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Diatomeen aus Newport Back Bay

Begonnen von Peter T., Dezember 13, 2025, 12:31:19 NACHMITTAGS

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Peter T.

Die fossilen Diatomeen aus der Monterey Formation, hier aus dem Gebiet Newport Back Bay stammen vorwiegend aus dem Miozän (23 bis 5,3 Mio Jahre). Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl, diese Algen unter einem modernen Mikroskop anschauen zu können.

Ich zeige einige Diatomeen, das Präparat hat mir Anne zur Verfügung gestellt, an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank dafür!

Einige der Diatomeen habe ich sowohl im Hellfeld als auch im DIC aufgenommen, wobei ich beide Bilder zeige, auch um die Abhängigkeit unserer Wahrnehmung vom jeweiligen Verfahren zu demonstrieren. Es handelt sich jeweils um Stacks aus mehreren Schärfeebenen. Alle Objekte habe ich freigestellt. Das muss nicht jedem gefallen, aber mir gefällt es so ganz gut.

Falls jemand etwas zur Bestimmung beitragen kann, freue ich mich natürlich.

Bild 1 (Durchmesser 42 µm, DIC)


Bild 2 (die selbe Diatomee im Hellfeld)


Bild 3 (Durchmesser 61 µm, Hellfeld)


Bild 4 (die selbe Diatomee im DIC)



Bild 5 (Durchmesser 34 µm, DIC)


Bild 6 (die selbe Diatomee, Hellfeld, schwarz/weiß)


Bild 7 (Durchmesser 34 µm, DIC)


Bild 8 (Durchmesser 35 µm, DIC)


Bild 9 (Durchmesser 23 µm, DIC)



Schöne Grüße

Peter




Liebe Grüße
Peter

Rene

Hi Peter, you're kidding me, the first image must be brightfield, or? Preferred in any case, congrats, nice images!

René

Peter T.

Hi Rene,

thank you!

The first one is DIC indeed, the second one brightfield (same diatom).
Liebe Grüße
Peter

Daniel Scheibenstock

Hallo Peter,

Sehr schön dargestellt 💪 7-9 habe ich auch schon gesehen, ich muss mal nacher schauen in welchem Präparat das war🙂

Liebe Grüße Daniel
Leica DMRB HC (DL, Pol)
Motic BA310 LED (DL: PH; DF;POL, AL: POL)
Zeiss Universal (DL: Fluo; POL AL: Fluo,POL. DIC)
Zeiss IM35 (DL; PH; Fluo;POL)
Bresser Stereolupe

Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=48126.0

Peter T.

Hallo Daniel,

besten Dank!

Macht immer wieder große Freude, die Diatomeen zu genießen.
Liebe Grüße
Peter

Monsti

Hallo Peter,

Du zeigst wunderschöne Diatomeen, die wie wertvolle Schmuckstücke wirken. Danke dafür! Wie kommen aber die Farben zustande? Ich  bekam vor vielen Jahren eine Probe von den "Rieder Schichten" (--> https://opac.geologie.ac.at/ais312/dokumente/ATA_2007_073.pdf) aus dem mittleren Miozän. Aber anders als in s/w könnte ich meine Funde nicht darstellen - außer ich bearbeite sie entsprechend.

Herzliche Grüße
Angie

Peter T.

Hallo Angie,

die Farben entstehen, wenn die Diatomeen im DIC dargestellt werden. Es ist also nichts eingefärbt oder so. Manche Diatomeen zeigen aber auch im Hellfeld bereits eine Färbung.

Wunderbare Beispiele zeigt z.B. Päule Heck, der auch sehr farbintensive Darstellungen von Diatomeen im DIC präsentiert.
Liebe Grüße
Peter

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

die Farben entstehen durch Interferenz des an den regelmäßig wiederkehrenden Mikrostrukturen gestreuten Lichts (sog. Strukturfarben), ein Extrembeispiel sind die schillernden Farben von Insektenschuppen. Viele Diatomeen zeigen auch wunderschöne Interferenzfarben im Dunkelfeld, meist am schönsten bei kleinen bis mittleren Vergrößerungen.
Beste Grüße !

JB

Monsti

Hallo zusammen,

interessant. Bild 2 ist eine Hellfeldaufnahme. Eine sehr ähnliche Kieselalge aus den Rieder Schichten fand ich aber vollkommen farblos:

kieselalge.ri3.jpg

Dies betrifft auch alle anderen Funde in der Probe. Was mache ich falsch? Mache ich überhaupt etwas falsch? Bin gerade etwas irritiert.

LG Angie


Peter T.

Hallo Angie,

hier ist eine Schärfeebene der ersten Diatomee "out of cam", also unbearbeitet. Lediglich die Dateigröße habe ich reduziert.

ooc.jpg

Die Farben sind hier bereits gut erkennbar.
Dein Bild sieht aus, als wäre es in s/w aufgenommen. Warum das so ist, weiß ich nicht.

Schöne Grüße

Peter

Liebe Grüße
Peter

jcs

Hallo Peter, Angie,
Das Skelett der Diatomeen besteht aus amorphen Silikaten, die eigentlich keine Eigenfärbung haben und für sichtbres Licht transparent sind. Insofern trifft Angies Hellfeld-Aufnahme die Wirklichkeit recht gut aus meiner Sicht.

Bei Peters Hellfeld-Aufnahmen fällt auf, dass die Berandungen der Poren nicht durchsichtig sind, sondern schwarz. In den Poren selbst sind einige Luftbläschen erkennbar. Kann es sein, dass die Diatomee nicht vollständig vom Eindeckmittel benetzt wurde? Lufteinschlüsse würden wegen des größeren Unterschiedes im Brechungsindex die Beugung und Streuung verstärken.

Wenn man in den farbigen Bereich schaut, kann in Peters Aufnahme man mit etwas Phantasie regenbogenartige Färbungen erkennen. Das wäre ein sicheres Indiz für Beugungsartefakte, welche durch Interferenz des an den sub-Mikrometer-Strukturen (siehe Antwort von Jürgen B.) gebeugten Lichts entstanden sind.

LG
Jürgen

anne

Lieber Jürgen,
nein es ist keine Luft, die runden Öffnungen in den Feldern der Diatomee sind typische Merkmale der Spezies. Die dunklen Ränder beruhen auf dem hohen Brechungsindexes des Harzes in dem eingebettet wurde.
lG
Anne

Peter T.

ChatGPT hat auch eine Meinung dazu:

Bildschirmfoto 2025-12-14 um 16.05.50.jpg

Liebe Grüße
Peter

anne

Hallo zusammen,
hier noch ein Ausschnitt eines REM Bildes (dank Bernd) einer ähnliche Struktur, die den Eindruck der "Luftblasen" evtl. erklären kann.
Angies Bild ist für mich auch ganz klar in SW aufgenommen, etwas Farbe ist immer auch im Hellfeld zu sehen, je nach Harz, wie Peter so schön hier dargestellt hat.
Dies kann auch an etlichen Bildern von Präparaten nachvollzogen werden.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13639.msg103627#msg103627

lG
anne

REM.jpg