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Färben

Begonnen von Fastride, August 03, 2024, 21:55:36 NACHMITTAGS

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Fastride

Hallo Zusammen
Ich hab meiner Tochter für die Abiarbeit (Leben im Wasser) ein gebrauchtes Mikroskop gekauft, das kommt irgendwann nächste Woche an.
Jetzt habe ich hier erfahren, dass ich Immersionsöl brauche.
Als ich das in den Warenkorb gelegt habe hat mir der Bot noch folgendes empfohlen.

- Fuchsin: für einzellige Organismen
- Methylenblau: für einzellige Organismen (Auflösung 1%)
- Astralblau: für Pflanzenschnitte
- Safranin: für Pflanzenschnitte
- Eosin: für Übersichtsfärbung

Was davon braucht eine an Biologie interessierte Abiturientin mit einem neuen, alten Mikroskop?

Womit putzt man das Öl wieder vom Okular?

Gruss Konrad

K. B.

Hallo Konrad,

für das Leben im Wassertropfen dürfte keiner der genannten Farbstoffe nötig sein, wenn dann natürlich irgendwann auch Interesse an botanischen Proben und Pflanzenschnitten besteht macht es Sinn sich mögliche Färbungen anzusehen und die entsprechenden Farbstoffe zu kaufen.
Auf der Seite vom Mikroskopischen Kollegium Bonn gibt es sehr gute Anleitungen und Informationen dazu.

Das Öl putzt man am besten vorsichtig mit Linsenputzpapier und evtl. etwas Alkohol ab, Taschentücher gehen aber auch wenn man es nicht über treibt.
Wenn das Öl mal etwas länger auf dem 100er Objektiv bleibt ist das normalerweise aber auch kein Problem solange kein Staub im Öl landet.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU mit Trino (DL; PH; Fluo; DF)
                  Zeiss GFL Binokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

Peter Reil

Hallo Konrad,

lasse das mit den Färbemitteln erst mal sein. Wenn deine Tochter "Wassertierchen" untersucht, wird sie kaum etwas davon brauchen können. Falls die Notwendigkeit auftritt, wird sie dann auch wissen, was sie braucht.

Hier kannst du übrigens Immersionsöl kaufen: https://www.myko-service.de/p/immersionsoel-10-ml
Aber auch da würde ich erst mal warten.

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Michael Cytrynowicz

Dear Konrad, please forgive my writing in English.

Your daughter can enjoy looking at the small water organisms without immediate need for immersion oil!

By starting simple, uncomplicated, it will avoid some frustrations - as she starts enjoying it more and more, she will feel more comfortable using more advanced techniques (in vivo staining, immersion oil...)

Best,

Mike
Zeiss Standard (Hybrid). Canon 80D / Pentax-M 40mm / RAF  adapters / Zeiss Halbkugel / Siedentopf Trino & Photo port / KPL W 12.5x Br / Optovar 0.8-1.6 / Zeiss Planapo 4/0.16 / Planapo 10/0.32 / Planapo 25/0.65 / Neofluar PH2 40/0.75 / Olympus SPlan 40/0.7 / Condenser  II z  / Stephan Hiller LED

Fahrenheit

Guten Morgen Konrad,

wenn Ihr Euch einen Überblick über das verschaffen wollt, was man mit einem Mikroskop als Hobbyist so machen kann - und wie das geht - dann schaut doch mal auf der Webseite des MKB vorbei:

https://www.mikroskopie-bonn.de/index.php

Ansonsten gebe ich meinen Vorschreibern recht: zum Betrachten von Kleinstlebewesen im Wasser ("Tümpeln") braucht man erst mal keine Farben. Wenn das Mikroskop ein 100x Objektiv hat, das nur immergiert vernünftige Bilder liefert, kann ein Fläschchen Immersionsöl nicht schaden, aber fürs erste reicht auch ein 40x Objektiv, das nicht immergiert werden muss.

Beste Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

plaenerdd

#5
Hallo Konrad,
hilfreicher als Farbstoffe: Know-how zur Probenahme und Präparation Darin findest Du auch, was man zum Tümpeln noch so braucht. Vor allem - wenn Ihr das noch nicht habt, solltet Ihr Objektträger und Deckgläser (gerne etwas größere 24x32mm) haben und ein paar Pipetten.

Nahezu unerlässlich für den großen Überblick über das Leben im Wassertropfen das Buch "Das Leben im Wassertropfen". Wenn Ihr Euch das nicht kaufen wollt nur für die wissenschaftliche Arbeit und darüber hinaus kein Interesse besteht, kann ich Euch auch eine etwas ältere Auflage borgen.

Immersionsobjketive und Immersionsöl benutze ich selber eher selten. Das kommt natürlich auf die Aufgabenstellung an. Wenn es um Wasserqualität geht, werdet ihr eher ein Stereomikroskop bis 40facher Vergrößerung brauchen statt ein Durchlichtmikroskop, um die Insektenlarven und anderes "Großwild" bestimmen zu können, das zur biologischen Wasseranalyse besonders wichtig sind.

Wenn Du das Thema der "Abitur-Arbeit" etwas konkreter benennst, können wir sicher weitere Hinweise z.B. zu Literatur geben und was man an Hilfsmitteln dazu gebrauchen könnte.

Zitat von: Fastride
Womit putzt man das Öl wieder vom Okular?

Auf das Okular sollt man das schon mal nicht schmieren!  ;) Das Immersionsöl wird auf das Deckglas getropft und das Immersionsobjektiv darin eingetaucht. Das tupft man hinterher vorsichtig mit etwas Zellstoff wieder ab. Wichtig: die anderen Objektive dürfen auf keinen Fall in Öl getaucht werden!!! Daraus folgt auch, dass man die Untersuchung mit hochauflösenden Immersionsobjektiven immer erst am Schluß machen sollte, weil man i.d.R. nicht wieder zurück zu kleineren Vergrößerungen wechseln kann. Von Dauerpräparten kann man das zwar wieder entfernen (erst abtupfen, dann mit Isopropanol nachreinigen). Mit Frischpräparten, wie man sie für die Wasseruntersuchung i.d.R. benutzt geht das aber nicht. Da ist das Präparat nur noch zu entsorgen.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Fastride

Zitat von: plaenerdd in August 04, 2024, 10:08:41 VORMITTAGNahezu unerlässlich für den großen Überblick über das Leben im Wassertropfen das Buch "Das Leben im Wassertropfen".

Hallo Gerd

Danke für den Buchtip. Ich hab das mal bestellt.

Gruss Konrad

jochen53

Hallo Konrad,
bitte befolge den Rat, den Dir Kay (K.B.) zur Reinigung der Frontlinse gegeben hat,auf keinen Fall!
"Das Öl putzt man am besten vorsichtig mit Linsenputzpapier und evtl. etwas Alkohol ab, Taschentücher gehen aber auch wenn man es nicht über treibt.".
Alle einschlägigen Mikroskophersteller warnen ausdrücklich vor der Verwendung von Alkohol als Reinigungsmittel für Immersionsobjektive. Grund: Der verwendete Linsenkitt ist meistens nicht gegen Alkohol beständig.
Zur Reinigung verwendet man Petrolether, Feuerzeugbenzin oder Wundbenzin, manchmal wird auch der Lieblingssaft der Mikroskopie empfohlen: Xylol.
Viele Grüße, Jochen

jcs

Zitat von: jochen53 in August 06, 2024, 08:46:31 VORMITTAGAlle einschlägigen Mikroskophersteller warnen ausdrücklich vor der Verwendung von Alkohol als Reinigungsmittel für Immersionsobjektive.
HAllo Jochen,

das kann man so allgemein nicht sagen. Für aktuelle Mikroskope empfiehlt Leica explizit Alkohol als Reinigungsmittel, da die moderneren, lichthärtenden Linsenkitts kein Problem mit Ethanol haben. Deshalb am besten im Handbuch des jeweiligen Mikroskops nachschauen, was empfohlen wird.

Xylol mag für die Linsen ok sein, greift aber viele Kunststoffe an und würde ich nicht am Mikroskop verwenden. Zusätzlich ist es deutlich gesundheitsschädlicher als Ethanol.

LG
Jürgen

Florian D.

Hallo Konrad,

vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich finde Deine Fragen irgendwie unrealistisch.
Wenn Deine Tochter eine Abiarbeit schreiben soll, finde ich es ja toll, dass Du ihr ein Mikroskop dazu spendieren willst, aber vielleicht sollte sie dann wenigstens wissen, was sie braucht und beschreiben, was sie bestimmen möchte.
Ölimmersion braucht z. B. fast niemand, ausser Pilzkundler und auch Färbungen wird man als Tümpler eher vermeiden.
Auch dafür, dass Dein Sohn ein paar Steinchen betrachten will, braucht man erst mal kein Forschungsmikroskop der neuesten Generation.

Viele Grüsse
Florian

Peter Reil

Zitat von: jochen53 in August 06, 2024, 08:46:31 VORMITTAGAlle einschlägigen Mikroskophersteller warnen ausdrücklich vor der Verwendung von Alkohol als Reinigungsmittel für Immersionsobjektive.

Hallo Jochen,

zumindestens ZEISS und OLYMPUS sehen das anders.  ;)
Die Reinigungsflüssigkeit von ZEISS enthält 15% Isopropanol und 85% Petrolether.
OLYMPUS (aktuell): "Wir empfehlen wasserfreien Alkohol, eine handelsübliche Linsenreinigungslösung oder verschnittenen Alkohol."
https://www.olympus-lifescience.com/de/discovery/6-tips-to-properly-clean-immersion-oil-off-your-objectives/

Deine oben gemachte Aussage mag vor vielen(!) Jahren bei einigen alten Optiken ihre Berechtigung gehabt haben. Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Trotzdem hält sich dieses Gerücht hartnäckig.

Mich würde interessieren, ob tatsächlich mal jemand selbst die Erfahrung gemacht hat, dass sich der Linsenkitt beim Reinigen mit Alkohol anlöst.

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Herbert Dietrich

Alkohol auf Linsen!

F.K, Möllring schreibt in "Mikroskopieren von Anfang an" Ausgabe 1968, Seite 36:

Kann man auf Anwendung eines organischen Lösungsmittels nicht verzichten, dann empfiehlt sich ein
sparsamer Gebrauch von Äther oder Benzin anstatt Wasser, jedoch niemals von Alkohol; dieser könnte
die Kittungen der Linsen lösen.

der selbe Autor schreibt in der Ausgabe von 1980, Seite 32
:
Kann man auf Anwendung eines organischen Lösungsmittels nicht verzichten, dann empfiehlt sich ein
sparsamer Gebrauch von Alkohol oder Reinigungsbenzin anstatt Wasser.
Abschließend werden eventuelle Rückstände immer mit Wasser, wie oben beschrieben, entfernt.

in der gleichen Ausgabe von 1980, Seite 37 schreibt Möllring speziell für Immersion:

Obwohl das Zeiss Immersionsöl nicht verharzt, sollte es doch am Ende des Tages mit einem sau-
beren Tuch von der Art, wie es zur Optikreinigung verwendet wir, entfernt werden.


Ich persönlich tupfe das Immersionsöl mit einem Blatt Toilettenpapier von der Objektivlinse ab.

Herzliche Grüße

Herbert

Fastride

Zitat von: Florian D. in August 06, 2024, 10:00:15 VORMITTAGHallo Konrad,

vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich finde Deine Fragen irgendwie unrealistisch.
Wenn Deine Tochter eine Abiarbeit schreiben soll, finde ich es ja toll, dass Du ihr ein Mikroskop dazu spendieren willst, aber vielleicht sollte sie dann wenigstens wissen, was sie braucht und beschreiben, was sie bestimmen möchte.
Ölimmersion braucht z. B. fast niemand, ausser Pilzkundler und auch Färbungen wird man als Tümpler eher vermeiden.
Auch dafür, dass Dein Sohn ein paar Steinchen betrachten will, braucht man erst mal kein Forschungsmikroskop der neuesten Generation.

Viele Grüsse
Florian

Hall Florian

Da laufen zwei Narrative parallel.

Das mit der Ölimmersion war nur eine Frage, weil das Mikroskop, was ich mittlerweile gekauft habe, das auch kann.
Die Frage mit dem Färben kam nur, weil mir der Verkaufsbot Färbemittel vorgeschlagen hat, als ich nach Immersionsöl suchte. Bin halt neugierig, was auch ich damit sonst noch machen kann, wenn es eh schon da ist.

Die Tochter braucht, nebst paar chemischem Messwerten, das Mikroskop für die Arbeit selber nur zum Auszählen und Tabellieren von was da auch immer im Wasser ist. Grösserer Zusammenhang ist, nagle mich da jetzt nicht fest, der Einfluss der Überfütterung von Fischen und Enten in einem Standweiher auf die Mikroorganismen und die Wasserqualität im Vorlauf, Weiher und Ablauf, oder so ähnlich.

Peter V.

#13
Hallo,

Linsenreinigung - immer wieder ein erquickliches Thema, aus dem man natürlich - wie aus allem - eine Wissenschaft machen kann. Warum, also einfach...

WUNDbenzin aus der Apotheke - nicht Reinigungsbenzin!- und Wattestäbchen, am besten die guten originalen Q-Tips

...wenns auch kompliziert geht!?

Wundbenzin und Q-Tips. Mehr braucht keiner!  Und damit macht man defintiv nichts falsch, zerstört keine Linsen und keinen Kitt, egal von welchem Hersteller und so machen es auch die Profis im Service.

Zum Abputzen von Öl eignen sich einfache Kosemtiktücher aus dem Drogeriemarkt und im Zweifelsfalle auch durchaus weiches Toilettenpapier. Immersionsöl kann man grundsätzlich am Objektiv belassen, besser ist es, bei längerer Nichtbenutzung (Tage) dieses vorsichtig mit den oben beschriebenen Tüchern abzuwischen.

@Konrad: Bevor Du in wilde Kauforgien verfällst: Ich fürchte, hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Zunächst einmal müsste man wissen WAS genau mikroskopiert werden soll bzw. was die "Abi-Arbeit" Deiner Tochter sein soll. Erst dann kann man sagen, was überhaupt benötigt wird. Da solltest Du Dich nicht nach irgendwelchen beliebigen Internetratschlägen oder Kaufvorschlägen von Bots richten.

Für das "Leben im Wasser" braucht sie weder irgendwelche Färbemittel noch (zumindest auf Einsteigerniveau) Öl und Ölimmersionsobjektive.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Jens Jö

Vielleicht sehe ich das etwas verzerrt, aber: das letzte, was man für ein Abitur mit Glanz und Gloria braucht, ist ein Mikroskop mit Immersionsöl . . .

LG
Alfred (mit Abitur, ohne Immersionsöl)