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Acetate Peels

Begonnen von Florian D., Januar 26, 2025, 00:04:49 VORMITTAG

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Florian D.

Hallo,
anbei ein paar Bilder eines Acetatabzugs einer versteinerten Koralle. Der Fellsblock liegt in Oberschleißheim auf dem Supermarktparkplatz als Polder. Eine Fläche habe ich angeschliffen, 45 s mit 2% Salzsäure angeätzt, getrocknet, mit Aceton übergossen und die Celluloseacetatfolie aufgelegt. Nach dem Trocknen abgezogen und zwischen 2 OT fixiert.

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Unter dem Mikroskop sieht man auch Spuren der Zwillingslamellen und Spaltrisse im Calcit sowie Foraminiferen.

Viele grüße
Florian


rlu

Hallo Florian,

was so alles rumliegt auf Parkplätzen.

Kann es sein, dass die absolut schwarzen Flächen, zeigen, dass die Steinoberfläche zu weit von der Folie weg war?
D.h. man hätte noch etwas mehr schleifen müssen, um die Fläche wirklich plan zu kriegen.

Funktioniert die Methode nur bei Kalkablagerungen. Geht das bei Silicaten auch?
Manche Organismen bauen ja auch Silicatgerüste.

Vielen Dank fürs zeigen. Das wäre mal ein super Thema für einen Vereinsabend.

Liebe Grüße
Rudolf

Florian D.

Hallo Rudolf,

ja, die dunklen Flecke sind entweder Löcher im Anschliff, z. b. aufgrund von Hohlräumen oder einfach die Resultate von Luftblasen.
Was die Photographie anbetrifft, gibt es auch noch Optimierungsbedarf. Z. B. wird manchmal empfohlen, die Abzüge in Wasser oder Araldit einzubetten.
Mit Modifikationen kann man Zähne (30 % Phosphorsäure statt HCl), Silikate (30 % Flusssäure) oder auch pyritisierte Fossilien untersuchen.

Viele Grüsse
Florian

Nochnmikroskop

Guten Tag Florian,

welchen Vorteil hat die angelöste Folie gegenüber einem Lackabdruck? 
Würde (ggf. aufgesprühter) Lack nicht tiefer in die Hohlräume eindringen und anschließend plan verlaufen? Oder kann man Lack dann nicht mehr entfernen?

Unwissende Grüße
Frank 
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

Florian D.

Hallo Frank,

ich weiss es nicht. Nachdem in den letzten Wochen viel über Lackabzüge diskutiert wurde, liegt die Frage nahe. Für Fossilien scheint allerdings der Acetatabzug einen gewissen Standard darzustellen.

Viele Grüsse
Florian

Nochnmikroskop

Danke Florian,

die Folie kann man ja schwer bekommen, ich habe auch keinen weiteren Lieferanten als in einem alten Faden gefunden, und so einen großen Bogen wollte ich mir nicht bestellen. 
Ansonsten könnte man natürlich Vergleiche anstellen.

Danke für das Zeigen des interessanten Steinabdruckes.

LG Frank
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Gerd Schmahl

#6
Hallo Florian,
sehr schönes Beispiel! Wie hast Du die Folien beleuchtet, um die zu mikroskopieren/fotografieren?

Hallo Frank,
Zitat von: NochnmikroskopWürde (ggf. aufgesprühter) Lack nicht tiefer in die Hohlräume eindringen und anschließend plan verlaufen? Oder kann man Lack dann nicht mehr entfernen?
Die vom Aceton angelöste Folie dringt bis in feinste Ritzen. Das sieht man ja z.B. an den Zwillingslamellen des Kalzit. Da würde kaum ein Lack "tiefer eindringen" oder feinere Details liefern und die Folie lässt sich auch von sehr großen Flächen abziehen.

Das blasenfreie Auflegen ist natürlich nicht ganz einfach, je größer die Anschliffe sind, aber die Folie ist biegsam und wird auf die mit Aceton benetzte Oberfläche abgerollt, was prinzipiell besser geht, als das Auflegen eines großen weniger biegsamen Deckglases.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Nochnmikroskop

Hallo Gerd,

Zitat: "die dunklen Flecke sind entweder Löcher im Anschliff, z. b. aufgrund von Hohlräumen oder einfach die Resultate von Luftblasen"
spricht eigentlich eine andere Sprache. 

Ich schätze (ohne aber Erfahrungen damit gemacht zu haben) die dünne Folie (0,2 mm??) wird sich bei Behandlung mit Aceton nicht vollständig verflüssigen, sondern zu geschätzten 2/3, also 1/3 bleibt etwas fester. 
Lack und ggf. auch der Discofilm, laufen flüssig bis in den Grund, wobei die Luftblasen noch Zeit haben sich durch die Schicht zu ziehen und sich quasi selber eliminieren. So habe ich es bei meinen Lackabdrücken zumindest empfunden.

LG Frank
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Florian D.

Zitat von: Gerd Schmahl in Januar 26, 2025, 15:46:20 NACHMITTAGSWie hast Du die Folien beleuchtet, um die zu mikroskopieren/fotografieren?

Hallo Gerd,

das 2. Bild habe ich am Makroskop mit "Dunkelfeld" Beleuchtung aufgenommen, der Weissabgleich war wohl noch der vom Mikroskop.
Das 3. Bild ist Durchlicht mit dem 4.5 Objektiv mit ausgeklappter Kondensorlinse aufgenommen.
Sicher nicht die besten Bilder.
Grössere Luftblasen finde ich nur dort, wo tiefere Löcher im Anchliff sind, kleinere insbesondere an Spaltrissen. Auf wirklich glatten Flächen finden sich aber kaum Blasen.

Viele Grüsse
Florian

Bob

Hallo Florian,
spannendes Projekt!
Leute, die auf Supermarktparkplätzen Polder so "... habe ich angeschliffen, 45 s mit 2% Salzsäure angeätzt, getrocknet, mit Aceton übergossen und die Celluloseacetatfolie aufgelegt..." behandeln, können wir nie genug haben!  ;D

Eine Variante könnte ein UV-härtendes Eindeckmittel sein. Ich hatte mal Lackabdrücke von Blattunterseiten mit UV-härtendem Fingernagellack und Deckglas gemacht, das ging gut.

Viele Grüße,

Bob

Florian D.


 Na ja, die Polder sind Natursteinblöcke und von denen war ein Stück abgebrochen.

Viele Grüsse
Florian

Florian D.


Florian D.

Ich habe jetzt nochmal von dem Nummulitgestein aus Adelholzen, das ich anderweitig schon gezeigt hatte, einen Abzug angefertigt. Auf dem noch nassen, geätzten Schliff erkennt man gut die Contouren. Der Abzug ist wesentlich besser geworden, als mein erster Versuch.
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Florian D.

Diese Technik hat einen hohen Suchtfaktor!

Anbei ein Peel, das ich hier schon einmal vorgestellt hatte:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45011.0
IMG_9443.JPG

Zum Vergleich der Dünnschliff:
IMG_9440.JPG

Nochnmikroskop

Hallo Florian,

bei den Abdrücken scheint ja Material mit herausgenommen zu werden? Ist dem so? Sind das Schleifreste?
Ist der Abdruck nicht vollständig durchsichtig, so wie die Folie vorher?

LG Frank

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