Stacking im Auflicht bei hohen Vergrösserungen

Begonnen von Florian D., Mai 09, 2025, 22:16:36 NACHMITTAGS

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Florian D.

Glückauf Forum,

ich hätte eine Frage an die Stacker: In den letzten Tagen habe ich versucht, Fossilien im Auflicht bei möglichst hohen  Vergrösserungen zu stacken. Momentan verwende ich senkrechte Beleuchtung direkt durch das Objektiv mit gekreuzten Polarisatoren, um spiegelnde Reflexionen zu unterdrücken. Natürlich gibt es immer noch Reflexe und diese wandern bei dieser Methode und verursachen Artefakte. Am liebsten würde ich diffus von Aussen beleuchten, wobei man bei höheren Vergrösserungen Schwierigkeiten hat, das Licht in den schmalen Spalt zwischen Objektiv und Objekt zu bringen. Wie handhabt Ihr das?

Viele Grüsse
Florian

witweb

#1
Hallo Florian,

ja, das ist schon ein Problem.
Bei mir ist bei 50x Schluss (HD Fl 50x - freier Arbeitsabstand 0,26 mm). Da wird es schon recht eng und man muss das Licht unter sehr flachem Winkel einstrahlen lassen. Das hängt auch von der Form des Objektivs ab. Muss man im konkreten Fall sehen. Ein Versuch lohnt sich aber immer.

Wenn ich mit externem Licht stacken will, oder wegen der Reflexionen muss, verwende ich einen Aufbau, wie er auf diesem älteren Bild zu sehen ist:

Blitze am Mikroskop.JPG

Hier sind nur zwei Blitze im Einsatz, es können aber auch drei oder vier sein. Zwei reichen meist völlig aus. Da man die Blitze individuell einstellen kann, hat man viele Optionen.
Hier habe ich auf die Schnelle als Diffusor einfach ein gefaltetes Stück Papier mit einem Loch für das Objektiv verwendet. Das ist sicher nicht optimal, aber man kann am Objekt noch etwas manipulieren, falls erforderlich. Geht bei höheren Vergrößerungen auch nicht mehr so gut.
Üblicherweise verwende ich aber ringförmige Diffusoren aus verschiedenen Materialien.

Diffusor.jpg

Gewisse Problem wird man aber immer haben, wenn sich der Tisch beim Stacken bewegt, die Lichtquellen jedoch fest stehen. Praktisch hält sich aber bei diesem Aufbau der Schattenwurf in Grenzen, da das Licht diffus ist, spielt das meist keine so große Rolle.

Viele Grüße

Michael
Dieser Post wurde aus recycelten Elektronen erstellt
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Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle

mhaardt

Viele Wege führen nach Rom. Was die Bildgebung bei Kreuzpolarisation angeht, so ist das Problem oft unpolarisiertes Streulicht. Am besten versuchst Du ein Bild eines Spiegels zu machen. Jede Streulichtquelle wird dann hell aufleuchten, z.B. Rückreflektion am Objektiv. Vielleicht lässt sich der Aufbau verbessern.

Eine Dombeleuchtung sorgt nicht nur für diffuses Licht, sondern spiegelnde Reflektion am Objekt wird dann auch nur den diffusen Dom abbilden, statt einer Punktlichtquelle. Der meiste Teil der Bildgebung erfolgt aber durch Absorption, d.h. Farben treten wunderbar hervor, aber Strukturen verschwinden.

Die Alternative wären nacheinander verschiedene Beleuchtungswinkel von Punktlichtquellen. Durch Minimumbildung kann man die punktweisen Reflektionen loswerden. Man behält so mehr von der Struktur.

Schließlich kann man Bilder, die die Struktur betonen, mit Bildern der Farbe mischen, um beide Eindrücke zu kombinieren.

Michael

Beatsy

Hi Florian,

For EPI illumination at high magnification you need *very* diffuse light coming from as many different directions as possible. Vertical through-the-lens illumination is too directional and causes a lot of specular reflection - as you discovered. From the subject's perspective, the "sky" should be full of light in nearly all possible directions. Some should remain unlit to allow for a bit of shadowing though, or the image will be very flat-looking.

On the microscope, a tube of diffuser material around the objective (as Michael posted) is a good method. But getting external light onto the subject is always a problem with short working distance lenses. For "nice" images, it is often better to sacrifice a little resolution and use longer working distance objectives (to get better diffuse lighting in from the sides).

I do all my high-magnification EPI imaging using a macro rail and objectives coupled directly to a camera. This allows more room and options for custom lighting, diffusers and shaders, but that's generally less practical on a microscope, so I won't go into details on that - but here's an image shot this way using a Nikon TU 50x/0.8 (working distance 2mm). It's a small piece of diatomite - the closest thing I have to a "fossil" subject.

Diatomite-EPI-Nik50x-4k.jpg

Cheers
Beats

Knowledge is cheap. Experience is not.

peter-h

Für mein Olympus habe ich ein ULWD Neo SPlan 80/0,75 mit 4,1mm Arbeitsabstand. Klingt gut , aber das Objektiv ist eine Mimose  ??? Lieber bleibe ich bei dem Neo SPlan 20/0,46 mit 3mm Arbeitsabstand oder das ULWD MSPlan 50/0,55 mit 8,1mm AA und kleinem Lichtdom geht sehr gut.

Grüße
Peter

Nochnmikroskop

Zitat von: mhaardt in Mai 10, 2025, 15:31:36 NACHMITTAGSJede Streulichtquelle wird dann hell aufleuchten, z.B. Rückreflektion am Objektiv. Vielleicht lässt sich der Aufbau verbessern.

Hallo,
spiegelnde Reflexionen können sicher durch mattschwarze Farbe, z.B. Musou Black, verhindert werden.

Ansonsten wäre ein Diffusor wie von Michael gezeigt, oder auch die Dombeleuchtung gut geeignet (ähnlich Lieberkühn-Spiegel).

Um welches Objektiv und welchen AA handelt es sich denn?

LG Frank

Nachtrag: die Farben eignene sich natürlich nicht für Immersionsobjektive.
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Nochnmikroskop

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