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Luftblasen

Begonnen von Monsti, März 28, 2010, 19:36:54 NACHMITTAGS

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Monsti

Hallo zusammen,

wenn ich frische Proben aus unserem Gartenteich (= Wassergüte bms, II) untersuche, entwickeln sich unter dem Deckglas während der Beobachtung schon nach wenigen Sekunden unzählige kleine Luftbläschen. Gibt es irgendeinen Trick, diese für die Untersuchung zu minimieren? Viele Organismen finde ich lebendig nur in ganz frischem Wasser, so dass es wenig bringen würde, die Probe einfach über längere Zeit stehen zu lassen.

Liebe Grüße
Angie

treinisch

Zitat von: Monsti in März 28, 2010, 19:36:54 NACHMITTAGS
wenn ich frische Proben aus unserem Gartenteich (= Wassergüte bms, II) untersuche, entwickeln sich unter dem Deckglas während der Beobachtung schon nach wenigen Sekunden unzählige kleine Luftbläschen. Gibt es irgendeinen Trick, diese für die Untersuchung zu minimieren? Viele Organismen finde ich lebendig nur in ganz frischem Wasser, so dass es wenig bringen würde, die Probe einfach über längere Zeit stehen zu lassen.

Hallo Angie,

könnte es sein, dass es sich einfach um Gas handelt, dass aufgrund der höheren Temperatur im Raum nicht mehr im Wasser gelöst ist
und unter dem Deckglas natürlich auch nicht in die Umgebung entkommen kann? Die Löslichkeit der meisten Gase sinkt ja mit steigender Temperatur wegen der negativen Lösungsenthalpie.

Vier Vorschläge (ohne zu wissen, wie die begehrten Organismen darauf reagieren)

1) entgasen in einer Plastikspritze, Probenwasser rein, vorn zuhalten und einmal kräftig am Stempel ziehen. Dürften die Organismen wohl nicht überleben, aber vielleicht reicht es ja auch, wenn Du auf halben Luftdruck oder so expandierst.
2) verdünnen der Probe mit entgastem Tümpelwasser
3) die Probe auf dem OT auf eine zu erprobende Temperatur oberhalb der Raumtemperatur erwärmen und dann erst
Deckglas drauf.
4. OT kühlen

Liebe Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Monsti

Hallo Timm,

vielen Dank für Deine Vorschläge, von denen ich zunächst 3. und 4. versuchen werde, sofern der Tropfen während der Beobachtung nicht allzu flott erwärmt wird. Mal schauen, Tipp 3 sollte eigentlich funktionieren ...

Liebe Grüße
Angie

Michael Plewka

hallo Angie,

die Luft löst  sich aus den von Timm genannten Gründen aus dem Wasser.

Um die Erwärmung des OT zu verhindern, ist es wichtig, die Wärmequelle zu eliminieren. Das dürfte die Mikroskoplampe sein. Es gibt zwei Möglichkeiten : einen (weiteren ) Wärmeschutzfilter in den Strahlengang oder eine LED- Beleuchtung. Auch Dreck (Detritus) in der Probe kann zur Erwärmung des Präparats führen.

Die Blasen brauchen aber einen "Kristallisations"keim, um überhaupt auszuperlen.
Manche Deckgläser sind ab Werk dermaßen dreckig bzw. regelrecht mit Kristallen beschichtet. An diesen Belägen kommt es dann zur Bildung der Blasen. Da hilft es dann, die Deckgläser vor Gebrauch gründlich zu reinigen (Spiritus).

beste Grüße Michael Plewka

Monsti

Hallo Michael,

auch Dir herzlichen Dank!

Nun, die Objektträger und Deckgläser werden von mir eigentlich immer gründlich gesäubert. Ich verwende dazu allerdings keinen Spiritus, sondern medizinischen Alkohol, den ich eh immer im Haus habe.

Die starke Erwärmung werde ich kaum verhindern können, denn beim Biolab-T ist diese wirklich bemerkenswert.

Interessant fand ich gestern den Vergleich zum Teichwasser unseres Nachbarn, bei dessen Wasser ich trotz identischer Untersuchungsvoraussetzungen dieses Problem nicht hatte. Sein Teich ist allerdings ziemlich eutrophiert und insofern sicherlich deutlich sauerstoffärmer als unsere "Pfütze". Auch enthalten die Proben aus dem Nachbarteich viel mehr Detritus und Algen aller Art, trotzdem habe ich das Luftbläschenproblem nicht.

Mein erster Versuch wird sein, Timms Tipp Nr. 3 auszuprobieren.

Liebe Grüße
Angie