Hauptmenü

Einschlußmedien

Begonnen von peter-h, April 30, 2010, 18:12:34 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

peter-h

Liebe Präparatoren,

wer hat Erfahrungen mit der Toleranz von unterschiedlichen Lösungsmitteln bei Einschlußmitteln?
Konkret:
Es geht um die Verträglichkeit von ZRAX oder Naphrax, beide in Toluol gelöst, mit Zugabe von 1-2% Alkohol.
Toluol verträgt Alkohol. Aber wie steht es mit diesen Harzen?
Hintergrund ist eine diffizile Herstellung eines Dauerpräparats, welches in ZRAX gebettet werden soll, aber das Probenmaterial in Alkohl liegt.

Ein Einschluß in Pleurax, welches in Alkohol gelöst ist scheidet wegen der mangelnden UV-Transparenz aus.

Viele Grüße
Peter Höbel

Rene

Aber Peter, how exactly do you prepare the slide? If you dry the material on the coverslip, there's no alcohol left, oder? Otherwise, what about changing the alcohol suspension for xylene??

DId I miss something?

Best wishes, Rene.

Detlef Kramer

Lieber Peter,

ich sehe es, wie René und habe nicht geantwortet, weil ich meinte, die Frage nicht verstanden zu haben ???

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

Ich will es noch einmal versuchen  ;)

Der Hintergrund ist einfach. Es geht um diese schönen "Zigarren" aus der Antarktis. Ein sehr zerbrechliches Material was zu 99% bei der üblichen Methode der Präparation zerstört wird. Die "Zigarren" werde platt gedrückt und zerbrechen.


Nun ist die Idee das Material in 99,95% Isoprop vorsichtig mit einem Einschlußmedium zu mischen damit sich die Röhren gut mit dem Medium füllen können und so nicht zu leicht platt gedrückt werden. Es funktioniert auch schon mit Pleurax gelöst in Alkohol. Siehe Bild.

Aber Pleurax verbietet durch seine Gelbfärbung eine nachfolgende Beobachtung im UV @ 365nm.
Naphrax oder ZRAX sind in Toluol gelöst.  Wie weit verträgt sich also ein Mischung ?
Ich habe nun auch schon erste Versuche unternommen - es geht schief ! 
Obwohl Toluol und Alkohol mischbar sind wird das fertige Präparat trübe und unbrauchbar.

Vielleicht kann ich das Material von Alkohol in Toluol überführen und dann weiter hoffen.

Ich denke nun sind die Klarheiten beseitigt.
Schönes Wochenende
Peter

Detlef Kramer

Lieber Peter,

irgendwie musst Du Du Deine wunderschönen Diatomeen zunächst in Toluol überführen. Und das ganz vorsichtig. Also von Ethanol in Toluol und dieses einmal wechseln. Mein Vorschlag: in einem Uhrschälchen o.ä. mit einer sehr fein ausgezogenen Glaspipette. Du musst einfach mechanische Belastungen so weit, wie möglich, vermeiden. Ich zittere mit Dir!

Ich habe also das Problem jetzt verstanden; wäre das ein Lösungsweg?

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

Danke Detlef,

es wird so wohl die einzig richtige Lösung sein. Ich frage mich wie die großen Präparatoren mit solchem Material umgegangen sind? Ist ja auch nicht auf dem Wochenmarkt für 50 Cent zu bekommen  ;)

Gruß
Peter

felix

Lieber Herr Höbel,

ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe.  Mir scheint es da zwei Probleme zu geben.  Das eine ist, die Hohlräume mit Einschlußmittel zu füllen, damit sich keine Luftblasen bilden. Das andere ist, zu vermeiden, daß die Formen zerdrückt werden.  Die Lösungen sind m.E. ganz verschiedene.

Das eine Problem kann man lösen, indem man zunächst Lösungsmittel auf das Präparat gibt und darauf Einschlußmittel.  Das Einschlußmittel wird dann durch die Verdunstung des Lösungsmittels in die Hohlräume gezogen.

Das andere Problem kann man m.E. nur durch Abstandshalter lösen.  Denn selbst wenn die Formen zunächst intakt in einer genügend dicken Schicht Einschlußmittel liegen, so "arbeitet" das Präparat je nach Einschluß bis zu einigen Jahren.  Mit der Zeit verdichtet sich das Einschlußmittel, das Deckglas senkt sich, meist konkav, d.h. stärker in die Mitte drückend.

Ich gehe davon aus, daß Sie Streupräparate anfertigen wollen.  Wenn Sie die Streu auf dem Deckglas auftrocknen lassen, gibt es kein Problem mit dem Wechsel von Alk. zu Toluol/Xylol.  Manche sehr empfindlichen Formen können durch das Trocknen beschädigt werden.  In dem Fall die alkoholische Suspension langsam in Toluol/Xylol überführen, wie bei Schnitten.  Dann die Streu mit der neuen Suspension anfertigen.

Habe ich Sie nun völlig falsch verstanden?

-- felix
"Du" angenehm.

peter-h

Hallo felix,

absolut richtig verstanden. Ich will nun versuchen von Alkohol in Toluol zu überführen und dann genau diesen Weg beschreiten. Sicher könnten Abstandshalter noch nötig werden. Zunächst also der Wechsel zu Toluol und die Hoffnung, dass das wenige Material noch reicht :-(

Viele Grüße
Peter Höbel

Rene

Hi Peter, Felix,
Best results I got (with Pleurax) is by adding diluted mountant to a little suspension in a test tube. When up to around 50% mountant, I bring it on a coverslip on a hotplate and let it evaporate a bit before lifting it with a slide. Then very slowly rise the temperature over a day or so up to 150oC. The mount can be made quite thick this way. I have no experience with spacers, does Xrax really further verdichten in time, after been on a hotplate at 150oC overnight? Felix?

Apropos, the slide will be so thick, the specimen somewhere in the mountant, I think the introduced spherical abberation will mitigate the use of UV lighting for increased resolution. Pleurax might do just as well.

Anyway, good luck, looking forward to the results.

Rene

felix

Hello Rene,

I would imagine that Zrax and Naphrax are among the worst w.r.t. the phenomenon I described ("verdichten")!  These two media have the property of hardening very quickly when the solvent evaporates.  You might think that this is a good thing -- and, indeed, it is sometimes cited as an advantage.  But it comes at a cost:  The medium hardens quickly at the edge of the slip thus obstructing the evaporation of solvent from the center.  Result: The medium is hard as glas at the edge and almost liquid in the center.  Only with time will the center harden -- thereby reducing the volume of the medium there.  (A day or two on the hotplate is not enough.)  It is for this reason that I never use pure Naphrax/Zrax for larger frustules that require spacers.  I love Zrax for common strews from freshwater material though.

BTW, as I now learned from a PN, the problem with Peter's frustules seems to be that they collapse when dried.  So your recipe -- slowly changing the solvent and introducing the medium -- seems on the right track.

Best -- felix
"Du" angenehm.