Mein Standard RA - Eher eine Baustelle...

Begonnen von Dieter 30120, Juni 10, 2025, 13:29:29 NACHMITTAGS

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Dieter 30120

Bonjour

Bilder der Nadelspitzen meiner Tonabnehmer wird es so schnell nicht geben...

Mein Standard RA entpuppt sich (nicht ganz unerwartet) als Baustelle, also muss erst einmal Hand angelegt werden bevor es benutzt werden kann.

Das der Tubus für die Kamera meines Binokulars mit Fototubus vom Typ 47 30 26 fehlt war mir klar, nur einen passenden zu finden wird wohl dauern, ich arbeite daran. Wenn jemand so ein Teil hat das er nicht mehr braucht würde ich es gern gegen entsprechende finanzielle Entschädigung übernehmen...

Die Hauptbaustelle ist aber nicht der Tubus. Das Betrachten des Objektes durch die Okulare ist mühsam. Die Bilder für beide Augen wollten einfach nicht zu einem grossen Kreis verschmelzen, nur ab und zu gelang es mir einvernünftiges Bild zu sehen.

Ich dachte erst an einen Schaden, da der Verkäufer mit dem Füllmaterial bei der Verpackung gespart hatte (zuviel Spielraum für Bewegung im Karton), ausserdem war die Schraube die das Binokular fixiert lose, es wackelte während des Transports auf dem Stativ.
 
Dank der verschiedenen Beiträge und Bilder die ich hier im Forum gefunden habe konnte ich das Bino abgebauen und danach öffnen. Alles sitzt scheinbar fest an seinem Platz, kein Staub oder Dreck zu sehen, nichts abgebrochen oder verschoben, also Entwarnung; es liegt wohl doch an mir.

Beim Zusammenbauen ist mir dann aufgefallen das die beiden Okulare nicht gleichmässig im Tubus sitzen. Das linke Okular blockiert schon, da wo das andere noch ein ganzes Stück weiter und relativ leichtgängig in den Tubus gedreht werden kann.

Ich konnte das blockierte Okular mit Kraftaufwand etwas weiterdrehen, aber nie weit genug, es war etwas teigiges im Weg das dann das Okular bremst...

Der Schneckengang im linken Tubus ist wohl teilweise verharzt wenn ich es gut begreife.

Flugs beide Oberteile der Dioptriën Einstellung ausgebaut, die Bilder Zeigen den Unterschied. Es liegt nicht an mir sondern am Standard RA, da bin ich aber beruhigt.

IMG_6169.JPG   IMG_6171.JPG

Weiter kriege ich das linke Exemplar nicht reingedreht, das rechte kommt dagegen aus dem Schneckengang raus.

Bilder vom (möglichen weiteren) Reinigungsprozess habe ich schon gesehen, aber mir fehlt erst einmal das passende Werkzeug um den Okularträger weiter in die Einzelteile zu zerlegen.

Keiner meiner Schraubendreher kann die drei kleinen Schrauben am Drehring (vermutlich 1mm Kopfdurchmesser) bewegen, der Spalt von denen ist schmaler als mein Werkzeug erlaubt.

Ich habe von WEKO im Internet 0,18 x 1,00 x 40mm, alternativ 0,16 x 0,8 x 40mm Dreher gefunden, wären einer von denen geeignet um die Schrauben herauszubekommen ohne sie zu ruinieren?

Den blockierten Tubus würde ich nach erfolgreicher Demontage des Drehringes solange in Waschbenzin marinieren bis er leichtgängiger ist und ich den Schneckengang herausbekomme, davon habe ich auch aussagekräftige Bilder mit ErkLärungen in einem verwandten Forum gefunden.

Ohne passenden Schraubendreher wird das aber wohl eher nicht gehen, oder sehe ich das verkehrt?

Für Ratschläge zum Werkzeug und weitere Tips zur Harzentfernung bin ich sehr dankbar, weil es ohne nicht weitergeht.

Danke für die Aufmerksamkeit

Grüsse aus dem Gard
Dieter

Peter Reil

Hallo Dieter,

ein Besuch im Baumarkt kann dich weiter bringen. Besorge dir:
- Waschbenzin (löst Verharzungen)
- Uhrmacherschraubendrehersatz (günstig)
- Fett zur Neufettung
Gehe bei all deinen Vorhaben vorsichtig und überlegt zu Werke.

Ein gebrauchtes Mikroskop aus unbekannter Quelle zu besorgen ist eben immer ein (unkalkulierbares) Risiko.....

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Peter_le

Hallo Dieter,


hier ist eine Wartungs-Anleitung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35730.0

Bei der Bedienung kannst du dich selbst erkundigen. Der Augenabstand muss natürlich korrekt sein.

"Wenn ganz eingeschraubt ist, dann steht die Skala auf 75." Das ist bei mir bei zwei Tuben (von zweien) nicht der Fall. Irgendwo zwischen dem kleinsten und den größten Wert. Ich hatte das mit dem Messschieber ausgemessen und wieder zusammenbauen können. Aber es gab mehrere Baureihen dieses Tubus.

Die kleinen Madenschrauben saßen bei mir ziemlich fest und ließen sich nach dem Benzinbad viel besser lösen. Bei dir sehen sie außerdem rostig aus.

Grüße
Peter

Dieter 30120

Bonsoir

Danke für Reaktionen.

Die Wartungsanleitung hatte ich zum Glück bereits gefunden und bin deren Instruktionen gefolgt.

Gestern Abend hatte ich dem blockierten Teil schon eine Behandlung mit WD40 verabreicht. Heute konnte ich daraufhin die kleinen Schrauben am Drehring ohne Probleme lösen, da schien gestern mein Schraubendreher zu gross. Die Gewindeteile zu trennen ging fast von alleine...

Hier ein erster Befund nach erfolgter Säuberung von altem Fett

IMG_6172.JPGIMG_6181.JPGIMG_6180.JPG

Kommt es mir nur so vor oder sitzt das Gewinde etwas schief? Das würde natürlich auch die Blockade erklären, kann aber auch nur schlecht fotografiert sein...

Waschbenzin ist im Zulauf, damit kann ich dann im Bad alles reinigen. Welche Art Fett könnt ihr empfehlen für die Behandlung danach, wenn ich es denn hier finde.

Ich habe ehrlicherweise keine Erfahrung damit, bei Vinyl und MM-/MC-Tonabnehmern geht alles ohne Fett...

Wir werden sehen.

Grüsse aus dem Gard
Dieter

Peter_le

Hallo Dieter,

Das ist ein mehrzügiges Gewinde. Hast du zufällig Baby-Nahrungs-Gläschen da? Mir ist letztens aufgefallen,  dass man mit denen üben kann 8)  ;D

ACHTUNG: Keine Gewalt. Nicht verkanten. Das ist eine Aufgabe für schwache zwei Finger.

Gerne ein bisschen Schmiermittel auftragen.

Die losen Gewinde gut waagrecht aufeinandersetzen und gut zentriert. Bisschen probieren und wird schon klappen. Kann ich nicht so gut beschreiben.
mm für mm rauf- und runter, damit sich der Schmierstoff gut verteilt. Am Ende nicht vergessen Reste im Okulartubus zu entfernen.

Peter Reil

Hallo Dieter,

die Fette von OSIM sind wirklich zu empfehlen und nicht übermäßig teuer.

Bei der einen Okularfassung sieht das wirklich schief aus. Das würde auch erklären, weshalb du Schwierigkeiten hast, ein gemeinsames Bild zu sehen.
Sowas zu reparieren geht nicht vernünftig. Da braucht es Ersatz.

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Schuhmicro

#6
Hallo Dieter,
Waschbenzin wenig 1-2 DosenDeckel reichen mir pro Teil im Yoghurtbecher(Eimer mit Deckel) + Kurzer Pinsel.
Das Gewinde könnte an Anfang/Ende beschädigt sein, verursacht durch verkanten beim reinschrauben Tip: Erstmal reinigen, Gewinde Einlauf ganz genau anschauen, wenn unbeschädigt  dann Peters Anweisungen folgen.
Gruss
Martin

Werner

Das scheint ein dreigängiges Gewinde zu sein, wie bei Okularverstellungen üblich. Kann man an der Gewinde-Stirnseite erkennen (3 Einläufe), die sind dann um 120° versetzt. Bei viel gebrauchten Okularen und Unrundheiten nutzen sich die Gewinde leider ungleichmäßig ab und können beim verdrehten Einsetzen auch klemmen. Unrundheiten kann man mit dem Meßschieber erkennen und auch vorsichtig im Schraubstock mit Schutzbacken wieder richten (federt zurück). Gewindebeschädigungen kann man nur in Handarbeit mit einer kleinen Feile und Geduld beseitigen, wenn man die Fehlerstelle nach dem Tuschieren (Paste oder Edding) kenntlich gemacht hat (Farbe ist da weg).

Gruß - Werner

Dieter 30120

Bonjour
Ich danke für die Tips und Ratschläge.
Es ist nur das blockierte Gewinde zu sehen, das andere habe ich nicht geöffnet da es ohne Probleme gleichmässig ein- und ausfährt, nach dem Motto "Never fix something that is not broken"...
Es wäre als Vergleich vielleicht interessant gewesen, nur mit dem Risiko beim zusammenbauen eventuell Schaden zu erleiden, das muss ja nicht sein.
Fortzetzung folgt...
Grüsse aus dem Gard
Dieter

Schuhmicro

#9
Hallo Dieter,
Fortsetzung im Non Stop Stil.
Jetzt nicht Aufgeben - das Risiko beim Zusammenbauen ist null wenn Du's richtig machst:
 Ohne Gewalt.
Tuschieren (siehe Werner) einen Edding hast du immer, da malst du beide Gewinde Enden an. 
Ich würde da 3 Finger benutzen, einen oberhalb jedes Gewindeeinlaufs und in die "Falsche" Richtung drehen das muss dann 3 mal (fast gleichzeitig) Klicken dann liegen (meistens) alle 3 Gänge  auf. wie ein Tresorknacker drehst du dann in die richtige Richtung und bist dann "Drinn".  Bin ich schon drinn?  ???   
Es gibt 3 Möglichkeiten die du ausprobieren kannst (3 Gänge) wenn es nicht leicht geht nehm die nächste.
Gruss
Martin