Botanik: Europäische Lärche Larix decidua, Baum des Jahres 2012

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, August 24, 2024, 13:59:29 NACHMITTAGS

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Hans-Jürgen Koch

Vor 72 Jahren, am 25. April 1952 wurde in Deutschland zum ersten Mal der Tag des Baumes begangen, der im November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen worden war.
Die Gattung Larix umfasst 10 -12 Arten und gehört zu den Kiefergewächsen (Pinacceae).
Kieferngewächse sind fossil seit dem Tertiär bekannt.

Tertiär, die Zeit der Braunkohlenbildung (66 bis 2,6 Millionen Jahre).

Das Gattungsareal erstreckt sich über die kühleren Gebiete der Nordhalbkugel. In Asien reicht es östlich bis Kamtschatka und Japan, südlich bis zum Himalaja.

Die Halbinsel Kamtschatka befindet sich im ostasiatischen Teil Russlands und ist mit einer Fläche von 370.000 Quadratkilometern größer als Deutschland.

Larix decidua ist ein bis zu 50 Meter hoher sommergrüner Nadelbaum mit raschem Jugendwachstum.

Lärchen können - so wird behauptet - über 1000 Jahre alt werden.
Hauptvorkommen in den Zentralalpen nahe der Waldgrenze (bis 2400 Meter) und in den Mittelgebirgen (Sudeten und Karpaten).

Die Sudeten sind ein Gebirgszug in Deutschland, Tschechien und Polen.
Silser Kugeln - oder was die Lärchen im Engadin so besonders macht.

In Sils bei St. Moritz im Engadin (Schweiz) wachsen Europäische Lärchen, die ein ganz besonderes "Hobby" haben: Sie formen Bälle, Bälle aus Lärchennadeln. Angeblich ist der heftige Talwind Schuld, der die Lärchennadeln zu Kugeln rollt, die sogar Fußballgröße erreichen können.

Bild 01 Habitus, Europäischen Lärche Larix decidua

Foto: H.-J_Koch

Dieser Baum steht in Arrild in Dänemark, Juli 2024.
Vegetative Merkmale:
Die Äste sind fast waagerecht bis überhängend; die Krone ist gleichmäßig bis kugelförmig. Die Zweige sind dünn, von den Hauptästen hängend.
Die Lärche ein Flachwurzler (Herzwurzelsystem) und deshalb sturmwurfgefährdet.
Die Lärche ist der einzige heimische Nadelbaum, der seine Nadeln im Herbst abwirft.
Die abfallenden Nadeln zersetzen sich nur sehr langsam und tragen zur Bodenversäuerung bei, weshalb Rasenflächen unter Lärchen in Parks oft größere Lücken aufweisen.
Die Lärche wirft im Herbst ihre Nadeln ab - warum eigentlich?
Bei anderen Nadelbäumen geschieht das nicht, sind doch die nadelförmigen Blätter der Nadelbäume wie Kiefer, Fichte oder Tanne besonders gut gegen Verdunstung geschützt. Deshalb können die Bäume einen Winter auch überstehen, ohne zu erfrieren oder zu verdursten.
Warum die Lärche als einziger Nadelbaum im Herbst ihre Blätter abwirft, ist noch immer nicht vollständig geklärt.

Wikipedia liefert folgende Erklärung:
,,Bei den weichen Nadeln der Lärche sind die Spaltöffnungen nicht eingesenkt und durch eine Wachsschicht geschützt, wie bei anderen Nadelgehölzen."

Bild 02 Borke der Europäischen Lärche Larix decidua

Foto: H.-J_Koch
Der Stamm ist gerade und bei jungen Bäumen grau und glatt, später dunkel rotbraun und tiefrissig und in größeren rosabraunen Platten aufgelöst.

Bild 03 Kurztrieb, Frühjahrstrieb, Europäischen Lärche Larix decidua

Foto: H.-J_Koch
Bei der Lärche kommen Kurz- und Langtriebe vor.
Hell- bis dunkelgrüne Nadeln in Büscheln.

Bild 04 Nadelbüschel an den Kurztrieben; zu erkennen sind hier bei einigen Nadeln die zwei hellen Spaltöffnungsbänder auf der Blattunterseite, Europäischen Lärche Larix decidua.

Foto: H.-J_Koch
Sie besitzen eine schmale, meist abgeflachte Form und sind vorne stumpf oder nur wenig zugespitzt, manchmal sind sie auf der Oberseite leicht gekielt und auf der Unterseite deutlich gekielt

Bild 05 Weiblicher Zapfen, Blüten rotviolett, Europäischen Lärche Larix decidua

Photographer User:Tigerente am 21.05.05

Die Lärche blüht schon sehr früh, von März/April bis Mai, vor dem Nadelaustrieb. Einhäusige Blüten.
Definition:
Als einhäusige Pflanzen bezeichnet man Samenpflanzen mit eingeschlechtlichen Blüten, bei denen eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten trägt. Einhäusige Pflanzen sind zum Beispiel Kiefer, Hasel und Mais.

Bild 06 Männlicher Zapfen, Blüten gelblich, Europäischen Lärche Larix decidua

Quelle: James Lindsey's Ecology of Commanster Site
Urheber: James K. Lindsey

Bild 07 Europäische Lärche mit reifenden Zapfen Europäischen Lärche Larix decidua

Foto: H.-J_Koch
Die Zapfen sind bis zu 4 cm lang und hellbraun und bleiben nach dem Samenfall oft noch Jahre am Baum.

Die Samenzapfen sind rundlich mit feinen Längsrillen und vorn nie umgeschlagen, die Deckschuppen sind stets kürzer und dadurch nicht sichtbar
Die Samen sind geflügelt, die Pollen haben keine Luftsäcke.
Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind.

Bild 08 Stammquerschnitt, Europäische Lärche Larix decidua

Dieses Werk ist gemeinfrei.

Zu den Bäumen mit farblich sichtbarer Verkernung (Farbkern) gehören unter den Nadelbäumen die Eibe, die Lärche und Kiefer.
Das Splintholz ist gelblich, Kernholz rotbraun.
Das Lärchenholz ist wirtschaftlich bedeutend, durch den hohen Harzgehalt ist Lärchenholz sehr dauerhaft. nur Ozon macht der Lärche Probleme.

Lärchenholz ist sehr langlebig und widerstandsfähig gegen Pilze, Laugen, Säuren und Wasser. Viele Jahrhunderte lang wurde es verwendet, um daraus Wasserrohre herzustellen.
Früher fertigte man auch Windmühlenflügel aus dem Holz.
Der Sender Gleiwitz (poln. Radiostacja Gliwicka) ist ein ehemaliger Rundfunksender in Gleiwitz-Petersdorf (polnisch Gliwice-Szobiszowice) in der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Sein 118 Meter hoher Sendeturm aus Lärchenholz ist heute der höchste Holzturm der Welt, er wurde 1935 gebaut.
Heute nutzt man es als Bauholz für Fenster und Türen, sowie der schönen Maserung für den Innenausbau und für Möbel.

Bild 09 Illustration, Europäische Lärche Larix decidua

Quelle: Thomé - Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, Band 1, 2. Auflage, Flora von Deutschland, 1903; Aus: BioLib.de unter GFDL

Bildbeschreibung:
A und B - blühende und fruchtende Zweige
1 - männliche Blüte
2 - und 3 Staubblätter
4 - weiblicher Blütenzapfen
5 - desgleichen der Länge nach durchschnitten
6 - Fruchtschuppe von innen, mit den beiden Samenanlagen
7 - reife Fruchtschuppe von außen, nebst ihrer Deckschuppe
8 - reife Fruchtschuppe von innen, mit den beiden Samen
9 - Same nebst Flügel, der Länge nach durchschnitten
10 - ganze Samen.
Zum Teil vergrößert.

Systematik:
Klasse:  Coniferopsida
Ordnung:  Koniferen Coniferales
Familie:  Kieferngewächse Pinaceae
Unterfamilie:  Laricoideae
Gattung:  Lärchen Larix
Art:  Europäische Lärche
Wissenschaftlicher Name: Larix decidua
Synonym:  Larix europaea, Abies larix, Larix larix, Pinus larix
Quelle: ,,Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen"
Trivialname: Gemeine Lärche, Lärchentanne, Lähr-, Läa-, Lier-, Leer-, Lorch- oder Schönbaum, Legel und Terpentinbaum.
Englische Bezeichnung: European larch

Den Namen Larix hat die Lärche schon seit der Zeit von Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n Chr.)
Decidua lat. = abfallend, wegen der im Herbst abfallenden Nadeln.
Der Name Larix lat. Ist auf den deutschen Namen Lärche zurückzuführen wohl auch im Zusammenhang stehend mit ,,lacrima" lat. = Tränen wegen tränenartiger Tropfen des Harzes (Lärchenterpentin) das schon von den Römern genutzt wurde.

Tradition der Harzung:
Mittels einer 10 kg schweren Motorbohrgarnitur bringt der Harzer (,,Pechzieher") im Frühjahr die Bohrung, möglichst südseitig, am Fuß des Stammes an. Optimal erfolgt diese in die äußerlich am Stamm befindlichen verharzten Rindenrisse. Die Bohrung verläuft schräg abwärts durch den Stammmittelpunkt in Richtung Hauptwurzel. So entsteht ein etwa 50–80 cm langer Bohrkanal mit einem Durchmesser von etwa 30 mm. Unter günstigen Bedingungen kann ein versierter Harzer bis zu 200 Stämme pro Tag anbohren. Der Bohrkanal dient als Sammelraum für das sezernierte Harz.
 Die Bohröffnung wird mit einem vorbereiteten Stopfen aus Lärchenholz sorgfältig verschlossen, dieser wird erst vor der Harzentnahme entfernt.
Von einem Spenderbaum können, je nach Region, etwa 200–370 g Harz pro Erntejahr (Mai bis September) gewonnen werden.

Das dickflüssige, gelbgrüne Lärchenterpentin oder Venezianische Terpentin (Terebinthina laricina) wird aus der Lärche Larix decidua gewonnen.
Das dickflüssige Harz wird durch Anzapfen der Bäume gewonnen, wobei die Schnittflächen bis ins neue Holz hineingeführt werden. Durch Besprühen der Wunden mit Schwefelsäure oder Kalilauge kann der Harzaustritt angeregt und vermehrt werden.
Im Terpentin entfallen mengenmäßig 65 % auf Harzsäuren, 21 % auf ätherisches Öl und 10 % auf farblose Resene (amorphe Verbindungen).
Als amorphes Material bezeichnet man in Physik und Chemie einen Stoff, bei dem die Bausteine keine sich periodisch wiederholenden Strukturen aufweisen.
Durch einen Destillationsvorgang lässt sich das farblose oder schwach gelblich gefärbte ätherische Öl (Terpentinöl) vom zurückbleibenden gelb oder hellbraubraun gefärbten Harz (Kolophonium) trennen.

Bei Anwendung stärkerer Hitze entsteht daraus das gelbe Harz als zerbrechliche Masse. Wird es bis zum Klarwerden, d. h. bis zur völligen Entwässerung geschmolzen, so erhält man Kolophonium.
Terpentinöl wird vornehmlich bei der Lack- und Firnisherstellung benutzt und dient weiterhin als Lösungsmittel für Farben.

Das Kolophonium wird in der Lackindustrie verwendet, daneben aber auch in der Seifenindustrie (Harzseifen) gebraucht, und es spielt außerdem bei der Herstellung vom Linoleum eine Rolle.
Kolofonium, benannt nach der altgriechischen Stadt Kolophon, findet Einsatz in der chemischen Industrie sowie weltweit in halb fester Form als Geigenbogenharz.
Lärchenharz bleibt im Gegensatz zu Kiefernharz stets flüssig.
Mit dem aus Harz hergestelltem Pech dichtete man Bierfässer ab.

Schon die Römer benutzten dieses, etwas nach Zitrone duftende
,,Venetianer Terpentin" äußerlich bei rheumatischen Beschwerden sowie Katarrhen der Atemwege und zur Behandlung von Furunkeln angewendet.
Terpentinöl, ist ein wirksames Heilmittel und die Grundlage für Heilsalben.
Seit Jahrhunderten reichern Künstler ihre Firnisse (Deck-, Siegellacke) individuell mit Terpentinölen an.
Lärchenterpentin enthält ca. 15 % ätherische Öle als Hauptkomponente Borneol, Bornylactat, Dipenten und Guajacol, ferner 50 – 65 % Harzsäure.


Teil 1
Spross, Querschnitt
25 Mikrometer

Bild 10 Schnittstellen, Europäische Lärche Larix decidua

Foto: H.-J_Koch

Bild 11 Detailaufnahme mit Beschriftung, ungefärbter Schnitt, Europäische Lärche Larix decidua

HK = Harzkanal, RP = Rindenparenchym, JRG = Jahresringgrenze, MST = Markstrahl, PH = Phloem, MP = Markparenchym, XY = Xylem
Harzgänge bezeichnet man einen langgestreckten, röhrenförmigen interzellularen Raum, der mit harzausscheidenden Epithelzellen ausgekleidet ist.

Bild 12 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 13 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 14 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua

LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 15 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 16 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 17 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 18 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 19 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 20 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua

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Hans-Jürgen Koch

#1
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Arbeitsablauf:
1.Pflanzenprobe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 7 Minuten
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca.20 Sekunden !!
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minuten
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
Tipp:
Eine schöne Variante erhält man, wenn man in der letzten Färbestufe eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3:1 verwendet. (3 Tropfen Astrablau und 1 Tropfen Acriflavin separat ansetzen und Gemisch mit der Pipette übertragen.
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 3x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %)
10. Einschluss in Euparal.
Ergebnis:
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Bei der Betrachtung wird eine Kontrastverbesserung bei Verwendung eines BG 38 Filters (blaugrün, 3 mm dick) erreicht.

Fotos: Nikon D5000, Sony alpha 6000

Bild 21 Spross in einer aus Aluminium hergestellten Halterung eingespannt.


Bild 22 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 23 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua

Nadelholz mit deutlichen Jahresringgrenzen, abruptem Frühholz – Spätholz – Übergang und zahlreichen Harzkanälen mit dickwandigen Epithelzellen.

Bild 24 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 25 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 26 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua

Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 27 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 28 Markparenchym, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua



Teil 2
Spross, Längsschnitt
25 Mikrometer


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Bild 29 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 30 Detailaufnahme mit Beschriftung, Europäische Lärche Larix decidua

HZ = Harzkanal, EP = dickwandige Epithelzellen

Bild 31 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 32 Kurztrieb, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Teil 3
Nadelblatt, Längsschnitt
25 Mikrometer

Die Nadelblätter sind sommergrün; weich, bis zu 3 cm lang, frisch grün und unterseits mit 2 hellen Streifen, in Büscheln zu 30 – 40 Stück an Kurztrieben oder einzeln, spiralig und dichtstehend an den diesjährigen Langtrieben, im Herbst verfärben sie sich goldgelb.
Die Nadeln enthalten eine weißliche, zuckerhaltige Substanz, die man als Lärchenmanna bezeichnet.
Lärchenmanna, auch Manna von Briançon oder Laxierzucker: Früher wurden die kristallartigen Ausscheidungen von Lärchennadeln (von Bäumen südlicher Regionen) als Arzneiprodukt (z.B. als Abführmittel) genutzt.
Es wird arzneilich jedoch nur noch selten verwendet.


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Die jungen Nadelblätter sind dünn und sehr weich, die Schnitte sind schwierig.

Bild 33 aufgeklebte Nadel, Europäische Lärche Larix decidu


Bild 34 Übersicht, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 35 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 36 Detailaufnahme, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 37 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 38 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 39 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Europäische Lärche Larix decidua


Bild 40 Lärchenstamm mit Bewuchs, Europäische Lärche Larix decidua


Ist dieses eine Gewöhnliche Blasenflechte Hypogymnia physodes ?
Bitte um Bestimmung der Flechte.

Verzeichnis der benutzten Literatur:
Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Gregor Aas ,,Bäume", ISBN:3-7742-4058-2
Bachofer ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 978-440-14660-6
Dieter Böhlmann ,,Gehölzbiologie", ISBN: 978-3-494-01547-7
Humphries ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 3-440-06140-X
U. Hecker ,,Bäume und Sträucher", ISBN: 3-8354-0021-7
U. Hecker ,,Einheimische Laubgehölze", ISBN: 978-3-494-01442-5
Bernd Miggel ,,Holzbestimmung mit dem Mikroskop", ISBN: 978-930167-81-4
Spohn ,,Kosmos Baumführer Europa", ISBN: 978-3-4440-44741-5
Martin Schretzenmayer ,,Taschenbuch der heimischen Bäume und Sträucher", 1954
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
P. Schütt ,,Lexikon der Bäume und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
Schütt ,,Lexikon der Nadelbäume", ISBN: 10:3.933203-80-5
Schmeil ,,Leitfaden der Pflanzenkunde", 1952
,,Botanica" Das Abc der Pflanzen, ISBN: 3-8290-0868-6
,,Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen", ISBN: 978-3-89996-508-7
The Woodbook, ISBN: 978-3-8365-3603-5
,,Welcher Baum ist das?", ISBN: 978-3-440-16449-5
,,Tiere und Pflanzen", ISBN: 978-3-440-14136-6
,,Das große illustrierte Pflanzenbuch", 1966
,,Bäume in Mitteleuropa", 1983
,,Das Kosmos Wald & Forst – Lexikon", ISBN: 978-3-440-15219-5
Hager et al. (1994): Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und
Drogen. 6. Auflage, Bd. 9, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
mbH, Stuttgart, S.521–526
Fischer-Rizzi, S. (2007): Blätter von Bäumen. 8.Auflage, AT-Ver
lag Baden und München, S.117–120
Strassmann, R. A. (2001): Baumkunde. AT-Verlag Aron/CH.,
3.Auflage, S.171–177
Meyers großes Konversations-Lexikon (1908), Bibliographisches
Institut (Hrsg.): Bd. 13/19, S. 194–196
Plischke, R. (2002): Heilkraft der Bäume. 1 Auflage, Fachbuch
Verlag Dr. Framd GmbH, Mainz, S.140–143
Schütt et al. (1992): Lexikon der Baum und Straucharten. Nikol
Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, S.258–262

Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen.
Ich recherchiere dann weiter, suche die zugrundeliegenden Studien heraus, werte sie aus und verbinde alles miteinander.
Beim Recherchieren öffnet sich oft nicht nur eine neue Tür, sondern gleich mehrere. Dahinter verbargen sich weitere spannende Informationen.

Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.

Hans-Jürgen

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Rawfoto

Hallo Hans-Jürgen

Da ich schon ein paar Mal zu Gast war, und noch keiner geantwortet hat - das Lesen des Beitrags ist wieder ein Vergnügen, danke.

Querschnitt der Nadel ist zwar in Deiner Schnittübersicht, ich sehe aber nur den Längsschnitt in der Bildfolge. Zeigst du uns den noch? Wenn du keinen hast kann ich einen vor kurzen am Gefriermikrotom geschnittenen in Primärfluoreszenz anbieten.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Jürgen Boschert

Lieber Hans-Jürgen,

da kann ich mich dem Gerhard nur anschließen. Habe wieder vieles neu erfahren und das mit tollen Aufnahmen gespickt. Die Längsschnitte durch die Nadeln sind ein echter Hingucker. Danke!
Beste Grüße !

JB

Hans-Jürgen Koch

Hallo Gerhard und Jürgen,

danke für euer Interesse an meiner Arbeit und die lobenden Worte.

@ Gerhard,

ich habe versucht einen Querschnitt von der Blattnadel zu schneiden, leider ohne Erfolg; das Material war zu weich.
Ich würde sehr gerne dein Foto sehen.

Gruß
Hans-Jürgen
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Rawfoto

#5
Danke Hans-Jürgen, dass ich Deinen Beitrag ergänzen durfte.

Die beiden Bilder zeigen Nadelquerschnitte der Europäischen Lärche. Beide wurden mit Primär-/Autofluoreszenz aufgenommen. Das bedeutet, es handelt sich um Frischschnitte (ungefärbt, unfixiert), die in Aqua dest. eingebettet wurden.



Arbeitsfoto: Olympus BX-60 Objektivrevolver mit einem Präparat

Das Arbeitsfoto zeigt einen Objektträger mit Präparat und Fluoreszenzbeleuchtung am Olympus BX-60 mit eingeschalteter Fluoreszenzbeleuchtung mit HBO-100-3 Lampe. Das Deckglas wird mit Tesa Textilklebeband auf zwei Seiten aufgeklebt. Das hat den Vorteil, dass eine dünne Schichtdicke erreicht wird, das Deckglas nicht verrutscht und vor allem, dass Wasser nachgegeben werden kann, ohne das Deckglas abzuheben.
Geschnitten wurden schockgefrostete Nadeln am Eigenbau-Gefriermikrotom. Die Schnittdicke der beiden Schnitte unterscheidet sich. Die Aufnahme, die mit dem 20x aufgenommen wurde, ist 0,030 mm dick – also eigentlich zu dünn, um das vollständige Gewebe zu zeigen und der zweite Schnitt wurde mit 0,05 mm geschnitten und zeigt durchgängig Gewebe.


Lärchennadel, Primärfluoreszenz, Filterwürfel: WBV, PANOStack aus zwei Stapeln; UPLANSAPO 10x, PE-2,5, Nikon Z9



Lärchennadel, Primärfluoreszenz, Filterwürfel: NBV, PANOStack aus drei Stapeln; UAPO 340 20x, PE-2,5, Nikon Z9

Aufgenommen wurden 2 bzw. 3 gestackte Stapel, die zum Panorama verrechnet wurden. Die eingesetzte Kamera ist die Nikon Z9.

Zum Thema Gefriermikrotom wird es im Oktober ein Vernetzungstreffen der Mikroskopischen Gesellschaft Wien geben. Der Termin wird rechtzeitig im Forum bekannt gegeben. Wer ihn sich jetzt schon vormerken will: der Link zum Jahresprogramm der MGW (https://www.mgw.or.at/programmuebersicht/).
Gerhard
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Hans-Jürgen Koch

Hallo Gerhard,

danke für die Angabe zur Technik und die Fotos.
Der zweite Schnitt (5 µm) zeigt die Zellstrukturen wesentlich deutlicher.

Gruß nach Wien

Hans-Jürgen
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Rawfoto

#7
Guten Morgen Hans-Jürgen

Ja, das sehe ich auch so, 50 µm zeigen die großlumige Zellen der Nadel besser.

Was man bei den dünneren Schnitten besser sieht ist Endodermis, Zentralzylinder, Sklerenchym, Phloen und Xylen.

Hat also beides seine Vorteile.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
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