Was geschah mit diesem Wimpertierchen, bitte?

Begonnen von Jakob_Wittmann, April 16, 2025, 00:06:23 VORMITTAG

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Jakob_Wittmann

Guten Abend liebe Runde,


ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, immer ein paar kleine, mit etwas Wasser präparierte Moospolster für die Mikroskopie bereitzuhalten. Die Fülle der Organismen in einem Tröpfchen solcher Proben ist beeindruckend. Mit der Zeit verändert sich auch die Besiedlung. Eintönigkeit oder gar aufkommende Langeweile sind bei der Beobachtung dieser Mikrowelt meiner Meinung nach ausgeschlossen.

Neulich hatte ich das Glück, dass sich ein Wimperntierchen wenigstens einigermaßen ruhig verhalten hat, denn ohne Blitz sind diese faszinierenden Organismen sonst nicht (wenigstens halbwegs) scharf zu fotografieren. Trotz einer (eigentlich) Astrokamera (QHY 183c), die eine sehr gute Empfindlichkeit hat. Unter 1/2000 Sek. komme ich nur mit starker Streifenbildung im Bild weiter.

Kleiner Exkurs:
Ich überlege daher zur Zeit, welche Methode der Stromversorgung mit wirklich glattem Gleichstrom angeraten wäre.
Dabei wäre vielleicht auch eine Eignung für (künftige) LED Beleuchtungen wünschenswert.
Irgendwas mit Akkus schätze ich wegen der notwendigen Leistung von 30 Watt als eher umständlich ein. Ein Labornetzgerät wäre eine Option. Leider weiß ich aber nicht, ab welchen Parametern so ein Teil ausreichend den Strom glättet, damit keine Störungen im Bild auftreten.
Wird sich aber herausfinden lassen ... ;D  ;)



Zurück zum Wimpertierchen: ;)

Nach einigen Sekunden bildete sich eine Ausbuchtung und ein annähernd kugelförmiges Etwas löste sich ab. Dies dauerte nur sehr kurz.



Eine Zellteilung? Falls ja, etwas schnell dafür, oder?

Die Ausbildung einer Cyste?

Etwas ganz anderes?



Was war das, bitte?

(Was eine Bestimmung angeht, könnte die Gattung Euplotes in Frage kommen. ,,Könnte", wohlgemerkt bitte.  :D Sicher bin ich mir damit keineswegs ... ;) )

Genutzt wurde ein REICHERT ZETOPAN, die oben erwähnte QHY Kamera. Beleuchtung: REICHERT Mikro-Illuminator Lux E, 6 Volt, 30 Watt. Kondensor: REICHERT Kontrast-Kondensor UV.

Objektiv1 REICHERT Achromat Iris Ph 40×, N.A. 0,65 (Einzelbild)
Objektiv2 REICHERT Achromat Iris Ph 63×, N.A. 0,80  (animated gif)

Ich freue mich bitte sehr über alle Arten von Reaktionen, Hinweisen, Anmerkungen von Euch!


Danke im Voraus, liebe Grüße



Jakob
 
jakob.wittmann@hotmail.com


,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."

Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow zugeschrieben

regulus56

Guten Morgen Jakob,
ich vermute mal, das Du das Wimperntierchen mit dem Deckglas "erschlagen" hast. Würde meine es ist zerplatzt.
LG Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

schmidt

Genau wie Klaus schrieb - klassischer Mordfall.
Deckglas immer erst mit einer Kante an den Rand des Tropfens, dann langsam absenken, praktisch wie eine Tür oder einen Fensterflügel schließen, bis es aufliegt. Dabei Präpariernadel oder ähnliches zum Abstützen als Hilfsmittel nehmen. Dann unter Sichtkontrolle Wasser absaugen bis Schichtdicke optimal.

Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

regulus56

Um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, kannst Du auch eine kurzes Stück von einem feinen Nähgarn neben den Tropfen legen.
Natürlich vor dem Auflegen des Deckglases ;)
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

Peter Reil

#4
Zitat von: Jakob_Wittmann in April 16, 2025, 00:06:23 VORMITTAGKleiner Exkurs:
Ich überlege daher zur Zeit, welche Methode der Stromversorgung mit wirklich glattem Gleichstrom angeraten wäre.
Dabei wäre vielleicht auch eine Eignung für (künftige) LED Beleuchtungen wünschenswert.
Irgendwas mit Akkus schätze ich wegen der notwendigen Leistung von 30 Watt als eher umständlich ein. Ein Labornetzgerät wäre eine Option. Leider weiß ich aber nicht, ab welchen Parametern so ein Teil ausreichend den Strom glättet, damit keine Störungen im Bild auftreten.
Wird sich aber herausfinden lassen ... ;D  ;)



Hallo Jakob,

bei LED brauchst du dir keine Gedanken um einen riesigen Akku machen. Mit einer primitiven Handy-Powerbank für wenige Euro gibt es für viele Stunden LED-Licht am Mikroskop.
Hier z. B. findest du zwei ordentliche LED-Steuerungen am Mikroskop, die auch mit einfachen Netzteilen keine Streifen produzieren: http://www.mikroskopie-ph.de/Fluoreszenz.html

Man muss sie nur noch bauen.  ;)

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Jakob_Wittmann

Hallo liebe Runde,

entschuldigt bitte meine späte Reaktion. Ich pendle seit einigen Wochen zwischen Krankenhaus und Zuhause hin und her (nichts wirklich Bedrohliches, aber mühsam).

Selbstverständlich ein herzliches Dankeschön an Klaus, Schmidt und Peter!

Na ja, zweifellos eine etwas peinliche Sache ... ;D  ;)

Tatsächlich lege ich Deckgläser genauso auf, wie von Schmidt beschrieben. Ich verwende übrigens bei Wasserproben aller Arten 0,15 mm Deckgläser, wobei dieser minimale Gewichtsunterschied im Vergleich 0,17 mm Gläsern leider auch zu viel für das Wimpertierchen gewesen ist. :-[  :-[  :-X  :-X

Eigenartig ist, dass sich nicht weit vom Tatort Rädertierchen äußerst flott fortbewegt haben. Durch solche Beobachtungen glaubt man dann vielleicht, dass der Wasserfilm gar nicht so dünn ist. Allerdings muss die Dicke der Schicht ja absolut nicht gleichmäßig sein, ganz klar. :-[  :D


An Peter gerichtet:

Lieben Dank für Deine Ausführungen zu den Vorteilen von LED-Beleuchtungen. Ich glaube, die Steuerungen zu bauen, sollte ich schaffen. Es ist zwar sehr lange her, aber ich habe auch weitaus komplexere Teile gebaut. Ich muss mir allerdings wieder notwendiges Zeug für Elektronik-Basteln zulegen.
 ;)

Was LED-Beleuchtungen angeht, ist das bei mir etwas verwickelt, denn ich brauche so etwas ebenso für Fluoreszenz und überlege dabei, wie man möglichst kostensparend vorgehen könnte.


Danke nochmals an alle, liebe Grüße



Jakob
jakob.wittmann@hotmail.com


,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."

Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow zugeschrieben