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Kleines Planktonnetz

Begonnen von SNoK, April 30, 2024, 20:42:29 NACHMITTAGS

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SNoK

Liebes Forum,

als ich gestern bei meinem Gartenteich war und daran dachte, eine Planktonprobe zu nehmen, wurde mir klar, dass mein klobiges Planktonnetz für den kleine Teich, eher ein Becken, viel zu groß ist. Ich suchte also im Internet nach einem kleineren Planktonnetz und wurde nicht fündig. Ich Forum habe ich einen alten Strang entdeckt:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29201.0

Der hat meine Frage aber auch nicht beantwortet. Vermutlich muss ich mir selber eins basteln. Gerd schrieb was von Siebdruckgaze, wo bekommt man die? Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie man sich so ein Netz selbst fertigen kann? Oder gibt es inzwischen doch eine Bezugsquelle für kleine Planktonnetze? Fragen über Fragen.

Grüße
Stephan

Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

plaenerdd

Hallo Stephan,
Siebdruckgaze gibt 's im Künstlerbedarf z.B. bei Gerstaecker oder natürlich auch beim großen A, wenn man "Siebdruckgewebe" eingibt. MIt den Mash-Werten musst Du Dich mal einlesen. Ist zu lange her, dass ich das Zeug zum Selbstbau bestellt habe. Würde ich aber nicht noch einmal machen. Ist recht aufwendig. Gute recht preiswerte Netze gibt es bei pokorny.

Wenn zu wenig Platz zum Durchziehen des Planktonnetzes ist, nimmt man ein Schöpfgefäß und gießt das Wasser einfach durch das Planktonnetz, egal wie groß dieses ist. So macht man es auch, wenn man genau definierte Wassermengen untersuchen will. Da nimmt man einen Messbecher und filtert z.B. 10Liter, um die Anzahl der Plankter in einem bestimmten Wasservolumen zu bestimmen.

Manche nutzen zum gleich Zweck Siebe, die man sich aus feinem Edelstahlgewebe und einem Kunststoffrohr leicht selber bauen kann. Schau mal hier auf den Seiten 18/19.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

SNoK

Lieber Gerd,

danke für die Tipps. Eigentlich hatte ich mir deine Anleitung seinerzeit auch schon mal komplett durchgelesen, aber dann doch im Detail wieder verdrängt/vergessen. Eine der Möglichkeiten ist bestimmt was für mich. Der Link zu den Netzen ist ok, aber die kleinsten haben einen Durchmesser von 20 cm. Das ist mir noch zu viel.

Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026


Apochromat

#4
Hallo Stephan,

die Fa. HYDRO- BIOS als weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Herstellung professioneller Instrumente für die Gewässerökologie und Ozeanographie- Klimaforschung in Kiel kann auch auf Wunsch kleine, defekte Planktonnetze wieder herrichten und unten auch einen anderen Verschluss dran bauen. Ansprechpartner ist hier der sehr hilfsbereite Herr Andre´ Reuter. Das ist bei meinem jetzt 50 Jahre benutzten KOSMOS- Planktonnetz auch einmal fällig. HYDRO- BIOS verkaufte früher auch die Gaze. Für ein so kleines Netz würde heute ich so um die 100 µm Maschenweite wählen. Die Maschenweite verringert sich sowieso im Gebrauch der Netze. Das KOSMOS- Netz hatte wahlweise verschiedene Maschenweiten, meines hat 60 µm.

Das ist natürlich nicht zum Nulltarif zu haben und ein Selbstbau billiger, wenn man die Näherei hinbekommt. Ich habe auch mal eins vor etwa 30 Jahren unter strenger Anleitung genäht. Heute würde ich das wohl nicht mehr hinbekommen. Im Netz gibt es auch Nähanleitungen, glaube ich.

Mein großes HYDRO- BIOS- Netz benutze ich nur in den Ferien vom Ruderboot aus. Selbst das kleinste dort in Serie gefertigte Netz ist schon sehr groß. Das ist das Netz was ich dort gekauft habe (mit 60 µm Gaze- Maschenweite, aus alter Gewohnheit). Dafür ist es so konstruiert, dass sich vor dem Netz kein Rückstau bildet.

Aber das kleine KOSMOS- Netz am Stock ist perfekt auch für sehr kleine Gewässer und Gartenteiche. Die KOSMOS- Planktonnetze gibt es manchmal auch defekt zu kaufen. Solange HYDRO- BIOS den Metallring bekommt, können die alles andere "drannähen".

Ab und zu reinige ich mein schon betagtes KOSMOS- Planktonnetz, indem ich es über Nacht in kalter Waschlauge aus Wasser und einer großzügigen Menge des altbewährten "Rei-AUS-DER-TUBE" einweiche und danach mit einer sehr großzügigen Menge an Leitungswasser durchwalke und ausspüle. Anschließend hänge ich es zum gründlichen Trocknen eine Woche lang auf.

LG
Michael

Hier noch einmal die drei Netze im Vergleich:



Selbstbau eines Plankton- Wurfnetzes (1993), kleines KOSMOS- Planktonnetz am Originalstock (1979) als Stocknetz angeboten von KOSMOS- Lehrmittel, Pfizerstr. 5-7, Stuttgart und das für die wissenschaftliche Beprobung von Gewässern in der limnologischen Forschung optimal geeignete HYDRO- BIOS- Netz (2022)





Das alte KOSMOS- Netz ist der Zwerg und damit am Stock (langsam führen) sehr vielfältig einsetzbar. Für das Entnehmen von Planktonproben vom Boot aus ist es weniger gut geeignet und der Becher war auch immer schlimm und viel zu klein.

Bernhard Gutwenger

Hallo Mikroskopiker,

Ich verwende für seichte Gewässer Dauerkaffeefilter mit einer 2 ml Plastikspritze als
Auffangbehälter.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8748.0

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31248.0

Zum Verschließen der Spritze gibt es in der Apotheke auch das hier:
20240501_103035.jpg

SNoK

Liebe Mini-Plankton-Netz-Hilfesteller,

danke für eure kreativen Tipps! Zusätzlich hat mir ein weiterer Mikroskopiker Siebdruckgaze angeboten, um selbst ein Netz zu fertigen. Das werde ich wohl probieren.

Ein Artemia-Sieb, Anne, habe ich als Aquarianer noch rumliegen. Das kann ich mal probieren. Allerdings hat man damit kein Auffanggerät und muss wohl zum Schluss die Organismen aus dem Sieb wieder rausspülen, oder wie machst du das? die Maschenweite von meinem Sieb kenne ich nicht, muss ich mal messen.

Die Variante, Bernhard, mit den Kaffeefiltern sieht sehr interessant aus, vielleicht versuche ich das auch mal.

Viele Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

M59

Hallo,

für solche Kleinmengen: versuche mal eine Kombi aus Sieb(en) fürs grobe, dann 'Artemianetz'. Dann
Teefilter (Einmaltüte), Kaffeefilter (Einmal). Findet man in der Küche, zumindest in unserer. Dann aus dem jeweiligen 'Überstand' vor dem Trockenlaufen die Proben abpipettieren.

Viel Erfolg,

Michael/M59

schmidt

Hallo,
Anmerkung zur Waschanleitung von Michael. Es gibt viele ähnliche mögliche Waschmittel, je nach dem was man im Hause hat. Zu empfehlen ist bei hartem Leitungswasser für den letzten Spülgang Aqua dest. zu verwenden.

pschmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10


SNoK

Lieber Bernhard,

das LaMotte 1063 ist von der Größe interessant, nicht aber vom Preis und der Maschenweite (153 Mikrometer). Das andere für 115 Euro ist von der Maschenweite gut (53 Mikrometer), aber schon wieder etwas größer und natürlich auch teuer. Aber danke für den Hinweis.

Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026