Leitz EF-Objektive passen nicht an Zeiss Standard 20 Objektivrevolver

[Peter V.]

Hallo!

Bei meiner gestrigen Objektiv-Vergleichsaktion ist mir etwas Erstaunliches aufgefallen: Leitz EF-Objektive passen nicht an den Objektivrevolver des Zeiss Standard 20 ( wohl aber an andere Zeiss Objektivrevolver, z.B. Standard 16 und 25 ). Ursache dafür ist, daß das Gewinde des Standard 20-Objektivrevolvers zu wenig Gewindegänge hat und bei den EF-Objektiven der Abstand zwischen Gewinde und "Anschlag" zu lang ist. Dadurch kann man das EF-Objektiv so weit in den Revolver einschrauben, das sich das Objektivgwinde "oben" wieder herausschraubt. Abhilfe würde hier wohl nur eine Art "Unterlegscheibe" schaffen. Ist schon einmal jemand auf ein ähnliches Problem gestoßen?



Herzliche Grüße
Peter

[Bernhard Lebeda]

Moin Peter

kann ich schon wieder bestätigen!

Sowohl die EF's als auch meine Eschenbachs passten aus dem selben Grund nicht an das Standard 20, dass ich mal einige Zeit besaß. Ich fand das ein sehr merkwürdiges Mikroskop!


Gruss

Bernhard

[Kay Hoerster]

Hallo Peter,

bei meinen Zeiss-Jena Revolvern (5 fach) ist die Gewindetiefe im Revolver mindestens 3 mm (eben mal per Sicht geschätzt). Der gewindefreie Auslauf am Objektivgewinde ist ja dafür da, daß sich das Objektiv immer bis zum Anschlag einschrauben läßt, er sollte nicht größer als 1 mm lang sein, um mehrere Gewindegänge im Eingriff zu haben und der gangfreie Auslauf sollte deutlich abgesetzt zum Gewinde sein (kleinerer Zylinderdurchmesser als Flankendurchmesser). Da gibt es auch eine DIN, aber speziell bei Feingewinden ist das ehr frei wählbar, hauptsache das Gewinde läßt sich bis zum Anschlag satt und leicht eindrehen. Wenn Du jetzt den zu großen 'freien' Gewindeauslauf durch eine Unterlegscheibe verkürzen würdest, ist zumindest die Parfokalität hin, denn eigentlich müßtest Du die Dicke der Scheibe vom oberen Tubusrand abnehmen, um die ursprüngliche Tubuslänge wieder einzuhalten.
Wie lang ist denn der gewindefreie Auslauf am Objektivgewinde und wie lang ist das Gewinde im Revolver?

Gruß und schönen Sonntag

Kay

[Klaus Henkel]

Recht erstaunlich finde ich, was sich die Hersteller alles einfallen lassen ...

[Kay Hoerster]

Hallo zusammen,

hier nochmal die genauen Angaben: Gewindeauslauf/Gewindefreistich DIN 76 (hier Gewindefreistich), siehe

http://www.keller-kalmbach.com/fileadmin/images/web/pdf-dokumente/1-2-Schraubenenden.pdf

Seite 2 und 3. Dazu Berechnung der Dimensionen:
RMS Gewinde Durchmesser 20,32 mm (= 0,8 x 25,4 mm), Steigung p = 1/36" = 0,705 mm pro Gang. Somit sollte der Auslauf (Bereich ohne tragendes Gewinde) ca. 0,8 - 1,5 mm lang sein.

Gruß in die Runde Kay

[Jürgen Boschert]

Hallo zusammen,

ein Standard 20 hatte ich noch nicht; aber eine ähnliche Erfahrung habe ich auch gemacht und zwar mit Pl Fluotaren und Pl Apos von Leitz (160 mm TL) am Phomi. An die älteren Revolver lassen sie sich problemlos anschrauben. An den neuen, denen mit dem groben Griffrändel, halten sie aber nicht. Genau wie hier beschrieben sind sie nach dem Versuch, sie bis zum Anschlag einzudrehen, locker. Offensichtlich hat Zeiss (West) bei den neueren Revolvern die Zahl der Gewindegänge im Vgl. zu den älteren etwas reduziert.

Noch ein wackelfreies Restwochenende !

JB

[Peter V.]

Hallo!

Das scheint so zu sein. Das Standard 25 ist wohl etas älter als das Standard 20, obwohl es im prinzip die gleiche baureihe ist. Obgleich beide Objektivrevolver zunächst gleich aussehen, bemerkt man erst bei näherer Betrachtung, daß der Revolver des 20er weniger Gewindegänge hat. Ob das Material hier "dünner" ist, weiß ich nicht, hierzu habe ich keine passenden Meßwerkzeuge. Erstaunlich nur, daß man sich die Mühe macht, ohne erkennbaren Grund solche Änderungen vorzunehmen ( zumal man dafür ja neue Gußwerkzeuge etc. herstellen muß ).

Gewinde des Standard 25:


Gewinde des Standard 20:


Herzliche Grüße
Peter