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Radiolarien aus Barbados

Begonnen von Peter T., November 08, 2025, 13:23:21 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo,

hier noch einmal zur Klarstellung, jetzt ein Vergleich der selben Radiolarie, jeweils ein kleiner Stack mit 4 Fotos, um den zentralen Bereiches scharf abzubilden. Links Hellfeld mit offener Aperturblende, rechts differentieller Phasenkontrast mit schiefer Beleuchtung, Achromat 40/0.65. Keine Detailnachbearbeitung außer Kontrasterhöhung bei Hellfeld. Ob man beim Hellfeldbild auch erhabene Kappen o.ä. sieht kann jeder selbst entscheiden, aber m.E. ist die nicht objektgetreue Darstellung runder Öffnungen beim Bild mit differentiellem Phasenkontrast (prinzipbedingt) offensichtlich.

Vergleich Hellfeld DiffPhaKo.jpg

Hubert

Peter T.

Hallo Hubert,

ich habe Dein Bild versuchsweise noch mal invertiert, dabei zeigt sich der Unterschied eher noch deutlicher.

Vergleich Hellfeld DiffPhaKo inv.jpg

Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hallo,

Also ich sehe sowohl bei Huberts als auch bei Peters Bildern Öffnungen und keine Kappen oder Noppen.
Liegt ganz sicher daran das ich weis das es Öffnungen sind.
Jemand der sich kaum mit Radiolarien oder Diatomeen beschäftigt wird es anders sehen. 
Bei solchen optischen Effekten spielt die eigene Erfahrung eine grosse Rolle.

LG
Michael

anne

Lieber Hubert,
wie immer perfekte Erklärung, danke dafür!
lG
anne

Lupus

Hallo,

noch eine Ergänzung:
Das Problem bei Hellfeld mit offener Aperturblende ist natürlich der deutlich geringere Kontrast bei Phasenobjekten (wobei der m.E. bei Radiolarien und Diatomeen oft ausreicht bei Nachbearbeitung).
 
Man kann theoretisch wie seit Generationen bekannt ist, den Kontrast im Hellfeld durch Abblenden erhöhen. Der Nachteil ist aber neben dem Auflösungsverlust eine ungünstig hohe Tiefenschärfe mit erhöhten Interferenzeffekten durch Strukturen außerhalb des Fokus. Links ist wieder die selbe Radiolarie aus 3 gestackten Fotos mit abgeblendeter Aperturblende zu sehen. Durch diese Interferenzeffekte sind in diesem Beispiel die Öffnungen z.T. heller als der Hintergrund, dadurch ließ sich der Hintergrund nicht weiter aufhellen. Die erhöhte Tiefenschärfe sieht man auch daran, dass die Radiolarie bei diesem Stack sehr groß wirkt weil im Hintergrund liegenden unscharfen Randbereiche bereits stark sichtbar werden.

Rechts wieder das Gleiche mit ringförmiger Beleuchtung was gerne zur Auflösungssteigerung und Kontrasterhöhung propagiert wird. Man sieht hier schön die noch ausgeprägteren Interferenzeffekte mit Invertierung der Helligkeit der Lochränder, ähnlich Dunkelfeld. Der Effekt hängt natürlich von der Breite der ringförmigen Beleuchtung ab, ist aber in der Regel eher ungünstig. Bei Diatomeen wirkt das oft gut, weil der Durchmesser der Öffnungen dort näher an der Auflösungsgrenze liegt und dann nur ein ausgeprägter Kontrast ohne die seltsamen hellen Ränder entsteht.

Vergleich HF abgeblendet Ringförmig.jpg

Hubert

Peter T.

Hallo Hubert,

auch diese Ergänzung zeigt einen eindrucksvollen Vergleich zweier Verfahren, die sich nur durch einen kleinen Schwenk eines Drehrädchens unterscheiden.

Liebe Grüße
Peter