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CH-2 und LED

Begonnen von Ernst Hippe, März 05, 2010, 11:29:30 VORMITTAG

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Ernst Hippe

Einfache LED-Beleuchtung für Olympus CH-2
Da die von Olympus vorgesehene Glühbirne z.B. für Polarisation zu schwach ist, wird sie durch eine kleine, möglichst kalte LED ersetzt, die die Mattscheibe der "Kritischen Beleuchtung" anstrahlt.  Nach ihrem Typ richten sich Stromversorgung und Vorwiderstand. Das muß man ausprobieren; es gibt ständig neue Typen.



Bild links:
Die Lampenklappe K im Mikroskopfuß wird abgesägt, die Birne herausgenommen. Zum Unterlegen im Fuß dient eine Sperrholzplatte 110x60 mm mit dem Griffende Z. Auf ihr sitzt bei L die herausnehmbare LED in einer Halterung, die eleganter auch aus einem Metall-Doppelwinkel bestehen kann. Sie sollte so niedrig wie möglich sitzen, damit ihr Abstrahlwinkel für die Mattscheibe auch bei kleinen Vergrößerungen ausreicht. Deshalb dient ein Schlitz in der Platte zum tiefen Herausführen des Kabels.
Bild rechts:
Das Stativ wird mit der Öffnung bei K so aufgesetzt, daß L in ihr steht.Z ragt dann als Griff heraus, mit dem die LED zentriert wird für eine gleichmößige Ausleuchtung mit einem schwachen Objektiv, z.B. 4x. Auf die Platte sind "filzige" Folien aufgeklebt (grün) gegen ein Verrutschen. Die LED wird über einen Vorwiderstand V von einer Gleichstromversorgung gespeist - oder von einem 9V-Block mit Poti in M. Diese mobile Versorgung mit eigener LED kann auch anstelle des drehbaren Halters P (für Polarisator und Hilfsobjekt) direkt auf die Lichtaustrittsöffnung gestzt werden. Wer keine Polarisation braucht, kommt also mit M ohne die ganze beschriebene Konstruktion aus. Der Aufbau von M erfordert allerdings fast mehr Arbeit als die andere Methode.
(A ist ein Adapterteil für eine Canon A95.)
Gruß Ernst Hippe
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sebastianb

Hallo Ernst,

eine erstaunlich einfache und funktionelle Lösung! Gefällt mir gut.

Über den Öffnungswinkel der LED habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Aber deine LED dürfte sich ja auch etwa auf Höhe der abgesägten Lampenhalterung befinden. Also sollte es auch klappen wenn ich die LED direkt auf die Halterung schraube... um die Zentrierung muss ich mir noch Gedanken machen, aber da es nur um die Ausleuchtung der Mattscheibe geht müsste eine einmalige Ausrichtung ja eigentlich reichen.

Grübelnd,
Sebastian

Detlef Kramer

Hallo Sebastian,

die Abstrahlwinkel stehen in den Datenblättern, die man z.B. bei Conrad als pdf herunterladen kann.

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Ernst Hippe

Hallo Sebastian,

zuerst hatte ich die LED-Halterung auch auf die Klappe innen gebaut. Mit der Zentrierung war ich dabei aber nie recht zufrieden, und als die LED mal ausgetauscht werden mußte, änderte ich meinen Plan. Ich bin gespannt, was Du machen wirst.
Gruß Ernst Hippe
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Nomarski

Hallo,

war es denn nicht möglich die Lampenklappe irgendwie auszubauen anstatt sie einfach abzusägen?
Wenn es sich um eine stärkere LED handelt, die auch mal bei lichtschluckenden Kontrastverfahren mit dem Maximalstrom betrieben werden soll bei 500mA oder gar 1A, dürfte die 9V-Batterie schnell leer sein.
Aber vom Prinzip her muß man schon so ansetzen.

Gruß
Nomarski

Peter Reil

Hallo Herr Hippe,

mein Reisemikroskop ist ein CHK von Olympus. Es ist die etwas kleinere und leichtere Version des CH2.
Aus Neugierde habe ich vor ca. 2 Jahren ein CHK "ausgebeint" und auf LED umgestellt. Die untere Bodenplatte habe ich nur fürs Fotografieren abgenommen.



Die LED ist an einem biegsamen Lochstreifen befestigt. Die vorhandenen M4-Löcher wurden benutzt. Anfangs hatte ich auch Probleme, eine geeignete Stelle zu finden. Die Stelle an der die Glühlampe war, brachte keine so guten Ergebnisse. Durch Probieren fand ich eine gute Position. Die Beleuchtung ist gering dezentriert, aber genauso habe ich es gelassen. Das mikroskopische Bild ist prima!




Äußerlich sieht man dem Mikroskop die Umstellung nicht an. Das Potentiometer für die Helligkeit wurde entsprechend getauscht, der außen sichtbare Drehregler hat somit die gleiche Funktion wie früher. An der Rückseite habe ich einen Ein/Aus-Schalter angebracht und eine Buchse für ein primitives Netzteil.

Ich bin sehr zufrieden damit.

Freundliche Grüße
Peter Reil
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Ernst Hippe

Hallo Herr Reil,
Sie haben natürlich eine elegantere Lösung gefunden! Ich habe mir so viel Umbauarbeit nicht zugetraut.

Herr Nomarski,
leider konnte ich die Lampenklappe nicht ausbauen, daher die Brutalmethode. Mit einer starken und also heißen LED will ich nicht arbeiten, schon wegen des hitzeempfindlichen Polarisators. Meine Netz-Gleichstromversorgung würde das hergeben, aber für Polarisation und Phako reicht die kleine LED.
Gruß Ernst Hippe
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Detlef Kramer

Lieber Ernst,

LEDs werden zwar heiß, strahlen aber keine Wärmestrahlung ab, so dass Du um deinen Polarisator nicht zu fürchten bräuchtest.

Aber, wir können ja im April in DA mal darüber reden.

Herzlichen Gruß

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Nomarski

#8
Hallo Herr Hippe,

das konnte ich auf dem Bild nicht erkennen, welche LED Sie verwendet haben, aber wenn es sich um die kleinen Typen handelt für 20mA oder 50mA Maximalstrom, reicht das mit der 9V-Batterie aus. Wenn es die Typen sind mit 18000mcd, dann haben Sie auch genug "Dampf" dahinter.

Ich weiß zwar nicht, welche Leistung die Glühlampe hatte, die Sie ersetzt haben, aber selbst bei einer 5W-LED dürften Ihre Folien nicht so schnell Schaden nehmen.

Die Gegebenheiten sind eben bei jedem Mikroskop anders, eine LED anzubringen. Der Herr Reil hat sie ganz gut genutzt.
Die Kühlung der LED durch die Blechleiste könnte allerdings etwas knapp werden, zumal der Kontakt auch nicht vollflächig ist.

Ernst Hippe

Hallo,

die ersetzte Birne hatte 220v/30W und war zu heiß für den Polarisator. Auch wenn die Wärmestrahlung der großen LED gering ist, dürfte die mangelnde Ableitung ihrer Körperwärme bei längerem Betrieb ähnlich wirken. Daher bin ich mit den von Herrn Nomarski genannten "kleinen" zufrieden.
Vielen Dank für die konstruktive Diskussion!
Gruß Ernst Hippe
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Nomarski

Zitatdie ersetzte Birne hatte 220v/30W und war zu heiß für den Polarisator.

Donnerwetter! 30 Watt an der Stelle dürften aber auch ungewöhnlich viel sein an dieser Stelle! Ist denn das die Original-Lampe laut Herstellervorgabe gewesen? Normalerweise werden dort Leuchtmittel mit max. 15 Watt eingesetzt. Die 30Watt lassen sich zwar dimmen, aber dann kommt das Problem mit der Farbtemperatur. Eine Lampe mit weniger Leistung, z.B. 10 Watt wäre auch eine Alternative gewesen.
Trotzdem erstaunlich, daß es nun sogar die "kleine" LED tut. Das muß dann wohl an der hohen Leuchtdichte liegen, welche die 30W-Glühbirne scheinbar nicht hatte. Auf jeden Fall viel Spaß mit der neuen Beleuchtung!

Nomarski

sebastianb

Moin,

beim Olympus CH-2 CHT ist eine 30W Glühlampe im Fuß Standard. Wenn man die längere Zeit auf max. Helligkeit betreibt wird der ganze Fuß auch sehr warm, das ist aber normalerweise kein Problem -- außer natürlich für wärmeempfindliche Folien.

Sebastian

Nomarski

Zitat von: sebastianb in März 06, 2010, 13:00:56 NACHMITTAGS
Moin,

beim Olympus CH-2 CHT ist eine 30W Glühlampe im Fuß Standard. Wenn man die längere Zeit auf max. Helligkeit betreibt wird der ganze Fuß auch sehr warm, das ist aber normalerweise kein Problem -- außer natürlich für wärmeempfindliche Folien.

Sebastian
Hallo Sebastian,

dann ist das wohl eine konstruktive Gegebenheit, mit der man erstmal leben muß. Die Folien müssen dann eben im dem Filterhalter des Kondensors anstatt auf den Lichtaustritt des Fußes plaziert werden, auch wenn das Ausrichten bezüglich der Schwingungsebenen dort nicht so bequem ist.

Gruß
Bernd

Ernst Hippe

Wie auf meinem Bild rechts vielleicht zu erkennen hat mein CH-2 einen (sehr angenehmen) Kondensor-Revolver für Phako usw., aber der hat gar keinen Filterhalter unter der Blende! Also musste der Polarisator in die Halterung P, mit noch einer Ebene für das von mir oft benutzte Hilfsobjekt, auf die Lichtaustrittsöffnung. Dort ist dann auch das Ausrichten kein Problem.
Gruß Ernst Hippe
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