Hilfe bei defekten Präparaten erbeten

Begonnen von Peter Woitschikowski, Januar 31, 2025, 14:40:13 NACHMITTAGS

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Peter Woitschikowski

Hallo liebe Mikroskopiefans,
seit eingen Jahren besitze ich einige Präparate von Robin Wacker, von denen seinerzeit 3 Objektträger leider gebrochen sind ( Wahrscheinlich auf dem Transport, leider kann ich das nicht mnehr nachvollziehen....).
Siehe Bilder.
Nun bräuchte ich doch einmal Hilfe in der Form das vielleicht ein/e lieb/er Mikroskopiker/in sich in der Lage sieht diese 3 Präparate auf einen neuen Objektträger zu verbringen.
Bin über jede Hilfe dankbar, habe aber leider 2 linke Hände und traue mich nicht selbst daran....

Gruß
Peter
Peter Woitschikowski, Gütersloh

K. B.

Hallo Peter,

bei der Blüte würde ich persönlich eher empfehlen den Objektträger einfach hinter der Bruchkante gerade abzuschneiden, dann ist er zwar kürzer, aber die Wahrscheinlichkeit so einen Parafinschnitt vollständig auf einen anderen Objektträger zu bekommen ist eher gering und das Präparat ist ja an sich noch in ordentlichem Zustand.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

Peter T.

Hallo Peter,

bei solchen Originalpräparaten von namhaften Mikroskopikern hätte ich auch Hemmungen, sie einfach umzusetzen. Für mich beziehen sie ihren Charme ja auch aus der Beschriftung und dem Wissen, dass Robin Wacker die mal in Händen hatte.
Liebe Grüße
Peter

Peter V.

Hallo Peter,

leg den zerbrochenen Objektträger einfach auf einen neuen Objektträger und fixiere ihn mit etwas Tesa etc.  Das tut der Nutzbarkeit keinen Abbruch, auch wenn sich dann eine dickere Glasschicht unter dem Präparat befindet. Alles andere ist entweder zu risikoreich oder vom Aufwand her nicht angemessen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

beamish

Ich hätte auch die Sorge, durch eine Reparatur etwas zu "verschlimbessern". Die eigentlichen Präparate sind ja durch den Bruch nicht betroffen.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

neu eindecken geht gerade bei so heiklen Schnittpräparaten i.d.R. nicht. Hatte das neulich auch bei einem schönen Diatomeenpräparat; das Präparat selbst, einschließlich Lackring, sind intakt geblieben. Um nicht zu viel Glas unterzulegen habe ich folgendes gemacht:

Es gibt sehr große Deckgläser mit üblicher Dicke von um die 0,17mm. Davon habe ich mir ein Stück mit Maßen etwas kleiner als ein OT herausgeschnitten (geht mit Glasschneidestiften wirklich leicht. Dann habe ich aus einem anderen OT das fehlende Stück in gleicher Geometrie herausgeschnitten und den gebrochenen OT sowie das Ergänzungsstück auf das zurechtgeschnittene Deckglas mit Histokitt (härtet sehr schnell durch blasenfrei aufgeklebt. Anschließend habe ich aus dem großen Deckglas noch ein Stück geschnitten und den Bruchspalt überbrückend von oben als Gegenzug aufgeklebt. Funktioniert prima auch mit hochaperturigen Kondensoren, mit Dunkelfeld könnte es evtl. happig werden (hab ich nicht versucht, arbeite sehr wenig mit DF).
Nun denn, vor kurzem hab ich dasselbe Präparat dann nochmal runtergeschmissen
(Sch...), das Präparat selbst ist immer noch heile, das untere Reparaturdeckglas hat Sprünge, die allerdings nicht stören, und hält immer noch stabil. Irgendwann repariere ich das dann halt nochmal.
Beste Grüße !

JB

Fahrenheit

Lieber Peter,

eben erreichte mich ein Hinweis von Walter Nänny, einem schweizer Mikroskopiker, der nicht im Forum aktiv ist.

Wenn man einen zweiten Objektträger unterlegt, um einen gebrochenen noch nutzen zu können, sollte man etwas Immersionsöl zwischen beide zu geben.

Beste Grüße 
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

K. B.

Hallo Jörg,

man kann auch eine dünne Schicht Eindeckmittel oder UV härtenden Glaskleber nutzen, dann hat man keine Ölschmiererei.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
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Gerd Schmahl

Hallo Kay,
dann wird es aber schwer, mit wirklich hohen Vergrößerungen mal dran zu gehen. Das bekommt man in dieser hohen Lage kaum noch geköhlert. Die Variante mit dem Immersionsöl ist ja jederzeit rückbaubar. Spielt bei Pflanzenschnitten vielleicht nicht so die Rolle, aber bei anderen Objekten wahrscheinlich schon.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Jürgen Boschert

Hallo Gerd,

genau deshalb kann ich meine Deckglas-Methode nur wärmstens empfehlen. Keine Angst, klingt komplizierter als es ist!
Beste Grüße !

JB

Gerd Schmahl

Hallo Jürgen,
Deine Deckglasmethode habe ich auch schon angewendet, allerdings müssen dazu auch die abgebrochenen Teile noch da sein, sonst hat das wenig Sinn. Ich hoffe Peter hat die noch.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Jürgen Boschert

Hallo Gerd,

die abgebrochenen Teile müssen nicht mehr da sein! Man kann mit Nassschleifpapier eine lineare Bruchkante schaffen und anschließend aus einem leeren OT das fehlende Teil ergänzen; auch OTs lassen sich mit Schneidstiften (Diamantstift oder Hartmetallstift) wirklich unkompliziert schneiden. Kante wieder stumpf schneiden und dann ein entsprechend zurechtgeschnittenes Deckglas oben draufkleben, den Restspalt mit Eindeckmittel füllen. Prinzip Zuggurtung, hält wirklich bombenfest.
Beste Grüße !

JB

olaf.med

Lieber Peter,

wenn Du möchtest kann ich die Reparatur durch Ergänzungen der fehlenden Objektträgerteile gerne übernehmen. Ich verfüge über die entsprechenden Glasbearbeitungsmaschine und einige Erfahrung auf diesem Gebiet.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Peter Woitschikowski

Danke Olaf für Dein Angebot, dass ich gerne annehme. Ich habe Dir soeben eine PM gesendet, Viele Grüße Peter
Peter Woitschikowski, Gütersloh

Fahrenheit

Lieber Kay,

tatsächlich hatte Herr Nänny die Verwendung eines Eindeckharzes ebenfalls als Alternative vorgeschlagen. Dann kleben beide Teile aber aneinander und man hat eine dauerhafte Lösung.

Es kommt natürlich darauf an, was man möchte.

Beste Grüße
Jörg
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