Carl Zeiss Mikroskop, aber welches?

Begonnen von regulus56, Januar 30, 2024, 17:55:52 NACHMITTAGS

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regulus56

Hallo,
gestern habe ich mir ein gebrauchtes und nicht ganz neues Zeiss bei Kleinanzeigen "geschossen".
Als Selbstabholer versteht sich.
Mit dazu gab es 2 Objektivsätze mit 45mm und 33mm.
Leider kann ich es mit den eingravierten Nummern im Zeissarchiv nicht finden.
Meine Frage an euch. Um welches Mikroskop handelt es sich???
Leider ist der Feintrieb nicht in Ordnung, ich werde also wohl nicht eine Reinigung herum kommen, aber dazu bei meiner nächsten Frage  ;D
Gruß Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

Kay Hoerster

Hallo Klaus, ein schöner Fang, ich würde sagen, es ist ein Zeiss Jena LgOG1, siehe hier
http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-038d-1%20%20Lg-Mikroskope.pdf
Seite 10
Viel Freude mit dem Gerät, viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

regulus56

Hallo Kay,
danke für die schnelle Bestimmung meines "Fanges".
Eine Lehrerin hat das Mikroskop vor 30 Jahren für ihre Ausbildung benutzt, nun stand es seit Jahren auf dem Dachboden. Nun zieht sie um und es muss weg. für 50,-€ habe ich sicher nichts falschgemacht ;)
LG Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

#3
Hallo Klaus,
der Feintrieb ist vielleicht nur ausgehängt. Hier findest Du die Reparaturanleitung.
Ist kein Hexenwerk. Das ist die Sorte Mikroskop, an der man noch fast alles selber machen kann. Falls der Feintrieb wider Erwarten doch kaputt sein sollte: Von den Uhrwerken habe ich noch ein paar in der Bastelkiste.

LG Gerd

PS: Wenn Du eine vollständige Bedienanleitung dazu brauchst, teile mir Deine e-mail-Adresse mit. Die Großfeldlinse unter dem Kondensor sollte außer für das 3,2er Objektiv immer ausgeschwenkt sein und der Spiegel ist mit der Planseite zum Kondensor zu benutzen.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

regulus56

Hallo Gerd,
ich werde mich daran machen und schauen was da los ist.
Danke für den Link und dein Angebot, gegebenenfalls komme ich gern darauf zurück.
LG Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

jochen53

#5
Hallo Klaus,
Gratulation zu dem schönen Gerät und viel Spaß damit. Das Zeichen Q1 war das Gütezeichen der DDR für Erzeugnisse, deren Qualität über dem Niveau des Weltmarkts lag. Vielfach wurde es (nicht ganz zutreffend) auch als Sonderqualität für den Export interpretiert.
https://watch-wiki.org/index.php?title=G%C3%BCtezeichen_der_DDR
Die Nummer darunter war die Registriernummer. Als die Lehrerin es für ihre Ausbildung benutzt hat, war es aber bereits einige Jahre älter.
Viele Grüße, Jochen

regulus56

Hallo Gerd und Jochen.
Das mit den Gütezeichen kenne ich als alter Ossi bereits. Ob nach 70 Jahren immer noch alles Q1 ist???
Ich finde es bestimmt noch heraus.
Gerd, der Link ist Gold wert. Die Demontage ist viel einfacher mit einer so ausführlichen Anleitung!!
Etwas ML FTS5 Fett habe ich ja hier und so konnte ich auch gleich alles entfetten und neu einfetten.
Bei dem Feintrieb war wirklich nur der Haken rausgesprungen. Passiert soetwas öfter, oder kann ich nun hoffen nie wieder mit solchen Sachen beschäftigt zu sein?
Egal wie, es funktioniert wieder richtig. Nun muss ich nur noch rausbekommen wie ich den Kreuztisch leichgängiger hin bekomme. Quer geht es leicht, aber vor und zurück sind recht stramm, trotz neuem Fett.
Mich hetzt ja niemand.....
Nochmals danke.
Liebe Grüße Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

#7
Hallo Klaus,
ZitatBei dem Feintrieb war wirklich nur der Haken rausgesprungen. Passiert soetwas öfter, oder kann ich nun hoffen nie wieder mit solchen Sachen beschäftigt zu sein?
Das kommt darauf an, ob Du den Haken in der richtigen Stellung des Feintriebrades eingehängt hast. Das muss in Endstellung gemacht werden, damit er zwischen Ende und Anfang des Feintriebes nicht an seine Begrenzungen kommt. das Aushängen kann auch als Transportfehler passieren. Es gibt nicht umsonst ein spezielles Brettchen, das zwischen Fuß und Tragarm geklemmt wird, um den Feintrieb beim Transport zu entlasten. Wenn das Brettchen fehlt, tut es zur Not auch eine halbe Holzwäscheklammer. Ist da eigentlich ein Kasten dabei gewesen? Das Mikroskop hat im Fuß unten eine Bohrung mit M8-Gewinde, um es im Kasten fest zu schrauben.

ZitatNun muss ich nur noch rausbekommen wie ich den Kreuztisch leichgängiger hin bekomme. Quer geht es leicht, aber vor und zurück sind recht stramm, trotz neuem Fett.

Das ist eigentlich so üblich. Der Kreuztisch dient schließlich zum systematischen Durchmustern eines Objektträgers.Deshalb sollte er in der Querrichtung (Länge des Objektträgers) leichter gehen als in der anderen, wo man erst am Ende eines Durchmusterungszuges eine Bildfeldbreite weiter rückt. Sonst kann es leicht passieren, dass man in der Zeile verrutscht. Für die Verfolgung von Planktonviechern sind diese alten Kreuztische mit den hoch und weit von einander entfernt liegenden Verstellschrauben ohnehin nicht geeignet. Das ist ein typisches Labormikroskop, eben ein "L"-Stativ.

Dein Immersionsobjektiv ist übrigens dunkelfeldtauglich. Es hat eine eingebaute Blende, um die Apertur herab zu regeln.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

regulus56

Hier mal für Gerd, meine Beleuchtung am CH-2 siehe unter den Fotos in der ersten Anfrage
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

#9
Hallo Klaus,
alles klar. ähnliche Lampen mit einem halbkugeligen Diffusor gibt es auch als USB-Lampen fertig zu kaufen.
LG Gerd
PS: Hier noch zwei Fotos von dem Brettchen, das für den Versandt eingesetzt werden soll, um den Feintrieb zu entlasten.
P1170663.JPG
Brettchen-LG-Feintrieb.jpg
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

regulus56

#10
Gucke mal im ersten Beitrag, das letzte Bild.
Inzwischen habe ich auch mal mit dem 90er Dunkel- und Hellfeld zum Vergleich fotografiert.
Die Bilder sind von einem Kieselgurpräparat aus der Lüneburgerheide, welches Peter h gefertigt hat
Ich denke noch darüber nach mir so einen Satz von Blenden für Dunkefeld- und Schiefebeleuchtung bei Ebay zu "schießen".
Gerade habe ich entdeckt wie man Bilder hier anhängt.
LG Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

purkinje

#11
Hallo Klaus,
wie hast Du denn mit dem 90er das DF erzeugt? Stark abgeblendet?
Zitat von: regulus56 in Februar 04, 2024, 15:12:11 NACHMITTAGSIch denke noch darüber nach mir so einen Satz von Blenden für Dunkefeld- und Schiefebeleuchtung bei Ebay zu "schießen".
Obwohl ich Blenden gerne selber bastele, habe ich mir vor einiger Zeit für den Leitz Kondensor 602 ("schwarze Badewanne") eine Schiebehülse mit Blenden geleistet, leider trat bald Ernüchterung ein.
Ich hätte es mir eigentlich denken können. Es gibt immer einiges zu bedenken:
Bei schiefer Beleuchtung spielt m.E. nach die Art des Kondensors , besonders ob aplanatisch, schon eine Rolle auch ist es schön diese von Fall zu Fall fein variieren zu können. Kurzum ich bin zum selbstgebasteltem Schieberhalter zurück, natürlich mit einem Kondensor, welcher diesen Schieber sehr nah an der Aperturblende zuläßt (also z.B. kein Leitz 600er).
Bei Dunkelfeld oder anderen Ringblenden ist es hingegen enorm wichtig, dass sich diese fein zentrieren lassen und ob der Ringdurchmesser exakt passt. Letzteres ist bei eworbenen leider purer Zufall! Beim DF muss ja der Lichtring gerade außerhalb der Objektivpupille liegen, das hängt von der Brennweite des Kondensors und der Apertur des verwendeten Objektivs ab. Etwas läßt sich das mit einer Objektiviris durch abblenden korrigieren., falls vorhanden.
Bei DF mit Zentralblende treten zudem je nach Güte des Kondensors für Objektivaperturen von über N.A. 0,65 rasch Probleme auf. Meist sind die fertigen Blenden daher, wenn gut gemacht für N.A.obj von 0,65  gedacht, aber wie erwähnt unter Annahme einer bestimmten Kondensorbrennweite und die weicht je nachTyp u.U. ab.
Beste Grüße Stefan

plaenerdd

Hallo,
beim LG-Stativ und dessen Standardkondensor liegt der Filterhalter nahe genug an der Aperturblende, um den passenden Durchmesser der Zentralblende ganz einfach dadurch zu ermittel, dass man bei scharf gestelltem Präparat das Okular aus dem Tubus nimmt, hinein schaut und die Aperturblende so auf-/ und zuzieht, dass sie gerade so am Bildfeldrand verschwindet. Dann Kondensor herausnehmen und den Durchmesser der Blendenöffnung ausmessen. Zur Sicherheit noch einen mm drauf geben, das ist der für dieses Objektiv passende Durchmesser der Zentralblende. Dann sucht man sich am besten eine undurchsichtige Scheibe (z.B. 1-, 2-, oder 5-Cent-Stücke) mit diesem Durchmesser, die man auf ein passendes Uhrglas (in diesem Fall 32mm Durchmesser) klebt. Fertig ist die DF-Blende. Wie Stephan schon sagt: bis n.A. 0,65 ist das kein Problem. Da man das 90er Objektiv bis 0,8 abblenden kann, könnte auch das vielleicht klappen. Ich würde auf jeden Fall auch den Objektträger immergieren (natürlich auch beim Ausmessen!) mindestens mit Wasser (n=1,33). So fällt weniger Licht der Totalreflexion anheim, denn das meiste wird ja durch die Zentralblende einfach ausgeblendet und steht, anders als bei Kardioid-DF-Kondensoren, nicht mehr zur Beleuchtung des Objektes zur Verfügung.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

regulus56

Hallo Stefan und Gerd,
gerade habe ich etwas Schnee geschippt und inzwischen hat der Regen eingesetzt. So komme ich nun endlich dazu mich wieder zu melden.
Ich habe mir nach Gerds Vorschlag eine Dunkelfeldblende gebastelt. Ja, mit stark abgeblendetem 90er Objektiv habe ich die Dunkefeldaufnahme der Diatomee gemacht. Sobald man die Blende etwas aufzieht ist es aber vorbei mit Dunkefeld und es bleibt recht flau was Schärfe und Kontrast angeht.
Da ich einen schwarzen Binotubus mit 1,6x daran habe,  komme ich dann mit dem 40/0,65 auf 640x und das wird mir zunächst reichen. Das nette Angebot vom Gerd lasse ich mir auf jeden Fall durch den Kopf gehen....
Für mich geht es ja nicht um Forschung, sondern um das Entdecken schöner und interessanter Dinge die mir das Mikroskop zeigt. Mit meinen Möglichkeiten bin ich bisher recht zufrieden.
Außerdem freue ich mich immer wieder wenn ich hier im Forum so gute Hilfe bekomme, wenn ich Fragen oder Probleme habe.
Wenn ich schon beim Thema Probleme bin, eins habe ich noch.
Leider bekomme ich, seit diese Seite neugestaltet wurde, nur sporadisch eine mali auf mein Postfach, wenn ich hier ein persönliche Nachricht bekomme. So habe ich eine Nachricht von Michael, alias MiR, erst nach gut 2 Monaten gelesen. So ist mir wohl der Erweb von Pleurax durch die Lappen gegangen  :-\
Auf jeden Fall werde ich weiter mit meinem Zeiss  "LgOG1" arbeiten.
Euch viel Spaß beim beobachten, das Frühjahr naht und die eisfreien Gewässer werden wieder interessant.....
Ich wünsche immer einen µ Abstand zwischen Frontlinse und Deckglas  ;)
Herzliche Grüße vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

Hallo Klaus,
das Problem mit den PMs, die nicht als e-mail weitergeleitet werden kenne ich überhaupt nicht. Da ich mich immer neu einlogge, nach dem ich den Firefox heruntergefahren hatte, bekomme ich auch immer beim Einloggen ein Fensterchen gezeigt, wenn ich PMs habe.

Ich habe das Lg-Stativ immer sehr gerne benutzt, um in der wärmeren Jahreszeit am Teich vor Ort zu mikroskopieren. Dazu habe ich es auf ein Vermessungsstativ geschraubt (Adaption siehe hier). Das Gerät hat ja von Haus aus ein M8-Gewinde im Fuß. So konnte ich immer, auch in sumpfigem Gelände gut im Stehen mikroskopieren. Mein jetziges Vor-Ort-Mikroskop hat ein Fotogewinde im Fuß. Da kommt jetzt ein viel leichteres Fotostativ zum Einsatz. Das geht auch sehr gut, erreicht aber nicht ganz die Standfestigkeit und Wackelfreiheit wie das schwere Vermessungsstativ.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph