Verwendung von gefrorenen Proben für die Histologie

Begonnen von K. B., Dezember 21, 2024, 20:24:22 NACHMITTAGS

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K. B.

Hallo Histologiebegeisterte,

ich frage mich ob man auch gefrorenes Gewebe von Tieren für die Parafineinbettung nehmen kann oder ob es ungeeignet ist.
Ich würde erwarten das durch den Einfrierprozess einige Zelltypen zerstört werden, vorallem wenn dieser langsam geschieht.

Hat jemand Erfahrungen damit und kann mir sagen welche Gewebetypen eher noch brauchbar wären und welche absolut nicht geeignet?
Wie sieht es bei Fisch und Molusken aus?
Sollte man eventuell brauchbare Proben erst auftauen oder besser gefroren in Fixierlösung geben?

Über eventuelle zusätzliche Tips zu gefrorenem Gewebe würde ich mich natürlich auch freuen.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU mit Trino (DL; PH; Fluo; DF)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

purkinje

#1
Hallo Kay,
Zitat von: K. B. in Dezember 21, 2024, 20:24:22 NACHMITTAGSSollte man eventuell brauchbare Proben erst auftauen oder besser gefroren in Fixierlösung geben?
Erst auftauen, da ja Fixierlösungen Wasser enthalten, bekommst du sonst einen Eisüberzug und v.a. Kristallbildung, diese ist das Hauptproblem bei Gefrierproben aller Art.
Eigentlich friert man, wenn nötig durchfixiertes Gewebe ein und nicht umgekehrt. Eingefrorenes Material wird in der Regel im Kryotom gefroren geschnitten und die Schnitte nach kurzer Lufttrocknung fixiert, dann ggf in EtOH gelagert oder wieder eingefroren oder gleich weiterverarbeitet.

Die oben genannte Abfolge: Gefrorenes → Auftauen → Fixieren → Schneiden ist also eher suboptimal.
Generell geeigneter werden Strukturen sein die bald postmortal eingefroren wurden und nicht zu filigran bzw faserfrei sind. Stützgewebe ist immer beim Fixieren hilfreich damit weicheres Gewebe bei der Fixation nicht zu sehr schrumpft und die Form halbwegs hält.
Beste Grüße Stefan

Alf

Hallo Kay,

In meiner Anfangszeit habe ich auch mal mit zuvor gefrorenem Material (Fleisch und Innereien aus der Tiefkühltruhe) experimentiert. Für grobe Übersichtshistologie funktioniert es aber für detailreichere Betrachtungen ist gefrorenenes Material unbrauchbar und voll von Artefakten.

Lg