Unbekanntes Tier, wer kann mir helfen ?

Begonnen von Alexander Rieber, April 08, 2010, 22:57:33 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Alexander Rieber

Hallo, wer kann mir sagen was für Tiere das sind. Habe diese in einem Fluss nahe des Waldes gefunden.

Lg Alex




Manfred Rath

Hallo Alex,
das sind Kieselalgen,eine nähere Bestimmung sei Experten überlassen...
PS.:Die Qualität Deiner Bilder hat sich deutlich verbessert,mach weiter so ;)
LG
Manfred
Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Alexander Rieber

Vielen Dank Manfred.

Jetzt weiss ich das diese Kieselalgen sind, nun müsste ich noch wissen was für welche das sind.

PS: Ich versuche genauer zu arbeiten und ich muss mir in Zukunft auch noch angewöhnen das zu dokumentieren.

Lg Alex

Manfred Rath

Hallo Alex,

es dürfte eine Sigma-Kieselage (Gyrosigma sp.) sein.

Gruß
Manfred
Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Monsti

Hallo Alex,

das ist ganz sicher Gyrosigma sp., vergleiche mal mit meiner:



Diese Kieselalge zeigt verhältnismäßig wenig Struktur, d.h. ist kaum bis gar nicht gerippt. Man sieht meist nur die Raphe.

Liebe Grüße
Angie


peter-h

Hallo Angie,

das hier ist zwar eine Gyrosigma , leider balticum (habe auf die Schnelle keine andere gefunden) , aber Struktur zeigen sie ALLE und IMMER  ;D  Nur wird es ohne Aufbereitung immer schwer sein diese Feinstruktur zu erkennen. Es könnte nach Krammer eine Gyrosigma acuminatum sein. Es gibt noch mehrere sehr ähnliche Formen.



Grüße
Peter

elmar

hallo peter,
das sind beeindruckende fotos. ich bin begeistert, werde sie ausdrucken und an meine pinwand zu den anderen hängen. ...du hast doch nichts dagegen?

liebe grüsse   elmar
gerne biete ich allen forummitgliedern das DU an.

Monsti

Hallo Peter,

natürlich hat diese Kieselalge eine Struktur - wie alle Materialien dieser Erde. Nur bedarf es angesichts dieser Feinheiten halt einer besseren Auflösung, die bei den Fotos von Alex und mir nicht gegeben ist.  ;)

Liebe Grüße
Angie

wilfried48

#8
Zitat von: peter-h in April 09, 2010, 23:27:19 NACHMITTAGS
das hier ist zwar eine Gyrosigma , leider balticum (habe auf die Schnelle keine andere gefunden) , aber Struktur zeigen sie ALLE und IMMER  ;D  Nur wird es ohne Aufbereitung immer schwer sein diese Feinstruktur zu erkennen.

Hallo Peter und Angie,

natürlich ist es schwierig bei lebenden Kieselalgen die Feinstruktur zu erkennen aber nicht unmöglich.
Ich habe noch ein paar Kieselalgen (vermutlich Pleurosigma ?) von dem Tümplertreffen am Baggersee der TMG Tübingen vom letzten Samstag in der Petrischale auf dem Inversmikroskop und kann deren Feinstruktur sehr gut sehen.

Bei den Photos bitte beachten, dass der Kondensor in diesem Planktonmikroskop nur die Apertur 0,45 hat (er muss ja den grossen Arbeitsabstand der Petrischale zulassen) und die Objekte sich ohne Andrücken am Petrischalenboden befinden.

Fokus auf Oberfläche der Kieselalge Hellfeld Objektiv Neofluar 40x/0.75 Ph:


Fokusreihe von Oberfläche der Kieselalge bis etwa Mitte wo das Chlorophyll sitzt
Phasenkontrast Objektiv Neofluar 40x/0.75 Ph:




und zuletzt noch der Berweis, dass die Kieselalge noch lebt und das Chlorophyll noch aktiv ist
eine Fluoreszenzaufnahme mit Blauanregung:
Objektiv Neofluar 40x/0,75 Ph


Alle Aufnahmen sehr schnell hintereinnander weggeschossen (man glaubt nicht wie beweglich so eine lebende Kieselalge in Bezug auf ihre Feinstruktur ist) und unbearbeitet.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bernhard Kaiser

#9
Hallo Angie

ZitatNur bedarf es angesichts dieser Feinheiten halt einer besseren Auflösung,

Diatomeen sollten zur mikroskopischen Untersuchung so zubereitet werden,daß die Zellen von allem organischen Inhalt befreit werden. Das geschieht am einfachsten durch Glühen des Materials auf einem Deckglas, welches auf einer Metallunterlage liegt, mit einem Gasbrenner.
Profis kochen die Zellen mit entsprechenden Säuren und/oder Oxidationsmitteln. Diese Methode ist Anfängern nicht zu empfehlen!

Nach gründlichem Waschen und Trocknen werden die Schalen dann in Luft oder in stärker lichtbrechenden Medien eingebettet und jetzt erst mikroskopiert.

So vorbehandelt wirst Du auch mit Deinen Objektiven, der richtigen Beleuchtung und Mikroskopeinstellung die vorhandenen "Feinheiten" der Diatomeenschalen, wenigstens zum Teil auflösen können.

Nach meiner Überzeung hatte Friedrich Hustedt vor 100 Jahren kein besseres Mikroskop als Dir heute zur Verfügung steht und was hat der Altmeister alles gesehen.

Bei dem Satz: das kann ich mit meinem Mikroskop nicht sehen, sollte die Betonung in den meisten Fällen auf "ich" und nicht auf "meinem" liegen.
(Diese Aussage ist nicht von mir, ich weiß nur nicht mehr von wem.)

Schönen Sonntag Angie
Bernhard Kaiser

Monsti

Servus Bernhard,

damit hast Du natürlich Recht. Allerdings kommt es sehr darauf an, WARUM man mikroskopiert. Den einen ist die Dokumentation lebendiger Wesen stets am liebsten, andere haben einen bestimmten mikroskopischen Schwerpunkt (Strukturen, Farben, Präparationstechniken, Beleuchtungstechniken etc.), wieder andere benutzen das Mikroskop hauptsächlich zur Bestimmung von gefundenen Organismen. Ich gehöre z.B. zur Gruppe 1 und 3. Mit der Gruppe 2 kann ich nur wenig anfangen, so gerne ich mir auch manche Fotos anschaue und dabei Ideen für neue Malereien entdecke ... Das Foto von Peter-h ist ohne Zweifel wirklich super, doch handelt es sich um tote Strukturen, die mich - außer zwecks Bestimmung, und dafür sind solche Fotos wirklich wertvoll - eher nicht interessieren.

Wo findest Du übrigens den Satz "das kann ich mit meinem Mikroskop nicht sehen"? Mal davon abgesehen, dass man manches wirklich nur mit einem hochwertigeren Mikroskop erkennt, bezog sich meine obige Aussage lediglich auf die gezeigten Fotos von Alex und mir: "Nur bedarf es angesichts dieser Feinheiten halt einer besseren Auflösung, die bei den Fotos von Alex und mir nicht gegeben ist."

Liebe Wochenendgrüße von

Angie

Alexander Rieber


Bernhard Kaiser

Hallo Angie,

ZitatWo findest Du übrigens den Satz "das kann ich mit meinem Mikroskop nicht sehen"?

Du hast mich mißverstanden.
Den obigen Satz findet man nicht in einem Deiner Beiträge sondern ich habe ihn einmal in einem Buch oder Artikel gelesen. Ich habe nur vergessen wo?

Schönen Sonntag
Bernhard Kaiser