner Sicht drückst mit deiner Antwort das gleiche aus wie ich, nur mit anderen Worten. Was die notwendigen Voreinstellungen angeht, stimme ich vollkommen zu. Deshalb betrachte ich das Livebild möglichst am PC -Monitor.

Nur, ich sehe in der Verwendung des JPG Formats keine Vorteile. Dass man damit hervorragende Aufnahmen machen kann schrieb ich ja.

Gruß,

Michael/M59

Nochnmikroskop

Zitat von: M59 in Januar 17, 2024, 18:02:15 NACHMITTAGSNur, ich sehe in der Verwendung des JPG Formats keine Vorteile. Dass man damit hervorragende Aufnahmen machen kann schrieb ich ja.
Michael/M59

Hallo Michael,
der Vorteil von JPG ist doch klar, ist fertig entwickelt (wie schon geschrieben mit den persönlichen Vorlieben kameraseitig möglich) und viel kleiner in der Dateigröße. Wenn man mehrere Zigtausend Bilder mal sichern möchte, dann ist es schon mit RAW recht langwierig*. Auch die Rechnerperformance kann etwas geringer bleiben.

*Anmerkung: ich speichere immer JPG und RAW erst zusammen weg (Kameraeinstellung), wenn dann JPG gut genug ist, werden später die Raws gelöscht. Wenn RAWs benötigt werden, dann speicher ich das fertige Bild zusätzlich als TIF ab, erzeuge also in dem Fall noch mehr Daten.

LG Frank 
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

gewo

Die Diskussion JPG oder RAW ist nur ein Aspekt bei der Mikrofotografie - aber sicher nicht der wichtigste. Ich persönlich glaube, dass die Präparateaufbereitung, die Verarbeitung bzw. Behandlung, Färbung etc. und zugehörige richtige Einstellungen am Mikroskop und Beleuchtung, inklusive passender Komponenten (Objektive, Kondensor, Filter...) wesentlich mehr zu einem guten Bild beitragen als das Aufzeichnungsformat der Kamera. Aus einem nicht optimalen Präparat oder suboptimaler Mikroskopeinstellungen kann keine Kamera der Welt ein optimales Foto machen. Wenn dann vor dem Fotografieren alles optimiert ist, ist es relativ leicht möglich auch ein qualitativ hochwertiges JPG zu machen - vorausgesetzt die Kamera ist optimal eingestellt und die Belichtung und Weißabgleich passen - nachträgliche Korrekturen in JPG sind immer mit einer Qualitätsminderung verbunden.

Ligrü
Gerhard

rhamvossen

Hallo Gerhard,

ZitatDie Hauptvorteile sind:
    1. Der VIEL größere Farbraum (Ausdehnung (ca. doppelt so groß) und Umfang (ein Vielfaches)
    2. Die Möglichkeit den Weißabgleich anhand des Histogramms gesetzt werden kann
    3. Das Sensor-Profile verrechnet werden können, selbst Toleranzen der Kamera können ausgeschlossen werden
    4. Das die Daten für den jeweiligen Verwendungszweck optimiert werden können (z.B. für das Ausgabemedium Bildschirm, Druck, usw., aber auch handelt es sich um Einstellungen für ein Einzelbild oder einen Stack)
    5. Der Tonwert-Umfang (ein vielfaches von JPG)
    6. Das die Farbe erst im RAW Konverter entsteht

Ich denke du könntest vielleicht mit einem Test diese Frage von Peter V beantworten:

ZitatEs wäre schön, wenn maljemand, der Bildbearbeitung (eben auch im RAW) gut beherrscht, zwei typische Objekte des Hobbymikroskopikers vergleicht: Einen gefärbten Pflanzenschnitt und ein Tümpelobjekt, gerne auch im DIC. Also, identisches Motiv, einmal JPG (und "maximal" bearbeit) und einmal im RAW (ebenfalls "maximal" bearbeitet). DER Unterschied würde mich interessieren.

Beste Grüsse,

Rolf

rhamvossen

Hallo,

Ich verstehe nicht ganz, warum die Diskussion jetzt aufgehört hat. Die Frage von Peter V. erscheint mir berechtigt und es wird vielen andere Mitglieder geben die sich für die Ergebnisse interessieren würde. Angesprochen fühlen sollten sich vor allem diejenigen, die viel Erfahrung mit der Bildbearbeitung haben. Es kommt dem Forum zugute. Hubert hat schon vieles getan. Jetzt sind die anderen Experten an der Reihe. Beste Grüsse,

Rolf

Lupus

Hallo Rolf,

ZitatDie Frage von Peter V. erscheint mir berechtigt und es wird vielen andere Mitglieder geben die sich für die Ergebnisse interessieren würde.
die in der Form gestellte Frage lässt sich nicht beantworten:
ZitatAlso, identisches Motiv, einmal JPG (und "maximal" bearbeit) und einmal im RAW (ebenfalls "maximal" bearbeitet) ...
Wenn man alles aus einem RAW und JPG herausholt - wie groß ist der Unterschied dann am Ende für den Durchschnitts-Mikrofotografen wirklich?
Erstens: Was ist ein Durchschnitts-Mikrofotograf? Nach meinem Verständnis jemand, der sich in der Praxis nicht für die letzten Details interessiert. Aber nur da liegen die Unterschiede.

Dazu kommt dass für die meisten Beobachtungsobjekte des Durchschnitts-Mikroskopikers wie z.B. der zitierte gefärbte Pflanzenschnitt tatsächlich so gut wie kein Unterschied bestehen kann. Sehr hoher Objektkontrastumfang ist auch eher selten. Die von Gerhard aufgezählten Vorteile betreffen hauptsächlich den (halb-)professionellen Anwender.

Zweitens: "maximal bearbeitet". Was soll das sein? Wenn ich die Liste von Bearbeitungsschritten sehe die mancher anwendet, vom Schärfen über Entrauschen bis zum Hochdrehen der Farbsättigung - da bleibt nicht mehr viel von der Originalabbildung übrig.
Ich muss hier spontan wieder an die historische Idee der "kritischen Beleuchtung" denken, wo es den Mikroskopikern noch um möglichst objektgetreue Abbildung höchster Auflösung ging. ;)

Kurz gesagt: Wenn das "Raw-Bild" sowieso so ähnlich bearbeitet wird, wie es die Kamera beim intern erzeugten JPG-Bild auch macht, dann kann man natürlich die RAW-Datei vernachlässigen.

Hubert

KayZed

Hallo zusammen,

ich kann den Ausführungen von Hubert nur zustimmen.
Ich habe es weiter unten schon ähnlich ausgedrückt.
Bei gut und ausgeglichen belichteten Mikrofotos werden die Unterschiede kaum zu sehen und marginal sein.

Einen Vorteil in der Raw-Bearbeitung von Mikrofotos sehe ich vor allem in der besseren Kontrolle von Weißabgleich, Farbtreue und Rauschen. Aber auch das hängt von der Qualität des Raw-Entwicklers ab.

LG Klaus
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

rhamvossen

#37
Hallo Hubert,

ZitatErstens: Was ist ein Durchschnitts-Mikrofotograf? Nach meinem Verständnis jemand, der sich in der Praxis nicht für die letzten Details interessiert. Aber nur da liegen die Unterschiede.

Ich weiß auch nicht, was ein "Durchschnitts-Mikrofotograf" ist, oder ob es die Überhaubt gibt. Aber ich glaube, das du unterschätzt, welche Details Leute auf einem Foto erkennen können. Ich lasse meine Fotos ständig von Leuten bewerten, die nichts mit Mikroskopie oder Fotografie zu tun haben. Das kann manchmal ein Augenöffner sein.

ZitatZweitens: "maximal bearbeitet". Was soll das sein?

Was "maximal" bearbeitet angeht, ich denke das Peter da optimal bearbeitet meint. Das ist dan wieder ein bischen problematisch, was für den einen optimal ist, ist für den anderen möglicherweise nicht optimal. Vieles ist Geschmacksache und jeder hat seine eigenen Vorlieben. Trotzdem wäre ein Vergleich zwischen RAW und JPG interessant, gemacht von Jemand wie z.B. Gerhard. Er schreibt:

ZitatMit RAW Daten ist es wie mit einem Instrument, man muss sie beherrschen und verstehen. Sonst sind die Ergebnisse dem Zufall überlassen.

Er ist also jemand, der die Bildbearbeitung sehr gut beherrscht. Auch schreibt er:

ZitatDer VIEL größere Farbraum (Ausdehnung (ca. doppelt so groß) und Umfang (ein Vielfaches)
ZitatDer Tonwert-Umfang (ein vielfaches von JPG)

Würde das im Vergleich nicht sichtbar sein?

Dann schreibt er:

ZitatKann der Betrachter die Unterschiede sehen, JA, das kann ich in vielen Ausstellungen betrachten.

Kann man das hier im Forum auch sehen?

Aus all dem komme ich zu dem Schluss, dass er der Richtige Person ist, um diesen Vergleich aufzuzeigen. Beste Grüsse,

Rolf