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Hdr Imaging sinvoll?

Begonnen von Armin Z., Februar 21, 2010, 16:05:59 NACHMITTAGS

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Armin Z.

Hallo zusammen!

ich habe leider bloß ein bresser bino researcher zur verfügung und eine Nikon D200 mit passendem Adapter aus China.
Nun habe ich heute die ersten Aufnahmen gemacht und bin nicht ganz auf den grünen Zweig gekommen....
In der Mikrofibel wird auf den Phasenkontrast (mir zu teuer) und auf den dezentrierten Kondensor genau eingegangen. Ich besitze leider keiner dieser "Kontrasterhöhungsmittel". Deshalb hab ich einfach eine Alge mit 5 unterschiedl. Belichtugen als HDR zusammengefügt. Außerdem habe ich die Kondensorblende ziemlich geschlossen (ich weiß, dass das einen Qualiätsverlust bedeutet). Doch wie erhalte ich sonst den erhöten Kontrast? Die Tiefenschärfe kann man ja mit der DFF-Technik erweitern.

Kennt von euch jmd. diese Algenart...? Leider habe ich noch keine Skala (muss man ja erst berechnen...).

Hier das Bild in verkleinerter Version, bearbeitet mit PS (nachgeschärft) und Photomatix.


Vielen Dank für Eure Antworten

Mfg Leogecko
"Wir zerstören Millionen Blüten,
um Schlösser zu errichten.
Dabei ist eine einzige Distelblüte
wertvoller als tausend Schlösser."
                                      
                                  L.N. Tolstoi

Mein Vorstellungs: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4884.

Detlef Kramer

Hallo "Leogecko"

(ich möchte so nicht angeredet werden). Zu der Bestimmung kann ich nichts sagen. Könnte Oedogonium sein. Wenn man etwas zum Fundort wüsste, wäre es einfacher (fließend/still, eutrophiert oder nicht). Die Größe zu wissen, wäre auch nützlich.

Nun aber zur Hauptfrage: HDR macht man doch, um Objekte, deren Kontrastumfang für die Digi-Kam zu groß ist, darzustellen, nicht, um den Kontrast zu erhöhen. Dazu haben Sie ja alles getan, was man tun kann bzw. besser nicht sollte: Die Aperturblende ist viel zu weit geschlossen. Schauen Sie sich doch einfach mal die guten Fotos hier im Mikrofoto-Forum an. So viel Kontrast ist gar nicht nötig. Wichtiger ist, dass die Strukturen fein durchgezeichnet sind. Es kann aber auch sein, dass das Bresser da von der Konstruktion her Grenzen setzt, aber man muss es ja nicht noch übertreiben.

Gruß

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Armin Z.

@Detlef Kramer: Danke für Deine Antwort! Naja das "Leogecko" ist Adressenschutz :-)

Die Probe stammt aus einem Aquarium mit Mattenfilter, daher denke ich dürfte sie aus einem oligotrophen und stillen Gewässer sein. Die Schärfe nimmt doch, je weiter die Kondensorblende geschlossen ist, ab. Was ist dann ein sinnvolles Mittelmaß? (Habe eine modifizierte Beleuchtungseinheit: 100W Led mit Dimmer). Ist für das Köhlern der Beleuchtung weiteres Zübehör notwendig?

Mfg Leogekco
"Wir zerstören Millionen Blüten,
um Schlösser zu errichten.
Dabei ist eine einzige Distelblüte
wertvoller als tausend Schlösser."
                                      
                                  L.N. Tolstoi

Mein Vorstellungs: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4884.

gast

100 Watt Led am Bresser ? Im Ernst?
Stimmt das wirklich ? ???

Erstaunte Grüße
Bernd

Armin Z.

Ja das stimmt wirklich. Eigenbau. 100w Led aus china und selbstgebauten Trafo mit Mikrokontrollersteuerung zur Dimmung von meinem Bruder. Und 3.6kg Kühler als Standplatte fürs Mikroskop.

Mfg Leogecko
"Wir zerstören Millionen Blüten,
um Schlösser zu errichten.
Dabei ist eine einzige Distelblüte
wertvoller als tausend Schlösser."
                                      
                                  L.N. Tolstoi

Mein Vorstellungs: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4884.

gast

Ja, die LED kenne ich. Die haben eine Leuchtfläche von ca.2.5 x 2.5 cm!
Da braucht man aber eine eigene Optik dazu sonst passt die nicht in den Strahlengang, Köhlern geht da schon gar nicht.
Und das am Bresser, wird immer besser ;-).

Nun, viel Spass damit.

Mikrogrüße
Bernd

Jürgen Boschert

Hallo Leogecko,

sorry, aber das muss jetzt sein:

Zitatund selbstgebauten Trafo mit Mikrokontrollersteuerung zur Dimmung von meinem Bruder.

Ich glaube, das Teil hätte meine Tochter auch gerne ... zur Dimmung ihres Bruders.  ;D

Betse Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Peter V.

ZitatUnd 3.6kg Kühler

Aha! Also ist das Bresser-Stativ selbst ein einziger Kühler.... ;D

Nein- bitte nicht böse sein, war nur ein dummer Scherz.  ;D

Aber es mutete anfänglich schon etwas skurril an, ein Bresser mit 100 W LED, etwa so wie Smart mit 12-Zylinder-Turbo.

Kannst Du uns mal ein Foto dieser Konstruktion zeigen und uns mitteilen, wo Du die LED in den Lichtweg gebracht hast. Mich würde das wikrlich interessieren.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

gast

hallo leogecko

Also, ich würde die Konstruktion auch gerne mal sehen und glaube das es Einigen hier so geht ;-)
Ein Foto von dem Aufbau wäre schon schön.

mg
Bernd

gast

Hallo Armin,

Doch kein Foto , und sei es nur mit dem Handy, möglich ?
Es wäre wirklich von Interesse.
mikrogrüße
Bernd

moniaqua

#10
Zitat von: Armin Z. in Februar 21, 2010, 16:44:22 NACHMITTAGS
Die Schärfe nimmt doch, je weiter die Kondensorblende geschlossen ist, ab.
Hmmmm. Ich gebe es ja zu, meine Mikroskopierkenntnisse sind reichlichst eingerostet, aber beim Fotografieren ist das immer so: Je zu-er die Blende, desto schärfer das Bild. Leider auch desto lichtärmer. Mir erschliesst sich im Moment nicht ganz, warum das beim Mikroskop anders sein sollte.

Zitat von: Jürgen Boschert
Zitat
und selbstgebauten Trafo mit Mikrokontrollersteuerung zur Dimmung von meinem Bruder.

Ich glaube, das Teil hätte meine Tochter auch gerne ... zur Dimmung ihres Bruders.
Ich stell mich dann mal hinten an in der Schlange, manchmal wär das echt praktisch :)

Bernd, die D200 sollte das eigentlich handlen können, so a bisserl Mikroskop abzubilden Zwinkernd
cu,
Monika
_________________________

Wenn ich einfach so duze, ist das keinesfalls Zeichen mangelnden Respektes, sondern einfach Gewohnheit, also bitte ned bös nehmen :) s. dazu auch meine Vorstellung

Detlef Kramer

Hallo,
Zitate zu-er die Blende, desto schärfer das Bild. Leider auch desto lichtärmer. Mir erschliesst sich im Moment nicht ganz, warum das beim Mikroskop anders sein sollte.

Ja, das gilt in der Tat für die Mikroskopie überhaupt nicht, für die Fotografie auch nur begrenzt.

Schaut Euch mal diese Formel der Auflösung einen Mikroskops an: d = λ/2n*sinα. d = kleinster Abstand zweier Punkte, die gerade noch getrennt wahrnehmbar sind; α = halber Öffnungswinkel unter dem die vom Objekt ausgehenden, gebeugten Strahlen in das Objektiv eintreten; der Rest ist für den Anfang mal nicht so wichtig. Diese Formel, übriges von Ernst Abbe aufgestellt, sagt, dass unabhängig von der Wellenlänge die Auflösung umso besser ist, je größer der Eintrittswinkel der vom Objekt kommenden Strahlen ist, und der ist auch von der Apertur des Beleuchtungsstrahls abhängig. D.h. um optimale Auflösung zu erreichen, muss die Kondensorblende so weit geöffnet werden, dass gerade der Kontrast optimal ist und das Bild nicht überstrahlt ist. Alles klaro? Wenn nicht ---> Mikrofibel lesen (link oben rechts).

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Klaus Henkel

Zitat von: moniaqua in Februar 23, 2010, 21:51:51 NACHMITTAGS
Zitat von: Armin Z. in Februar 21, 2010, 16:44:22 NACHMITTAGS
Die Schärfe nimmt doch, je weiter die Kondensorblende geschlossen ist, ab.
Hmmmm. Ich gebe es ja zu, meine Mikroskopierkenntnisse sind reichlichst eingerostet, aber beim Fotografieren ist das immer so: Je zu-er die Blende, desto schärfer das Bild. Leider auch desto lichtärmer. Mir erschliesst sich im Moment nicht ganz, warum das beim Mikroskop anders sein sollte.

In der Fotografie ist es ganz genau so wie beim Mikroskop.
Zwar wird beim Schließen der Aperturblende die Schärfentiefe größer, aber auf Kosten der allgemeinen Bildschärfe. Die Apertur (= lat. Öffnung) ist nur eine andere Ausdrucksform für die "Lichtstärke" eines Objektivs in der Fotografie. Auch ein Fotoobjektiv zeichnet bei voller Öffnung (ganz geöffneter Blende) am schärfsten. Dabei erzielt es die höchste Auflösung. Die Blende befindet sich beim Fotoobjektiv im Obj. selbst. Beim Mikroskop hat man sie zweckmäßig in den Kondensor gelegt.

In der Allgemeinfotografie gilt, daß man einen vorteilhaften Kompromiß zwischen Schärfentiefe und bester Auflösung erzielt, wenn man ein Objektiv um zwei bis drei Blendenstufen abblendet. Ab Blende 11 bis 16 ist wirkliche Schärfe dann vorbei. Das gilt für Brennweiten von 50 bis 100 mm bei Kleinbild 24x36mm.

Und nun folgt hier mein obligater Hinweis auf den Abschnitt 3 der Mikrofibel. Besonders Feinwerktechnikleute lesen den immer mit Gewinn!

Grüße
KH

reblaus

Hallo KH -

im Prinzip ja - in der Praxis sind aber bei den (im Vergleich zu den Mikroskopobjektiven physisch sehr großen und relativ preiswerten) Photoobjektiven, die konstruktionsbedingten Fehler bei hoher Apertur so groß, dass die Auflösung bei Abblenden (Vermindern der Apertur) meist besser wird.
Gruß
RB

moniaqua

#14
Ok, vielleicht sollten wir uns erst mal einig werden, über was genau wir reden. Ich gebe zu, ich war ungenau.
Es gibt verschiedene Arten von "Unschärfe". Ich war gedanklich bei der spärischen Aberration und nebenbei beim Thema Schärfentiefe. Und grad bei der sphärischen Aberration hilft eine Blende. Zitat Tipler: "Der Einfluß der sphärischen Aberration kann verringert werden, indem man die achtsenferneren Strahlen ausblendet".
Die Schärfentiefe ist mit steigender Blendenzahl leicht nachvollziehbar höher. In der Tat ist, je nach Objektiv, ab einer bestimmten Blendenzahl (die variieren) die Gesamtschärfe geringer, afaik durch Beugungseffekte. Soweit ich mich erinnere, kam das aber früher eher weniger zum Tragen.
ZitatDiese Formel, übriges von Ernst Abbe aufgestellt, sagt, dass unabhängig von der Wellenlänge die Auflösung umso besser ist, je größer der Eintrittswinkel der vom Objekt kommenden Strahlen ist,
Sorry, aber so: nein, definitiv. λ steht ja mit drinnen (sowohl bei Abbe als auch bei Rayleigh). Ich mag als Argument gelten lassen, dass λ sehr klein gegenüber dem Öffnungswinkel sein mag, aber unabhängig ist es nicht. Was nun den Einfluß der Blende angeht, ist es nicht eine Frage dessen, welcher Effekt überwiegt? Kondensorlinsen z.B.  werden ja wohl eher nicht parabolisch geschliffen sein, oder? Eine theoretische Schärfe nützt mir in der Praxis leider wenig ;)
Ein spannendes Thema, damit werde ich mich noch noch einmal genauer befassen.
Klaus, ja, die Mikrofibel (auch für Nicht-Feinwerktechniker sehr zu empfehlen!) kommt schon wieder dran. :)
cu,
Monika
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Wenn ich einfach so duze, ist das keinesfalls Zeichen mangelnden Respektes, sondern einfach Gewohnheit, also bitte ned bös nehmen :) s. dazu auch meine Vorstellung