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Drei Kieselalgen

Begonnen von Monsti, Februar 19, 2010, 20:04:15 NACHMITTAGS

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Monsti

Guten Abend allerseits,

die folgenden Kieselalgen entstammen unserem Gartenteich:



Recht groß, sagt mir aber gar nichts. Gehört das Ding überhaupt zu den Diatomeen?



Winzig mit kurzen Stielchen, vielleicht Gomphonema irgendwas?



Pinnularia sp.?

Wär' toll, wenn Ihr mir helfen könntet.

Liebe Grüße
Angie



Ralf

Hallo Angie,

Bild 3 ist mit Sicherheit eine Pinnularia, evtuell P. viridis.


Monsti

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Antwort. P. viridis würde sich natürlich schon allein aufgrund der Farbe anbieten. Mit der Abbildung im Streble/Krauter kann ich aber gar nichts anfangen. Ich gehe mal davon aus, dass P. viridiformis und P. viridis dieselbe Art beschreiben, oder? Leider sehe ich diese Alge immer nur in dieser Perspektive, d.h. die Raphe ist kaum oder gar nicht erkennbar.

Liebe Grüße
Angie

Nomarski

Hallo Angie,

Bild 1 und Bild 3 sehen machen schon einen ordentlichen Eindruck und wirken auch recht natürlich. Aber was hast du denn bei Bild 2 gemacht? Mir kommt es vor, als hättst du eine angerauhte Scheibe im Strahlengang, um nicht zu sagen Mattglas. Soll das ein künstlerischer Effekt sein? Ich kenne das von manchen Stack-Programmen, die die Konturen wie mit der Spraydose gesprüht erscheinen lassen.

Viele Grüße
Bernd

Monsti

Hallo Brend,

Bild 2 ist aus drei Bildern gestackt. Die Gebilde waren mit knapp über 20 µm auch wirklich winzig. Hier ist auch die Grenze meines Geräts erreicht. Vielleicht liegt's am Stacken oder am Wegstempeln unschöner Bildelelemente, zumal mir in einem Bild ein großer Ciliat durchgerauscht ist. Hilfe, ich bin doch noch am Üben und trotzdem so neugierig, dass ich zu gerne wüsste, was ich da gesehen habe.

Liebe Grüße und jetzt auch gute Nacht

Monsti

rekuwi

Liebe Angie,

bei der 1. KA könnte es sich um Cymatopleura elliptica handeln.

Gut's Nächtle
Regi

Jan Kros

Liebe Angie,

Auch ich bin der gleiche Meinung wie Regie, das erste Bild ist Cymatoleura elliptica, Bild 2 ist eine Gomphonema-art und Bild 3 wie schon erwähnt eine Pinnularia

Herzlichen Gruss aus den Niederlanden
Jan Kros

Ralf

Zitat von: Monsti in Februar 19, 2010, 21:28:56 NACHMITTAGS
Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Antwort. P. viridis würde sich natürlich schon allein aufgrund der Farbe anbieten. Mit der Abbildung im Streble/Krauter kann ich aber gar nichts anfangen. Ich gehe mal davon aus, dass P. viridiformis und P. viridis dieselbe Art beschreiben, oder? Leider sehe ich diese Alge immer nur in dieser Perspektive, d.h. die Raphe ist kaum oder gar nicht erkennbar.

Liebe Grüße
Angie

Hallo Angie,

sicher kann man das nur anhand der getrennten und gereinigten Schalen entscheiden. Im einfachsten Fall reicht ein Glühpräparat oder wenn Du chemisch etwas versiert bist, versuche das mal: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,42233,42259#msg-42259 . Man kann die Algen auch einfach so in Schwefelsäure kochen, macht aber selbst mir als Chemiker nicht wirklich Freude. Als Eindeckmedium reicht für den Anfang Luft, wenn Du dann mehr machen möchtest, solltest Du Naphrax oder Zrax als Eindeckmittel nehmen.


Monsti

Hallo, Ihr lieben Helferlinge,

habt herzlichen Dank! @Ralf: Mit Chemie habe ich so gut wie nichts am Hut *schäm* ...

Liebe Grüße aus Tirol

Angie

Detlef Kramer

Liebe Angie,

niemand muss sich dafür schämen, Mikroskopie ohne harte Chemie zu betreiben. Falls Du in das Thema tiefer einsteigen möchtest, was jetzt im Frühjahr während der Diatomeen-Blüte (bei euch in Tirol ein wenig später), gibt es ja Alternativen Die eine hat Ralf genannt: Du legst ein Deckglas mit einem Tropfen der Probelösung auf ein Glimmer-Plättchen und hältst dieses in die Flamme eine Spiritus-Brenners oder eines Gas-Feuerzeugs, bis der Tropfen verdunstet ist und er Belag weißlich geworden ist. Die Bilder, die man so bekommt, lassen sich nicht mit denen von Päule oder Peter H. vergleichen, aber die charakteristischen Bestimmungsmerkmale werden so auf jeden Fall sichtbar.

2. Alternative: Bernd Heim (ChemLab.at) hat einen Kid erarbeitet mit dem die Diatomeen biochemisch/organisch behandelt werden und zwar mit völlig unschädlichen Mitteln. Ich habe es ausprobiert, es funktioniert, führt aber auch zu anderen Ergebnissen, als das Kochen in Säuren, H2O2, KMnO4 usw. Anders (und nicht unbedingt schlechter), weil mit dem Säure-Mix auch Bestandteile der Schalen heraus gelöst werden.

Übrigens, bei uns im Südwesten hat die Blüte bereits begonnen, erkennbar an schmutzig braunen Belägen auf schwach fließenden Gewässern!

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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