Erfahrungen von x63 und x100 ∞ Zeiss PH Objektiven im HF ?

Begonnen von MD, Januar 20, 2024, 11:09:04 VORMITTAG

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MD

Hallo zusammen,

nachdem ich in der letzten Zeit viel von dem hier gesammelten Wissen mitgenommen habe drängt sich nun doch ein Thema auf, zu dem ich ein bisschen Diskussionsbedarf habe. Da ich neu hier im Forum bin aber vielleicht erstmal noch zwei Sätze zu mir:

Während des Studiums habe ich immer sehr viel und auch sehr gern mikroskopiert, insbesondere betreffend Mykologie und Entomo-Pathologie. Das meist an hochwertigen Durchlicht, Phasenkontrast, Fluoreszenz, mehrere Monate auch Konfokal-Mikroskopen, bin was die Abbildungsleistung und Methodiken angeht also mehr als verwöhnt. Nun in einem anderen Berufszweig arbeitend würde ich mir aber gern wieder die Möglichkeit eröffnen hin und wieder mal durch ein Mikroskop schauen zu können, aktuell v.a. zur Bestimmung von Moosen, Flechten und Pilzen (neben Großpilzen v.a. auch Fungi imperfecti). Vor kurzem hatte ich Glück recht preisgünstig ein Zeiss Axiolab re mit 3 unendlich Phasenkontrast-Plan-Neofluaren zu erstehen (10x, 20x 40x), was für die Zukunft ja m.E. schonmal keine schlechte Basis ist. Daraus leitet sich nun aber die Fragestellungen ab:

Welche Objektive eignen sich hier gut für die nächste Vergrößerungsstufe?
Das lässt sich nochmal in zwei Unterfragen aufteilen: Ich persönlich war immer (von der histopathologischen Seite) sehr von dem Zwischenschritt der 63x Objektive mit hoher NA angetan, der größere Überblick bei weitgehender Auflösung der 100x war für mich immer sehr bestechend. Gerade für die Pilzbestimmung ist die größere Vergrößerung (100x) aber zur Bestimmung der Sporengrößen sinnvoll, da hier beim Ausmessen natürlich ein geringerer Fehler entsteht. Hat hier jemand vll. sowohl 63x als auch 100x am Mikroskop und kann hier Erfahrungswerte, vll. auch Anwendungsbezogen, beisteuern? Bzw. für was nutzt ihr eure 63x Objektive denn so?

Als zweite Frage: Wie verhalten sich stark vergrößernde (unendlich) Phasenkontrast-Objektive im Hellfeld? Bei den geringeren Vergrößerungen bis 40x ist die Abbildungsleistung der Plan-Neofluare für mich immer vernachlässigbar schlechter als die reinen Hellfeld-Objektive, ich kann mich aber absolut nicht mehr daran erinnern, wie das bei höheren Vergrößerungen war, da ich das 100x eigentlich immer nur im Phasenkontrast genutzt habe. Hat hier jemand Erfahrungen mit stark vergrößernden Phasenkontrast Zeiss-Unendlich-Optiken im Hellfeld (auch die günstigeren Achroplan oder A-Plan)?

Da meine finanziellen Mittel, wie auch der Platz am Revolver beschränkt ist, bin ich jetzt natürlich am Überlegen, was eine sinnvolle Kombination aus haben wollen und brauchen ist. Vorausgesetzt die Abbildungsleistung der Ph-Objektive im Hellfeld ist gut, wäre die kosteneffizienteste und wohl sinnvollste Option vermutlich der Erwerb eines 100x Ph3 Objektivs besserer Bauart (Plan-Neofluar). Sollte die Abbildungsleistung der PH-Objektive im Hellfeld deutlich schlechter sein, und sich Gründe außer 'haben wollen' für das (nach meiner Recherche) deutlich teurere x63 finden würde ich ggf. das 63x Plan-Neofluar und zur Senkung der Kosten ein günstiges Achroplan x100 nehmen, eins mit Ph und eins ohne. Das Achroplan hätte dann nur die Funktion die Sporen größer abzubilden um den Messfehler zu minimieren, eine Steigerung der Auflösung wäre da dann ja nicht mehr gegeben, bzw. eben die Hellfeld-Abbildungsleistung zu verbessern.

Was sind eure Gedanken dazu? Ich entschuldige mich schonmal für den Monolog und bedanke mich für eure Rückmeldungen.

Ein schönes Wochenende und beste Grüße
Robin

A. Büschlen

Hallo Robin,

willkommen im Forum!

Laub-und Lebermoose und Ascomyceten als Bryoparsiten (teleomorph und wenn möglich anamorph!) sind meine bevorzugten Objekte am Mikroskop mit den Kontrastverfahren HF/Ph/DIC. Ich verwende sehr gerne den 63 Plan Apo endlich am Zeiss Universal und am Leica unendlich. Aus meiner Sicht ist dieser Zwischenschritt zwischen 40 und 100  ein absoluter Gewinn auch bei der Sporenmessung analog (Messokular). Bei kleinsten Objekten <5µm sind ja die Messfehler wegen nicht optimaler Lage des Objektes oft grösser als durch die Leistung des Objektives verursacht.

Soviel einmal aus meiner Sicht.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.