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Beleuchtungen

Begonnen von rhamvossen, März 15, 2025, 15:30:23 NACHMITTAGS

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3nzo

Hallo Rolf,
Zitat von: rhamvossen in März 17, 2025, 11:32:12 VORMITTAGMit diese schiefe Beleuchtung bin ich sehr zufrieden, hier ein Bild von Pediastrum (links = Hellfeld):
Ich bin auch ein Liebhaber von schrägen Beleuchtung, die nach der Erfindung anderer Kontrastmethoden zu Unrecht vernachlässigt wurde. In einigen Fällen verwechselt der Phasenkontrast die Details mit den Halos, während sie für sehr kleine Probanden wie Bakterien usw. geeignet ist.

@Stefan

Diese Linse kann aus der Perspektive eines Kondensators erhalten werden, indem die obere Linse abschraubt.

Die besten Grüße

Enzo

purkinje

Hallo Rolf,
da ich deine sehr informativen und gut gemachte Homepage seit Jahren kenne und schätze kenne ich natürlich auch deine Arbeiten zur Rehabilitation der Achromate.
Du hast ja, nicht nur im Vergleich zu höher korrigierten Objektiven eindrucksvoll gezeigt, dass einige Achromate sehr gute Abbildungsleistungen zeigen.
Es gibt aber auch zwischen den Achromaten verschiedener Hersteller und auch zwischen den Generationen desselben Herstellers teils deutliche Unterschiede.
Andererseits wissen wir (schmerzhaft) auch, dass viele Apos und Planapos der Endlich-Optik-Zeit schlecht altern und delaminieren, auch wenn diese mal der ganze Stolz ihrer Hersteller und Besitzer waren.

Die Sache bleibt aus meiner Sicht eher komplex und vor allem für viele Neueinsteiger unübersichtlich. So konnte ich erst neulich einem Nachwuchstümpler an seinem kleinen schwarzen Leitz demonstrieren, dass auch bei den kurzen (37mm, endlich) Achromaten von Leitz über die Spanne von etwa 1950 bis 1970 deutliche Qualitätsunterschiede existieren. Wenn dann die richtige Objektiv-Generation gewählt wird, macht auch das Mikroskopieren mit Achromaten wieder mehr Spass.

Zur schiefen Beleuchtung zeigst Du eine interessante Lösung am schwarzen Zeiss. Diese ist durch die Linse natürlich recht individuell.
Das ist bei allem Lob für die schiefe Beleuchtung auch immer das Problem gewesen; mit verschiedene Stativen und Kondensoren werden oft die verschiedensten Blendenlagen verwendet, mal funktioniert es besser, mal schlechter. Je nachdem welches Stativ bzw. Kondensor verwendet wird. Hubert hat auf die optimale Blendenlage in Kondensoren verschiedener Bauart hier hingewiesen, woraus sich schnell ergibt, dass auch Filterebenen von vielen Kondensoren nicht gut geeignet sind. Der Lichtaustritt /Ebene der Leuchtfeldblende ist daher für viele wegen der besseren Erreichbarkeit und einfacherem Feintuning beliebter, liefert aber auch nicht immer beste Ergebnisse.

Beste Grüße Stefan 

Lupus

Hallo Stefan

ZitatDas ist bei allem Lob für die schiefe Beleuchtung auch immer das Problem gewesen; mit verschiedene Stativen und Kondensoren werden oft die verschiedensten Blendenlagen verwendet, mal funktioniert es besser, mal schlechter.
ein wichtiger Punkt dabei ist, dass die Anforderungen der Nutzer auch sehr unterschiedlich sind. Man kann nämlich darüber streiten ob maximaler  Kontrast besser ist als eine möglichst objektgetreue Darstellung oder bessere (nicht "höhere") Tiefenschärfe. Manchmal werden Artefakte aus tieferen oder höheren Objektschichten nicht als solche kritisch hinterfragt und stattdessen als Hinweis für die gute Detaildarstellung der verwendeten Beleuchtung interpretiert. Das beste Beispiel dazu ist ja die oft zu weit reduzierte Aperturblende bei normaler Hellfeldbeobachtung.

Hubert

Lupus

#18
Hallo,

noch eine Ergänzung zum Thema schiefe Beleuchtung. Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich das schon einmal gezeigt hatte, aber in der Vergleichszusammenstellung sieht man für ein Testobjekt (Kartoffelstärke) die unterschiedlichen Wirkungen von Blendenformen. Ich hatte bewusst ein Objekt mit einer "Fehlstelle" im Zentrum ausgewählt um besser reproduzierbar fokussieren zu können.

Oben links eine Halbkreisblende, daneben der Halbkreis etwas verkleinert, rechts vergrößert, um den Anteil der zentralen Beleuchtung und damit die Symmetrie von abgeblendetem zu durchgelassenem Licht zu verändern (was ja nichts anderes ist als die Beleuchtungswinkelverteilung entsprechend zu ändern). Man erkennt dass der Kontrast auf der hellen Objektseite steigt wenn die Beleuchtung einen höheren Anteil von schrägerer Beleuchtung hat (mittleres Bild), dafür verschlechtert sich die Symmetrie der Objektdarstellung (linker und rechter Rand ändern die Helligkeit nicht in gleichem Maß gegenüber der neutralen "horizontalen" Objektmitte).

In der unteren Reihe dann die Auswirkung wenn der Winkel der Beleuchtungsgrenze von 180° abweicht. Links verschwindet der Reliefeffekt fast, das Bild nähert sich einer normalen Hellfeldbeleuchtung an. Rechts steigt wieder der Kontrast mit zunehmender Einengung des Winkels, dafür verstärkt sich der dunkle Rand oben und unten (also senkrecht zur schiefen Beleuchtungsachse), was ebenfalls zu einer Abweichung von der richtigen, objekttreuen differentiellen Phasendarstellung führt.

D.h. die "richtige" Blendenform hängt von der Absicht des Nutzers ab.

Das Ganze bezieht sich natürlich wieder auf Blenden, die sich in der vorderen Kondensor-Brennebene befinden.

Zusammenstellung2.jpg

Hubert

rhamvossen

#19
Hallo,

Was ich noch nicht gezeigt habe ist die unterschiedliche Objektiv-Ausleuchtung wie man das mit einem Phasenteleskop sieht. Hier noch einem Vergleich, Zeiss-Winkel 40er Achromat. Bei die schiefe Beleuchtung mit Feldlinse auf dem Lichtaustritt sieht man mit dem Phasenteleskop an die Hinterlinse einen Gradient, ein grosser Teil der Hinterlinse wird beleuchtet. Wie das sich physikalisch auf das Bild auswirkt, keine Ahnung. Was ich aber sehe ist eine zartere schiefe Beleuchtung mit geringere Kantenkontrasten und das etwas "plastischer" wirkt (natürlich wieder sehr subjektiv). Die nächste Bilder von Oedogonium, von oben nach unten: Hellfeld, Verschiebung Blende im Phasenkondensor 0.9, Kondensorlinse auf Lichtaustritt. In die Bilder wird mann sicherlich Fokusunterschiede sehen, auch weil die Zellinhalt der rechte Zelle nicht ganz statisch war.



Und unten noch ein weiterer Vergleich zwischen die "Blende-Methode" (BM) und die "Feldlinse-Methode" (FM). Von links nach rechts: Melosira (BM), Melosira (FM), Pediastirum (BM), Pediastrum (FM). Vor allem bei die Pediastrum sieht man die stärke Kantenkontrasten mit die BM die mir eigentlich nicht so gefallen. Das sieht bei die FM anders aus, mit ein bischen Kontrastverstärkung (was nicht in diese Aufnahme getan wurde) könnte man das noch verbesseren falls man das Bild zu flau findet.



Beste Grüsse,

Rolf